Eine Band aus Deutschland. Vier Männer in einer eigenen Welt. Mit Melodien, die von seltsamer visueller Kraft geprägt sind - manchmal sentimental, nie dekorativ. Groove als Trance, niemand singt. Dieser Band sind die eigenen Bilder persönliche Geheimnisse aus einer Urvergangenheit, die mit direkter Geste ausgreifen nach neuen, unbekannten Bildern und nach Erinnerung. Großes Kino? Keine Leinwand, keine Helden. Die 16 Soundtracks sind Songs, zusammengewachsen wie eine zitatenreiche Reise.
Tijuana Mon Amour Broadcasting Inc. sind Matthias Petzold, Matthias Macht, Heiko Schramm und Thomas Heil. Die musikalische Herkunft, die sich über freie Improvisation, Drum'n'Bass Sessions, die HipHop-Clubszene bis zu Singer- Songwriter Projekten und Noisecorebands erstreckt, bildet Bausteine für eine Musik, die den Grenzen der jeweiligen Genres entsagt, ohne deren Einflüsse zu verleugnen. Vier Musiker, die über ihre Stationen Auskunft geben, sich aber heute über Tijuana Mon Amour Broadcasting Inc.. definieren. Musik als Soundtrack zum Drehbuch der eigenen Vergangenheit.
Vier Männer um die Dreißig, die zum Teil seit mehr als 10 Jahren ein Leben als Musiker führen. Und die im Jahr 2001 zu Tijuana Mon Amour Broadcasting Inc. zusammenfanden wie zu einem Neuanfang. Die unterschiedlicher nicht sein könnten; physisch, charakterlich und emotional. Und die in allem verbunden sind; das Quartett lebt in der Entdeckung der Bilder und den Farben, die zueinander fließen. (www.indigo.de)
Tijuana Mon Amour Broadcasting Inc. sind wie der Name schon sagt, keine gewöhnliche Musikformation, die sich an irgendeinem Genre festnageln lässt. Die vier Dresdner Musiker bedienen sich der Instrumente Bass, Schlagzeug, Synthesizer und den Turntables, um Musik zwischen Raum und Zeit zu schaffen- Musik die ungewöhnlich klare Bilder in den Gedanken des Zuhörers entstehen lässt, Sphären zwischen warm und kalt. Wer auf Trip Hop steht, Ambiente mag, sich gerne fallen lässt, keine Grenzen kennt und in der Musik das außergewöhnliche sucht, sollte diese außergewöhnliche Band auf gar keinen Fall verpassen. (www.musikundkultur.de)
Wie soll man dies nun noch nennen? Post-Rock? Dies denkt das Wörtchen „Rock“ mit, von dem sich Tijuana Mon Amour Broadcasting Inc einfach schon viel zu sehr entfernt haben. Kopfkino-Musik? Klingt wie ein übles Klischee & trifft die Sache auch schon lange nicht mehr– höchstens man nimmt es als Ausrede dafür, dass einem zu einer Musik, die sich weitestgehend popkulturellen Erklärungsversuchen zu entziehen versteht, nicht weiter einfällt. Andererseits wäre es aber auch ungerecht, hier jetzt mit der hochernsten & von geballten Wissen nur so strotzenden Jazz-oder E Musik-Rezeption u kommen. So einen intellektuellen Overkill haben diese vier Leute, die einfach nur die Musik, den Sound reproduzieren möchten, den sie als gemeinsame Vision gefunden haben, nun auch wieder nicht verdient. Außerdem: Warum sollte ich eine Band, die sich den grundsätzlich positiven zu wertenden Anspruch vorgenommen hat, mit einer Musik außerhalb gängiger Kriterien aufzuwarten, gleich schon wieder bösartig an die Karre pinkeln? Eben. Geht nicht. Geht lieber hin. Schaut euch ein Konzert dieser Band ruhig mal an. Beobachtet das feine Zusammenspiel von vier Menschen, die gemeinsam mit einem Höchstmaß an Freude und Hingabe spielen. Genießt es, wie sich Bass, Keyboard oder Piano, Schlagzeug & Samples ergänzen können. Wie es dieses Zusammenspiel schaffen kann, einen ganzen Raum vollzuspielen. Genießt es vorzugsweise in unrenovierten Räumen. In alten Kinos beispielsweise, mit einer riesigen Bühne, von deren Wänden die Farbe abblättert. (http://blog.png-online.de)
Musik und Film sind im besten Fall Seelenverwandte, die ohne den Beistand des anderen seltsam verloren wirken. Immer wieder passiert: Soundtracks lösen als Beigabe auf der Leinwand heftigste, emotionale Reaktionen aus, beim Soloauftritt im CD-Player bleibt aber lediglich ein müdes Schulterzucken übrig. Die Tijuana Mon Amour Broadcasting Inc. ist zwar eine leibhaftige Band, hat sich das Medium der bewegten Bilder aber trotzdem in den Namen gemeißelt - und damit, was die musikalische Absicht angeht, nicht hoch gestapelt, sondern ins Tiefdunkle getroffen. Großes Kino, muss man zur freitäglichen Release-Party des vierten Albums im Dresdner Kleinen Haus feststellen. Im allerwörtlichsten Sinne.
Das Ticket für den rappelvollen Konzertsaal war vielmehr das Billett für Dreharbeiten im Kopf. Märchenfilm, Reisereportage, vielleicht auch Thriller, Soft-Porno oder Liebesschmonzette. Das Programm durfte jeder selbst wählen - auch wenn die Fernbedienung eigentlich in den Händen der Band lag. Die hüllte sich in vornehmen Jazz, spielte mit Samples, rückte immer wieder Pianomelodien in den Vordergrund, mitunter begleitet von bittersüßem Gesang. Der ist neu. Ein Gegensatz zu den bisher instrumentalen Arbeiten des Quartetts. Ein angenehmer Bruch im leichtfüßigen Werk. Der passende Silberling erscheint im Juni. Ein Soundtrack, ganz ohne Popkorn und offiziellen Kinostart. Einer, der den Beistand eines Seelenverwandten gar nicht nötig hat. (SZ/doh)
Fazit: Schwelgerischer Konzertabend, der jeden Gast auf seine eigene Reise schickte. (Quelle > www.sz-online.de)
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