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Fortsetzung, Teil II:
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Im Bereich der Geschichte wurde dies durch einen nahezu lückenlosen Kehraus praktiziert, der sich nicht nur auf die direkten und mittelbaren Vorfahren, sondern auf die ganze deutsche Vergangenheit erstreckte. Die Geschichte der Deutschen wurde nicht sachbezogen inspiziert und interpretiert, sondern moralisch disqualifiziert."
Und er fährt fort: "Das 2O. Jahrhundert ist von den Katastrophen der zwei Weltkriege geprägt. Beide Male spielte das deutsche Volk einen Part, der nicht unglückseliger hätte sein können. Deshalb ist die Lage der Deutschen in der Gegenwart bestimmt von den Ergebnissen dieser Kriege und der politischen Eigenart der jeweiligen Siegermächte, unter deren Direktive sie gerieten. Unsere Nation ist auseinandergerissen, innerlich zerfetzt. ... Bei der Überprüfung unserer Geschichte waren die Siegermächte zu dem Ergebnis gelangt, daß das meiste der deutschen Vergangenheit verdorben, beschädigt, krank gewesen sei. Deshalb mußte mit dieser Vergangenheit gebrochen werden." Und weiter: "Den Deutschen wurde in bewußter Gründlichkeit ihre Geschichte entwertet, zerstört und weggenommen."
Wie klar dieser durchschlagende und zentrale Befund unseres nationalen Elends Diwald beschäftigte, zeigt die Publikationen aus dem Jahre 1992: Unsere gestohlene Geschichte. Hier schreibt Diwald u.a.: "In der Geschichte unserer Gegenwart des 20. Jahrhunderts gibt es zwei markante Einschnitte: den Versailler Vertrag des Jahres 1919 und den 8. Mai 1945. Am 8. Mai 1945 wurde in Europa der Zweite Weltkrieg beendet. Wer diesen Tag mit Bewußtsein erlebt hat, wer sich an ihn erinnert ohne die uferlosen Beschönigungen und Lügen, mit denen seit Jahrzehnten unsere Geschichte und insbesondere unsere jüngere und jüngste Vergangenheit ungenießbar gemacht wird, der weiß, daß der 8. Mai 1945 ein Tag des Jammers und der Tränen war. ... `Befreit´ wurden wir aber auch in einem handfesten Sinn: von dem Elementarsten, was ein bewußter Mensch besitzt, von unserer Selbstachtung und unserem Stolz, von unserem Anstand, unserer Tapferkeit, von der Selbstbestimmung, von unserem Wissen, daß wir ein Volk sind, von der Freiheit der Erkenntnis, von unserer Geschichte. Millionen wurden von ihrer Haimat `befreit´. Angesichts dieser Summe von `Befreiungen´ schrie 1946 Aloysius J. München, Bischof von Fargo in Norddakota buchstäblich auf: `Das größte Verbrechen unserer Zeit. Nichts in der Geschichte kommt dem gleich.´ "
12. Erster Weltkrieg weder verursacht noch provoziert
Und an anderer Stelle schreibt Diwald: "Wie stolz sind andere Völker auf ihre Nation und ihre Geschichte, wie selbstverständlich und jenseits aller Diskussionen ist ihnen ihr Nationalgefühl. In unseren Schulbüchern dagegen, in unseren Erziehungs- und Parteiprogrammen findet sich nichts dergleichen. Dies ist das Ergebnis der alliierten Umerziehung, die nach 1945 begann. Die Architekten dieser Umerziehung waren gründliche Leute. Seit 1943 galt die reeducation bei den Westalliierten als eine beschlossene Sache. Das allgemeine Ziel wurde in einer Aktennotiz mit dem Satz umrissen: `Wir werden die gesamte Tradition auslöschen, auf der die deutsche Nation errichtet wurde.´ Deshalb unterlegten sie der ganzen deutschen Geschichte eine beständige Bereitschaft zu militärischer Aggression, die in unserem Jahrhundert schließlich ihren Gipfel darin erreicht habe, daß Deutschland die beiden Weltkriege vom Zaum gebrochen hätte."
Gern zitierte Hellmut Diwald Theodor Heuß, den ersten Präsidenten der westdeutschen Republik: "Die Geburtsstätte der nationalsozialistischen Bewegung ist nicht München, sondern Versailles!" Und weiter im Zusammenhang zitierte er den italienischen Ministerpräsidenten Francesco Nitti, der 1924 über das Versailler Friedens-Diktat urteilte: "Noch niemals ist ein ernstlicher und dauerhafter Friede auf die Ausplünderung, die Quälerei und den Ruin eines Besiegten, geschweige denn auf den eines besiegten großen Volkes gegründet worden. Und dies und nichts anderes ist der Vertrag von Versailles!".
Im "vae victis" liegt, daß der Sieger die Geschichte schreibt, daß er sich auf die klassisch-vulgäre Überzeugung berufen kann, welche das Recht zum Leibeigenen der politischen Macht degradiert, Gewalt zu Recht pervertiert. So kam es 1919 im Versailler Friedensdiktat zur unerträglichen Kriegsschuldlüge. Und so schreibt Diwald in der Geschichte der Deutschen: "Da die Verliererstaaten als Urheber des Konflikts für alle Folgen des Krieges haftbar gemacht wurden, entwickelte sich ein Kampf gegen die Versailler Bestimmungen zu einem Kampf gegen die Kriegsschuldbehauptungen, die Kriegsschuldlüge, wie sie im offiziellen Sprachgebrauch der deutschen und österreichischen Regierungen hieß. Immer war das Aufbegehren gegen Versailles ein Aufbegehren gegen die Kriegsschuld. Unter dem Aspekt des Siegerrechts war Deutschland schuldig, obwohl es den Krieg nicht verursacht und provoziert hatte. Der Philosoph Hans Driesch steuerte die burschikose Formel bei: `Schuldig waren alle, aber die Deutschen waren die Dummen.´"
13. Opfer und Täter
Deutschland wurde durch das Versailler Diktat - dem Grundübel unseres Jahrhunderts - zum Opfer der Geschichte im 20. Jahrhundert. Es wurde auch zum Opfer im Jahre 1945; blieb es durch die darauf folgende Spaltung oder Teilung, durch den bis heute andauernden völkerrechts- und menschenrechtswidrigen Verlust Ostdeutschlands und des Sudetenlandes, ohne jeden tragfähigen Kompromiß und Ausgleich mit den Vertreiberstaaten Polen und Tschechien und ihrer Raubsicherungspolitik. Aber nur durch einen auch wirklichen dauerhaften historischen Kompromiß und Ausgleich mit Polen und Tschechien ist auch eine wirklich tragfähige und dauerhafte europäische Friedensordnung, eine europäische Friedensarchitektur zu erreichen. Selbst nach der Teilwiedervereinigung von Restdeutschland (Bundesrepublik Deutschland und Mitteldeutschland, was nicht Ostdeutschland ist!) blieb es Opfer der Geschichte in diesem Jahrhundert. Hierauf läßt sich keine wirklich dauerhafte und tragfähige europäische Friedensordnung aufbauen. An dieser Tatsache läßt sich nichts hinweg diskutieren. Niemandem sollten wir auch nur den Fetzen eines Rechtes zugestehen, uns auf Dauer permanent niederzuhalten, um uns somit unserer nationalen Identität zu berauben.
