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Auswandern

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tomtom2444
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Beiträge: 6
Ort: Mae Sot, Thailand



New PostErstellt: 06.12.09, 09:18  Betreff: Auswandern  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Mit Sicherheit gibt es hier bereits viele Topics zu diesem Thema. Ich lese sie nicht weiters durch. Ich möchte nur, jetzt, nach knapp vier Jahren in Asien, ein wenig darüber schreiben, was mir aufgefallen ist, was ich so gesehen habe und was meine Erfahrungen sind.

Viele Auswanderungswillige haben Motivationsgründe, die dazu führen werden, dass sie scheitern (noch mal einen Neuanfang versuchen, der großen Liebe folgen etc.). Andere wieder denken, ich komm da in das neue Land, auf dem anderen Kontinent und alle warten bloß darauf, dass ich das arbeiten anfangen kann. oder denken sich "ach ja, ich kann ja noch auf eBay verkaufen". Auch das wird größtenteils in die Hose gehen.

In einem anderen Land ist man selbst der Ausländer. Und i.d.R. haben die Menschen ihre eigenen Arbeitskräfte, so wie bei uns auch. Im Gegenteil - meist ist die Jobsituation selbst für Einheimische schwierig. und wenn es Jobs gibt, dann haben sich Ausländer auch daran anzupassen. ich habe schon Ausländer gesehen, die für 50 USD und tägliches Essen 12 Stunden täglich in Strandbars für Einheimische gearbeitet haben. Ja, sogar nur für Schlafplatz und eine Mahlzeit am Tag.

eBay ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Schaut Euch mal an, wieviele Leute schon genau die selbe Idee haben. und analysiert einmal, wieviel von dort (thail. eBay Konten) in Deutschland tatsächlich gekauft wird.

Andere wiederum bringen genug Geld fuer den Start mit, lassen sich aber dann genau da nieder, wo Touristen sind. Und beginnen, ihre Situation zu verschätzen. Denn man selbst ist nicht zum Urlaub machen da. Viele Ausgewanderte denken das aber irgendwie und sagen sich dann "mit meinem Geschäft kann ich ja dann morgen anfangen". Und bis sie sich umsehen, ist das Geld weg.

Ganz andere wieder sind bereits im Rentenalter. Einige, so wie fred kommen u.a., weil das Geld mehr wert ist. Andere weil sie der Liebe folgen - meist vom Aussehen und vom Alter her eine Frau, die in Deutschland unerreichbar wäre. Aber einerseits ist (so wie hier) Südostasien nicht Deutschland und zum anderen haben auch die Beziehungen zu"r neuen Flamme ihren Preis, den viele meist dann erkennen, wenn es schon längst zu spät ist.

Manche denken, dass sie als Ausländer, als Deutsche, ja sowieso alles besser wissen, besser sind und teilweise auf die Einheimischen herabblicken und sie entsprechend behandeln. Andere wiederum kommen nicht damit klar, dass die Menschen hier anders denken. Immer wieder lese ich und höre ich, dass die Leute sich über die Mentalität der neuen Mitbürger beschweren oder über die Traditionen und das verhalten der Menschen im neuen Land. Ja teilweise geht es sogar soweit, dass sie allen in ihrem Umfeld versuchen, westliche Werte "näher zu bringen". Viele scheine zu vergessen, dass sie die Gäste im Land sind. Die geduldeten Ausländer. Und dass nicht die Einheimischen sich anzupassen haben (was sie oftmals aber eh tun) sondern der Ausgewanderte.

Und dann kommt dabei das folgende heraus, teils sichtbar für andere Menschen zu sehen, teils innerhalb der neuen Familie: der Ausgewanderte ist total unglücklich, fühlt sich unverstanden und zeigt das den Menschen hier in seinem Umfeld (so ganz nebenbei verletzt man dann zumindest hier in Südostasien die Gefühle der Menschen gleich wieder mit so etwas). Streitereien mit der Frau beginnen, meist ist dann alles auf ihrem Namen und irgendwann kommt der Punkt, wo sie mit ihm Schluss macht und natürlich alles behält. Gleich sieht man(n) dann seine Schuldzuweisungen als bestätigt, ohne überhaupt in Erwägung zu ziehen dass man(n) selbst alles ausgelöst hat.

