E.ON verdient kein Geld mehr mit Kernkraft – Aus für Brokdorf früher?
Brokdorf/Berlin /bg
Acht Atomkraftwerke hat die Bundesregierung mit dem Beschluss zur
Energiewende abgeschaltet – doch auch der Betrieb der restlichen neun
lohnt sich für die Energieversorger nicht mehr. Das hat gestern erstmals
ein Spitzenmanager der Branche beklagt. Vor allem die vor zwei Jahren
eingeführte Steuer auf Brennelemente belaste die Betreiber stark, sagte
E.ON-Vorstand Leonhard Birnbaum in Berlin: „Die
Kernkraftwerke werden durch die Kernbrennstoffsteuer erdrosselt.“
Birnbaum forderte daher eine Abschaffung der Steuer. E.ON unterhält fünf
Reaktoren in Deutschland – darunter auch den im schleswig-holsteinischen
Brokdorf, der laut Gesetz noch bis Ende 2021 Strom produzieren darf.
Zwar hielt Birnbaum sich mit weiteren Schlussfolgerungen aus der
mangelnden Rentabilität der Reaktoren zurück. Doch falls sich deren
Betrieb tatsächlich nicht mehr lohnt, könnte das in letzter Konsequenz
bedeuten, dass auch laufende Meiler wie Brokdorf früher vom Netz gehen
als gesetzlich vorgesehen.