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Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?

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Eva S.
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New PostErstellt: 21.11.07, 00:08  Betreff: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

mal meine Gedanken hierzu. Ab und zu habe ich es schon erwähnt, dass meine Gedanken, wie eine bessere und gerechtere Gesellschaft aussehen könnte sehr den Gedanken von Gene Roddenberry, dem Schöpfer von "Star Trek", ähneln. In den Star Trek Serien "Enterprise - Next Generation", aber vor allem in "Star Trek - Deep Space Nine" wurde erwähnt, wie die Gesellschaft auf der Erde aussieht. Mal kurz zusammengefasst:

  • Alle Menschen / alles Leben ist / sind gleichwertig
  • Profit machen ist vollkommen out bzw. Geld hat endlich den Stellenwert wieder, den es ebenfalls meiner Ansicht nach wieder bekommen müsste, nämlich als reines Hilfsmittel zum Handel. Es gibt nicht mehr so etwas wie Aktien oder andere Methoden, um "Geld zu scheffeln"; Projekte scheitern nicht mehr an den Finanzen, sondern die Menschheit hat sich dahingehend weiter entwickelt, dass es um das Erlangen von Wissen geht; dass man sich ständig weiter entwickelt zum Wohle aller Menschen
  • Es gibt keine Armut, keinen Hunger, keine Kriege unter den Menschen untereinander mehr und dementsprechend auch so gut wie keine Kriminalität mehr auf der Erde
  • Von neuen Erkenntnissen, z. B. in der Medizin profitieren nicht nur, wie heutzutage, einige wenige Reiche, sondern alle Menschen gleichermaßen
  • Männer und Frauen sind vollkommen gleichberechtigt (etwas, was bei uns heutzutage schon wieder rückläufig und in vielen Staaten der Welt nicht einmal annähernd erreicht worden ist) und vor allem vollkommen gleichwertig (etwas, was bis heute nicht nur bei uns sondern überall auf der Welt nie erreicht worden ist).

So stelle auch ich mir eine bessere Gesellschaft vor. Unser Problem heutzutage ist vor allem die immer weiter auseinander klaffende Schere zwischen Arm und Reich und eine rein wirtschaftliche Globalisierung. Dies zieht eine Menge Probleme nach sich, wie z.B.:

  • Zwei-Klassen-Medizin
  • Hungersnöte, Kriege, Terrorismus und Kriminalität
  • Immer schlimmere Umweltschäden; Raubbau an den Ressourcen unseres Planeten; nicht unerheblicher Anteil des Menschen am Klimawandel, damit verbunden größere und stärkere Naturkatastrophen
  • Immer mehr religiöse und politische Fanatiker
  • Steigende Gewaltbereitschaft im Alltag vor allem zu Lasten von Frauen und Kindern

usw.

Es ist zwar so, dass man dies alles nicht von heute auf morgen ändern kann, aber man könnte endlich anfangen, erste Schritte in Richtung "bessere, gerechtere Gesellschaft" zu gehen und etwas dazu beitragen kann jeder.

Wie könnten diese ersten Schritte aussehen?

Liebe Grüße,
Eva

Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut (Laotse)
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plavalaguna
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New PostErstellt: 21.11.07, 14:54  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

hallo Eva,

indem man endlich aufeinanderzugeht !

schönen Gruß Plavalaguna



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Pegus
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New PostErstellt: 22.11.07, 11:48  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Prima, könnte die Aussehen <

Dazu müßte die "Grosse Masse erst erwachen, was auch tlw. geschehen wird, z.b. durch Naturereignisse, die sich langsam aber stetig zuspitzen.

Grüßlein Pegus



"Mit Uhren kennen wir
uns nicht aus.
Wir tun die Dinge dann,
wenn wir bereit sind."
(Redewendung der Irokesen)



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plavalaguna
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New PostErstellt: 22.11.07, 12:47  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Prima, könnte die Aussehen <

Dazu müßte die "Grosse Masse erst erwachen, was auch tlw. geschehen wird, z.b. durch Naturereignisse, die sich langsam aber stetig zuspitzen.

