Schüßler Mineralstoffe

Adler Pharma
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Geschichten zum Nachdenken

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Autor Beitrag
hobbes

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New PostErstellt: 07.12.08, 13:09  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Ohhhhhh, das mit den Kerzen ist auch seeehr schön.... Danke dafür!

einen schönen zweiten Advent,
hobbes


____________________
***if you see someone without a smile, give him one of yours***
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Liz

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New PostErstellt: 08.03.09, 10:11  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Wir hatten ja mal eine Zeit, wo einiges aus dem forum verloren ging....unter anderem :der lila Hut
ich habe ihn wiedergefunden(:-)
Der lila Hut

Mit 5 Jahren:
Sie schaut sich im Spiegel an und sieht eine Prinzessin.
Mit 10 Jahren:
Sie schaut sich an und sieht das Aschenputtel.
Mit 15 Jahren:
Sie schaut sich an und sieht die hässliche Stiefschwester des Aschenputtels:
"Mutter, so kann ich unmöglich zur Schule gehen!"
Mit 20:
Sie schaut sich an und sieht sich "zu dick, zu dünn, zu klein,
zu groß, die Haare sind zu kraus oder zu glatt,
aber sie geht trotzdem aus.
Mit 30:
Sie schaut sich an und sieht sich "zu dick, zu dünn,
zu klein, zu groß, die Haare sind zu kraus oder zu glatt,
aber sie findet, sie habe jetzt keine Zeit, sich darum zu kümmern
und sie geht trotzdem aus.
Mit 40:
Sie schaut sich an und sieht sich "zu dick, zu dünn, zu klein,
zu groß, die Haare sind zu kraus oder zu glatt, aber sie sagt,
sie sei zumindest "sauber" und sie geht trotzdem aus.
Mit 50:
Sie schaut sich an und sagt: "ich bin ich" und geht überall hin,
wo sie hingehen will.
Mit 60:
Sie schaut sich an und erinnert sich an alle Menschen,
die sich nicht mehr im Spiegel betrachten können.
Sie geht hinaus in die Welt und erobert sie.
Mit 70:
Sie schaut sich an und sieht Weisheit, Lachen und Fähigkeiten.
Sie geht aus und genießt das Leben.
Mit 80:
Kümmert sie sich nicht mehr darum, in den Spiegel zu schauen.
Sie setzt sich ganz einfach einen lila Hut auf und geht aus,
um sich mit der Welt zu vergnügen.
Vielleicht sollten wir alle unseren lila hut viel früher aufsetzen



Grüßli Liz


<hr>man sollte mindestens 1x täglich herzhaft lachen


[editiert: 14.03.09, 16:27 von Liz]
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Liz

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New PostErstellt: 08.03.09, 10:15  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Die Kaulquappe und der Weißfisch

Eine Kaulquappe hatte einen Weißfisch geehelicht.
Als ihr Beine wuchsen und sie ein Frosch zu werden begann,
sagte sie eines Morgens zu ihm:
" Martha, ich werde jetzt bald einer Berufung aufs Festland
nachkommen müsse; es wird angebracht sein,
dass du dich beizeiten daran gewöhnst, auf dem Lande zu leben."
"Aber um Himmels willen!" rief der Weißfisch verstört,
"bedenke doch, Lieber: meine Flossen! Die Kiemen!"
Die Kaulquappe sah seufzend zur Decke empor:
"Liebst du mich, oder liebst du mich nicht?"
"Ei, aber ja", hauchte der Weißfisch ergeben.
"Na also", sagte die Kaulquappe.




