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Schafstextsammelstelle

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OstseeSchaf
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Beiträge: 1
Ort: Départmt. des Bouches du Weser

New PostErstellt: 04.06.08, 23:26  Betreff: Schafstextsammelstelle  drucken  weiterempfehlen

Prolog

 

Es
war ein kalter Tag. Der Himmel war bis auf ein paar Flecken, durch
die

ein paar Sonnenstrahlen schimmerten, grau. Der Schnee war immernoch
vorhanden, aber an einigen Stellen bereits angeschmolzen und hatte
die Straßen und Bürgersteige in rutschige Eisflächen verwandelt.
Maria schlich mit einer verblichenen Jutetasche unsicher über den
Platz, wie ein Kind, welches sich zum ersten Mal auf einer
Eislaufbahn befindet. Ab dem Tor des Südfriedhofs ging sie wieder
normal, da hier die Wege gestreut waren und die Gefahr eines Sturzes
somit geringer war. Sie wollte den heutigen Besuch schnell
vorüberbringen und beschleunigte ihren Schritt. Ihr Herz pochte bis
in die Haarwurzeln, ihr Kopf lief rot an. Es war nicht die
Anstrengung, die ihrem Kreislauf so zusetzte. Als sie an einer
Wasserzapfstelle vorbeikam, drehte sie kurz den Wasserhahn auf und
beförderte eine Handvoll des eiskalten Nasses in ihr Gesicht.
Verstört ging sie weiter, bis zum Grab ihrer Tochter. Mit
geschlossenen Augen hielt sie inne, kniete sich nieder, und legte den
Brief, den sie zuvor aus der Jutetasche genommen hatte, auf den
Grabstein. Die Nässe des Grabsteins zog in den Brief, sodass dieser
langsam aufwich.

 


Maria war eine zierliche Frau. Ihre
ehemals blonden Locken wirkten mittlerweile verblichen. Seit dem
elften Lebensjahr fröhnte sie der Nikotinsucht, selbst während der
Schwangerschaft vor 21 Jahren. Nun suchte sie hastig nach einem neuen
Glimmstengel. In der linken Tasche ihrer verfilzten Jacke wurde sie
fündig. Sie setzte sich wieder Richtung Ausgang des Südfriedhofs in
Bewegung, mit einer noch höheren Geschwindigkeit, als sie auch ihren
Besuch begonnen hatte, da mittlerweile einige Schneeschnauer über
den Süden der Stadt herzogen. Nachdem sie das Tor passiert hatte,
begann die Rutschpartie von Neuem. Sie schlich Richtung
Straßenbahnhaltestelle und hielt sich dabei die Jutetasche über den
Kopf. Der Haltestellenbahnsteig war zum Glück gestreut, sodass sie
problemlos in die Bahn hasten konnte.

 




 


1. Kapitel

 


Laura saß auf dem Feldweg und
rauchte eine Zigarette nach der anderen. Die Lunge bedankte sich mit
einem schmerzvollen Husten, passend zu den Schmerzen in ihrem Kopf,
die ihre Erinnerungen auslösten.


(Fortsetzung folgt vielleicht)



[editiert: 04.06.08, 23:28 von OstseeSchaf]
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