Grüßlein Pegus


hallo Pegus,

Ja, WIR WISSEN das schon eine kleine Weile:-)
doch wissen das auch andere???denke der eine oder andere hat so seine Probleme damit, is aber ne reine Prestigefrage:-)

Tschüßchen Plava



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Eva S.
Administrator

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New PostErstellt: 22.11.07, 19:51  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Plavalaguna und Pegus,

wenn es um das persönliche Umfeld geht stimme ich Dir, Plavalaguna, voll und ganz zu. Beim "Gesamtbild" bzw. global gesehen geht es meiner Ansicht nach darüber hinaus und doch kann jeder, jetzt ganz praktisch gesehen, mitmachen.

Was die Masse betrifft, wenn man darauf wartet, bis alle "erwachen" ist es im Grunde schon zu spät. Im persönlichen Umfeld kann jeder etwas tun, aber die wenigsten glauben, dass einfache Bürger auch global etwas tun können ohne jetzt z. B. in ein anderes Land reisen zu müssen oder einer internationalen Vereinigung wie z. B. Greenpeace oder Ärzte ohne Grenzen angehören zu müssen.

Liebe Grüße,
Eva

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Eva S.
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New PostErstellt: 22.11.07, 20:41  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

was die ersten Schritte betrifft, denke ich bei dem Thema hier vor allem pragmatisch und global.

Meiner Ansicht nach haben wir so viele Probleme auf der Welt, die nur gemeinsam von allen Menschen hier gelöst werden können.

Was kann man also, ganz praktisch gesehen, für eine "menschliche Globalisierung" (nicht zu verwechseln mit der rein wirtschaftlichen Globalisierung, in der wir uns befinden) tun?

Es gibt viel zu viele Menschen, die meinen, als einfache Bürger nichts tun zu können. Dabei gibt es durchaus Möglichkeiten, eine bessere und gerechtere Gesellschaft mit zu gestalten.

Wir haben heutzutage weltweit eigentlich schon so etwas wie eine "Wirtschaftsdiktatur" - alles und jeder wird wirtschaftlichen Zwängen unterworfen und profitieren tun davon nur wenige. Aber genau hier kann jeder einzelne ansetzen weil so ziemlich jeder auch Verbraucher ist und somit den Markt auch mitbestimmt.

Viele Menschen in den Industrieländern haben eine "Schwäche", die im Endeffekt wie ein Bumerang zurückkommt und die "Spirale nach unten" antreibt, dass alles möglichst billig sein soll. Gerade in Deutschland ist "Schnäppchenjagd" fast schon so etwas wie ein Volkssport. Global wirkt sich das so aus, dass andere Menschen, wie z. B. in Afrika, China oder Indien ausgebeutet werden, damit wir hier billige Waren haben.

Was Verbraucher hierbei aber nicht berücksichtigen - dass sie mit diesem Kaufverhalten auch die Verlagerung ganzer Industriezweige ins Ausland begünstigen und damit zum Arbeitsplatzabbau im Inland beitragen.

Es ginge aber auch anders. Zum Beispiel gibt es Produkte, vor allem Kaffee und Tee, aber auch andere, mit dem "Fair-Trade-Siegel". Dieses Siegel besagt, dass in den Produktionsländern wie z. B. Afrika oder Indien die ArbeiterInnen auf den entsprechenden Plantagen für ihre Arbeit fair entlohnt werden. Dementsprechend sind diese Produkte bei uns zwar bis 50 % teurer als die Produkte ohne dieser Auszeichnung, aber jeder, der ein Fair-Trade-Produkt kauft, setzt ein Zeichen gegen Ausbeutung.

Gerade beim Kaufverhalten kann jeder einzelne eine Menge für eine bessere und gerechtere Gesellschaft tun. Zum Beispiel bevorzugt Produkte kaufen, die im Inland hergestellt werden; Obst möglichst nach Saison kaufen und Bioprodukte bevorzugen.

Sicher gibt es bei uns immer mehr Menschen, die auf Billigprodukte angewiesen sind. Das würde sich aber meiner Ansicht nach auch wieder ändern, wenn diejenigen, die eben nicht auf Billigprodukte angewiesen sind, anfangen würden ihr Kaufverhalten zu ändern und wieder mehr auf das Preis-Leistungs-Verhältnis, die Umwelt und das Inland zu achten. Außerdem sind die sog. Schnäppchen nur allzu oft gar keine und sollen nur zum Mehrkauf anregen, was im Endeffekt wieder zu Lasten der Umwelt bzw. der schwindenden Ressourcen geht und nicht zuletzt allzu oft auch auf Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland.

Auch in anderen Bereichen kann jeder einzelne auf eine neue, gerechtere Gesellschaft hinarbeiten...