Oder in Foren wird über die Menschen hergezogen, in Bars und Restaurants nimmt man die "geliebte" Frau mit, aber beschimpft sie in aller Öffentlichkeit oder behandelt sie herablassend, so dass das unweigerlich zum Gesichtsverlust führt. Ich habe das alles schon gesehen. oftmals sind auch Kleinigkeiten ausschlaggebend. Z.B. dass man keine Sprache hat, in der man sich wirklich gut verständigen kann: sie - jetzt im Falle von Thailand - thai aber kaum oder kein deutsch, er deutsch aber kaum oder kein thai, beide mehr schlecht wie recht englisch. Auch das führt zu Fehlinterpretationen usw.

Und dann kommt für viele noch etwas ganz anderes hinzu: die wenigsten können sich vorab vorstellen, wie es ist, das gewohnte Leben hinter sich zu lassen und werden sich über die Konsequenzen erst viel später klar: keine vertrauten Gesichter, jeder ist hier mit dem eigenen täglichen Kampf ums Überleben befasst, selbst anderen Ausländern kann man deshalb kaum trauen, das gewohnte Essen gibt es nicht überall zu kaufen, die Beziehung zur Frau basiert auf einer monatlichen Geldzahlung, vor lauter Langeweile fängt Farang das Trinken an und sitzt irgendwann schon frühmorgens mit der Flasche Bier oder Lao Khao da usw usw.

Und dann kommt es oft noch viel schlimmer: sehr wohl realisiert man(n) seine Situation. Aber oftmals hat man zuhause seine Auswanderungspläne groß heraus posaunt. Warnungen von Freunden hat man in den Wind geschlagen ("doch nicht ich!"). Und dann steht man plötzlich da - evtl. mittellos, wenigstens aber ohne irgendeine Basis in Deutschland (und zurückwandern ist ja auch nicht preiswert, wenn man in Deutschland alles neu einrichten muss) oder sei es nur, dass es darum geht, Freunden gegenüber einzugestehen, dass man falsch gelegen hat. Dass man verloren hat. Dass man versagt hat. Und da kommen dann viele Sprünge aus irgendwelchen Appartments in Pattaya oder wo auch immer als letzter Ausweg.

Deshalb mein Tipp: überlegt Euch gut die Gründe, weshalb Ihr auswandern wollt. Werdet Euch darüber klar, dass man vieles aufgibt und dass sich noch mehr stark verändert. Deshalb mein Vorschlag diesbzgl: wie wäre es mit einem halben Jahr oder Jahr "probe wohnen" im Ausland? Und den bekannten und Verwandten sagen, dass man es lediglich ausprobieren möchte. Und ganz einfach das Haus oder die Wohnung so lange behält in der alten Heimat. Viele sagen jetzt vielleicht, das sei zu teuer. Aber zurückzugehen und vor dem Nichts zu stehen ist noch viel, viel teurer. Und wenn man tatsächlich zurückgeht, braucht man sich auch niemandem gegenüber zu schämen. man kann sagen, dass es nicht den Vorstellungen entsprochen hat und jeder wird es verstehen. Und selbst auf die Aussage von Bekannten (wie "habe ich ja gleich gesagt") kann man dann erwidern, dass man das aber erst selbst hat ausprobieren müssen

In diesem Sinne - viel Glück beim Auswandern und viel Spass in der neuen Heimat wünsche ich jedem.