Treffend hierzu stellte Dr. Gerhard Frey fest:
"Das Recht auf Selbstbestimmung in gerechten Grenzen ist für das ganze deutsche Volk ebenso unverzichtbar wie für jedes andere Volk der Welt. Wir wollen dieses Lebensrecht in einem freiheitlichen und demokratischen, sozialen und deutschen Rechtsstaat im Sinne des Grundgesetzes auf der Grundlage eines gleichen Rechts für alle Menschen, Völker und Staaten sowie der allgemeinen Regeln des Völkerrechts verwirklichen. Die Abtrennung der deutschen Gebiete östlich von Oder und Neiße als Kriegsfolge widerspricht völkerrechtlichen Grundsätze. Wir wissen aber auch, daß nicht Gewaltanwendung, sondern nur friedliches Einvernehmen unter den Völkern eine Linderung oder auch Korrektur dieser Lage herbeiführen kann und darf." Dem ist nichts hinzuzufügen!
Deutschland war und ist Opfer der Geschichte; es war primär auch Opfer, bevor es Täter wurde. Es gab einen Anfang in diesem Jahrhundert und es gab ein "später" und "ein darauf folgte". Der andauernde Aderlaß unseres Volkes in diesem Jahrhundert resultierte vor allem aus den "auch" westlich-demokratischen Siegerordnungen und Siegerdiktaten von Versailles, Saint-Germain, Jalta und Potsdam. Immer wieder wurde unserem Volk das Recht auf Selbstbestimmung zugesagt, immer wieder wurde es ihm vorenthalten. Vielleicht wird der 2+4 Vertrag einmal hinzutreten. Auch vom 2+4 Vertrag kann keine wirklich dauerhafte und tragfähige europäische Friedensordnung ausgehen. Ein historischer Ausgleich und Kompromiß mit Polen und Tschechen, jede neue Gegenvertreibung ausschließend, in Bezug auf Ostdeutschland und das Sudetenland, der Wiedergutmachung im Rahmen des Möglichen von Massenaustreibung und Enteignung, zur Wiederherstellung des verletzten Rechtsempfindens auch der Deutschen, ist unabdingbar erforderlich. Wir können und dürfen moralisch der Welt, dem Völkerrecht kein Beispiel geben, daß die größte Annexion und Deportation in der Weltgeschichte ungesühnt und ohne Wiedergutmachung bleibt. Unser Volk würde vor der Geschichte moralisch schuldig werden. Eine dauerhafte europäische Friedensordnung ist nur durch die Klärung dieser Fragen, nur durch einen historischen Ausgleich und Kompromiß, dem beide Seiten frei zustimmen können, zu erreichen. Kann etwas friedfertiger sein? Die Frage der deutschen Heimatvertriebenen ist vor allem eine Menschenrechtsfrage. Und die Menschenrechte sind unteilbar! Herr Kohl und die deutsche Regierung haben nicht das Recht, die Menschenrechte von 20 Millionen heimatvertriebenen, massenausgetriebenen Deutschen und ihrer Nachkommen permanent mit Füßen zu treten.
Klar stellte Hellmut Diwald noch wenige Monate vor seinem Tode fest: "Hinter der Annexion der deutschen Ostgebiete und des Sudetenlandes steht nicht das Recht, sondern das Faustrecht. Jeder irrt sich, der glaubt, auch nur eine Vereinbarung würde in der Zukunft Bestand haben, die mit dem Faustrecht erzwungen wurde."
Der 2+4-Vertrag, gegen das Selbstbestimmungsrecht und auf der Grundlage der größten Annexion und Deportation oder Massenaustreibung abgeschlossen, beispielgebend für weltweite Nachahmung ähnlicher und nämlicher Verbrechen, bedarf unabdingbar einer Revision. Deutschland wurde zum Amboß der Geschichte in diesem Jahrhundert. Natürlich, es war auch Täter, aber Opfer vor allem! Was folgt daraus?
14. Europa und der Welt begreiflich machen
Wir wollen und müssen der Welt und Europa begreiflich machen, daß Deutschland ungerechtfertigterweise am Pranger, am Marterpfahl der Weltgeschichte steht. ["Den Deutschen ist ein Schuldgefühl aufgezwungen worden und zu Unrecht auferlegt!" So US-Präsident Ronald Reagan am 5. Mai 1985 in Bitburg an den Gräbern gefallener deutscher Soldaten.] Die beiden Weltkriege in unserem Jahrhundert müssen endlich, und zunächst vor allem von uns Deutschen, in den historischen, besonders in den europäisch-historischen Gesamtkontext eingeordnet werden. Es war ein dreißigjähriger europäischer Bürgerkrieg. Wir Deutschen müssen zunächst selbst unsere Lebens- und Überlebensrechte erkennen und danach handeln. Wir können nicht von anderen erwarten, daß sie deutscher als die Deutschen selbst sind.
Deutschland hat in den letzten 50 Jahren Europa und der Welt ein Beispiel gegeben für demokratische Kultur und Beständigkeit. Und zur Demokratie gibt es absolut keine Alternative. Europa und die Welt haben nun die Pflicht, den wahren geschichtlichen Tatsachen und Verhängnissen ins Auge zu schauen und das deutsche Volk endlich von völlig unhaltbaren Vorwürfen und permanenten Anklagen zu befreien, Abstand zu nehmen. Die Deutschen können nicht länger Opfer der Geschichte bleiben, permanent am Materpfahl und am Fahrkartenschalter nach Canossa stehen. Es ist endlich an der Zeit, daß die europäische politische Kultur in ein höheres Maß der Globalverantwortung eintritt.
