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Zum Thread-Thema schrieb ShadowHunter
einen weiteren bemerkenswerten Beitrag. Wir zitieren:
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@ peter1974
1. „Deppen gibt es immer und überall. Wodurch qualifizieren sich denn "die Deutschen" zu dieser besonders hervorgehobenen Stellung Ihrer Meinung nach?“
Während das Meinungsbild in Amerika ziemlich differenziert und vielfältig ist (es gibt bushfreundliche und bushkritische Sender, die Wahl ging 52%:49% aus), haben wir in Deutschland leider von Einheitsmeinungen geprägte Vorstellungen. Hätten die Deutschen den Präsidenten gewählt, hätten sich über 90% für Kerry entschieden. Dieses, für eine Demokratie gänzlich unübliches, Verhältnis, lässt sich nur dadurch erklären, dass ein Großteil der Deutschen dumm genug war auf die Propaganda Schröders, Chiracs und Moores hereinzufallen. Einen Vorwurf muss man an dieser Stelle George W. machen: er hat überhaupt keine Ahnung, wie man in Europa PR macht. Offenbar nahm er (fälschlicherweise) an, dass die Kontinentaleuropäer in der Lage sind objektiv zu bleiben und nicht auf billige Propaganda hereinzufallen. Diese Annahme erwies sich allerdings als falsch.
2. „Haben Sie irgendwo irgendwelche Deutschen gesehen oder gehört, die sich über Tote im Irak gefreut haben?“
Diese These ist überspitzt formuliert, aber als Beispiel eignet sich die deutsche Bundesregierung. Viele Regierungsmitglieder und Linksintellektuelle waren überrascht, dass der Krieg 2003 so schnell beendet war, da die meisten geglaubt (oder gehofft???) hatten, dass Irak zum 2. Vietnam wird. Man blieb in der Defensive bis sich herausstellte, das die Amis Probleme mit der Konsolidierungsphase hatten und die Zahl der Todesopfer wieder anstieg. Doch anstatt helfend beizustehen, zeigte man ein unverantwortliches Maß an Schadenfreude und Selbstgenugtuung. Ständig wurde betont, dass die Entscheidung gegen den Irakkrieg die richtige war und dass das Sterben Unschuldiger eine Art Bestrafung für den Imperialismus der Amerikaner sei. Diese Einstellung, verbunden mit einer Ablehnung aller größeren Hilfsleistungen, zeugt nur von unglaublicher Arroganz.
3. „Für mich hat sich keiner der vorgeschobenen Kriegsgründe beweisen lassen, dafür unterstützt die amerikanische Regierung Folter und betreibt diese anscheinend auch systematisch selber, verletzt Menschenrechte und betreibt all das, was sie vorgibt zu bekämpfen.“
Falls du auf Abu Ghraib anspielt, diese Vorfälle wurden erwiesenermaßen von keiner höhergestellten Autorität gebilligt oder toleriert. Von den zu Tausenden durchgeführten Verhören auf Guantanomo Bay kann man die Verhöre, in denen es zu Übergriffen kam, an einer Hand abzählen. Lest Euch bittet folgenden Artikel zu diesem Thema durch http://www.nzz.ch/2005/03/10/al/newzzE64RNV7H-12.html
Den Kriegsgrund, dass der nahe Osten demokratisiert werden soll (was ja auch klappt, man beachte nur die Entwicklungen in Jordanien, Saudi-Arabien, Libyen, Ägypten, Palästina, Syrien, Israel), scheinst du hier vollkommen unter den Tisch fallen zu lassen.
4. „Wie man allerdings so blauäugig sein kann, die Bush-Propaganda 1:1 zu glauben, das wird mir für immer ein Rätsel bleiben.“
Wie man allerdings so blauäugig sein kann, die Moore/Schröder/Chirac-Propaganda 1:1 zu glauben, das wird mir für mich kein Rätsel bleiben, da es in Deutschland schon immer einfach war Einheitsmeinungen durchzusetzen (siehe 1933-1945)
5. FREIHEIT IST WICHTIGER ALS FRIEDEN.
“Das erzählen Sie doch mal bitte Menschen die alles verloren haben, deren Freunde und Verwandte getötet wurden oder die Hunger haben. Die werden sich bestimmt freuen das sie jetzt die Freiheit haben zu verhungern oder gefoltert oder getötet zu werden.“
Es ist unvermeidlich, dass bei Kriegen Unschuldige in Mitleidenschaft gezogen werden (das ist ja gerade das Dilemma zwischen Freiheit und Frieden), aber das steht in keinem Verhältnis zu den Millionen von Menschen, die durch Amerika ihre Freiheit erhalten haben und denen damit das Recht zu leben wiedergegeben wurde. Die französische Revolution, der amerikanische Unabhängigkeitskrieg und die alliierte Landung in der Normandie 1944 wurden unter ähnlichen Gesichtspunkten durchgeführt. Was nützt ein sicheres Leben, wenn man nicht mal die eigene Meinung vertreten kann? Um ein Volk zu befreien, sind Todesopfer unvermeidlich. Was die deutsche Ignoranz aber am besten zum Ausdruck bringt, ist, dass die über eine halbe Million von Saddam getöteten Menschen vernachlässigt werden und offenbar erst die Amis das Leid in den Irak gebracht haben. Man darf es Fahrenheit 9/11 nicht abnehmen, dass vor der US-Invasion der Irak ein friedliches Land war in dem die Kinder ohne Zukunftssorgen auf der Straße spielen konnten und immer genug zu essen hatten.