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Diskussion um den Papst

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Christoph Scheppe

Beiträge: 420
Ort: Olpe


New PostErstellt: 06.04.05, 11:41  Betreff: Diskussion um den Papst  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Viele Diskussionen laufen derzeit über die Rolle des Papstes.
Ich möchte euch hier einladen, zu diskuitieren, was ihr von folgenden Aussagen haltet:

Eugen Drewermann im n-tv Interview.
"Was an diesen Tagen passiert, erinnert an die Trauerfeierlichkeiten eines Ayatollah Khomeini"

Hans Küng in der neusten Ausgabe des Spiegels:
Das Pontifikat Johannes Pauls II. erweise sich trotz einiger positiver Aspekte als "eine grosse enttäuschte Hoffnung, letztendlich als ein Desaster"



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Aslan


New PostErstellt: 06.04.05, 12:58  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Während viele weltliche Medien den Papst respektvoll würdigen, hören katholische Theologen selbst jetzt nicht auf, ihn zu kritisieren, weil der Papst ihren Ideen nicht zustimmte. Ein unwürdiges Verhalten! So macht sich die Kirche selbst kaputt. Man verschone uns mit diesen Diskussionen, die seit Jahrzehnten geführt werden und das innerkirchliche Leben lähmen. Wie lächerlich sich diese Theologen machen, geht z.B. aus diesem Spiegel-Artikel hervor:
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,349529,00.html

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Anna

Beiträge: 20
Ort: Hamburg


New PostErstellt: 06.04.05, 13:01  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Wen ich momentan beim zappen irgendwelche Papst-Diskussionen mitbekomme, sei es mit Kirchenleuten, Politikern oder Sonstigen, schalte ich sofort weiter. Ich weiß nicht wie oft in den letzten Tagen der Satz "Der Papst ist der Christenheit viele Antworten schuldig geblieben" gehört habe, der bei mir zu richtiger Wut führt. Im Nebensatz folgen dann meistens die Beispiele: Gleichberechtigung der Frau; Zusammenleben von Homosexuellen; Verbot der Empfängnisverhütung.
Meines Erachtens hat Papst J.P. II sich zu diesen Fragen ausführlich geäußert, bloß nicht so wie die Kritiker es gerne gehabt hätten.
Die Zahlen der Trauernden belegen doch eigentlich, dass die Amtszeit alles andere als ein Desaster war, oder laufen wir Katholiken mit einer rosaroten Brille durch die Welt und woolen es blos nicht sehen?



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Christoph Scheppe

Beiträge: 420
Ort: Olpe


New PostErstellt: 06.04.05, 14:07  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Lieber Aslan,

dein Link hat leider nicht ganz funktioniert. Deswegen setzt ich ihn nochmal rein.:

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,349529,00.html

Sollte das auch nicht funzen, dann bitte rauskopieren...

Ich habe die Sendung von Christiansen auch gesehen. War zunächst amüsiert über die Äußerungen von Küng und Geissler. Aber mit der Zeit fand ich das immer unerträglicher. Als der junge Theologe dann sagte, dass er im Priesterseminat gewesen sei und daher beurteilen könne, dass die geringe Anzahl der Priester nichts mit dem Zölibat zu tun habe. Sagte Geissler direkt: "Ja und deswegen sind sie doch ausgetreten!" Dieser Ignorant. Bischof Müller hatte schon Recht als er sagte, dass Geissler zwar ein guter Sozialpolitiker sei (naja, dass kann ich nicht beurteilen), aber hinter seine theologischen Fähigkeiten würde er doch ein großes Fragzeichen machen!