15. Keine Alleinschuld
1914 bis 1945 war ein Prozeß der europäischen Selbstzerstörung. Wir Deutschen müssen endlich die "Alleinschuld " oder gar die "Kollektivschuld" am Ersten und Zweiten Weltkrieg, dem 30-jährigen europäischen Bürgerkrieg, entschlossen und geschlossen zurückweisen, und zwar nur dort, wo dies aus politischen Gründen heraus ratsam ist! Die Hauptschuld an den beiden Weltkriegen Deutschland zuzuschieben entspricht nicht den historischen Tatsachen.
In der Zeitung "Die Welt" vom 13. März 1985 wurde ein Leserbrief des Ehrenpräsidenten des Verbandes der Jagdflieger des freien Frankreich, Marcel Boisot, abgedruckt. Er schrieb unter anderem die überaus klarsichtigen Sätze: "Es ist höchste Zeit, das Europa 1945 nicht als eine Niederlage Deutschlands, sondern als seine eigene Niederlage ansieht und daß es unter seinen Völkern die Schuld am größten Verbrechen, das es jemals gegen seine eigene Zivilisation beging, gleichmäßig verteilt. Es ist Zeit, daß eine Seite seiner tragischen und blutigen Geschichte endgültig umgedreht wird."
16. Zum geistigen Völkermord
Zum permanenten geistigen Völkermord an den Deutschen durch die Zerstörung ihrer Geschichte schreibt Diwald: "Für Arnold Gehlen reichte die Kunst, jemanden geistig wehrlos zu machen, von der Lüge bis zur Diffamierung. Deshalb hatte die internationale Konvention über die Verhinderung und Unterdrückung des Verbrechens des Völkermordes vom 9. Dezember 1948 auch einen geistigen Völkermord anerkannt und in Art. II b definiert als `schweren Angriff auf die physische und geistige Integrität einer Gruppe´. Dieser Begriff, so ergänzte Gehlen, `umfaßt natürlich die Traditionen und Überlieferungen eines Verbandes ebenso wie ihre Ehre, und ein Volk gewaltsam von seiner Geschichte abzutrennen oder zu entehren, bedeutet dasselbe, wie es zu töten.´"
Das nationale Elend und die nationale Verrottung der Deutschen bis auf den heutigen Tag ist u.a. das Resultat ihrer beispiellosen Zerrissenheit und Uneinigkeit. In der >Geschichte der Deutschen< stellte Diwald diesen Sachverhalt wie folgt dar: "Wenn es überhaupt bestimmende Merkmale der Deutschen gibt, dann gehört die Fähigkeit dazu, sich gegenseitig zu hassen, zu verachten, zu bekämpfen bis aufs Blut. Unsere Geschichte ist bis zum Rand gefüllt von Streit, Feindschaft, Brudermord." Und an anderer Stelle: "Die Selbstzerfleischung ist ein grandioser Kehrreim unserer Geschichte. Hemmungslos, mit mörderischer Lust, haben wir immer wieder den anderen gejagt, der uns zwar am nächsten gestanden hat, der aber nicht derselben Meinung war. Kaum jemals war unser Griff so unerbittlich, als wenn wir uns gegenseitig an der Gurgel hatten. Das gehört zu unseren Besonderheiten, zu unseren Mängeln, so wie alles andere - weniger Kummervolle - auch, das mit vorschneller Völkerpsychologie dem allgemeinen Charakter der Deutschen zugeschrieben wird. Defekte sind zu beklagen, zu bekämpfen ..." .
17. Erfolgswerk: "Geschichte der Deutschen"
Diwalds größtes Erfolgswerk war die 1978 in einer Startauflage von 100.000 Exemplaren erschienene und in einem gegenchronologischen Verfahren - vom Heute in das Gestern, zum Ursprung zurückblickend - dargestellte Geschichte der Deutschen (Propyläen-Verlag, 760 Seiten). Von keinem anderen Fachhistoriker war es bis dahin unternommen worden, eine nüchterne, sachliche und leidenschaftslose Betrachtung der tausendjährigen Geschichte der Deutschen zu verfassen. Und dies zudem "mit seiner besonderen Gabe", Geschichte gleichsam wie miterlebend "mit einer so geistreichen wie verständlichen Sprache für unterschiedlichste Leser aufzuschließen"(Bossdorf).
Diwald unterbreitete als ein Praeceptor Germaniae mit diesem begnadeten epochalen Werk einen Identitätsbeweis der Deutschen von überragender Größe und Stichhaltigkeit. Und dies ohne Ausflüchte, ohne Beschönigungen und ohne poltikwillfähriges Taktieren. Auf der überaus treffende Zitat von Helmut Schmidt im Deutschen Bundestag ("Es ist mit Erfolg gelungen, aus der ganzen deutschen Geschichte ein Verbrecheralbum zu machen.") wurde bereits hingewiesen. Bundeskanzler Helmut Schmidt, der als einer der ersten die Publikation in der Urfassung erhielt - und Diwald zuvor schon zum Festvortrag nach Bonn eingeladen hatte-, bestätigte ihm schriftlich ein überaus gutes und höchst interessantes Werk über die Geschichte der Deutschen verfaßt zu haben. Wie kein anderer wußte dieser Bundeskanzler von der Relevanz der Geschichtsschreibung als einem Feld, auf dem es um die Werte der Gemeinschaft geht.
Erstmals nach Kriegsende wurde hier die deutsche Geschichte nicht mehr nur als "eine Einbahnstraße ins Verhängnis" dargestellt. Sie wurde endlich herausgenommen aus dem perfiden Bereich der Verdammungsurteile der Umerziehung und Geschichtsklitterungen. Herausgenommen aus einem Kriminalisierungsprozeß, der schon in den Schulen beginnt, in den Universitäten fortgesetzt wird und bis auf den heutigen Tag andauert. Diwald präsentierte ebenso belastende wie entlastende Fakten und Tatsachen. Er stellte dar, "wie es denn gewesen ist". Diwalds Werk Geschichte der Deutschen ist ein Werk der Unbestechlichkeit, es legt nicht nur die eigenen Verbrechen, sondern auch die von anderen an Deutschen begangenen großen und einzigartigen Verbrechen offen dar. Verbrechen an Deutschen und nach Kriegsende, die bislang von einer ganzen Historiker-Umerziehungsgeneration überwiegend unterdrückt wurden und fortgesetzt werden.