Liebe Grüße,
Eva

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plavalaguna
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New PostErstellt: 23.11.07, 01:14  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

hallo Eva,

was deinen ersten Thread betrifft so stimme ich dir zu.Auch ein Einzelner Mensch ist in der Lage etwas zu tun doch bleibt dies nach hinten raus oft profilaktischer Natur.Nein, eine Vereinigung zweier oder mehrerer Seiten ist immer Profitabler als einer allein.

Jeder hat seine Stärken und Schwächen und der Eine kann mit seinen Stärken die Schwächen des Anderen ausgleichen, auch sind mehrere denkende Köpfe immer besser als einer.

Doch spreche ich hier nicht für die Masse, nein die kann man nicht beeinflussen denn da gäbe es immer ein paar empörte Schreihälse die dagegen wären womit ich schon bei deinem zweiten Beitrag wäre doch den
hebe ich mir für Morgen auf denn es ist schon spät und ich will endlich mal wieder ruig(und lange)schlafen:-)...leide in letzter Zeit gehäuft unter Schlafstörungen.

Liebe Grüße

Plavalaguna



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Pegus
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New PostErstellt: 23.11.07, 08:14  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

WIR WISSEN das schon eine kleine Weile:-)


Hallo plava, genau das schrieb ich ja ;-)

Mit Prestige hat das nix zu tun, sondern mit Nächstenliebe (Aufklärung etc..) In nem Forum teilt man sich nichtnur zum Gegenseitigem Austausch mit, sondern auch für die äußerlichen Mitleser, die meist mehr, als die gemeldeten User sind.

Grüßlein Pegus



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Pegus
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New PostErstellt: 23.11.07, 08:32  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Wer die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd (Chinesische Weltweisheit) insoferne würde es u.U an eigenem Prestige kosten, sollte es so gemeint sein lieber plava ;-)



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plavalaguna
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New PostErstellt: 24.11.07, 14:17  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

hallo Pegus,

"SCHACH.."und Matt ???





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Pegus
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New PostErstellt: 24.11.07, 19:54  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Matt ?

Wers braucht ? Das Matt mein ich natürlich :-)

Also zum Thema, ein umdenken, beginnt beim nächstem, es passierte niemals, daß Gegenteil ist/war der Fall, daher glaube ich an die alten und neueren Prophezeiungen. Auch zeigen dieße Prophetien den "heutigen Zeitgeist sehr gut auf. Die Erde kann keinen Aufwärtsschwung mehr erbringen "Geistig wie Materiell (im Sinne von der kompletten Umweltzerstörung - Organhandel - Kriege usw..) Menschen werden es mE. nicht mehr richten können. Lehn Dich zurück, und machs Dir gemütlich, ist tus ja auch.

Wünsche Dir noch einen schönen Sonni.



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plavalaguna
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New PostErstellt: 25.11.07, 00:19  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

hallo Pegus,

es mag Leute geben die mit offenen"Augen aber abgeschaltetem Verstand in ihr Verderben rennen in dem sie glauben das RIchtige zu tun.
Ich gehöre nicht zu denen Die da von der Klippe springen nur weil irgenteinanderer es sagt! s.h. ich habe schon ein offenes Auge für meine Umwelt und meine Mitmenschen und ich denke ich sehe sehr genau was mitunter in der Welt hier und anders so vorsich geht.Sicher, jeder wünscht sich eine gewisse Sicherheit in seinem Leben (is ganz normal),auch ich gehöre dazu.Ist diese nicht gegeben wird man bei allem was man tut oder nicht tut vorsichtiger.Ich hoffe also unsere (deine,meine und die der Anderen) sieht also nicht so schwarz aus wie es im Moment den Anschein hat.

ich wünsch dir also auch nen schönen TAG


Plava


<hr>


[editiert: 25.11.07, 02:11 von plavalaguna]



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Eva S.
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New PostErstellt: 25.11.07, 01:29  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Plavalaguna,

natürlich ist eine Vereinigung besser als einer allein, aber dies ist global weniger möglich und betrifft vor allem den persönlichen Bereich. Was hier getan wird sehe ich auch nicht als rein profilaktisch an, man kann durchaus andere ermutigen mitzumachen, die dann wieder andere ermutigen usw. usf.

