Ich wurde im Jahr 1999 von meiner Frau (Aufenthaltbewilligung C/geb.Dominikanische Rep.) geschieden.

Laut Scheidungsurteil hat meine Ex das Sorgerecht für meinen Sohn ( wie das sicher bei mehr als 90% aller Scheidungen mit Kindern der Fall ist! ) .

Dazu bekommt Sie monatlich einen Unterhaltsbeitrag von Sfr.900.- und Alimente von Sfr.800.-.

Das war im Jahr 1999 Ok, aber seither hat sich einiges vor allem in meinem Einkommen geändert, was nachzuweisen ist mit den Steuerausweisen. Der Umsatz ist min.25-30% gesunken und die Verpflichtungen resp. Kosten gleich hoch geblieben wenn nicht grösser geworden!

Dazu lebt mein Sohn seit einiger Zeit in einem Internat, dass voll von den Fürsorgebehörden resp. Sozialamt finanziert wird(ca.Sfr.200.- tgl.)!

Meine Ex hat unseren Sohn – ausser in der Ferienzeit – zu gleichen Teilen wie ich, also zwei Tage im Monat Sa.10.00-So.18.00 bei sich.

Sie kann daher voll arbeiten gehen aber leider kümmert Sie das wenig und Sie denkt sich wohl immer noch, dass es schön ist von allen Seiten unterstützt zu werden!Seit längerer Zeit arbeitet meine Ex nicht mehr und findet es auch nicht nötig solange sie von den Behörden unterstützt wird!

Seit einiger Zeit wird nun das Geld für Unterhalt bis auf den Betrag von Sfr.200.- den ich monatlich bezahlen müsste und die Alimente die ich leisten müsste - bevorschusst! Das heisst, das der bevorschusste Betrag Sfr.1500.- im Monat beträgt!

Nun hat sich die Sachbearbeiterin von der Alimentenbevorschussung gemeldet und mir Zeit bis September 2005 gegeben um eine „Neubeurteilung des Scheidungsurteils“ anzustreben!

Was ich nun auch veranlasst habe!

Nun weiss ich nicht ob ich einen Anwalt nehmen muss und wenn ja, ob dieser Anwalt auch eine unentgeltliche Gerichtsführung ermöglichen kann, wie es meine Ex anscheinend erwirkt hat! Ich bin ziemlich verunsichert was ich tun soll!

Carmen hat mir nun den Kontakt zu der Site www.forum-alleinerziehend.ch ermöglicht und ich hoffe ihr könnt mir da weiter helfen.

Gruss Pedro

grüss dich, pedro

lass erst mal sehen, ob ich dich richtig verstanden hab:

du hast ein scheidungsurteil aus dem jahre 1999, gemäss welchem du CHF 900.00 für deine geschiedene frau und weitere CHF 800.00 an unterhalt für den gemeinsamen sohn zahlen musst.
gibt es in diesem urteil eine betragliche abstufung und/oder eine frist, wie lange du deine geschiedene frau finanziell unterstützen musst ? sind die beträge indexiert, d.h. werden die jährlich der teuerung angepasst ?

wie du schreibst, ist dein umsatz um 25% gesunken. sehe ich das richtig, dass du selbständig erwerbend bist? um wieviele % ist dein einkommen 2003 und 2004 tiefer ausgefallen als 1999? wie sieht das voraussichtlich für 2005 aus?

wie alt ist dein sohn und weshalb geht er in ein internat? besteht die möglichkeit, ihn in einer anderen schule unterzubringen?

alimentenbevorschussung. anscheinend zahlt diese derzeit CHF 1500.00 von den CHF 1700.00, die du eigentlich zahlen müsstest. warum das ?

deine geschiedene frau lebt also zum einen teil von der alimentenbevorschussung (CHF 1500.00), von dem von dir überwiesenen anteil (CHF 200.00). welche stelle finanziert auch noch ? das sozialamt/die fürsorge?

also - mal in vorfreude auf deine antworten: es sieht aus, als wäre da eine sachbearbeiterin bei einer alimentenbevorschussungsstelle, die mitdenkt. hingegen ist keine "neubeurteilung des scheidungsurteils" fällig, sondern allenfalls eine korrektur der unterhaltsverpflichtungen. das könnte sowohl in deinem interesse, wie auch im interesse der fürsorge und auch der alimentenbevorschussung sein.