18. Mord im Frieden
Im Kapitel "Mord im Frieden" nimmt Diwald auch zu den an Deutschen begangenen unverjährbaren Menschheitsverbrechen Stellung. Hier ein Auszug, Seite 125: "Auf der Potsdamer Konferenz war die >>Überführung der deutschen Bevölkerung oder Bestandteile derselben, die in Polen, der Tschechoslowakei oder Ungarn zurückgeblieben sind<<, nach Deutschland beschlossen worden. Es wurde bestimmt, >>daß jede derartige Überführung in ordnungsgemäßer und humaner Weise erfolgen soll<<. Dieser Entschluß zur Aussiedlung datierte bei den Kriegsalliierten schon aus dem Jahr 1943. Der Artikel 13 des Potsdamer Kommuniques, in dem von Polen gesprochen wird, konnte sich der damaligen Grenzziehung entsprechend freilich nur auf Polen in seinen anerkannten Grenzen aus dem Jahr 1939 beziehen. Ob nun die Vertreibung der Deutschen aus Polen legal war oder illegal - die alten Ostprovinzen des Deutschen Reiches zwischen der westpolnischen Grenze und der Oder-Neiße-Linie gehörten ganz bestimmt nicht zu Polen, und auf diese Deutschen vor allem bezog sich der Überführungsartikel des Potsdamer Kommuniques. Mit Leicht- und Fingerfertigkeit wurden Millionen Menschen zur gigantischsten Völkerwanderung der Geschichte gezwungen.
Die >>ordnungsgemäße und humane Weise der Überführung<< läßt sich in beziehungsfreien Zahlen wiedergeben. In Jugoslawien, dem Land, von dem in Potsdam genausowenig die Rede war wie von Rumänien und seinen Deutschen, lebten bis zum Kriegsende an die fünfhundertzwanzigtausend Volksdeutsche. Fast dreihunderttausend entschlossen sich zur Flucht, und von denen, die in ihrer Heimat blieben, wurden nach dem 8. Mai 1945 mehr als die Hälfte ermordet, nämlich einhundertfünfunddreißigtausend. Eine Aufschlüsselung der Zahlen aller Vertriebenen der deutschen Ostbevölkerung ergibt auch in den zeitlichen Daten kein gleichförmiges Bild. Insgesamt mußten ziemlich genau fünfzehn Millionen ihre Heimat verlassen, wie eine sorgfältige Untersuchung des Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden bis zum Herbst 1950 festgestellt hatte.
Die Zahl der Menschen, die auf der Flucht oder während der Vertreibung getötet wurden, beträgt 2,28 Millionen. Nicht exakt erfaßt sind die rund zwei Millionen Deutschen, die während des Krieges zum Schutz vor Bombenangriffen aus den Reichsgebieten in östliche Distrikte evakuiert worden waren. Nach einer vorsichtigen Schätzung erhöht sich die Zahl der Toten auf 2,4 Millionen [in Wahrheit dürfen es 2,8 bis 3 Millionen gewesen sein, alleine 2,1 Millionen Ostdeutsche und mindestens 241.000 Sudetendeutsche; und dies ohne die Gruppe der Evakuierten; RJE], wenn man die Gruppe der Evakuierten dazurechnet. Diese Menschen also starben nach dem 8. Mai 1945, nach dem Tag, mit dem die Ära >>unserer Gemeinsamkeit an unschätzbaren Werten<< beginnen sollte, wie es einer der Sieger ausdrückte. >>Wenn wir unsere Augen auf dieses Ziel richten, können keine Hindernisse auf dem Wege der Zusammenarbeit unübersteigbar sein. Weit mehr: Wenn diese Wahrheit in das letzte Dorf und in die Herzen aller Menschen eingedrungen ist, dann können wir endlich unsere Schwerter in Pflugscharen umschmieden und alle Nationen können sich der Fruchtbarkeit dieser Erde freuen.<< So General Eisenhower auf einer Siegesfeier in London. Oder Roosevelt in seinem Gebet am Tag der Vereinten Nationen: >>Gott der Freien, wir geloben unser Herz und unser Leben der Sache der gesamten freien Menschheit. Gib uns das Geschick und den Mut, die Welt von der Unterdrückung und der alten gemeinen Lehre, daß die Starken die Schwachen fressen müssen, zu säubern. Amen.<<. Abgesehen von den 2,4 Millionen getöteten Deutschen die nach 1945 und den rund zwei Millionen Kriegsgefangenen, die in sowjetischen Lagern gestorben sind
[in Wahrheit dürfte die Gesamtzahl bei 6 bis 10 Millionen liegen! RJE]:
Von 1945 bis heute, also seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, wurden auf dem Erdball rund fünfzig Kriege geführt, von denjenigen Staaten, die nach der Kapitulation befohlen hatten, die überlebenden Verantwortlichen des deutschen Volkes als Schuldige, als verantwortlich für die Vorbereitung und Durchführung eines Angriffskrieges, als Kriegsverbrecher vor Gericht zu stellen und ein Orientierungsexempel zu statuieren für alle, die sich jemals wieder unterfangen sollten, Kriege vorzubereiten."
Festzustellen ist: Alle Welt weiß von den Verbrechen der Deutschen, die Welt weiß nichts von dem, was den Deutschen - und dies sogar im Frieden und nach der Kapitualtion - angetan wurde! Welch ein katstrophales Versagen - unter anderem - der deutschen Historikerzunft!
Zur Nürnberger Rachejustiz, der Prozesse der Sieger über die Besiegten, zitiert Diwald unter anderem Papst Pius XII.: "Einem unbeteiligten Dritten bereitet es Unbehagen, wenn er sieht, wie nach Abschluß der Feindseligkeiten der Sieger den Besiegten wegen Kriegsverbrechen aburteilt, während sich der Sieger gegenüber dem Besiegten ähnlicher Handlungen schuldig gemacht hat." Dem ist absolut nichts hinzuzufügen!
