Conor J. O'Brien Der junge Mann, der hinter dem Namen Villagers steckt, heißt Conor J. O'Brien. Seine ersten Erfolge hatte er mit der Band The Immediate. Die Presse feierte ihr erstes und einziges Album als bestes Debüt einer irischen Band seit U2's „Boy“. Einen besseren Start hätten sie nicht haben können, doch den vier Jungs wurde das Lob zu viel - sie lösten sich kurzerhand auf. „Es war wie das Ende einer ewiglangen Beziehung“, beschreibt Conor O'Brien. „Seitdem hab ich Angst vor Bands, ich mache lieber alles alleine.“ Fast im Alleingang nahm er das vorliegende Album „Becoming A Jackal“ und gründete Villagers - die Band, die keine sein will.
Bei den ersten Minuten wird sogleich der Eindruck erweckt, Conor O'Brien hätte einen Alternativ-Soundtrack für David Lynchs „Twin Peaks“ schreiben wollen. Die unheimlichen Streicher und die fallenden Klavierläufen von „I Saw The Dead“ lassen vermuten, dass in dem friedlich wirkenden Kleinstädtchen im Kaskadengebirge bald ein grausiger Fund gemacht werden wird. Als O'Brien noch ein zwölfjähriger Bub war, haben ihn die Bücher von Roald Dahl und die Fantasy-Filme von Jim Henson fasziniert, was durchaus als Erklärungsmodell für derartig atmosphärisches Songwriting gelten darf. Im Titel-Track und zugleich ersten Singleauskopplung „Becoming A Jackal“ wird die düstere Stimmung des Psychodrama von „I Saw The Dead“ aufgelockert. O'Briens Stimme schneidet ausgesprochen scharf in die dumpf klingende Klampfe und den minimalen Klavier und Orgelarrangements. Man habe versucht, „Becoming A Jackal“ wie ein Neil-Young-Album klingen zu lassen, „nicht allzu aufgetakelt. So, als flüstere dir jemand ins Ohr, aber gleichzeitig auch ausladend und episch.“ Beim Videoclip zum Song hat man allerdings weniger Geschmack bewiesen: Als habe man auch wirklich alle Special-Effects vom Windows Movie Maker ausprobieren wollen, tanzen da surrealistische Schweinchen auf den Hinterpfötchen zur Musik des, in allen möglichen Farben daherkommenden O'Briens. Anscheinend wurde versucht, sich nicht zu viel Lob einzufangen, um einen frühzeitige Auflösung von Villagers zu vermeiden. Eines lässt sich jedenfalls festhalten: Derartige Geschmacklosigkeit erfordert Mut. ...weiter an der quelle
Hollow Kind EP 1. Down, Under the Sea 2. Pieces 3. The Meaning of the Ritual 4. The Sun is Hanging from a String
Becoming a Jackal 1. I Saw the Dead 2. Becoming a Jackal 3. Ship of Promises 4. The Meaning of the Ritual 5. Home 6. That Day 7. The Pact (‘I’ll Be Your Fever’) 8. Set the Tigers Free 9. Twenty-Seven Strangers 10. Pieces 11. To Be Counted Among Men 12. On a Sunlit Stage (itunes)
09. Nov 2010 21:00 Luxor Cologne 10. Nov 2010 21:00 Das Bett Frankfurt 14. Nov 2010 21:00 Stage Club Hamburg 15. Nov 2010 21:00 Festsaal Kreuzberg Berlin