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Christoph Lentz

Beiträge: 18
Ort: Olpe


New PostErstellt: 06.04.05, 16:22  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eigentlich will ich mich ja nicht an diesen Diskussionen beteiligen, weil da nicht viel rauskommt, aber jetzt muss ich doch mal eine Lanze brechen für die Herren Küng und Geissler.
Hans Küng ist neben Karl Rahner einer der bedeutensten Theologen des letzten JAhrhunderts. Im Vergleich zu Rahner hat Küng es aber geschafft, dass er die Sprache des Volkes gesprochen hat, d.h. dass man seine Bücher auch als "Otto-Normalverbraucher" verstehen konnte.
Heiner Geissler ist einer der letzten glaubwürdigen und authentischen C-Politiker die wir noch haben und ihm war es immer ein Anliegen Kirche und Politik zusammen zu bringen.
Natürlich ist es allgemein nicht der richtige Ort zwei Tage nach dem Tod vom papst sofort wieder die Kritiker zu Wort kommen zu lassen, aber man sollte bei all dem nicht vergessen, dass Hans Küng zum Beispiel ähnlich wie der Papst ein großer Kämpfer für die Ökumene bzw. für den Religionsfrieden ist. Sein Projekt "Weltethos" ist ein wunderbares Beispiel für ein friedliches Zusammenleben der Religionen.
Noch zu Zeiten von Johannes XXIII und Paul VI war Hans Küng ein gefragter Theologe und Berater vieler Bischöfe, erst mit dem Pontifikat von JPII wurde er immer mehr ins abseits gedrängt. Es läßt sich darüber streiten, ob er das selbst verschuldet hat oder nicht.
Bei allem Respekt vor der großen Leistung und dem glaubwürdigen Zeugnis von JPII, es gibt leider Gottes auch viele Menschen ( und ich glaube es sind sehr viele) die sich nicht zuletzt wegen seiner starren Haltung in manch kritischer Frage in letzter Zeit von der Kirche abgewandt haben. Und ich danke auch das darf und muss gesagt werden. Es wäre, meiner Meinung nach, gefährlich den verstorbenen Papst jetzt auf ein Denkmal zu heben, wo er unantastbar in alle Ewigkeit verherrlicht wird. Er hat großes geleistet, er hat den Kommunismus aufgebrochen, er hat ein glaubwürdiges Zeugnis auch im Leiden gegeben, er hat die Massen mobilisiert, er hat für die Erhaltung des Lebens in jeder Form gekämpft, aber es gibt eben auch die ein oder andere Schattenseite und die darf jetzt nicht durch den "Glanz der Heiligkeit" vergessen werden.



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Christoph Lentz

Beiträge: 18
Ort: Olpe


New PostErstellt: 06.04.05, 17:20  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ich habe noch einen interessanten Beitrag von einem Jugendpfarrer aus Karlsruhe gefunden. Dem stimme ich voll und ganz zu. Nicht dass ich nach meinem letzten Beitrag als Ketzer verurteilt werde.
Die Predigt des Jugendpfarrers ist hier nachzulesen:

www.jugendhaus-ka.de/news/article/Kanzel/1112627640.html



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bachg2005

Beiträge: 18
Ort: Gladenbach

New PostErstellt: 06.04.05, 17:58  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Ich finde, dass da wieder einmal viele Ebenen miteinander vermischt werden: die persönliche Integrität, Authentizität und historische Leistung von Papst Johannes Paul II. wird von den Kirchenkritikern wie Küng und Geißler mit keinem Wort in Frage gestellt. Warum sie sich zu dieser Zeit so heftig und einseitig zu Wort melden, hat mit den Gesetzen der Medien zu tun: das Thema Kirche stößt in diesen Tagen auf ein großes Interesse. Und nach dem Tod des Papstes wird eben auch die Zukunft der Kirche diskutiert. Medien verkürzen nun einmal (zwangsläufig), und jeder versucht, mit seiner Botschaft möglichst kurz und verständlich herüberzukommen. Auch dass Sendungen wie Christiansen den Kirchenkritikern ein Podium bieten, ist keine Voreingenommenheit, sondern das Bemühen um eine ausgewogene Berichterstattung. Also: zunächst müßte man bei einer fairen Diskussion (auch hier im Forum) präzise das Thema formulieren. Argumente ad hominem (wie zum Beispiel von Bischof Müller: "Herr Küng, sie wiederholen hier nur die ganze Zeit die Phrasen ihres Spiegel-Artikels) sind unfair, wenn es in Wirklichkeit nicht um die Persönlichkeit des Papstes und seine Leistungen geht.

Christoph S., warum findest Du es denn "unerträglich", auch kritische Stimmen zu Wort kommen zu lassen. Waren diese denn persönlich beleidigend?