19. Unverjährbarer Völkermord an den Deutschen
In seinen Hinweisen zu den millionenfachen Morden an den Deutschen, kurz vor und nach dem 8. Mai 1945, hätte Hellmut Diwald noch ungeschminkter vorgehen müssen. Heute wissen wir mehr um das wahre Ausmaß des einzigartigen Völkermordes am deutschen Volk. An unserem Volk! ETWA erkennen wir klar: Rund eine Million deutscher Kriegsgefangener hat man unter der Verantwortung des amerikanischen Generals Eisenhower nach der Kapitulation vorsätzlich verhungern lassen. (Von den Hungertoten im Reichsgebiet ganz zu schweigen, oder von denjenigen Vertriebenen, die auf Grund der Vertreibung erst einige Zeit danach verstarben, etc.pp.) Den Holocaust heute immer noch aus dem Gesamtzusammenhang einer Apokalypse aller Menschheitsverbrechen zu reißen, auch den Holocaust an den Deutschen, mit alleine 6 bis 10 Millionen Opfern kurz vor und nach dem 8. Mai 1945, dies ist das größte aller Verbrechen, absolut nichts kommt diesem Verbrechen des auch anhaltenden geistigen Genozids, des anhaltenden geistigen Völkermordes an unserem deutschen Volke gleich! Zu den oben dargelegten Zahlen des Völkermordes an den Deutschen kommen ETWA weiterhin 100.000 Tote in Lagern und Gefängnissen der sowjetischen Besatzungszone. "Weit über 2 Millionen Frauen und Mädchen sind Opfer von Vergewaltigungen geworden, in 12 Prozent der Fälle mit Todesfolge. Andere Schätzungen kommen sogar auf 4 bis 5 Millionen", so der große Sachkenner und seriöse Dr. Heinz Nawratil. Zahlreiche Geschichtsrevisionen werden notwendig sein, um die historische Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit auch für unser Volk durchzusetzen, denn es war in diesem Jahrhundert fast ausnahmslos nur Amboß und nicht Hammer. Opfer fremder Mächte und der Geschichte. Dies ist so klar wie klarer nichts sein kann! Dr. Heinz Nawratil, anerkanntermaßen einer der Experten auf dem Gebiet Vertreibung, Vertreibungsverluste und sonstiger Gewaltverbrechen, kommt diesbezüglich, bezüglich des Völkermordes oder Holocaust an den Deutschen, auf die Zahl von mindestens 6 bis 10 Millionen. Er schreibt: "Addiert man alle genannten Zahlen und die Vertreibungsopfer, so ergibt sich, daß 1945 und später 6 bis 10 Millionen unschuldiger Menschen sterben mußten. Damit liegen die Nachkriegsverluste sogar über den deutschen Diktatur- und Kriegsopfern 1933-1945." (Schwarzbuch der Vertreibung 1945-1948 - Das letzte Kapitel unbewältigter Vergangenheit, München 1982, Seite 76]
20. Niederlage der Umerziehungspäpste
Überaus interessant im Zusammenhang mit dem Bestseller: Geschichte der Deutschen - gleichsam als ein Bestseller von vielen - ist die Art und Weise der zahlreichen kontraproduktiven und selbstentlarvenden Kritiker durch namhafte Geschichtsprofessoren, die ihre Masken als Päpste der historischen Umerziehung in ihren Rezensionen hemmungslos fallen ließen. Nichts könnte deutlicher die fortwährende Umerziehung, die fortwährende Kriminalisierung und Verfälschung der deutschen Geschichte bis auf den heutigen Tag deutlicher hervortreten lassen wie diese seinerzeitigen Auseinandersetzungen.
Diwald zerstörte dreißig Jahre Umerziehung, aber die Götzenbildner und Reeducation-Päpste der Umerziehung traten hervor mit dem Vorwurf, er würde "trotz offener Bibliotheken und Archive in aller Welt den Umfang der nationalsozialistischen Verbrechen verharmlosen".
Treffend analysierte Wolfgang Venohr diese Geschehnisse wie folgt: "Hellmut Diwald wurde bis 1978 von den demokratischen Medien geradezu vergöttert. Nach seiner brillanten `Wallenstein´ - Biographie, nach dem Propyläen-Beitrag ` Anspruch auf Mündigkeit´ und seinen engagierten Geschichts-Disputationen mit Sebastian Haffner in meiner Fernsehserie `Dokumente Deutschen Daseins´ galt Diwald als `shooting star´, als der komnmende deutsche Historiker. Dann erschien sein Buch `Geschichte der Deutschen´. Wolf Jobst Siedler, damals Ullstein-Verlag, beglückwünschte seinen Autor in einem Telegramm überschwenglich zum Erscheinen des Bandes. Kurz darauf eröffnete ein enger Mitarbeiter Augsteins im Spiegel, ausgerechnet ein ehemaliger SS-Obersturmführer, die Hatz auf Diwald. Und von einem Tag auf den anderen war der Mann für die BRD-Medien als `neofaschistisch´ gebrandmarkt, war er erledigt."
Dieser Akt der Infamie und Intoleranz war bezeichnend für die bundesrepublikanische Wirklichkeit. Hellmut Diwald bot eine sachliche und wissenschaftlich doppelt und dreifach untermauerte Geschichtsdarlegung und man antwortete ihm "mit den Methoden des intellektuellen Bürgerkrieges, so anachronistisch wie unter dem Strich erfolglos" (Bossdorf). "Gegen einen vom Verlag gebilligte Textstelle mit Binsenwahrheiten", so Richard W. Eichler, "kam Zensorenprotest - eine Art Gegenstück zum schüchternen Versuch des seinerzeitigen Bundestagspräsidenten Philipp Jenninger, der in einer Gedenkrede nicht die üblichen Pauschalierungen ausbreitete, sondern sich um Differenzierung, also Wahrheitsfindung, bemühte."
Die linksversessene Ideologie und Utopie, die Antifa-Vollidiotie in unserem Lande, so Alfred Schickel: "trachtete Diwald mit ihren Angriffen und Unterstellungen nach seiner beruflichen Existenz! Die Standfestigkeit des damaligen bayerischen Kultusminister Maier, von dem man ungestüm die Abberufung Diwalds forderte, ist es zu danken, daß Hellmut Diwald seine Professur an der Universität Erlangen behielt."