Gruß Tom


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Gerald
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New PostErstellt: 06.12.09, 09:52  Betreff: Re: Auswandern  drucken  weiterempfehlen

Au Backe TomTom2444, da hast Du aber den Daumen tief in die Wunde gelegt!
Ich finde es persönlich hervorragend analysiert - in vielen Argumenten finde ich mich wieder.
Gruß
Gerald



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Anna_kl
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Ort: Namibia



New PostErstellt: 06.12.09, 10:08  Betreff: Re: Auswandern  drucken  weiterempfehlen

Ja, es stimmt, das steht hier in vielen, vielen Variationen schon tausendmal im Forum, aber Du hast es gut zusammengefaßt. Obwohl das meiste, was Du beschreibst, wohl nur auf Männer zutrifft. Und ich habe kein Mitleid mit Männern, die meinen, sie wären der Nabel der Welt und eine junge, attraktive Frau wäre mit ihnen zusammen, weil sie sie liebt oder so toll findet, obwohl sie nur mit Bierbauch und Glatze protzen können.

Eine Frau, die nur bei einem bleibt, weil man Geld hat, ist keine Ehefrau oder Lebensgefährtin, in keinem Land. Das ist einfach nur eine Prostituierte. Und wenn ein Mann das nicht erkennt, dann hat er seine zweite Gehirnzelle wohl irgendwo liegengelassen. Oder er denkt eben nicht mit dem Gehirn, sondern mit dem, was er zwischen den Beinen hat. Und das ist ja noch bescheuerter. Da wäre jedes Mitgefühl verschwendet.

Dennoch sind viele Deiner Hinweise auch allgemein interessant und alle, die sich überlegen auszuwandern, sollten sich das einmal zu Gemüte führen.



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tomtom2444
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Beiträge: 6
Ort: Mae Sot, Thailand



New PostErstellt: 06.12.09, 10:32  Betreff: Re: Auswandern  drucken  weiterempfehlen

Ja, bestimmt habe ich Salz auf eine Wunde gestreut. Nur wenn man halt die ganzen Träumereien sieht...

Und jetzt nicht falsch verstehen - aber wenn das der richtige liest und nur einer weniger aus einem Fenster 10 Stock aufwärts springt, sondern sich mehr Gedanken vorab macht, macht es schon Sinn, denke ich.

Namibia. Ich wollte auch mal nach Afrika (eigentlich war's Südamerika oder Afrika). Asien stand gar nicht auf meinem Plan. Aber stimmt das? Viele, die ich hier in Asien treffe und die schon auf den beiden genannten Kontinenten unterwegs waren, sind angenehm überrascht und meinen, dass man nicht auch nur ansatzweise so sorglos (gesichert durch meterhohe Mauern, Stacheldraht, Glasscherben) auf diesen Kontinenten leben könnte wie bspw. Asien/Südostasien?

Hintergrund ist, ich überlege z.Z. vielleicht irgendwann innerhalb der nächsten 2 Jahre mal nen Abstecher nach Gambia zu machen. Ein guter Freund war dort, wir haben gemeinsam seine Afrikabilder angesehen (er war in nahezu jedem Land dort) und nach den Fotos und seiner Beschreibung koennte das was fuer mich sein

Gruss Tom


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makis
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Ort: Namibia


New PostErstellt: 06.12.09, 10:56  Betreff: Re: Auswandern  drucken  weiterempfehlen

Tja, Tom, ist alles wahr was du schreibst - und ich hoffe sehr dass sich das so manch ein Auswanderungswilliger zu Herzen nimmt! Wobei es leider in der Natur der Sache liegt, dass jemand der sich selbst überschätzt ganz bestimmt nicht auf Ratschläge und Warnungen anderer Leute hört.

Man kann nunmal nicht aus seiner Haut, und gerade beim Auswandern gilt die bekannte Regel dass man sich selbst mitnimmt, mit all seinen Vorzügen und Fehlern. Wer es schon im Heimatland zu nichts gebracht hat, kann eigentlich nicht drauf hoffen es im Ausland zu schaffen. Wer in der ehemaligen Heimat Durchhaltevermögen und Fleiß gezeigt sowie sich ein profundes Können und Wissen angeeignet hat, wird es in der neuen Heimat leichter haben. Dazu noch eine gewisse Bescheidenheit und Rücksichtnahme auf örtliche Sitten und Gebräuche, und man wird sich schon bald einen neuen Freundeskreis aufgebaut haben.