Was die Manipulation der Masse betrifft - die findet doch tagtäglich durch Medien, Wirtschaft und Politik statt. Eines der größten Probleme was einfache Menschen haben welche eine bessere Welt erreichen wollen - wie erreiche ich möglichst viele. Nicht jeder hat Internet und diejenigen, die Internetzugang haben, machen sich viel zu selten die Mühe, gezielt nach anderen Informationen zu suchen, als jene, welche z. B. in den fast schon gleichgeschalteten Mainstreammedien gebracht werden.

Hallo Pegus,

dass man sich zurücklehnen und quasi auf den Weltuntergang warten soll sehe ich ganz und gar nicht so. Wir Menschen könnten nach wie vor eine Menge ändern, wenn man a) wüsste, wie und b) sich einfach dazu aufrafft persönlich aktiv zu werden.

Was ich im Vorbeitrag z. B. über Kaufverhalten schrieb - Verbraucher müssen sich endlich ihrer Macht bewusst werden. Wenn bei Produkten wieder Wert auf gutes Preis-Leistungsverhältnis, Umweltfreundlichkeit, Nachhaltigkeit und faire Bezahlung der Produzenten bzw. MitarbeiterInnen (z.B. TeepflückerInnen) gelegt wird dürfte sich schon einiges ändern.

Und das ist nicht das einzige, was jedeR tun kann, um eine neue, gerechtere Gesellschaft mitzugestalten. Von selbst wird die nicht kommen. Die Herrschenden schenken uns nichts. Will man Veränderungen, dann muss auch der Mut da sein, offen über die gewollten Veränderungen zu sprechen und sich aktiv, jedeR nach ihren/ seinen Möglichkeiten, daran beteiligen, dass sich etwas ändert.

Liebe Grüße,
Eva

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ratu
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New PostErstellt: 25.11.07, 02:36  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Ich bin wirklich kein Fan von politischen Vereinigungen, da diese meistens (oder immer?) für die individuellen und egoistischen Ziele einiger missbraucht werden, auch wenn der theoretische Ansatz gut ist.

Aber dieser Laden hört sich ehrlich gesagt ganz gut an, da muss ich meine Meinung wohl ein wenig einschränken:

WORLD FUTURE COUNCIL

die wollen " kreative, an den Menschen orientierte Ideen" entwickeln. Sozusagen eine Lobby der Menschheitsinteressen als Gegengewicht zu Wirtschaftinteressen.

Gegründet von JACOB VON UEXKÜLL ( er hat auch den alterntiven Nobelpreis erfunden)
Die WIKI-Site:de.wikipedia.org/wiki/World_Future_Council
und die Website vom Council in Englisch:www.worldfuturecouncil.org/

Ich finde die Idee ist einen Versuch wert.
Und wenn die ein bisschen Dampf machen, ist da sicher mehr zu erreichen, als wenn einzelne ihre Gewohnheiten ändern.



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plavalaguna
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New PostErstellt: 26.11.07, 00:28  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

hi ratu

ja genau, hansdampf in allen gassen und immer schön mit dem kopf durch die wand(das gibt ne beule...und was für eine:-)
und den heissen NOBEL preis find ich auch guten;-)(von einem Stadtvater an den Anderen:-)


das ist mal wieder ein Dilemma....tsss

bye PLAVA aus B in C



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Eva S.
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New PostErstellt: 26.11.07, 02:05  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Ratu, hallo @ll,

danke für den sehr interessanten Link.

    Zitat: ratu
    Und wenn die ein bisschen Dampf machen, ist da sicher mehr zu erreichen, als wenn einzelne ihre Gewohnheiten ändern.
Das sehe ich etwas anders. An anderer Stelle schrieb ich mal, dass es nicht ohne die "Herrschenden" geht und möchte jetzt hinzufügen - und ohne breite Mehrheit in der Bevölkerung geht es schon erst recht nicht.

Von sich aus sind die wenigsten "Herrschenden" bereit etwas zu ändern. Da muss es schon Druck "von unten" geben. Dieser kann aber nur entstehen, wenn "die von unten" bereit sind mitzumachen und auch bei sich selbst einiges ändern.

Wenn ich mit Menschen in meiner Umgebung auf die Missstände hier bei uns anspreche, höre ich meistens "die da oben machen eh was sie wollen und was kann unsereins schon machen?" oder so ähnlich. Dabei werden es immer mehr Menschen, die eine andere Politik bzw. gerechtere Gesellschaft haben möchten. Was dabei meist aber nicht bedacht wird, dass man selbst eine Menge tun kann, um erste Schritte in diese Richtung zu gehen und da wir, wie ich das sehe, inzwischen in einer Art "Wirtschaftsdiktatur" leben hat jeder als Verbraucher die meisten Möglichkeiten, diese "ersten Schritte" zu tun.