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Liz

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New PostErstellt: 08.03.09, 10:22  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Die traurige Traurigkeit

Es war eine kleine Frau, die den staubigen Feldweg entlang kam.
Sie war wohl schon recht alt, doch ihr Gang war leicht, und ihr Lächeln hatte den frischen Glanz eines unbekümmerten Mädchens.
Bei der zusammengekauerten Gestalt blieb sie stehen und sah hinunter. Sie konnte nicht viel erkennen. Das Wesen, das da im Staub des Weges saß, schien fast körperlos.
Es erinnerte an eine graue Flanelldecke mit menschlichen Konturen.
Die kleine Frau bückte sich ein wenig und fragte: "Wer bist du?"
Zwei fast leblose Augen blickten müde auf. "Ich? Ich bin die Traurigkeit", flüsterte die Stimme stockend und so leise, dass sie kaum zu hören war. "Ach, die Traurigkeit!" rief die kleine Frau erfreut aus, als würde sie eine alte Bekannte begrüßen.
"Du kennst mich?" fragte die Traurigkeit misstrauisch.
"Natürlich kenne ich dich! Immer wieder einmal hast du mich ein Stück des Weges begleitet." "Ja, aber...", argwöhnte die Traurigkeit, "warum flüchtest du dann nicht vor mir? Hast du denn keine Angst?"
"Warum sollte ich vor dir davonlaufen, meine Liebe? Du weißt doch selbst nur zu gut, dass du jeden Flüchtigen einholst.
Aber, was ich dich fragen will: Warum siehst du so mutlos aus?"
"Ich... ich bin traurig", antwortete die graue Gestalt mit brüchiger Stimme.
Die kleine, alte Frau setzte sich zu ihr. "Traurig bist du also",
sagte sie und nickte verständnisvoll mit dem Kopf.
"Erzähl mir doch, was dich so bedrückt."
Die Traurigkeit seufzte tief. Sollte ihr diesmal wirklich jemand zuhören wollen?
Wie oft hatte sie sich das schon gewünscht.
"Ach, weißt du", begann sie zögernd und äußerst verwundert,
"es ist so, dass mich einfach niemand mag.
Es ist nun mal meine Bestimmung, unter den Menschen zu gehen
und für eine gewisse Zeit bei ihnen zu verweilen.
Aber wenn ich zu ihnen komme, schrecken sie zurück.
Sie fürchten sich vor mir und meiden mich wie die Pest."
Die Traurigkeit schluckte schwer. "
Sie haben Sätze erfunden, mit denen sie mich bannen wollen.
Sie sagen: Papperlapapp, das Leben ist heiter.
Und ihr falsches Lachen führt zu Magenkrämpfen und Atemnot.
Sie sagen: Gelobt sei, was hart macht. Und dann bekommen sie Herzschmerzen.
Sie sagen: Man muss sich nur zusammenreißen.
Und sie spüren das Reißen in den Schultern und im Rücken.
Sie sagen: Nur Schwächlinge weinen. Und die aufgestauten Tränen sprengen fast ihre Köpfe.
Oder aber sie betäuben sich mit Alkohol und Drogen, damit sie mich nicht fühlen müssen."
"Oh ja", bestätigte die alte Frau, "solche Menschen sind mir schon oft begegnet."
Die Traurigkeit sank noch ein wenig mehr in sich zusammen.
"Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen.
Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen.
Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen.
Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut.
Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh.
Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen.
Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe.
Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu."
Die Traurigkeit schwieg. Ihr Weinen war erst schwach, dann stärker und schließlich ganz verzweifelt.
Die kleine, alte Frau nahm die zusammengesunkene Gestalt
tröstend in ihre Arme.
Wie weich und sanft sie sich anfühlt, dachte sie und streichelte zärtlich das zitternde Bündel.
"Weine nur, Traurigkeit", flüsterte sie liebevoll, "ruh dich aus, damit du wieder Kraft sammeln kannst.
Du sollst von nun an nicht mehr alleine wandern.
Ich werde dich begleiten, damit die Mutlosigkeit nicht noch mehr an Macht gewinnt."
Die Traurigkeit hörte auf zu weinen. Sie richtete sich auf und betrachtete erstaunt ihre neue Gefährtin:
"Aber... aber- wer bist eigentlich du?"
"Ich?" sagte die kleine, alte Frau schmunzelnd, und dann lächelte sie wieder so unbekümmert wie ein kleines Mädchen.
"Ich bin die Hoffnung."




