Das A
starsailor
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Erstellt: 03.12.06, 17:57 Betreff: Re: DAMIEN RICE |
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Gefühle - mal sperrig, mal pathetisch
Sich nach einem Debütalbum vier Jahre lang Zeit für den Nachfolger zu lassen kann eigentlich nur zwei Gründe haben: entweder beim Erstling schon alles Pulver verschossen oder grenzenloses Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Gewissheit, in dieser schnellebigen Zeit nicht vergessen zu werden. Bei Damien Rice muss Punkt zwei zutreffen. Sein Album "9" ist noch stärker als "O", aber der Sänger aus Dublin hat eben seine Zeit für die zehn neuen Songs gebraucht.
Eigentlich sollte "9" härter klingen als der Vorgänger, doch es gibt nur einen Song, der aus dem akustischen Rahmen fällt: "Me, My Yoke + I" ist eine harsche Rocknummer, in der Rice den Text herausschreit, monotone Akkorde auf der E-Gitarre schlägt und ähnlich klingt wie seine britische Kollegin PJ Harvey. Ansonsten ist sein Kammerpop sparsam instrumentiert.
Die akustische Gitarre und das Klavier bedient Rice selbst, von großer Wichtigkeit sind die Streicher und natürlich die Stimme von Lisa Hannigan. Mit ihr zusammen singt Rice Duette wie das wunderschöne "Sleep Don't Weep", "Grey Room" oder den starken Opener "9 Crimes". Einige der Songs wie "Acciderntal Babies" sind in ihrer reduzierten Form recht sperrig, bei anderen legt Rice eine Portion Pathos in die Stimme. Fast immer, wenn die Streicher einsetzen, jubiliert auch sein Gesang. Zurzeit gibt es nicht viele Songschreiber, die Emotionen so gut in Songs verpacken können. ***(www.abendblatt.de)
----------------------------------------- PJ Harvey: http://de.wikipedia.org/wiki/PJ_Harvey Lisa Hannigan: http://www.myspace.com/lisahannigan
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