Erstellt: 16.04.10, 18:08 Betreff: Re: Tour - past | present | futuredruckenweiterempfehlen
James Walsh bringt die leiseren Töne nach Zermatt zurück
Der Sänger der englischen Gruppe Starsailor brachte bei seinem Konzert im Vernissage die etwas leiseren Töne zurück nach Zermatt. Ein sehr intimes Konzert.
Nachdem Billy Idol die Bühne des Hauptzelts so richtig abgerockt hatte, und man erstmals in der Geschichte der unplugged-Konzerte am Ende die Ohrenstöpsel herausnehmen konnte, standen mit dem Konzert von James Walsh wieder die ruhigeren, melancholischen Klänge im Vordergrund des 3. Zermatt Unplugged Festivals. James Walsh gastierte bereits 2007 mit seiner Gruppe Starsailor an diesem Festival, und dieses Konzert gehört gemäss Aussagen einiger Konzertbesucher von damals zu den besten der Festivalgeschichte. Ein Grund mehr den Weg am späten Abend ins Vernissage auf sich zu nehmen.
Pünktlich erschien der gutgelaunte Engländer denn auch auf der schlichten Bühne des Zermatter Kulturtempels und legte am Piano los. Die "Einsamkeit" auf der Bühne sollte bis am Ende des Konzertes anhalten: James Walsh absolvierte seinen Auftritt ganz solo und nicht ein einziger anderer Musiker betrat mit Walsh die Bühne. Ein bisschen einsam war es zu Beginn des Konzerts auch im Zuschauerbereich. Die Besucher fanden nur langsam den Weg vom Hauptzelt zum Konzert ins Vernissage. Die Anwesenden erhielten aber einiges geboten. Der Künstler spielte sich gekonnt durch das gesamte Starsailor Repertoire. Besonders auffallend war die Version von "Alcoholic", welche statt am Piano mit einer Gitarre dargeboten wurde. Walsh Stimme kam in diesem herzzerreissenden Song über die Alkoholsucht eines Familienvaters mit dieser Begleitung noch mehr zur Geltung und sorgte für Gänsehaut bei den Zuschauern. Neben Hits wie "Silence is easy", "Floor to the Floor" oder "Counterfeit" gab's auch einige Songs aus Walsh kommenden Debütscheibe. Dass sich diese Songs in grossen Teilen nicht von den Starsailor-Songs unterscheiden ist keine eigentliche Überraschung, aber ein Kompliment zugleich. Der Musiker wird in den nächsten Wochen und Tagen einige dieser neuen Songs mit einem Orchester in Norwegen einspielen, wie er während des Konzerts erwähnte. Zum Skifahren reichte es für Walsh nicht nach eigenen Angaben, aber er genoss sichtlich die Atmosphäre in Zermatt. Ein paar Drinks am Pistenrand würden aber durchaus drin liegen, stellte der Engländer mit einem Schmunzeln klar. Zum Schluss des Konzertes bot der grosse FC Liverpool Fan, der Mann versteht offensichtlich auch sehr viel von gutem Fussball, einige Coversongs dar. Walsh spielte sich so durch Klassiker der Eagles, Stones, Eurythmics und fand sogar Zeit für Jay-z und Alicia Keys "Empire of State (in New York)".
Das Konzert von James Walsh weckte Lust auf mehr unplugged Konzerte und vor allem auch die Soloscheibe des Engländers. Unplugged geht es bereits in wenigen Stunden in Zermatt weiter, auf die Debütscheibe müssen wir uns wohl noch ein paar Wochen gedulden. In beiden Fällen lohnt sich das Warten aber auf alle Fälle. (Quelle: wz/rro)
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