Gunnar



Warum findest Du

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Christoph Scheppe

Beiträge: 420
Ort: Olpe


New PostErstellt: 07.04.05, 11:51  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Naja, um ehrlich zu ist das Wort "unerträglich" ein bisschen zu hart. Klar habe ich es ertragen, sonst hätte ich ja ab- oder umgeschaltet. Vielleicht ist der Begriff "unangemessen" besser gewählt. Wie du - Gunnar- schon richtig erwähnt hast, werden da viele Ebenen miteinander vermischt.
Erstautn war ich über Aussagen(ich weiß aber nicht mehr wer das gesagt hat) wie z.B., dass so Fragen wie Frauenordination Schuld sind an leeren Kirchen. Sicherlich muss gefragt werden, warum Frauen das Priesteramt verwehrt ist, aber geht es nicht um grundsätzlichere Fragen. Wird der Glauben nicht evtl. auch einfach nicht mehr authentisch vermittelt? Ich weiß es nicht. Kirche ist nichts starres, soll in der Zeit stehen.
Papst -auch wenn er nicht mit dem Zeitgeist gegangen ist- hat zu sich selbst gestanden, war autehtisch und vermutlich deshlab so beliebt bei Menschen, vor allem der Jugend. Er ist vermutlich auch in erster Linie seinem Gewissen und seinem Gott gefolgt. So wie glaube, dass jeder andere Christ auch zunächst seinem Gewissen und Gott gegenüber verantwortlich ist und sicher NICHT dem Papst in Rom.
JPII war ein Papst, an dem man sich reiben konnte und das war gut. Er regte an zum nachdenken und zum diskutieren. Wie er es vermittelt und kommuniziert hat, darüber kann man streiten.
Stephan Kulle, der Teilnehmer der Diskussion hat mir aus dem Heruzen gesprochen, wenn er sagt:
"Im Angesicht des frischen Todes von Papst Johannes Paul II. ist es vielleicht nicht ganz gut, wenn man nur über Streitigkeiten redet. Die Zukunft der Kirche ist das interessantere Thema. "

Ich denke, dass JPII streitbar war. Ich bin auch nicht mit allem einverstanden, was in seinem Pontifikat gelaufen bzw. nicht gelaufen ist. Aber dennoch bin ich der Meinung, dass uns mit ihm eine große Persönlichkeit verlassen hat. Ich hoffe, dass der Heilige Geist wenigesten ab dem 18.April den Weg nach Rom findet und uns einen Papst schenkt, der ein Ohr für die Fragen und Probleme unserer Zeit und vor allem seiner Schäfchen hat.



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bachg2005

Beiträge: 18
Ort: Gladenbach

New PostErstellt: 07.04.05, 12:36  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Danke, Christoph, für Deine beschwichtigenden Worte. Viel sinnvoller als sich über vermeintlich berechtigte oder unberechtigte Kritiik anderer zu streiten, schlage ich vor: teilen wir miteinander unseren Traum einer zukünftigen Kirche: was kann ich dazu beitragen, damit Kirche lebendig bleibt und Gottes Botschaft im Mittelpunkt allen Bemühens steht?
Welche Rolle spielt für mich dabei das Amt des Papstes in Rom?

Behrerzigen wir Franziskus Satz: "Herr, erneuere Deine Kirche - und fange bei mir an!"


Ich bin gespannt auf Eure Kirchen-Träume!

Gunnar

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Christoph Scheppe

Beiträge: 420
Ort: Olpe


New PostErstellt: 07.04.05, 14:17  Betreff: Re: Diskussion um den Papst  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Mein Kirchentraum?

Ich träume davon, dass viele wieder den Mut finden sich auch außerhalb der Kirchenräume sich zu ihr zu bekennen. Da hat mich die letzte Denk-Ma(i)l wirklich nachdenklich gestimmt.

Ich träume von einer bunten Kirche. Einheit in Vielfalt. Einheit im Glauben und Vielfalt in der Auslebung.

Die Rolle des Papstes halte ich für wichtig. Ich bin froh, dass wir solch eine "Institution" haben. Er verleiht der Kirche eine Stimme, die in der ganzen Welt gehört wird. In der Ausübung des Papstamtes wünsche ich mir mehr Brüderlichkeit unter den Bischöfen. Der Papst als einer unter gleichen. Das er ein wenig mehr Befugnisse hat lässt sich aber nicht vermeiden. Zu viele Köche verderben ja auch den Brei

Frauenordination zumindest in den Orden. Warum müssen Schwestern von einem Mann abhängig sein, wenn sie die Heilige Messen feiern wollen? Die Frauenordiation in den Bistümern wäre ein nächster Schritt.

Was ich mir noch wünsche: Lebendige Gottesdienste. Das heißt nicht sturkturlos oder so wie man will. Nein, es heißt, dass man seinen Glauben "raus lassen" kann. Das er echt wird, authentisch.

Ich wünsche mir Priester die das vermitteln können: Glauben ist lebendig.

Ich wünsche mir eine Kirche, die sagt: Freut euch! Ihr seid nicht mehr verloren.

Bzgl. des Zölibats habe ich mir noch keine endgültige Meinung gebildet. Es gibt sicherlich Sachen die dafür sprechen und welche, die dagegen sprechen. Von daher:

Für die deutsche Regionalkriche wünsche ich mir, dass sie sich immer als Teil der Weltkiche sieht und diese nicht aus den Blick verliert (auch was Probleme angeht).

Ich wünsche mir eine Kirche, die sich auf das Wesentliche konzentriert: die Botschaft der Auferstehung

Eine Kirche, die wieder neu vermitteln kann:

DAS GRAB IST LEER, DER TOTE LEBT!

und vor allem: LEB AUCH DU!



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