at jasmin

schüchfrag diesen satz nochmals kopier von dir:

"standartmässig alle 2 Wochen....also was in der Entwicklung und schulisch vor sich geht bekommt er zu wenig mit um mitreden zu können"
 

könntest du das bissel genauer erklären?

lg admin

hallo jasmin

in deinem fall gebe ich dir recht, dass wenn der vater die kinder längere zeit nicht gesehen hat (mehr als  zwei wochen) er nicht fundiert mitentscheiden kann, was wirklich zum wohl des kindes geschieht.

jedoch bin ich der ansicht, dass ein gemeinsames sorgerecht auch gelebt werden kann, wenn der vater die kinder nur alle zwei wochen sehen kann. unter der voraussetzung das eine gute kommunkationsbasis besteht. ich denke es kann manchmal sogar von vorteil sein, auch einen "objektivere" sicht von aussehen mitzubekommen. aber wie gesagt, dafür müssen beide elternteile an einem strick ziehen.

ich weiss, ich bin diesbezüglich in einer privilegierten stellung, da ich einen ex-partner neben mir habe, der 50% der betreuung übernimmt. ich hätte mich jedoch auch für das gemeinsame sorgerecht entschieden, wenn er die kinder nur jedes zweite wochenende zu sich genommen hätte. für mich persönlich ist es eine entlastung und gewissermassen befreiung zu wissen, dass ich nicht alle last und entscheidungen alleine treffen und tragen kann/muss. aber wie gesagt, wichtig dafür ist, dass miteinander konstruktiv diskutiert und auch mal gestritten werden kann

en liebe gruäss

butterfly

... und die vorsehung gibt's halt doch...

eigentlich hatte ich gerade eine antwort geschrieben, die sich mit den oft aus unwissenheit oder gar bosheit vernachlässigten pflichten von eltern befasst (unabhängig der regelung der elterlichen sorge) und auch gewisse klare rechte der kinder anführt.

beim absenden des textes hat die vorsehung (ein IT-ler würde sagen das system) die publikation verhindert. ist wahrscheinlich auch der allgemeinen ruhe wegen besser so, wenn ich mich beschränke:

at jasmin

man könnte sich die frage stellen, welche pflichten die erziehungsberechtigte person vernachlässigt oder gar bewusst boikottiert hat, dass sie heute sagen kann, er wisse nichts über die kinder. eine fahne, die sich sehr schnell mal gegen die obhutsberechtigte person wenden kann - völlig unabhängig der papiere.

at butterfly

erst mal herzlichen glückwunsch zu eurer, offensichtlich für alle stimmigen und guten lösung. ich bin absolut mit dir einig, dass das ausschlaggebende element die kommunikation zwischen den elternteilen ist.

mühe habe ich etwas, wenn du (bezeichnederweise?) dem vater die fähigkeit absprichst, fundiert mitentscheiden zukönnen. dies vor allem deshalb, weil die frage, weshalb ihm die grundlagen dafür fehlen, völlig offen bleibt und auch die weiteren informationsrechte, die der nicht obhutsberechtigte hat, unterschätzt werden.

um fundiert und engagiert entscheiden zu können, braucht es interesse. nun, ich würde nicht sagen, dass wenn sich ein elternteil (egal ob vater oder mutter) ein, zwei, drei monate nicht am leben der kinder beteiligt und zwar gewollt (ich gehe jetzt mal davon aus, dass sie/er nicht boykottiert wird) wirklich für das kindswohl interessiert. somit fehlt auch das fundament dazu.

könnte noch lange schreiben, aber die arbeit ruft ;-)

griässli

butterfly

at butterfly

tja - das seh' ich nun völlig, komplett und total anders und völlig zu kurz gegriffen. nach dieser definition die schlichte mehrheit der elternteile absolut unfähig in bezug auf ihre kinder etwas zu entscheiden:

wenn interesse sich nur dadurch zeigt, dass man permanent mit den kindern kontakt hat und man bereits nach einem monat den grad der unfähigkeit erreicht hat, wären z.B.

- alle väter, die z.b. zeitweise im ausland auf montage arbeiten
- alle mütter und väter, die sich auf ein schüleraustausch-jahr einlassen
- alle elternteile, die ihren kindern anderweitig einen längeren externen aufenthalt genehmigen
- alle elternteile, die z.b. im ausland leben und ihre kinder hier in internaten schulen lassen
- alle elternteile, die aus gesundheitlichen gründen mal 4 wochen zur kur oder im spital sind
- alle alleinerziehenden, deren teenies mal beschliessen, zur "anderen seite" zu ziehen

usw. usw. unfähig (???) in bezug auf ihre kinder etwas zu entscheiden.