Was die diversen Organisationen, wie auch in dem von Dir verlinkten Beitrag erwähnten, betrifft - sie sind wichtig, aber ohne Unterstützung durch den einfachen Bürger werden sie höchstwahrscheinlich scheitern. Darum, umso mehr mitmachen und bereit sind, ihre, wie Du es ausdrückst "Gewohnheiten zu ändern" umso größer die Chance, dass eine bessere, gerechtere Gesellschaft entsteht.

Liebe Grüße,
Eva

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ratu
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New PostErstellt: 26.11.07, 03:17  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Das sagt sich so einfach. Z.B. nur Produkte kaufen, die nicht auf Ausbeutung beruhen. Das funktioniert aber nur, wenn man entsprechend finanziell gestellt ist. Wenn aber die Finanzen so gut sind, heisst dass aber, im System auf irgend eine Weise integriert zu sein, und wenn es nur ein gut bezahlter Job ist. und da geht der Keislauf los. Zu meinem gut bezahlten Job komme ich nur mit dem Auto. Also kann ich keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen, wenn ich Geld für, ich nenne es mal "alternative Produkte" habe will. Damit unterstütze ich aber die Ölindustrie, und was das heisst brauche ich sicher nicht zu erklären.

Das mit dem Auto ist jetzt nur ein Beispiel. Was ich sagen will, wo soll ich die Prioritäten setzen. Was nutzt es die eine schlechte Sache zu vermeiden, als Vorraussetzung aber eine andere Schweinerei zu brauchen.

Ich weiss, dass das ziemlich pessimistisch klingt. Aber dieses im kleinen agieren kommt mir immer wie so ein Privat-Märtyrertum vor.
Wenn ich auf solche Produkte umsteige wird das niemals wirklich etwas zum Guten ändern, ausser das sich die Industrie darauf einstellt, wenn die Zahl dieser Konsumenten zunimmt.



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Eva S.
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New PostErstellt: 27.11.07, 02:30  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo ratu, hallo @ll,

also so teuer sind Fair-Trade-Produkte auch nicht, dass man dafür jetzt Großverdiener sein muss. Überhaupt verstehe ich die Logik nicht ganz, warum bei den Spritpreisen Autofahren billiger sein soll als Öffentliche Verkehrsmittel bzw. wenn man solche Produkte kauft, dann keine Öffentlichen Verkehrsmittel benutzen kann und mit dem Auto fahren muss?

Wenn man einen Job hat, der nur per Auto erreichbar ist, ist das eh kein Thema (die Öffentlichen Verkehrsmittel meine ich).

Außerdem sollte man nicht denselben Fehler - ob bewußt oder unbewußt ist egal - machen, wie die Politik, dass man nur vom reinen Geldwert ausgeht und sich weiter keine Gedanken macht. Das ist meiner Ansicht nach genau der "Billigwahn", dem heutzutage so viele frönen. Diese "Schnäppchenjagd" ist doch mit ein Grundübel unserer Zeit, was vieles nach sich zieht. Ich versuche es einmal mit einem anderen Beispiel - möglichst Produkte aus der Region, in der man lebt, kaufen.

So konnte ich zum Beispiel, wohne in Bayern, so gut wie keinen Unterschied zwischen einem Joghurt aus Bayern oder einem aus einem anderen Bundesland festsellen. Wenn viele Menschen anfangen würden, Produkte aus der heimischen Region zu kaufen, würden sie zum Beipiel auch eine Menge für die Umwelt tun. Ein Produkt aus einem anderen Bundesland oder gar aus einem anderen Staat wird meist mit Lastwagen und, falls aus einem anderen Erdteil, zusätzlich per Schiff ins heimische Geschäft geliefert. Bedeutet - jede Menge Spritverbrauch, CO2-Ausstoß, Belastung der Meere - nicht nur wenn wieder einmal, was ja gar nicht so selten ist, ein (Container-) Schiff kentert bzw. untergeht und noch einiges mehr. Beim regionalen Produkt hat man kurze Anlieferungswege und somit weniger Energie- und Ressourcenverbrauch. Außerdem stärkt man die einheimische Wirtschaft und sorgt mit dafür, dass heimische Arbeitsplätze erhalten bleiben. Und ich denke, dass es z. B. nicht wirklich Äpfel aus Chile sein müssen, wenn wir hier in Deutschland selber Äpfel anbauen (können) und damit den Bedarf auch weitgehend decken können/ könnten.