21. Nicht Opfer sondern Täter
Eberhard Jäckel erklärte Diwalds Buch zu einer "verfehlten Geschichte der Deutschen" und Golo Mann - von dem wir bereits hörten - ließ sich zu einer ebenso unwahren wie lächerlichen Attacke hinreißen, in der er u.a. schrieb: "Dieser Ordinarius einer, ja leider, einer bayerischen Universität, leugnet den Judenmord glattweg ab." (Spiegel, Nr. 49, 4.12.1978) Nie zuvor hatte sich ein Historiker-Umerziehungspapst vom Rang eines Golo Mann entsetzlicher blamiert und dekuvriert. Handelt es sich doch um eine Selbstentlarvungsschnellschußdiffamierung aus der Hüfte heraus, bar jeder Wahrheit und Wahrhaftigkeit. Denn Hellmut Diwald schrieb auf Seite 118 der Geschichte der Deutschen: "In den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten wurden seit 1942 ungezählte Menschen ermordet, Juden, Zigeuner, Homosexuelle, Menschen minderen Erbgutes oder Angehörige unterwertiger Rassen. Diese Verbrechen wurden nach der Kapitulation nicht nur zum Gegenstand von Prozessen, sondern ihnen wurde auch eine Schlüsselfunktion bei der politischen Behandlung der Deutschen zugesprochen." Und auf Seite 164 schreibt er: "Dies ist das grauenhafte Thema der systematischen Vernichtung eines Volkes, das für Ereignisse büßen mußte, für die es gemäß der Logik eines Wahnsystems verantwortlich gemacht wurde - ein Thema, das durch die Vokabel Auschwitz einen entsetzlichen Symbolwert erhalten hat. Die ethische Dimension macht es fast unmöglich, den nachweisbaren Sachgehalt nüchtern zu behandeln, weil die Beweggründe und Formen des Mordens mit einer unbetroffenen Objektivität nicht in Deckung zu bringen sind." Und in der Fernsehserie Dokumente Deutschen Daseins erklärte Diwald vor einem Millionenpublikum seine Einstellung zur NS-Politik u.a.: "Dazu ist noch der ganz brutale Rassenantisemitismus gekommen! Es ist dies ein Phänomen, das es weder in Deutschland noch in der gesamten politischen Geschichte vorher in dieser Prägnanz und Entschiedenheit gegeben hat."
Jedoch schreibt Diwald unabdingbar notwendig und unübertreffbar folgerichtig auf Seite 164/165 der Geschichte der Deutschen auch: "Man beutete eins der grauenhaftesten Geschehnisse der Moderne durch bewußte Irreführungen, Täuschungen, Übertreibungen für den Zweck der totalen Disqualifikation eines Volkes aus. (...) Auschwitz ist das deutsche Stigma dieses Jahrhunderts. Es ist ein Symbol des Entsetzens, doch es ist auch symbolisch für die sowohl tatsächlich nachzuweisende als auch gegen besseres Wissen absichtlich hineingedeutete Gleichsetzung vom Dritten Reich und Deutschland. Dies freilich gehört zu dem Prozeß einer allgemeinen intellektuell-sittlichen Verwirrung als Ergebnis radikaler Standortbezogenheiten und ideologischer Festlegungen, der in Deutschland bereits in den beginenden dreißiger Jahren eingesetzt hat."
[Vergleiche der geneigte Leser auch diesbezüglich: RJE, Anmerkungen zum Holocaust an unseren jüdischen Mitbürgern, unter:
http://www.carookee.de/forum/rbi/Anmerkungen_zum_Holocaust_an_unseren_juedischen_Mitbuergern.24875939-0-01103 ]
22. Bekenner der Freiheit seines Volkes
Hellmut Diwald war ein Bekenner der Freiheit seines Volkes. In der tiefen Nacht der nationalen Würde- und Ehrlosigkeit über der Bundesrepublik Deutschland befeuerte er unseren Mut zur Wahrheit, unseren Mut zur Geschichte. Noch wenige Monate vor seinem Tode schrieb er über die Zeit vor der Teilwiedervereinigung mit Mitteldeutschland: "Deutschland? Das war provinziell, ein Terminus aus dem Arsenal der Vertriebenensprecher, der revanchistischen Hitzköpfe, der nationalistischen Bullenbeißer, der Leute von vorgestern. Machen wir uns doch nichts vor: Wer von Deutschland sprach, der bewies seine faschistoide Gesinnung, war zumindest rechtsextrem. Das alles ist nachzulesen in unseren allzeit druckreif druckenden Zeitungen und Zeitschriften, Politmagazinen und ähnlich ambitonierten Illustrierten - nicht zu vergessen die Verfassungsschutzberichte und Protokolle des Bundestages, die jeder von uns, Satz für Satz, seit 1949 studieren kann." (Hellmut Diwald: Unsere gestohlene Geschichte)
Diwalds herausragende Bedeutung und Verdienste auch in politischer Hinsicht würdigt der profunde Sachkenner Wolfgang Venohr wie folgt: "Über jeden Zweifel erhaben sind die Verdienste des Patrioten Diwald. Er gehörte zu jener Handvoll Männer, die in den Jahren 1982 bis 1989, vor allem ab 1985, hinter den Kulissen für die Einheit Deutschlands gearbeitet haben. Mit einer Fülle von Gesprächen, Ratschlägen, Denkschriften, Vorschlägen, Schriftsätzen und Modellen zur `deutschen Frage´ beeinflußten sie die Deutschlandexperten und Abgesandten des Kreml, die permanent durch die BRD reisten, und bereiteten so maßgeblich den dramatischen Wandel in der Deutschland-Politik der Sowjets vor. (Selbstverständlich gingen Kopien dieser Vorschläge auch an den Bundespräsidenten und an das Bundeskanzleramt.) Als dann im April 1989 im Kreml eine neue Deutschland-Politik beschlossen wurde, die ein Jahr später zur Wiedervereinigung führte, hatte sich das stete Bemühen dieser Handvoll gesamtdeutscher Patrioten, darunter nicht zuletzt Hellmut Diwald, voll bezahlt gemacht." Im übrigen sei darauf hingewiesen, daß Hellmut Diwald, wie jeder wirklich überragende Geist, in keinster Weise ein Dogmatiker war. Als Sachkenner schreibt Peter Bossdorf: "Seine Lehrtätigkeit durchwehte ein anarchischer Zug, den die meisten seiner Studenten als befreiend und äußerst anregend empfanden. Ganz und gar dem Klischee des traditionellen Professors widersprechend, das im Zeitalter der Massenuniversität erst so recht Realtität geworden ist, setzte er nicht auf Distanz und Autorität, sondern auf die Befähigung zu fundierter Kritik, ganz gleich, von welcher Warte sie dann erfolgen mochte." Politik ist nicht nur und prägt nicht nur das Schicksal, sie ist mehr als die Kunst des Möglichen. Lassen wir sie nicht länger die Kunst des Unbegreiflichen sein! Hellmut Diwald verweist darauf, "daß Politik nicht die Kunst des Möglichen ist, sondern Realisierung des Notwendigen zu sein hat ". Über die Kunst des Möglichen zur Kunst des Notwendigen. Hellmut Diwald bleibt der Vater der Selbstfindung der Deutschen zu ihrer unverfälschten Geschichte, der Vater unseres historischen Bewußtseins nach der Niederlage von 1945, des Bewußtseins von Leid, Schicksal, Fehlern, aber auch der Größe unseres Volkes.