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Liz

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New PostErstellt: 08.03.09, 10:36  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Das schönste Herz


Eines Tages stand ein junger Mann mitten in der Stadt und erklärte,
dass er das schönste Herz im ganzen Tal habe.
Eine große Menschenmenge versammelte sich, und sie alle bewunderten sein Herz, denn es war perfekt.
Es gab keinen Fleck oder Fehler in ihm.
Ja, sie alle gaben ihm recht, es war wirklich das schönste Herz, was sie je gesehen hatten.
Der junge Mann war sehr stolz und prahlte lauter über sein schönes Herz.

Plötzlich tauchte ein alter Mann vor der Menge auf und sagte:
Nun, dein Herz ist nicht mal annähernd so schön, wie meines.
Die Menschenmenge und der junge Mann schauten das Herz des alten Mannes an.
Es schlug kräftig, aber es war voller Narben, es hatte Stellen, wo Stücke entfernt und durch andere ersetzt worden waren.

Aber sie passen nicht richtig, und es gab einige ausgefranste Ecken. Genauer an einigen Stellen waren tiefe Furchen, wo ganze Teile fehlten. Die Leute starrten ihn an: Wie kann er behaupten, sein Herz sei schöner, dachten sie?
Der junge Mann schaute auf des alten Mannes Herz,
sah dessen Zustand und lachte:
Du musst scherzen, sagte er, Dein Herz mit meinem zu vergleichen. Meines ist perfekt und deines ist ein Durcheinander aus Narben und Tränen.
"Ja," sagte der alte Mann, "deines sieht perfekt aus, aber ich würde niemals mit dir tauschen.
Jede Narbe steht für einen Menschen, dem ich meine Liebe gegeben habe.
Ich reiße ein Stück meines Herzens heraus und reiche es ihnen,
und oft geben sie mir ein Stück ihres Herzens,
das in die leere Stelle meines Herzens passt.
Aber weil die Stücke nicht genau sind, habe ich einige raue Kanten,
die ich sehr schätze, denn sie erinnern mich an die Liebe, die wir teilten. Manchmal habe ich auch ein Stück meines Herzens gegeben,
ohne dass mir der andere ein Stück seines Herzens zurückgegeben hat. Das sind die leeren Furchen.
Liebe geben heißt manchmal auch ein Risiko einzugehen.
Auch wenn diese Furchen schmerzhaft sind, bleiben sie offen und auch sie erinnern mich an die Liebe, die ich für diese Menschen empfinde.
Und ich hoffe, dass sie eines Tages zurückkehren und den Platz ausfüllen werden. Erkennst du jetzt, was wahre Schönheit ist?

Der junge Mann stand still da und Tränen rannen über seine Wangen.
Er ging auf den alten Mann zu, griff nach seinem perfekten jungen und schönen Herzen und riss ein Stück heraus.
Er bot es dem alten Mann mit zitternden Händen an.
Der alte Mann nahm das Angebot an, setzte es in sein Herz.
Er nahm dann ein Stück seines alten vernarbten Herzens und füllte damit die Wunde des jungen Mannes Herzen.
Es passte nicht perfekt, da es einige ausgefranste Ränder hatte.
Der junge Mann sah sein Herz an, nicht mehr perfekt,
aber schöner als je zuvor, denn er spürte die Liebe des
alten Mannes in sein Herz fließen.
Sie umarmten sich und gingen weg, Seite an Seite.




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Conny69

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Beiträge: 1
Ort: Waldviertel


New PostErstellt: 09.03.09, 19:10  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Liebe ist ...

