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Beiträge: 608


New PostErstellt: 31.07.11, 15:30     Betreff: Re: 6 Tote in Berlin

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Ist das typisch deutsch oder einfach Zeitgeist? Wenn ein Unglück passiert, wird mit vorschnellen Vermutungen der "Schwarze Peter" hin und her geschoben. Irgendwer muss doch schuld sein. Und nicht nur, dass vor einer gründlichen Sachaufklärung bereits munter Vermutungen gestreut werden, das Schadensereignis wird auch direkt zu den unterschiedlichsten Zwecken missbraucht.

Keine Frage, wenn mit angemessenen Mitteln ein Risiko vermindert werden kann, sollte man aus jedem Unglück oder Schadensfall lernen. Dies sollte jedoch mit sachlicher Distanz und erst NACH hinreichend genauer Sachermittlung erfolgen.

Im Falle der ums Leben gekommenen 6-köpfigen Familie in Berlin sind zumindest für mich noch einige wesentliche Fragen offen. Nach Presseberichten war es eine CO-Vergiftung. Nun, wenn es einen Schwelbrand gegeben hätte während alle schliefen, erschiene es schlüssig, dass 6 Personen im Schlaf vergiftet werden.

Aber mit Erd-GAS? Bei einer normalen Verbrennung entstehen unter 10 ppm (parts per million) CO im Abgas. Nach KÜO wären bis 1000 ppm CO zulässig. Also, selbst wenn der Schornstein völlig verschlossen ist und alle Verbrennungsergebnisse in die Raumluft gelangen, müssen noch weitere Umstände gegeben sein, damit 6 Personen vergiftet werden können. Ich kenne weder die Raumverhältnisse, noch bin ich Toxikologe, aber ich frage mich, wieviel Kubikmeter Erdgas müssen verbrennen, um in einer Wohnung eine akut toxische Konzenration an CO aufzubauen? Es ist kaum anzunehmen, dass sich alle 6 Personen in einem kleinen Badezimmer versammelt haben und dieses luftdicht verschlossen war. Man kann eher vermuten, dass eine Wohnung für 6 Personen schon einige Quadratmeter hat.

Wenn man jetzt noch berücksichtigt, dass der Unfall im Sommer, somit nicht gerade bei klirrender Kälte in der Heizperiode, eingetreten ist, frage ich mich, aus welchem Anlass eine derart erhebliche Erdgasverbrennung stattgefunden hat, dass deren CO im Abgas eine tödliche Konzentration in den bewohnten Räumen erreichen konnte. Und wenn zur Sommerszeit auch nur ein Fenster gekippt offen stand, wird es noch unwahrscheinlicher, dass in allen Räumen, in denen sich Personen aufhielten, eine Vergiftung auftrat.

Es bleibt zu hoffen, dass hier noch Einiges an Sachaufklärung folgt. So wäre es z.B. schon prüfenswert, wieviel Gas nach Zähler verbrannt sein kann. Wieviel Kubikmeter Raumluft hat die Wohnung? Wieviel Gas muss verbrennen, damit sich (von unten, da CO schwerer ist als Sauerstoff) im Aufenthaltsbereich der Bewohner eine akut giftige CO-Konzentration ergeben kann? Haben die geschädigten Personen zum Ereigniszeitpunkt geschlafen? Warum lief die als Ursache vermutete Therme nachts im Sommer unter gesteigertem Betrieb (eine Zündflamme in Wartestellung kann keine große Wohnung vergiften)?

Wenn die Gas-Therme als Ursache vermutet wird, ist zu klären, ob die Abgasführung ins Freie völlig verschlossen war? Warum fiel dies weder bei der letzten Kontrolle durch den Schornsteinfeger, nach bei der in der Presse gemeldeten Wartung durch eine Fachfirma auf? Nun, die Therme wird wohl auch kaum erst beim Zubettgehen angestellt worden sein. Wenn alle Verbrennungsgase wegen einer Verstopfung im Schornstein in den Raum gelangen, so müssen die Bewohner doch bereits zuvor etwas gerochen haben. Wie ist im Aufstellungsraum der Therme die Luftversorgung? Wie dicht ist die Wohnung insgesamt? Warum ist die Erdgasflamme bei Verminderung des Luftsauerstoffs nicht erloschen? Gibt es (bauartbedingte) Schäden am Heizgerät, die eine erhöhte Konzentration von CO in der Abluft bewirken könnten?

Also, wie man sieht, für mich gibt es noch eine Menge offener Fragen. Aber erst, wenn zumindestens die wesentlichsten Unklarheiten aufgeklärt sind, kann auf die EINE URSACHE oder die VERKNÜPFUNG MEHRERER URSACHEN geschlossen werden. Und erst wenn die Ursache zweifelsfrei geklärt ist, macht es Sinn, hieraus wiederum Schlüsse zu ziehen. Hat sich jemand "schuldhaft" verhalten? Hätte das Schadenereignis von Dritten verhindert oder zumindest unwahrscheilicher gemacht werden können? Kann man durch technische und/oder organisatorische Massnahmen ähnliche Fälle für die Zukunft vermindern oder ausschliessen?

Wie auch immer: Für eine Diskussion über Sinn und Unsinn oder die Rechtmäßigkeit eines Schornsteinfeger-SONDER-Rechts eignet sich der Fall unter keinem Gesichtspunkt. Natürlich müssen technische Geräte (angemessen) sicher sein. Und sogar gewisse Kontrollen, die der Öffentlichen Sicherheit dienen, sind allgemein akzeptiert. Aber hierzu müssen Aspekte der Sicherheit nicht in einem "Handwerksgesetz" mit einem Bezirks-MONOPOLISTEN verbunden werden. Im Gegenteil: Sicherheit muss sachlich, neutral und technisch belegbar beurteilt werden. Wie kann ein Schornsteinfeger, der als Handwerker den Russ aus dem Kamin entfernt hat, in Personalunion anschliessend sein eigenes Werk als HOHEITLICH Beliehener kontrollieren? Wer somit gegen Monopolstrukturen und ein Berufs-SONDER-Recht eintritt, setzt sich zugleich für eher MEHR, als weniger Sicherheit ein. Denn vielleicht kann ein einfacher Sensor an einem Heizgerät, der 24 Std/Tag an 365 Tagen im Jahr auf Störungen reagiert, sinnvoller sein, als ein jährlicher Pflichtbesuch eines für Heizgeräte überhaupt nicht ausgebildeten Schornsteinfegers.

Sicherheit JA - Berufsmonopole NEIN !!!



____________________
Thomas W. Müller
Wiesbaden (OT Mz-Kostheim)
Tel.: (06134) 56 46 20
Mail:

Aus technischen und persönlichen Gründen werden MAILS aktuell NICHT regelmäßig abgerufen und bearbeitet. Bei aktuellen Fragen daher bitte ANRUFEN !
Ich freue mich über persönliche Kontakte


GEGEN Sonder-Rechte für Schornsteinfeger / Kaminkehrer,
FÜR die Verfassung, Grundrechte und Bürgerrechte.


[editiert: 31.07.11, 15:36 von Admin]
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