mal abgesehen davon: unsere liebe lehrerschaft entscheidet doch eigentlich auch sehr viel über unsere kinder. die müssen dann ja alle komplett und total unfähig sein . sie würden es zumindest schon nach den ersten sommerferien in ihrem job .

na dann  liebe, entscheidungsunfähige welt...

nönö, lieber sommervogel - ich tue das der welt nicht an. diese definition passt zumindest aus meiner sicht nicht.

interesse manifestiert sich aus meiner sicht auf sehr vielfältige weise und kennt wege, die nicht immer vollständig und von allen seiten einsehbar sein müssen.

also doch: es gibt sie, die urteils- und entscheidungsfähigen ex-partner. freut mich zu lesen - ganz besonders natürlich, dass du eine solchen hast.

womit wir bei der nächsten these wären: ich behaupte, die effektiv desinteressierten elternteile gibt's gar nicht !!! wo interesse zuglassen wird zeigt es sich offen, wo nicht ist's auf anderen wegen da.

und nun?... wir sind komplett offtopic - und doch hätt ich gerne eure meinung gelesen....

Also da hätte ich schon etwas zu sagen. Nur muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich nicht den ganzen Threat gelesen haben nur noch den Schluss.

Aber zur Frage ob es interessierte oder nicht zugelassen interessierte Elternteile gibt habe ich schon etwas mitzuteilen.

Ich denke, es gibt schlichtweg erziehungsunfähige Menschen. Da kommen mir Menschen in den Sinn die nie Liebe bekommen haben. Oder Menschen die nur mit sich beschäftig sind. Oder solche die keine tiefe Gefühle für ihre Kinder entwickelt haben. Ich spreche nicht von Menschen, die aus Wirtschaftlicher Not gezwungen sind sich ins Ausland zu begeben, um zu arbeiten.

Erziehung bedeutet ja auch nicht immer an sich zu denken sondern ans Wohle des Kindes. Da ich ein POS Kind habe habe ich Zeiten erlebt, wo ich gedacht habe als Mutter zu versagen. Habe ehrlich sogar mit den Gedanken gespielt sie temporär in ein Heim zu geben. Nicht weil ich sie nicht liebe, nein weil ich mir Hilfe von Fachleuten die Frage oft stellen musste was das Beste für das Kind sein könnte. War für mich eine Lehrreiche Zeit und habe es geschafft, sie bei mir zu behalten und dafür meine Stelle welche von 50% zu 100% umgewandelt wurde aufgeben müssen. Das habe ich für meine Kleine gemacht.

Nur, zum eigentlichen Thema. Mein EX hat sich einige Monate nach der Scheidung für Jahre ins Ausland begeben. In dieser Zeit habe ich mich immer wieder gefragt wieviel Gefühle er für seine Kinder hat. Warum kann man seine Kinder verlassen. Ich habe viel Zeit mit solchen Gedanken verbracht. Ein Resultat teilweise erhalten. Das Interesse für seine Kinder ist sicherlich vorhanden. Nur hat er eben seine Prioritäten falsch gesetzt. Seine Kinder sind nicht an erster Stelle sondern vieles zuerst und die Kinder erst dann. Damit habe ich Mühe. Es lebe der Egoismus. 

Eveline 

Ist ja hoch interessant mit zu verfolgen, in welche Richtung sich dieser Thread entwickelt hat!! Spannender als ein Krimi................

at Eveline:

Mmmhh, habe deine Geschichte gelesen, doch provokativ wie ich bin, stelle ich mir die Frage: WAS ist falsch daran, wenn ein Mensch Egoist ist? Ok, dein Mann ging nach der Trennung ins Ausland, so dass die Kinder ihn weniger sahen und du keine Unterstützung mehr von ihm hattest. Aber wäre er glücklich geworden in der Schweiz? Was haben Kindern denn von einem Elternteil, wenn dieser unglücklich und unzufrieden ist? Warum muss sich immer alles um die Kindern drehen, warum müssen denn die Kinder immer an erster Stelle stehen?

Wichtig ist doch - in meinen Augen - die Qualtität, wenn man die Kinder sieht, hört oder liest und nicht die Quantität! Die einen Kinder sehen ihren Vater/Mutter mehr, die anderen weniger, das Wichtigste ist doch, DASS die Kinder den fehlenden Elternteil sehen, hören, spüren.....

Gesunder Egoismus hat doch nichts mit Desinteresse oder Liebe zu tun!! Es sind vielleicht einfach die äusseren Umstände, die dazu führen, dass die Kindern den fehlenden Elternteil nicht so häufig sehen. Desinteressiert wäre für mich ein Mensch, der sein Kind verleugnen würde! Dafür hätte ich absolut kein Verständnis.

gesunder Egoismus = glücklicher Mensch; glückliche Eltern = glückliche Kinder

Lieber Gruss
Chrütli