...ein Erdbeben, eine Sturmflut, ein Urknall und ein Weltuntergang zugleich.
Sie ist die Kraft, die unsere Lebensflüge aus den Fugen bringt, der Sprengstoff, der uns unvermittelt aus dem Gestein unserer Gewohnheiten herausbricht.
Sie lässt uns die selbstlosesten Opfer bringen, und die abscheulichsten Schandtaten begehen.
Liebe gedeiht nur in Freiheit, sperrt man sie ein, so stirbt sie.
Liebe ist immer freiwillig.
Sie lässt sich nicht erzwingen, nicht erbitten.
Sie wird uns geschenkt, oder versagt und wir können es nicht ändern. Wenn sie kommt, fragt sie uns nicht, ob es uns gerade passt, und sie fragt auch nicht, ob und wann sie wieder gehen soll.
Liebe kann flüchtig sein, oder ein Leben lang, wir wissen nichts über ihre Dauer, wenn sie uns begegnet.
Wir können für sie kämpfen, aber nicht gegen sie.
Wir können versuchen, sie zu hegen und zu beschützen, aber sicher ist sie uns nie.
Und wenn wir eines Tages alle Geheimnisse des Universums entdeckt und alle Wunder erklärt haben, bleibt die Liebe das letzte Rätsel, dessen Lösung wir niemals auch nur ansatzweise auf die Spur kommen werden.

Ich glaube Liebe ist ganz anders, Liebe ist viel mehr...

(Verfasser, Unbekannt)


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chipsi

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Beiträge: 139
Ort: Oberösterreich


New PostErstellt: 09.03.09, 22:37  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Gibt es ein Leben nach der Geburt?



Im Bauch einer Schwangeren diskutieren drei Embryos über ihre Zukunft.

Einer davon ist der kleine Gläubige, einer der kleine Zweifler und einer der kleine Skeptiker.

Der kleine Zweifler fragt: Glaubt Ihr eigentlich an ein Leben nach der Geburt?

Der kleine Gläubige: Ja, klar, das gibt es. Unser Leben hier ist nur dazu gedacht, dass wir wachsen und uns auf das Leben nach der Geburt vorbereiten, damit wir dann stark genug sind für

das, was uns erwartet.

Der kleine Skeptiker: Blödsinn, das gibt es doch nicht. Wie soll denn das überhaupt aussehen, ein Leben nach der Geburt?

Der kleine Gläubige: Das weiß ich auch nicht so genau. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen.

Der kleine Skeptiker: So ein Quatsch! Herumlaufen, das geht doch gar nicht. Und mit dem Mund essen, so eine komische Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Außerdem

geht das gar nicht, dass es ein Leben nach der Geburt gibt, weil die Nabelschnur schon jetzt viel zu kurz ist.

Der kleine Gläubige: Doch, es geht bestimmt. Es wird alles nur ein bisschen anders.

Der kleine Skeptiker: Es ist noch nie einer zurückgekommen von nach der Geburt. Mit der Geburt geht das Leben zu Ende. Und das Leben ist eine einzige Quälerei. Und dunkel.

Der kleine Gläubige: Auch wenn ich nicht so genau weiß, wie das Leben nach der Geburt aussieht, jedenfalls werden wir unsere Mutter sehen und sie wird für uns sorgen.

Der kleine Skeptiker: Mutter?!? Du glaubst an eine Mutter, Wo ist sie denn bitte?

Der kleine Gläubige: Na hier, überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein.

Der kleine Skeptiker: Quatsch! Von einer Mutter habe ich noch nie was bemerkt, also gibt es sie auch nicht.

Der kleine Gläubige: Manchmal, wenn wir ganz still sind, kannst Du sie singen hören. Oder spüren, wenn sie unsere Welt streichelt.

Da fragt der kleine Zweifler: Und wenn es also ein Leben nach der Geburt gibt, was geschieht dann mit dem kleinen Skeptiker, der nicht daran geglaubt hat?

Der kleine Gläubige: Das weiß ich nicht. Vielleicht bekommt er einen Klaps auf den Po, damit ihm die Augen aufgehen - und das wahre Leben beginnt!





Nach Henry Nouwen

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Resturlaub

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New PostErstellt: 15.03.09, 12:41  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Die gute alte Zeit

Wir haben es tatsächlich geschafft.

Kaum zu glauben, aber es ist so.

Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft, speziell was der Gesetzgeber und die Bürokraten, die Medien und die Informationsgesellschaft uns täglich vorbeten und verbieten, müssten wir alle, die in den Sechzigern bis Anfang der der Achtziger aufgewachsen sind, längst tot sein.

Steckdosen, Medizinflaschen, Schranktüren und Schubladen waren noch nicht kindersicher.

