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Trinity*
starsailor


Beiträge: 642


New PostErstellt: 07.10.04, 19:35     Betreff: The Killers

Feuer und Flamme

Wir haben unsere Idole verloren. Bryan Ferry ruht sich in seinem Ohrensessel aus und hat längst vergessen, was er mal für eine Bühnensau war. David Bowie hat nicht nur gesundheitliche Probleme. Bono taugt zwar noch als Musiker, aber schon lange nicht mehr auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Und Morrissey, ja, der poltert zwar wieder fleißig, aber ewig macht der den Job auch nicht mehr. Ein Glück, daß da einiges heranwächst. Franz Ferdinand oder die Hives wären so Kandidaten. Und doch werden sie unverhofft von der Pole Position geschubst. Weil da eine Band ist, die bedingungsloser unterhält. Die Killers.

"Hot fuss" heißt deren erstes Album, und gleich ist es ein Paukenschlag. Auf dem Cover sieht es nur aus, als ob die Hütte brennt. In Wirklichkeit sprühen schon mit den ersten Tönen von "Jenny was a friend of mine" die Funken. Alleine der Baßlauf ist origineller als bei anderen Bands ganze Alben. Das ist cooler als eine Nacht in der Eistruhe und heißer als der heißeste Scheiß. Wetten, daß zuhause schon etliche CD-Player mit BHs, Slips und Strapsen beworfen worden sind? Alleine schon wegen dieses Songs.

Um Nichtigkeiten scheren sich die Killers gleich gar nicht. Wer braucht schon tolle Texte, wer braucht Substanz, wenn er diese Melodien, diese Songs hat? "Somebody told me / You had a boyfriend / Who looks like a girlfriend / That I had in February of last year", stümpern sie in der Single "Somebody told me". Und das läßt sich nun wirklich astrein mitgrölen, ohne daß unnötiger Sinn oder gar ein doppelter Boden das Hirn zum Einschalten zwingen würde. Die Killers feiern ein musikalisches Oktoberfest. Mit dem Unterschied, daß man sie sich nicht mehr schön saufen muß.

Da wird jedes einzelne Riff zelebriert, jeder Synthie-Ton zu einer Offenbarung. Und am Ende ist die Welt gerettet, darunter machen's die Killers nicht. Zu verdanken haben sie es nicht zuletzt ihrem Brandon Flowers, dem Mann für Gesang und Tasten. Der wirkt bei Live-Auftritten ein klein wenig wie der Abiturient, der kurzfristig und unverhofft die Abschlußfeier moderieren muß. Bis er anfängt zu singen. Dann weiß man und spürt es, daß die Band aus Las Vegas kommt. "Hot fuss" ist eine einzige Party. Mit knallbunten Songs wie dem überschwenglichen "Mr. Brightside", dem betörenden "Smile like you mean it", der vollkommen gerechtfertigten Angebernummer "On top" oder der Gospelhymne "All these things I've done", die so weit übers Ziel hinausschießt, daß sie irgendwo in anderen Sphären landet. Egal, wo Brandon Flowers diese Selbstsicherheit gekauft hat: Wir möchten dringend auch was davon abhaben.

Die Killers landen unglaublich viele Volltreffer. Acht, vielleicht neun an der Zahl. Würde das Album nur aus solchen bestehen, dann wären wir hier gefährlich nahe an der Höchstwertung. Vor allem aber mit den drei letzten Songs "Believe me Natalie", "Midnight show" und "Everything will be alright" tun sie weder sich noch uns einen Gefallen. Und doch kann man sich an all den Krachern davor nicht satt hören. Das knallt, das flutscht, das bringt den Glamour zurück in unsere Boxen. "Hot fuss" schrammt volle Lotte am besten Album des Jahres vorbei, protzt aber unumstößlich mit den meisten unterhaltsamen Songs. Das ist ganz großes Entertainment, eine Spaßbombe, Pop in XXL. Die Killers zeigen Größe.
(Quelle: plattentests.de)

Ich hör mich grad in das Album rein... :)
It's Indie rock'n'roll for meeeeeeeeeeeee! *sing*



[editiert: 29.09.09, 13:53 von little]
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