ver-ruecktes-leben

 
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DasFrosch
ohne Untertitel
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Beiträge: 1227


New PostErstellt: 22.10.06, 13:15     Betreff: Re: Froschs Geschreibsel *t*

Michael Jackson's This I...
Achtung! Keine Spoiler!




Paradoxe Liebe

Sie sitzt ihm gegenüber. Es ist nachts. Unter ihr Sand und über ihr ein endloser Sternenhimmel. Das Rauschen der Wellen wirkt beruhigend. Sie sitzt ihm gegenüber und versinkt in seinen Augen. Eine kleine Lampe neben ihr sorgt für genügend Licht. Es malt groteske Schatten auf sein Gesicht und er wirkt fast ein wenig beängstigend, doch sie kann ihre Augen trotzdem nicht von ihm lassen. Der Schrei einer einsamen Möwe und das monotone Rauschen der Wellen sind die einzigen Geräusche, die bis jetzt von den beiden vernommen wurden.
Sie wird langsam nervös. Ihre Hand, welche das dünne Stück Metall umklammert, zittert. In seiner Hand auch eine Klinge. Ihre Oberkörper sind undbekleidet. Sie blickt an seinem Körper herab. Das Licht umspielt sanft die zahllosen Narben.
Er nimmt ihre Hand und führt sie zu seiner Brust. Dann lässt er ihre Hand los und schließt die Augen. Sie zögert. Doch dann führt sie das Metall durch seine Haut. Er seufzt erleichtert, öffnet die Augen und sieht sie direkt an. Sie verfolgt den Lauf des Blutes, welches sich den Weg über seinen Oberkörper bahnt. Dann legt sie die Klinge neben sich und fährt mit dem Finger über die Wunde und danach über sein Wange.
Sie sieht lange an. Dann setzt er an ihrem Oberarm an und lässt die Klinge ihr Fleisch teilen. Das Blut strömt aus der Wunde. Sie sieht ihn an und umfässt sein Handgelenk. Dann nimmt sie ihm die Klinge ab und legt seine Hand auf ihre Wunde. Ein leichtes Zucken, wie ein elektrischer Schlag geht durch sie. Er umfässt ihren Oberarm und nimmt eine Klinge. Er führt diese zu seinen Lippen und schneidet sich ein paar mal in die Ober- und ein paar Mal in die Unterlippe. Dann führt er die Klinge zu ihren Lippen und schneidet auch in ihre Lippen.
Sie zuckt vor Schmerzen zusammen und schließt die Augen. Und auf einmal merkt sie etwas Weiches auf ihren Lippen. Sie öffnet ihren Mund und schmeckt sein Blut. Nach einer Ewigkeit lassen die Beiden voneinander ab und sehen sich an. Ihr Münder blutverschmiert und auf jedem Körper klafft eine große Wunde. Sie rutscht näher zu ihm, legt ihren Kopf in seinen Schoß und sieht ihn an. Er streicht mit seiner blutigen Hand über ihr Haar und lächelt. Sie lächelt ebenfalls und flüstert, kaum hörbar "Ich liebe dich..." Und mit einem letzten Blick in seine Augen schläft sie ein.



Der Flug der Engel entblößt meinen Neid;
Ach, wär doch auch ich schon dem Tode geweiht

[Samsas Traum]
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