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madsen · Mitglied Beiträge: 2633

In Irland sind sie seit einem Jahrzehnt Helden. Wenn Neues von The Frames zu hören ist, werden Plattenläden gestürmt. In einem Land, das zu den Exportführern in Sachen Popmusik gehört, ist das eine respektable Leistung. Bis die Kunde neuer Songs in Resteuropa durchdringt, vergeht mehr Zeit.

Wirklich wahrgenommen wurden die Band bei einer Tour rund eineinhalb Jahre nach Veröffentlichung des Albums „Burn The Maps“. Mittlerweile ist das nächste Album, „The Cost“ mit der wunderbaren Single „Falling Slowly“ (war natürlich auch schon Nr. Eins in den FM4 Charts), erschienen. Dass sie hier teilweise immer noch als Geheimtipp gelten, liegt an einem absurden Vergleich mit U2, den das deutschsprachige Feuilleton gezogen hat. Der Vergleich ist nicht nett. Glen Hansard, Sänger und Chef der Band, entpuppte sich auf der Bühne als gewitzter Unterhalter, ist also das Gegenteil von U2-Menschenrechtsexperten Bono. Am ehesten funktioniert ein musikalischer Vergleich mit den U2 der frühen 80er Jahre. Aus Eigenwilligkeit und Ernsthaftigkeit entsteht eine poetische Magie. Bis ins kleinste Detail werden Songs mit Intelligenz und Emotion gefüllt. Nichts mündet in Einheitsbrei und es entwickelt sich eine Dynamik, die live sowohl depressive Grundstimmungen als auch klassische Rocküberheblichkeit in Euphorie übersetzt. In leidenden Momenten sind Radiohead hörbar. Die Rotzigkeit der Pixies taucht auf, wenn The Frames ihre Melodiesüchtigkeit in hohem Tempo spielen. Die Dramaturgie mancher Songs könnte von Pink Floyd stammen. The Frames löschen solche Erinnerung, weil sie mit dem festen Willen antreten, nicht in schattiger Vergangenheit zu ruhen. Jeder ihrer Songs, sei er noch so dünnhäutig oder zerbrechlich, sucht die Hitze des Augenblicks.

hm... dann mach!!!