was den unentgeltlichen rechtsbeistand (anwalt) angeht, ist das von deinen finanziellen verhältnissen abhängig. die gerichte sind da relativ restriktiv, wobei ich mit den angaben, die du hier angeführt hast, noch keine prognose wagen möchte.

also... immer schön mit der ruhe... wäre dir dankbar, wenn die fragen oben beantworten könntest. aus datenschutzgründen bitte keine konkreten zahlen auf diesem weg sondern allenfalls über mail.

bis dann
seppetoni

Lieber Pietro

Also ich versuche nun nach meinen persönlichen Erfahrungen Dir eine Antwort zu geben.

Ich an Deiner Stelle würde einen Anwalt nehmen. Jeder Mensch der vor Gericht geht hat von Gesetztes wegen Anspruch auf Rechtsbeistand. Den Antrag muss man am Anfang der Verhandlung bekannt geben. In der Regel macht dies der Anwalt. Den kannst du dir selbst aussuchen. Musst einfach Anfangs Bescheid geben. Nur ob unentgeltlich bewilligt wird  oder nicht wird das Gericht ganz am Schluss entscheiden. Falls er gutgeheissen wird heisst es nicht das es geschenkt wird. Später bekommt man dann eine Rechnung mit dem Hinweis, diese Schulden müssen bezahlt werden, sobald man in bessere Verhältnisse kommt. So ist es bei mir gelaufen.

Noch etwas zur Bevorschussung. In der Regel wird nur die Kinderallimente bevorschusst. Regelfall max. 650.--. Was darüber ist kann die Frau einstecken. Frauenallimente werden nicht bevorschusst. Darum verstehe ich nicht, dass sie Sfr. 1,500 Bevorschusst bekommt. Etwas noch. Eine Person, wo das Kind noch im Internat ist wird von den Behörden über kurz oder lang unter Druck gesetzt. Ein einfaches auf der faulen Haut sitzen ist es nicht. Vielleicht im Moment lässt man sie in Ruhe aber langfristig werde die Behörden sie schon unter Druck setzten. Etwas was man mir noch gesagt hat ist, dass das Gericht in der Neuregelung nicht unter den bevorschussten Betrag geht. Nur weiss ich, wie gummig das ist und darum keine Regel ohne Ausnahme.

Hoffe, dir ein bisschen helfen zu können

Eveline

hmmm.... hätte mir meine rückfragen wohl ersparen können - da scheint eine absolute spezialistin am werk zu sein...

man liest sich...

Hey Angelface

Danke für die Blumen. Nur Du drückst Dich viel besser aus und ich bin dir doch in dieser Hinsicht weitaus unterlegen. Nur lieber Angelface musste ich doch lachen mit welchen Namen du Dein Statement signiert hast.

Auf eine gute konstruktive Komunikation zwischen uns.

Wellcome back

Eveline 

Salü Pedro

Zuerst mal herzlich willkommen in unserer Runde!

Nun, die Erfahrungen von Eveline werden Dir kaum weiterhelfen, sorry. Die Gerichte entscheiden erstmal grundverschieden und zudem basieren die Zahlen der Bevorschussung wohl aus ihrem Wohnkanton, diese sind aber kantonal geregelt. Zudem hat die Bevorschussung wohl nichts mit einer Neubeurteilung zu tun.

Da Dir aber die Alimenteninkassostelle bereits geraten hat, eine Neubeurteilung zu beantragen, und Du diese auch bereits eingereicht hast, kannst Du ev. Deine Fragen

- bei der unentgeldlichen Rechtsauskunft (Wohngemeinde) oder beim Beobachter, K-Tipp, Saldo etc. stellen.