Messer, Schere, Gabel und Licht wurden uns zwar verboten, aber meistens mussten wir uns erst einmal daran verletzen, um es zu glauben.

Unser Fahrräder, Roller und Rollschuhe fuhren wir ohne Schützer und Helme.

Zum Thema Auto erinnere ich mich weder an einen Sicherheitsgurt, noch an Airbags, ABS oder ähnliche Sicherheitsvorrichtungen im Wagen meines Vaters.

Man saß zwar hinten, aber an einem heißen Sommertag gab es doch nichts Schöneres, als seinen Kopf aus dem Fenster (das man damals noch komplett herunterkurbeln konnte) des fahrenden Autos zu stecken und sich den Fahrtwind ins Gesicht blasen zu lassen, dass man kaum noch Luft bekam.

Wasser haben wir direkt aus dem Gartenschlauch getrunken und nicht aus einer Flasche. Wahnsinn!

Wir aßen fettige Schmalznudeln und frischgebackenes Brot mit fingerdick Butter darauf, dazu gab es überzuckerte Limonaden oder künstlich gefärbtes Tri Top.

Fett geworden sind wir deswegen nie, weil wir immer draußen waren. Wir haben zu fünft aus einer Limoflasche getrunken, und es ist tatsächlich keiner daran gestorben.

Wir haben stunden- und tagelang an Seifenkisten oder ähnlichen Gefährten geschraubt, die wir aus rostigem Schrott und splitterigem Holz konstruiert hatten.

Dann sind wir den Hügel runtergebrettert, nur um festzustellen, dass wir die Bremsen vergessen hatten.

Nachdem wir ein paar Mal in der Böschung gelandet waren, haben wir gelernt, auch dieses Problem zu lösen.

Wir gingen in der Früh raus und haben den ganzen Tag gespielt, höchstens unterbrochen von Essenspausen, und kamen erst wieder rein, als es dunkel wurde und man den Fußball nicht mehr richtig sehen konnte.

Wir waren nicht zu erreichen. Keine Handys!

Wenn es regnete, spielten wir bei Freunden Monopoly oder Mesch ärgere dich nicht, Mühle oder Dame und bauten mit Matchbox Autos ganze Städte auf.

Wir hatten weder Playstations oder Nintendo, X-Boxen oder Videospiele, keine PCs, keine 50 Fernsehkanäle oder Surround Anlagen.

Ins Kino gehen war ein Ereignis, für das man sich herausputzte und das einem vor Vorfreude den Magen kribbeln ließ.

Es gab noch Vorfilme, die immer eine Überraschung waren, weil keiner wusste, was zu erwarten war und wenn zufällig ein Donald Duck oder Micky Maus Film dabei war, hatte man das ganz große Los gezogen.

Wir hatten Freunde! Wir gingen raus und haben uns diese Freunde gesucht.

Wir haben Fußball gespielt, mit allem was sich kicken ließ, und wenn einer einen echten Lederball hatte, war er der King und durfte immer mitspielen, egal wie schlecht er war.

Um im Verein mitspielen zu dürfen, gab es Aufnahmeprüfungen, die nicht jeder bestanden hat. Wer es nicht geschafft hat, lernte mit der Enttäuschung umzugehen.

Wir spielten Völkerball bis zum Umfallen und manchmal tat es weh, wenn man abgeworfen wurde.

Wir sind von Bäumen und Mauern gestürzt, haben uns geschnitten, aufgeschürft, die Knochen gebrochen und die Zähne ausgeschlagen.

Wir hatten Unfälle! Es waren einfach Unfälle, an denen wir Schuld waren. Es gab niemanden, den man dafür verantwortlich machen konnte und vielleicht sogar noch vor den Kadi zerrte.

Unsere Knie und Knöchel waren von Frühjahr bis Herbst lädiert und ein Schienbein ohne blaue Flecke gab es nicht.

Wenn wir uns an Brennnesseln gebrannt haben oder uns eine Mücke gestochen hatte, haben wir entweder drauf gespuckt oder den Nachbars Hund drüber lecken lassen oder drauf gepinkelt.

Geholfen hat alles.

