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Solidarität und menschliche Nähe sind gefragt !

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 03.02.10, 11:04  Betreff:  Solidarität und menschliche Nähe sind gefragt !  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Liebe Aktivisten und Aktivistinnen,

wir haben die Menschen vergessen, die mit uns aktiv waren und schliesslich von den Repressionsorganen verletzt, eingeschüchtert, bestraft und weggesperrt wurden.



"Eine Bewegung, die ihre Gefangenen vergisst, ist im Grunde politisch und moralisch tot!"

Wir benutzen plakative Sprüche, die wenig hinterfragt und in Bezug zu gegenwärtigen Verhältnissen gesetzt werden. Wir spielen hohle Musik, wie z.B. Justice vs. Simian´s "We are your Friends" - http://www.youtube.com/watch?v=oiluLxqUzfU - , auf unseren Demonstrationen, die den teilnehmenden Menschen das Gefühl gibt, dass sie auch dann nicht allein sind, wenn sie Repression ausgesetzt sind.

Jedes Mal auf´s Neue vergessen wir die, die in den Gefängnissen eingesperrt werden. Sie sind dort allein! Wir vergessen die, die von den Repressionsorganen eingeschüchtert werden und aus Angst den uns wahrnehmbaren Kreis, "die Szene", verlassen. Oft reproduzieren wir die Repression selbst, indem wir zwischen Schuld und Unschuld, Sinn und Unsinn oder Gesund und Ungesund unterscheiden. Um die Verletzten sorgen wir uns erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Wenn überhaupt.

Gewissen, Authenzität, Ehrlichkeit und Liebe sollten wir als notwendig begreifen. Ich stelle euch zwei Menschen vor, die von Repression betroffen sind und eure konkrete Hilfe benötigen.

Laurynas Mogila
c/o JVA Moabit
Alt-Moabit 12a
10559 Berlin
Buch-Nr. 890/09-0

Laurynas aus Litauen wurde fast sechs Monate vergessen. So ganz ist das nicht richtig, denn von den etablierten Antirepressionsgruppen wurde er bemerkt und versucht ihm zu helfen. Doch die Ressourcen waren knapp und das Gefängnis weit weg. Die, die Laurynas zur Aktion animierten waren nicht mehr da, halfen nicht. Einzelpersonen, die sich verantwortlich fühlten, hatten auch nicht mehr die Kraft etwas zu tun. So rutschte Laurynas durch das Netz und wurde vergessen.

Laurynas wurde nach der „United we stay“-Demonstration am 14. März 2009 in Berlin aufgrund von Youtube-Videos festgenommen und in Untersuchungshaft verbracht. Er hatte einen Mannschaftswagen und einen Verbindungsbeamten der Polizei angegriffen. Am 10. Juni 2009 wurde er dann zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt. Auch mangels solidarischer Unterstützung liess sich Laurynas während dem Gerichtsprozess ein und die Medien schlachteten seine Einlassung aus. http://www.tagesspiegel.de/berlin/Polizei-Justiz-Friedrichshain-Besetzer-Demo-Kriminalitaet;art126,2819934

Bis zum Mai 2010 wird Laurynas im Gefängnis gefangen gehalten. Zum Glück gab es in den letzten Wochen dann doch noch Unterstützung für ihn. Doch diese Unterstützung reicht hinten und vorne nicht. Schreibt Laurynas!

Laurynas Muttersprache ist litauisch, also wäre es gut, wenn ihr eure Briefe auf litauisch schreiben würdet. In deutscher, russischer oder englischer Sprache könnt ihr Laurynas auch schreiben. Laurynas braucht Briefmarken um euch antworten zu können. Aktuelle Zeitungen bekommt er schon, aber ihr könnt ihn trotzdem über aktuelle politische Geschehnisse in Berlin Informieren. Schickt ihm interessante Artikel!

Laurynas wünscht sich ausserdem einen Kalender (2010) mit "anarchistischen Motiven" für die Wand in seiner Zelle. Es wäre schön, wenn ihr ihm so einen Kalender schicken würdet. Und auch über politische Aufkleber und Poster freut sich Laurynas, damit er die hässliche Zelle in der er eingesperrt ist verschönern kann.

Hier gibt es einen relativ guten Text, über das Briefeschreiben mit Gefangenen: http://www.arap.so36.net/download/schreibe_schwarz_faustschwarz_bild.pdf

Ich soll euch grüssen von Laurynas und euch ausrichten, dass eure Solidarität in ihm neue Hoffnung und Kraft geweckt hat. Das sind seine Worte. Ich sage: Es ist noch lange nicht genug! Zeigt Laurynas wie sehr er sich geirrt hat und lasst Briefe regnen! Überschüttet ihn regelrecht mit euren Briefen und zeigt ihm, dass er nie wieder alleine ist! Besucht Laurynas im Gefängnis, damit er wieder menschliche Nähe fühlen kann.

Mauro Salzano
c/o JVA Moabit
Alt-Moabit 12a
10559 Berlin
Buchungs-Nummer: 3155/09/3

Mauro demonstrierte am 26. November 2009 gegen die Räumung der Brunnenstrasse 183. Im Laufe der Demonstration wurde er festgenommen und beschuldigt eine Flasche aus der Demonstration heraus auf Polizisten geworfen zu haben.

Mir steht es nicht zu weiter über seine Situation zu berichten. Jedoch weiss ich, wieviel Unterstützung er bekam: Nämlich nur sehr wenig, und das macht ganz sicher das Eingesperrtsein nicht erträglicher. Die Repressionsorgane versuchen mit dem Mittel der Untersuchungshaft das letzte bisschen Widerstand aus Mauro herauszupressen.

Aber wir wissen, dass jede "Message in a Bottle" ein notwendiger Bestandteil unserer Bewegung ist und von uns verstärkt werden muss. Wir sollten den Stimmlosen ihre eigene Stimme geben, den Austausch von "Drinnen" nach "Draussen", und umgekehrt, ermöglichen. Darum schreibt Mauro und unterstützt ihn wo ihr nur könnt!

Schreibt Mauro auf englisch oder italienisch. Die beiden Sprachen versteht er. Wenn ihr beide Sprachen nicht könnt, dann schreibt auf deutsch oder in einer anderen Sprache! Es geht in erster Linie daraum, dass er nicht allein gelassen wird. Die Sprache ist kaum wichtig, wenn wir uns nicht allein fühlen. Auch Mauro braucht Briefmarken um euch antworten zu können. Wie lange er im Gefängnis bleibt ist noch ungewiss. Schickt Mauro auch aktuelle politische Zeitungen/Zeitschriften! Ebenfalls freuen ihn sicher Artikel und Berichte über aktuelle politische Geschehnisse in Berlin.

Verbreitet diesen Aufruf, schickt ihn an Freunde und Freundinnen, jagt ihn durch eure Verteiler und veröffentlicht ihn in euren Medien! Wir haben hier Menschen, die im Gefängnis allein verkümmern und dachten, sie wären nie mehr allein, wenn sie mit uns demonstrieren und Aktionen durchführen...

Im New Yorck 59 liegt übrigens noch ein Karton mit etwa 2500 Flyer für Laurynas rum. Die Rückseite ist für Tobias, der wieder aus dem Gefängnis ist. Von daher müsste die Rückseite etwas verändert werden. Wenn ihr die Flyer dann so verteilt, würde ich mich sehr doll freuen.

Eine Einzelperson





... ich tue was Linke tun, Ungerechtigkeit bekämpfen!
von Yossi Wolfson
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