Im Grunde ist es so einfach...


[editiert: 07.12.09, 03:47 von makis]
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Gerald
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New PostErstellt: 06.12.09, 13:33  Betreff: Re: Auswandern  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Anna_kl
    Oder er denkt eben nicht mit dem Gehirn, sondern mit dem, was er zwischen den Beinen hat.
Wie viele Männer 'denken' wohl sooo?



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Gerald
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New PostErstellt: 06.12.09, 13:37  Betreff: Re: Auswandern  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: tomtom2444
    Namibia. Ich wollte auch mal nach Afrika (eigentlich war's Südamerika oder Afrika). Asien stand gar nicht auf meinem Plan. Aber stimmt das? Viele, die ich hier in Asien treffe und die schon auf den beiden genannten Kontinenten unterwegs waren, sind angenehm überrascht und meinen, dass man nicht auch nur ansatzweise so sorglos (gesichert durch meterhohe Mauern, Stacheldraht, Glasscherben) auf diesen Kontinenten leben könnte wie bspw. Asien/Südostasien?Gruss Tom
Tja, dann ging es Dir wohl genauso wie mir....
Auch wenn ich andere Wurzeln hatte ...
Habe diese Entwicklung auch hinter mich gebracht - und war von der asiatischen Mentalität sofort gefangen.



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siggi_siggi_siggi
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Ort: Autonome Republik Krim/Ukraine


New PostErstellt: 06.12.09, 16:16  Betreff: Re: Auswandern  drucken  weiterempfehlen

Hallo Tom,

    Zitat: tomtom2444
    Deshalb mein Vorschlag diesbzgl: wie wäre es mit einem halben Jahr oder Jahr "probe wohnen" im Ausland?
Sicher besser als gar keine Probe. Aber ob diese Zeit ausreicht? Am Anfang ist alles neu und interessant. Erst nach Jahren merkt man, was einen wirklich auf Dauer nervt und womit man sich nicht arrangieren kann.

Gruß
Siggi

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Anna_kl
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Ort: Namibia



New PostErstellt: 13.12.09, 07:39  Betreff: Re: Auswandern  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: tomtom2444
    Namibia. Ich wollte auch mal nach Afrika (eigentlich war's Südamerika oder Afrika). Asien stand gar nicht auf meinem Plan. Aber stimmt das? Viele, die ich hier in Asien treffe und die schon auf den beiden genannten Kontinenten unterwegs waren, sind angenehm überrascht und meinen, dass man nicht auch nur ansatzweise so sorglos (gesichert durch meterhohe Mauern, Stacheldraht, Glasscherben) auf diesen Kontinenten leben könnte wie bspw. Asien/Südostasien?Gruss Tom
Ich kenne Asien nicht (und will es auch gar nicht kennenlernen. Die Asiaten, die ich hier in Namibia kennengelernt habe, reichen mir, um mich abzuschrecken ;)), aber wie man hier lebt, das ist unterschiedlich. Und ich denke, auch in Asien gibt es Einbrüche und Kriminalität.

Wenn man aber in einer ruhigen Gegend wohnt, ist es anders als in Brennpunkten. Wie in Deutschland auch. Da werden Kindern die Schuljacken von irgendwelchen kriminellen Jugendlichen geklaut. So etwas passiert hier in Namibia nicht. Es ist eigentlich sehr ruhig.

Namibia ist nicht Südafrika und schon gar nicht Johannesburg. Also wer da was von Glasscherben erzählt hat, hat wahrscheinlich Johannesburg gemeint. Man darf das nicht verallgemeinern.



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