Wir haben gestritten und gerauft, uns gegenseitig grün und blau geprügelt und gelernt damit zu leben und darüber hinweg zu kommen.

Wir haben Spiele erfunden mit Stöcken und Bällen, haben mit Ästen gefochten und Würmer gegessen.

Und obwohl es uns immer wieder prophezeit wurde, haben wir kaum ein Auge ausgestochen, und die Würmer haben auch nicht in uns überlebt.

Wir sind zu einem Freund geradelt, haben an der Tür geläutet und sind dort geblieben, nur um zu reden.

Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere, also haben sie eine Klasse wiederholt. Sie sind nicht durchgefallen, sondern sie wurden von den Lehrern einfach zurückgestuft.

Zensuren bei Proben wurden nie manipuliert, egal aus welchen Gründen. Wir waren für unsere Aktionen selbst verantwortlich. Konsequenzen waren immer zu erwarten, wenn wir Scheiße gebaut hatten.

Der Gedanke, dass ein Elternteil uns rausklopft, wenn wir mit dem Gesetz in Konflikt geraten waren, war undenkbar.

Im Gegenteil, die Eltern stellten sich auf die Seite des Gesetzes.

Unsere Generation hat einige der größten Erfinder hervorgebracht. Die letzten 50 Jahre waren eine wahre Explosion an Innovationen und Ideen.

Wir hatten Freiheit und Zwang, Erfolg und Misserfolg. Verantwortung und Konsequenz. Und wir haben gelernt, damit umzugehen.

Erinnere dich daran, wie Du aufgewachsen bist und Du wirst sehen, was unseren Kindern heute fehlt.

Als die Eltern einmal ein Auge zudrückten, anstatt die Kinder mit übergroßer Vorsicht zu erdrücken.

Unsere Eltern trauten uns zu, die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Meistens hat es geklappt.

Die paar Mal, die daneben gingen, zählen wir zu unseren Lebenserfahrungen.

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Liz

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Beiträge: 935

New PostErstellt: 15.03.09, 13:07  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Der Sinn des Lebens

Es kam der Tag, da sagte das Zündholz zur Kerze: "Ich habe den Auftrag, Dich anzuzünden."

"Oh nein", erschrak die Kerze, "nur das nicht.... wenn ich brenne, sind meine Tage
gezählt. Niemand mehr wird meine Schönheit bewundern."

Das Zündholz fragte: "Aber willst Du denn ein Leben lang kalt und hart bleiben, ohne zuvor gelebt zu haben?"

"Aber brennen tut doch weh und zehrt an meinen Kräften", flüstert die Kerze unsicher und voller Angst.

"Es ist wahr", entgegnete das Zündholz "Aber das ist doch das Geheimnis unserer Berufung ... wir sind berufen, Licht zu sein. Was ich tun kann, ist wenig. Zünde ich Dich nicht an, so verpasse ich den Sinn meines Lebens. Ich bin dafür da, Feuer zu entfachen.
Du bist eine Kerze. Du sollst für andere leuchten und Wärme schenken. Alles, was du an Schmerz, Leid und Kraft hingibst, wird verwandelt in Licht. Du gehst nicht verloren, wenn Du Dich verzehrst. Andere werden Dein Feuer weiter tragen. Nur wenn Du Dich versagst, wirst Du sterben… "

Da spitzte die Kerze ihren Docht und sprach voller Erwartung:

"Ich bitte Dich, zünde mich an …!“








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Evita

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Beiträge: 419
Ort: Bryanston / Johannesburg


New PostErstellt: 19.03.09, 06:45  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Liebe Liz

Ich wuerde zu gerne wissen, wo Du all diese tiefgreifenden Geschichten her hast... Danke!

Love

Eva



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Liz

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New PostErstellt: 19.03.09, 12:05  Betreff: Re: Geschichten zum Nachdenken  drucken  weiterempfehlen

Hallo Eva,
Superschönes neues Foto!
und zu deiner Frage: ich habe fleißig gegoogelt(:-)
schau mal in dein mailfach,da hab ich dir einige links geschickt.




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