23. Ohne Gott zerstört sich der Mensch
Alles Denken und alle sozial-verantwortbare Politik muß letztlich auf die ethische und die religiöse Frage nach dem höchsten Sinn und der Menschlichkeit hinauslaufen. Dem Dienst am Humanum. Unsere Pflicht und Schuldigkeit ein Humanum in uns zu tragen! So und nicht anders sehen wir die Politik. Denn ohne Gott zerstört sich der Mensch! Die politisch-historische Krise in Europa ist auch eine Krise des Glaubens, vielleicht vor allem! Jede historische Epoche ist eine abgeschlossene Epoche vor Gott. Hellmut Diwald, als der bekannteste Historiker Nachkriegsdeutschlands, schrieb unter anderem als "überzeugter Katholik" die beiden Werke zu Martin Luther (Biographie und Lebensbilder). Und - wie auch anders? - es wurden wiederum Bestseller. Die Luther-Bücher Diwalds, so Alfred Schickel, "wollten deutlich machen, welchen kirchlich-religiösen Impuls Deutschland Europa und der Welt gegeben hat; sozusagen überzeugender Kontrast zur niederdrückenden Behauptung, ` Der Tod´ sei `ein Meister aus Deutschland´." Wir haben lernen müssen: Der Abfall der Politik vom christlichen Sittengesetz, so auch Franz Josef Strauß, führte und führt in den Totalitarismus. Bahnen wir - unter anderem - einer neuen sittlich-religiösen Methaphysik den Weg.
In dem von Hellmut Diwald herausgegebenen Handbuch zur Deutschen Nation schrieb ich unter anderem in meinem Beitrag "Aufbruch und Möglichkeit zum Sieg der Freiheit aller Völker und Volksgruppen - Die Folgen der nationalen Revolution im Osten" - mit Bezug auf Hellmut Diwald folgendes: In einem seiner neuesten Beiträge: "Im Fadenkreuz von Geschichte und Wissenschaft, Glaube und Vernunft" (in: Hellmut Diwald (Hrsg.): Warum so bedrückt? Deutschland hat Zukunft. Festschrift für Richard W. Eichler, Tübingen-Zürich-Paris 1992), fragt Hellmut Diwald: "Wo aber sind die Fortschritte in der Sphäre dessen, was den Menschen wirklich zum Menschen macht?". Und an anderer Stelle in diesem Beitrag schreibt er: "Aus wissenschaftlichen Wahrheiten lassen sich keine Imperative des Glaubens ableiten. Und die Imperative des Glaubens haben sich nicht vor der Instanz der menschlichen Vernunft zu verantworten, heute so wenig wie im kommenden Jahrtausend. ... Wer heute versucht, Glaube und Vernunft gegeneinander abzuschwächen, muß zugestehen, daß der moderne Mensch so bemüht wie noch nie zu lernen versucht, seinem Leben einen Sinngehalt ohne den Glauben an Transzendenz, den Glauben an einen persönlichen Gott, zu geben, und daß er dabei keinen Schritt vorangekommen ist. ... Allerdings bricht sich auch ein unausrottbares Bedürfnis des Menschen Bahn: Er will mehr als `vernünftige´ Erklärungen und sogenannte unumstößliche Tatsachen. Er besitzt einen unermeßlichen Hunger nach all dem, was in den Sammelbegriff der Werte gehört, die aber nicht von der Vernunft leben oder auf ihr gründen."
24. Vermächtnis und Verpflichtung
Die nationale Würde und Ehre, die nationale Selbstbewahrung und Selbstbehauptung bleibt unsere Verpflichtung. "Andere Völker achten wir, unser Vaterland Deutschland aber lieben wir." Wir sind dazu da, unsere Pflicht im Dienst an Volk und Vaterland zu tun. Erfüllen wir das Vermächtnis von Hellmut Diwald, der uns zurief: "Wir sind mit dem Kopf wie in einer Reuse gefangen. Hineinstecken hat man uns könne. Aber wir kommen nicht ebenso glatt wieder heraus wie hinein. Den Kopf wieder freizubekommen geht nur, wenn man mit Vehemenz die Reuse zerstört. Daß dies nicht ohne Schmerzen abgeht, versteht sich von selbst." Und kurz vor seinem Tod sagte er uns noch: "Die Mauer ist weg. Welch ein Triumph. Der Umsturz kann nur dann gesichert werden, wenn auch die inneren Mauern in Deutschland und in den Deutschen zerschlagen werden. Die Mauern, die unsere Selbstachtung blockieren, unsere Selbstfindung verhindern und unsere neurotische Verfassung über die Generationen hinweg aufrechterhalten sollen."
Hellmut Diwald, dem die deutsche Geschichte Lebensinhalt war, plädierte immer wieder und wieder für eine Neubestimmung der Geschichtswissenschaft. In einem seiner letzten Beiträge: "Neues Deutschland - Neues Geschichtsbild", analysierte er nochmals treffend die Verkommenheit, wenn er darlegte: "Wir gehen mit der Schwermut von Rindern auf den Pfaden der Geschichte, die von den Siegern des 2. Weltkrieges festgelegt wurden. Die Geschichtsschreibung legt sich selbst den Strick um den Hals, wenn sie Schuldbekenntnisse vor die Überprüfung historischer Fakten stellt ". Einer seiner engsten und würdigsten Freunde, Alfred Schickel (Zeitgeschichtliche Forschungsstelle Ingolstadt), berichtete uns noch über das letzte Bemühen Diwalds: "Noch zwei Tage vor seinem Tod rief er seine Freunde zu verstärkter Forschungsarbeit auf und warb um materielle Unterstützung der aufwendigen Archivstudien." Noch auf dem Sterbebett plagte ihn das Schicksal seines Volkes. Und sein letztes Vermächtnis lautete: " Wer sein Recht nicht wahrnimmt, gibt es preis!"