Bei Produkten wie Tee oder Kaffee, die importiert werden müssen, empfiehlt sich neben Fair-Trade-Produkten auch Bioprodukte. Die sind zwar auch teurer, dafür aber wesentlich weniger bzw. kaum mit gesundheitsbeeinträchtigenden Schadstoffen belastet wie die billigeren, herkömmlichen Produkte und die ArbeiterInnen in den Anbau-Ländern werden hier, im Gegensatz zu den herkömmlichen Produkten, bedeutend weniger Pestiziden ausgesetzt als beim herkömmlichen (Billig-)Produkt. Bei Textilien gibt es jetzt ja schon glücklicherweise die Hinwendung zu zwar teureren, dafür aber mit wesentlich wenigeren bzw. null Schadstoff belasteten Textilien. Hier unterstützt jede/r, die/ der auf solche Textilien umsteigt nicht "nur" faire Löhne und die Umwelt, sondern auch die eigene Gesundheit und gar nicht so selten setzt man nicht "nur" ein Zeichen gegen Ausbeutung, sondern zusätzlich auch eines gegen Kinderarbeit, wie sie in Ländern, die Billig-Textilien exportieren leider nur allzu oft noch immer praktiziert wird.

Es wäre prima, wenn so viele auf solche Produkte - Fair-Trade und/ oder Bio - umsteigen, dass die Industrie umdenken muss, denn das wäre bereits ein Schritt in die richtige Richtung und mittel- bis langfristig der Schritt in eine bessere, gerechtere Gesellschaft.

Liebe Grüße,
Eva

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ratu
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New PostErstellt: 27.11.07, 07:13  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Ich glaube ich habe mich mit dem Auto-beispiel etwas umständlich ausgedrückt. egal.

Aber zu dem Billigwahn.
Das hängt auch mit der steigenden Armut zusammen.
Ich lebe zur Zeit von Hartz4.
Aber ich verdiene immer irgenwie etwas dazu. Ausserdem habe ich kein Auto und kein Handy.
Nun kenne ich Leute, die nichts dazuverdienen und ein Auto haben. Sie melden das Auto auch nicht ab, wegen Vorstellungsgesprächen z.B. Macht sich besser da mit dem Auto vorzufahren. Ausserdem kann es ja auch sein, von heute auf Morgen etwas zu finden.
Da bleibt nicht- also wirklich nichts. Jeder Cent muss umgedreht werden.
Erzähle so jemanden etwas von Transportkosten und Energie. Dann kommt zurück: Egal, schafft wenigstens Arbeitsplätze. Und wo die recht haben...
Die Politik benutzt die Arbeitsplätze ja auch gerne als Argument, wenn sie nicht mehr weiter wissen. Das liegt aber auch daran, dass es den Nerv der Zeit trifft.
Und die Armut nimmt enorm zu.
Ich wohne hier in einem"sozialen Brennpunkt". Die Mietskasernen in den Strassen hier sind Doppelhäuser mit ca. je 12-13 Wohnungen. Wenn pro 2 davon mit arbeitenden Menschen bewohnt sind ist das viel. Ich meine aber keine 1-Euro-Jobs. Obwohl sich die meisten darüber freuen. Gibt ca. 120€ mehr im Monat. REICHTUM!!!
Und den Leuten geht es echt schlecht. Im Sommer wenn ich das Fenster gross auf habe(ich wohne unter dem Dach), hört man die Leute überall die ganze Nacht saufen und streiten. ( Die Ernährung mit Alkohol ist billiger als mit Ökoprodukten).

Ich glaube jetzt komme ich vom Thema ab....

Das mit dem Obst aus der Region und nicht z.B. aus Chile ist auch aus einem anderen Grund gut.
Das Obst und Gemüse aus der gegend wo die Konsumenten auch leben, ist auch besser auf den Organismus abgestimmt. Die Pflanzen atmen sozusagen die gleiche Luft.
Gibt es aber so gut wie keine Studien drüber. Hat wohl keiner Interesse an der Wahrheit.