Die unentgeldliche Prozessführung müsste Dein Anwalt beantragen und das Gericht entscheidet anhand Deiner Fix-Kosten und Deinem Verdienst darüber, ob Dir diese gewährt wird!

at Angelface: Dein zweiter Beitrag an Eveline kam für mich sehr zynisch rüber! Sie hat es nur gut gemeint und hat auch erwähnt, dass sie nur ihre eigenen Erfahrungen weitergeben kann!

hd

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at eveline

nichts gegen deine ausdrucksweise, eveline - mein ansatz liegt völlig anders als deiner. wollte erstmal ein paar unklarheiten ausräumen.

den seppetoni hab ich ganz bewusst gesetzt. wollte mal sehen, welche reaktion kommt, zumal dieser ja schon als menschenverachtend bezeichnet und ich verschiedentlich angesprochen wurde, ob ich "pflänzli" oder sonst wer sei.

at herzdame

bedaure dir mitteilen zu müssen, dass bevorschussung und prüfung der unterhaltsverpflichtung (du nennst es neubeurteilung) sehr wohl etwas miteinander zu tun haben. pedro scheint an eine sachbearbeiterin geraten zu sein, die riecht was abläuft und es nicht allzu schlecht mit ihm meint:

was die bevorschussungstelle an pedro's ex auszahlt, basiert im wesentlichen auf den unterhaltsansprüchen aus dem scheidungsurteil und für jeden franken, der ausbezahlt wird, wird ihm die behörde im nacken sitzen. bis die jetzt auflaufenden schulden durch ihn abbezahlt sind.
wird in der prüfung festgestellt, dass die untehaltsbeiträge zu hoch oder gar unberechtigt wird, so folgt die entsprechende reduktion oder streichung. damit reduzieren sich allenfalls auch die bevorschussten beträge und pedro's schuldenberg steigt nicht mehr so schnell oder bleibt sogar stehen. seine chancen, den betrag zurückzuerstatten, wie er das ja auch muss, werden erheblich besser.

dafür setzt sich das "einkommen" der ex anders zusammen. der unterhaltsanteil von pedro sinkt, der anteil der sozialhilfe steigt. für die rückzahlung der sozialhilfe ist aber nicht pedro sondern seine ex-frau als bezügerin dann verantwortlich. zudem hat die sozialhilfe aufgrund der höheren beträge mehr spielraum, den hebel anzusetzen und die dame zu eigener erwerbstätigkeit zu motivieren.

die verschiebung der kassen, welche die ex finanzieren hat also sehr wohl wirkung und wenn pedro's antworten so ausfallen würden, wie ich annehme, hätte er gute bis sehr gute chancen.

aber - im prinzip hast ja recht. was kümmere ich mich darum. schliesslich ist die kostenlose rechtsauskunft ja wirklich besser. beim beobachter, beim k-tipp und beim saldo müsste er, so er es nicht schon hat, erst mal ein abonnement abschliessen, sonst wird das nix mit der "kostenlosen" schnellauskunft.

und was deine anmerkung "at angelface" angeht: ich hab kein wort von eveline in jenem beitrag geschrieben. aber auch da hast du recht - was misch ich mich überhaupt ein.

einen wunderschönen sonntag allerseits

hallo Angelface

Das mit dem Menschenverachtung habe ich nicht gesagt dass du es bist. Mehr wie du auf mich wirkst. Für mich ist dies doch ein grosser Unterschied. Sorry, wenn ich dich mit dieser Bemerkung verletzt habe. Denke, das war nicht in Ordnung von mir. Als du im Chat am Abend nach deiner Anmeldung reinkamst habe ich ehrlich zuerst gedacht, das ist doch das Pflänzli. Ich merkte nur es war jemand der uns kannte. Ich tippte auf das Pflänzli und das war falsch. Ich mag solche "Spielchen" nicht. Nur als ich deine Postings las, wurde mir sehr schnell klar, dass es nicht das Pflänzli war.

Also, lass unser Kriegspfeil begragen und auf einen neuen Anfang anstossen. Sorry für meine Worte.

Cheers

Eveline 

....dann können wir das Thema von Pedro nun fortfahren.

liebe grüsse und

allen einen schönen Sonntag

wünscht Carmen/Admin

ok, angelface, ich habe wohl die Problematik von der schlechtesten (und sehr vorsichtigen) Variante aus und zudem aus der Sicht der Alimentenempfänger/in angeschaut. Ebenfalls ev. auch zu fest von meinen persönlichen Erfahrungen mit dem Gericht.

Nun habe ich, dank Dir, wieder etwas dazugelernt und hoffe für Pedro, dass sich für ihn alles zum Guten wendet!

hd