25. Mut statt Feigheit
Nun, wir gehören nicht zu den Feigen, Lauen und jenen, die eingeschüchtert wurden. Wir bekennen: "Wir halten das Glück für die Frucht der Freiheit und die Freiheit für die Frucht der Tapferkeit." (Perikles, 439 v. Chr.) Ohne Wahrheit und Gerechtigkeit, ohne Freiheit ist alles nichts! Wir dienen diesen Werten zu einem höheren Wert und Sinn des Lebens. Wir wissen, daß dieser Dienst uns Leid bringt, aber was ist das Leid eines einzelnen gegenüber dem Leid einer ganzen Volksgemeinschaft? Zum Widerruf wird uns nichts und niemand zwingen können. Man kann uns zu unterdrücken versuchen, man kann uns schlagen und schlimmeres zufügen, kapitulieren werden wir nicht! Weil wir der Freiheit dienen, dienen wir der Demokratie, zu der er keine Alternative gibt. Und vor allem, wir dienen dem Höheren. Für uns ist Richtschnur das Wort Karl Haushofers: "Um des Vergänglichen willen gelebt zu haben, verlohnt nicht. Lebenswert ist nur der Dienst um das Ewige und um das Ganze." Wir handeln und leben danach!
Zu unserem Bekennertum gegen die Widrigkeiten des tyrannisierenden Zeitgeistes, den geistigen Bürgerkrieg gegen das Nationale, die Diffamierung und Ausgrenzung der demokratischen deutschen Rechten, im Grunde gegen die ganzen pseudodemokratischen Systemverfälschungen, des "Hasses der Wahrheitsleugner"
(Prof. Richard W. Eichler), gehört zentral das Goethe-Wort:
"Feige Gedanken
bänglisches Schwanken,
Weibisches Zagen
ängstliches Klagen,
Wendet kein Elend
macht dich nicht frei."
Weil wir dem Ganzen und dem Ewigen dienen sind wir frei. Vom klassischen Historiker Polybios stammt das Wort: "Die Wahrheit ist das Auge der Geschichte."
Wie alles bestimmend Geschichtslügen in den Terror der Unfreiheit führen, offenbart ein Wort George Orwells:
"Wer die Vergangenheit kontrolliert,
kontrolliert die Zukunft,
wer die Gegenwart kontrolliert,
kontrolliert die Vergangenheit."
Das nationale Elend der Deutschen liegt darin, daß sie sich ihre Vergangenheit und damit ihre Wurzeln, die stabilisierende Kraft bewährter Traditionen rauben ließen und sich somit selbst um ihre Zukunft betrogen und fortgesetzt betrügen. Der deutsche Patriotismus, die demokratische deutsche Rechte wird diesen Zustand beenden. Für den Autor gilt persönlich als Maxime ein Wort Luthers: "Die Wahrheit ist mit Blut und Leben zu verteidigen." Noch präziser: Der Tod hat nichts Schreckliches, wenn man um die Freiheit kämpft, vielleicht ist er sogar ihr Preis! Mache sich niemand Illusionen um unsere Entschlossen- und Geschlossenheit. Es gibt da etwas, was alles und nicht vergebens ist. Wir rufen alle Patrioten und alle, die die Freiheit lieben, auf, unseren Mut zur Entschlossenheit mit uns zu teilen und wir werden das deutsche Schicksal und nationale Elend, auch das demokratische und soziale, auch das religiöse, alles miteinander ist untrennbar verbunden, überwinden, komme, was da wolle!
Deutschland befindet sich am Tiefpunkt seines nationalen Elends. Wir, die wir um die soziale, nationale und demokratische Erneuerung und Vervollkommnung ringen, scheuen keine Verfemung und Stigmatisierung. Wir wissen:
Wer nicht stirbet,
eh er stirbet,
der verdirbet,
wenn er stirbet."
Jakob Böhme
Patriotenverfolgung in Deutschland, die Unterdrückung , Verfemung, Stigmatisierung, Gethoisierung, Kriminalisierung, die Bekämpfung der demokratischen deutschen Rechten mit struktureller Gewalt, ist keine Fiktion, keine Hirngespinst, sondern eine brutale Realität. Wenn das Verbrechen an der Demokratie durch die Demokratieverfälscher und Demokratiefalschmünzer nicht endlich überwunden wird, dann wird die Frage erlaubt sein müßen: Ist die Demokratie doch nur eine blanke Illusion?
Es ist schier unglaublich, aber dennoch ist es eine Tatsache, daß im angeblich "freiesten Staat in der deutschen Geschichte", so Herr Kohl (Historiker aus Oggersheim und Super-Bismarck in Bonn), Staatsbürger aus politischen Gründen verfolgt, niedergemacht und ruiniert, vielfach existentiell vernichtet werden, und die politische Opposition der internalisiert demokratischen und seriösen deutschen Rechten niedergehalten und diffamiert wird. Dies muß ein Ende finden! Unseren Kritikern sei auch hier mit Hellmut Diwald die Erkenntnis zuteil: "Haltet Deutschland nicht für tot, ehe ihr seine Leiche gesehen habt. Aber selbst dann dürftet ihr euch irren."
Auf der Basis des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland, eine der besten Verfassungen der Welt, und auf der Basis der freiheitlich demokratischen Grundordnung erstrebt die internalisiert demokratische und seriöse deutsche Rechte die politische Freiheit für nahezu ein Drittel des Deutschen Volkes, jener Teil der national denkt und fühlt, der sich an ewig gültigen Normen, Werten und Traditionen gebunden fühlt, an historischer Wahrheit, Klarheit und Gerechtigkeit. Es geht vor allem auch um die nationale Selbstbewahrung und Selbstbehauptung unseres Volkes in Frieden und Freiheit. Es geht um die Funktionsfähigkeit der Demokratie, die nicht länger Demokratiefälschern und Demokratiefalschmünzern, die eine politische Zweidrittelgesellschaft und Parteienoligarchie zum Schutz ihres Machtmißbrauchs, ihrer Pfründe und Privilegien errichteten, ausgeliefert werden kann. Es geht um politische Freiheit für das ganze deutsche Volk! Selbstbestimmung statt Fremdbestimmung. Die Demokratie hat keine Fehler, die verfälschte Demokratie ist der Fehler!
Rolf Josef Eibicht (MA)
München, den 5. November 2009
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