Ich selber kaufe aber auch immer öfter Öko-Produkte. Das liegt aber auch daran, dass ich seit 2 Monaten wieder Vegetarier bin. Vorher hatte ich bei meinem Hausmeisterjob in der Schule mitgegessen. Auch aus Kostengründen. Habe das Essen umsonst gekriegt. Die hatten zwar eine vegetarisches Alternativgericht. Das war aber mehr "Fleisch weg gelassen" als vegetarische Küche.

Was mich an den Öko-Produkten aber nervt, ist der Verpackungsmüll. Da ist immer noch so viel Mist drumrum, denn ich dann von oben in den Müll bringen muss. Vom ökologischen Schaden mal ganz abgesehen.



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Eva S.
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New PostErstellt: 28.11.07, 00:08  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo ratu,

hatte in einem Vorbeitrag schon erwähnt, dass es für Hartz-4-Opfer schwierig ist. Kenne auch viele Arbeitslose und muss dazu sagen, dass ich nicht bestätigen kann, dass die alle sich lieber mit Alkohol ernähren. Kommt aber vielleicht darauf an, wo man lebt - in der Großstadt, in einer Kleinstadt oder auf dem Land. Dass diesen Menschen nur sehr schwer etwas über "Transportkosten und Energie" zu erklären ist kann ich bestätigen. Aber es ist nicht unmöglich. Ein großes Problem ist, dass immer noch die von klein auf eingetrichterte Meinung, dass nur derjenige etwas wert ist, der einer Erwerbsarbeit nachgeht, vorherrscht. Das kann dann von den "Herrschenden" prima als "Waffe" verwendet werden. Würde man endlich auch z. B. ehrenamtliche Arbeit, Kindererziehung etc. also praktisch den "Non-Profit-Sektor" gleichwertig mit Erwerbsarbeit ansehen, sähe es schon ganz anders aus. Denn über eines muss man sich endlich klar werden - es wird aufgrund unseres technischen Fortschritts keine Vollbeschäftigung mehr geben. Wenn das erst einmal bei der Mehrheit angekommen ist, ist der Weg für eine neue, gerechtere Gesellschaft geebnet und glücklicherweise wird das immer mehr Menschen klar.

Dass z. B. Obst aus der Region besser auf den Organismus der dort lebenden Menschen abgestimmt ist finde ich sehr interessant. Das wäre ein weiterer Aspekt der dafür sprechen würde auf Produkte der Region, in der man lebt umzusteigen.

Liebe Grüße,
Eva

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New PostErstellt: 28.11.07, 02:41  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Eva S.
    Denn über eines muss man sich endlich klar werden - es wird aufgrund unseres technischen Fortschritts keine Vollbeschäftigung mehr geben. Wenn das erst einmal bei der Mehrheit angekommen ist, ist der Weg für eine neue, gerechtere Gesellschaft geebnet und glücklicherweise wird das immer mehr Menschen klar.
Hallo Eva,

ich würde mir auch wünschen, dass es so werden könnte. Aber leider haben die Mächtigen alle Werkzeuge zur Gestaltung der Zukunft in den Händen.
Und es tut mir leid, dass ich weiteren Pessimismus verbreite, aber ich kann nun mal die Augen vor ziemlich übelen Tendenzen nicht verschliessen.

Im Moment sieht es so aus, dass die Grenze zwischen Arm und Reich imer stärker wird. Zwischen Gesellschaften und auch innerhalb , wie in den Industrienationen.
Da es aber auch so ist ,das die Reichen nur sehr wenige sind, und die Armeen irgendwann ein riesiges Heer, werden die Reichen sich aus der Masse bedienen um ihren Reichtum vor den vielen Armen zu schützen.
Das sieht man schon daran, wie die sogenante Sicherheitsbranche boomt.
In den USA ist es so, dass dort erst die Gefängnisse gebaut werden, auch wenn noch kein Bedarf besteht. Es ist ein riesiges Potenzial an Billigarbeitern ohne Rechte wie Gewerkschaften. Im Notfall könnten sie sogar zur Arbeit geprügelt werden. dann werden die Strafen erhöht, bzw. verlängert. Aus der Armut heraus wächst die Kleinkriminalität sowieso ständig an. Es brauchen nur noch drastische Strafen für kleine Vergehen geschaffen werden. Und die Sicherheitsbranche boomt weiter. Leider spiegeln die die Zustände in den USA in fast allen Bereichen unsere Zukunft.
In Deutschland werden in fast allen Bundesländern neue Gefängnisse gebaut, bzw. bestehende JVAs erweitert, in weiser Voraussicht.

