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Fido Agent

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New PostErstellt: 01.03.07, 08:32     Betreff: Re: Spielgemeinschaft - Bericht der LKZ vom 27.02.07

Der Tag, an dem die Erde...
Folgende Zeilen habe ich am 27.02.2007 als Leserbrief an die Ludwigsburger Kreiszeitung geschickt. Ob und in welcher Form dieser abgedruckt wird, weiß ich leider nicht....

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Kehrseite der Medaille

Am 27.02.2007 wurde in der LKZ ausführlich der mögliche Zusammenschluss sämtlicher Ludwigsburger Handballvereine dargestellt, um Kräfte zu bündeln und langfristig wieder hochklassigen Handball in unserer Kreisstadt zu bieten.

Sicherlich stehen uns zukünftig in den Vereinen durch den demographischen Wandel unserer Gesellschaft im Bezug auf neue Mitglieder und einen funktionierenden Spielbetrieb einige Schwierigkeiten ins Haus. Aber haben wir nicht schon länger das Problem, dass die multimediale Welt um Internet und Fernsehen die Jugendlichen mehr denn je in ihren Bann gezogen hat und aus den Sporthallen fernhält?

Warum macht man sich seitens des Stadtverbandes in Zusammenarbeit mit den Vereinen nicht Gedanken darüber, wieder mehr Jugendliche für den (Leistungs-)Sport zu begeistern und Ihnen mit Sport – in unserem Falle Handball – eine attraktive und spannende Alternative zu Internet und Fernsehen zu bieten. Dies wäre nur eine Möglichkeit, wie sich die Stadt für alle Vereine gleichermaßen einsetzen könnte.

Im Artikel vom 27.02.07 wurden dem Leser die vielen Vorteile einer möglichen Jugend-Spielgemeinschaft vorgestellt. Gänzlich vermisst habe ich jedoch die Nachteile, sprich die berühmte „Kehrseite der Medaille“.

Unsere Stadt Ludwigsburg lebt durch ihre Vereinsvielfalt. Wird zukünftig im Jugendbereich eine Spielgemeinschaft aus MTV Ludwigsburg, SKV Eglosheim, TSG Oßweil, KSV Hoheneck und TV Pflugfelden gebildet, erreichen wir zwar einerseits eine spielerische Qualität, die sich möglicherweise in jeder Altersklasse auf höchstem Niveau im Land Baden-Württemberg präsentieren wird, jedoch nehmen wir jedem Jugendlichen seine Vereinsbindung, die für die persönliche Entwicklung eines Menschen ungemein wertvoll ist und fördern damit gleichzeitig das Aussterben der Stadtteilvereine.

Ein Teil wird es in die Ludwigsburger Topmannschaft schaffen. Die zweite Mannschaft, die gleichzeitig als stabiler Unterbau der ersten Mannschaft dient, wird ebenfalls Heimat einiger Spieler aus der gemeinsamen Spielgemeinschaft. Der „Rest“ kann wieder in seinen Heimat- oder Ursprungsverein zurückgehen. Aber wissen die Jugendlichen, die mehr als 5 Jahre in einer anonymen Jugend-Spielgemeinschaft gespielt haben, wo sie mal herkamen – ich denke nicht!

Der Gedanke einer Spielgemeinschaft auch im Erwachsenenbereich ist übrigens nach meiner Meinung gänzlich zum Scheitern verurteilt. Zum einen wird kein Stadtteil seine Eigenheiten vollständig aufgeben wollen, was aber zwingend erforderlich wäre und zum anderen kann ich mir keinen Spieler vorstellen, der gern in der 8. Mannschaft der SG Ludwigsburg spielen möchte. Gerade an der Stelle, wo der sportliche Leistungsgedanke nicht mehr im Vordergrund steht, ist der Anspruch an einen Verein, z.B. in Bezug auf Kameradschaft, etc. ein ganz anderer. So etwas kann eine große Spielgemeinschaft durch ihre Anonymität niemals bieten.

Langfristig zerstört eine Jugend-Spielgemeinschaft, wie sie der Stadtverband für Sport plant alle Stadtteilvereine – bis auf einen, der leider im Artikel nicht genannt wird. Wollen wir das wirklich?

Einen Alternativvorschlag möchte ich abschließend mit auf den Weg geben: Dezentrales Jugendfördertraining, organisiert und finanziert von der Stadt Ludwigsburg z.B. im Rahmen einer Talentschmiede. Damit ermöglicht man begabten Jugendlichen ein Vorankommen in ihrer sportlichen Entwicklung und fördert alle Vereine – nicht nur einen ausgewählten Verein.

Christian Dietz, Ludwigsburg



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