Bauindustrie fordert Eigenheimzulage nur noch für Familien
06.09.2004 - 13:00 Uhr Bad Honnef (ots) - Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF), Dirk-Uwe-Klaas, erklärt anläßlich der heutigen Jahrespressekonferenz des Verbandes in Düsseldorf:
In der Diskussion um die Eigenheimzulage unterschätzt die Bundesregierung nach Ansicht der Fertigbauindustrie die gesellschaftspolitische Bedeutung des privaten Wohneigentums. Die Empfänger der Eigenheimzulage für Neubauten sind keine Besserverdienenden, vielmehr ist die Eigenheimzulage durch die Kinderkomponente ein effektives Instrument der Familienförderung: Fast 60 Prozent aller Förderfälle sind Familien mit Kindern.
Der Bundesverband Deutscher Fertigbau fordert daher, die Eigenheimzulage konsequent auf Haushalte mit Kindern zu beschränken. Die Grundförderung von 1.250 EUR pro Jahr entfällt, dafür wird die Kinderzulage von 800 Euro auf 1.600 Euro je Kind verdoppelt. Eine Beispielrechnung: Nach dem geltenden Modell bekommt eine Familie mit zwei Kindern acht Jahre lang 1.250 Euro Grundförderung und 1.600 Euro Kinderzulage. Das ergibt insgesamt 22.800 Euro Fördersumme. Nach dem neuen Modell erhält die gleiche Familie acht Jahre lang ausschließlich 3.200 Euro Kinderzulage. Das macht 25.600 Euro Fördergeld, also 2.800 Euro mehr.
Zugleich würde der Staat im Förderzeitraum bis 2012 nur 3,36 Mrd. Euro für die Eigenheimzulage aufwenden müssen, statt 5,89 Milliarden Euro wie bisher berechnet. Die Einsparung bei Bund und Ländern beliefe sich auf 2,53 Mrd. Euro, also rund 40 Prozent. Grundlage dieser Rechnung ist die Zahl von 242.000 Kindern, die nach Angaben des Bundesministeriums für Finanzen ab 2004 gefördert werden.
Eine kompensationslose Abschaffung der Eigenheimzulage wäre für die deutsche Bauwirtschaft verheerend. Aus einer Branchenumfrage des BDF geht hervor, dass die Streichung rund 15 Prozent Umsatzrückgang verursachen wird. Das heißt, jedes sechste Haus würde ohne Eigenheimzulage nicht mehr gebaut.