Starsailor Fan Page

 
Sie sind nicht eingeloggt.
LoginLogin Kostenlos anmeldenKostenlos anmelden
BeiträgeBeiträge SucheSuche HilfeHilfe
VotesUmfragen FilesDateien CalendarKalender BookmarksBookmarks

Anfang   zurück   weiter   Ende
Autor Beitrag
creepy*

Administrator

Beiträge: 15322


New PostErstellt: 21.03.09, 16:59     Betreff: Re: PRESSE - national/international

Unter vollen Segeln hoch zu den Sternen
Starsailor graben sich auf «All The Plans» aus dem Karriereloch

Halle/MZ. Flüstern statt schreien hieß es, denn leise war das neue Laut. James Walsh kam Ende der 90er genau richtig mit seiner Vorliebe für schwelgerische Melodien und akustische Gitarren. Zwei Alben lang war seine Band Starsailor das Maß für guten Geschmack im britischen Popgeschäft. "Love Is Here" und "Silence Is Easy" zeigten den lärmenden, breitbeinig biertrinkenden Oasis-Rockern, dass Gefühle keinen Krawall brauchen, um glaubwürdig zu sein.

Der sensible Lockenkopf Walsh allerdings, vom Tag der Bandgründung an begleitet von Bassist James Stelfox und Drummer Ben Byrne, fand sich nicht so recht zurecht als Star im Vorprogramm von U2 und Rolling Stones. Nicht Popstar hatte er werden wollen, sondern Künstler wie sein großes Vorbild, der jung gestorbene Tim Buckley, dessen gleichnamigem Album seine Band ihren Namen entlieh. Werk Nummer 3, "On The Outside" genannt, handelte dann zwar wieder von Selbstzweifeln und Bedrückung, war aber ungleich lauter und schneller als alles zuvor. Und ungleich weniger erfolgreich.

Dennoch bleibt es bei drei Worten als Titel und elf Stücken als Inhalt. "All The Plans" heißt das vierte Starsailor-Werk, das wieder zurück will zum sanften Bombast der frühen Tage. Gelegentlich aufgeraut mit einer ungewohnt schwingenden Twang-Gitarre wie in "The Thames", wühlt sich Walsh im zehnten Bandjahr noch immer durch dieselben Bedrängungen wie seinerzeit in "Poor Misguided Fool". Nur dass der Familienvater heute auf einer anderen Zeitebene singt: Auch hinter der Hochzeit, rufen die mollenen Akkorde aus dem akustischen Abgrund, geht es weiter mit dem Liebeskummer, gebettet in gänsehautkribbelnde Melodien wie im Titelstück.

Coldplay machen aus so etwas Breitwandepen, zu denen ganze Fußballstadien schunkeln. Doch im Gegensatz zu seinem drei Jahre älteren Sängerkollegen Chris Martin lechzt Walsh immer noch nicht nach Menschenmengen. Lieber ein wenig leiser als zu laut, lieber ein wenig kleiner als zu groß, das ist eine Beschreibung, die auch die elf neuen Kompositionen des seit fast neun Jahren von Keyboarder Barry Westhead komplettierten Quartetts beschreiben. "All The Plans" ist keine Achterbahnfahrt der musikalischen Gefühle, sondern eine Abfolge von Liedern, die immer gerade knapp vor der Grenze zum ganz großen Ohrwurm schüchtern umdrehen. Unter vollen Segeln geht es hoch zu den Sternen. Walsh singt "Hurts Too Much" bebend vor Beteiligung, doch er klingt ein bisschen zu perfekt dabei. Die Band spielt "Neon Sky" fehlerlos, aber ein bisschen zu kühl für echte Tränen. Mit "Stars And Stripes" wagen sie sich dann zwar raus aus der Beziehungskiste und hinein ins Politische. Doch der nach Country klingende Antikriegssong verweigert irgendwo zwischen Strophe und Refrain die Gefolgschaft. Zu schön, zu still, zu viel zu guter Geschmack.

[quelle: mzweb.de]



nach oben
Benutzerprofil anzeigen Private Nachricht an dieses Mitglied senden Website dieses Mitglieds aufrufen
Sortierung ändern:  
Anfang   zurück   weiter   Ende
Seite 35 von 265
Gehe zu:   
Search

powered by carookee.com