Wirklich ändern wird sich nur etwas durch einen unvorhergesehenen Knall. Der wird aber ,durch die sich immer mehr extrem zur Wehr setzenden Natur, auch nicht mehr ewig auf sich warten lassen. Aber ob das wirlich alles verbessert, bezweifele ich.

Ich meinte nicht, dass alle Arbeitslosen saufen, ganz bestimmt nicht. Ich wollte damit nur sagen, dass die Verlierer der Gesellschaft sich in Ghettos sammeln und ziemlich unglücklich sind. Man kann in Deutschland jetzt schon beobachten, dass die Strassenreinigung in Neubauvierteln ganz anders gehandhabt wird, als in solchen Gegenden, wo ich wohne. Das sieht dann so aus, als wenn in Gegenden mit hoher Arbeitslosigkeit die Menschen mehr Dreck machen, dabei wird er nur nicht auf die gleiche Art beseitigt wie in Vierteln mit Besserverdienern.

Eigentlich heisst dieser Thread ja: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen? und ich verbreite hier nur Pessimismus - aber wir unterliegen alle den Gesetzen der Polarität.

Trotzdem alles Gute

Schopenhauer sagte einmal: Die Welt ist meine Vorstellung. Das gibt mir die Hoffnung, im kleinen immer noch nach dem Guten und Positiven zu suchen - und auch fündig zu werden.


[editiert: 28.11.07, 02:47 von ratu]
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Pegus
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New PostErstellt: 28.11.07, 19:23  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

von plava Ich hoffe also unsere (deine,meine und die der Anderen) sieht also nicht so schwarz aus wie es im Moment den Anschein hat.


Servus plava

Vielleicht drückte ich mich ja falsch aus, so düster, daß nichts mehr zu retten wäre, so sehe ich die Zukunft der Menschheit keineswegs.
Ist eben meinerseits mit viel "Glauben verbunden, ich vertrete den Christlichen auf der Grundlage der Ur - Lehre Jesu Christi, Christen hatten zu keiner Zeit wirklichen Frieden, da war und ist Verfolgung angesagt. Das was Nero mit den Christen veranstalltete, wird sich m.E. beim kommenden Antichristen verstärkt wiederholen. Es ist echt kein Privileg, auf Erden den Christlichen Standpunkt zu verteten. (für den Gläubigen, Geistig gesehen sehr wohl) Der Glaube bezieht sich allein, auf "Christus verheißungen nach dem leiblichen Tode. Siehe auf die Geschichte und das was sich heutzutage wiederholt an angriffen. Andauernd Petitionen für verfolgte oder zum Tode verurteile Christen, auch wenn es noch nicht Augenscheinlich im Westen, sitzen massenhaft Christenmenschen in Chinesischen Lagern ein usw..usf..

@Hallo Eva, daß was ich plava zum Abschluß schrieb, war Scherzhaft gemeint, plava hat es sicher verstanden. Wie könnte eine bessere Gesellschaft ausschauen ? Ohne Nächstenliebe (Nächstenhilfe) geht überhaupt nix.

Lieben Gruss Pegus


(Wer die Wahrheit spricht, braucht ein schnelles Pferd) Chinesische Weltweisheit


[editiert: 28.11.07, 19:37 von Pegus]



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plavalaguna
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New PostErstellt: 28.11.07, 23:52  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

hallo Pegus,

weiß nicht ob ich dri im moment folgen kann bin etwas von der Rolle.
so oder so ,die zukunft sieht ziemlich "düster" aus für uns menschen und ich frage mich ob da noch was zu retten ist.wenn jeder sofort bei sich also im kleinen anfängt etwas zu tun vieleicht ,denn die hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
-uns selber zu Retten,dazu haben wir nur eine Chance,uns zu vernichten-unzählige!
NEIN ! das kann nicht sinn und zweck unseres daseins gewesen sein und so bleibt mir nur der Glaube das folgendes zitat stimmt:
In dem Moment wo Wir unsere Zukunft sehen,haben Wir sie schon geändert !

bye Plavalaguna



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Pegus
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New PostErstellt: 29.11.07, 10:42  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo Plava, der (Dein) Schlußsatz ist vollkommen richtig.

Ich sehe das Erdenleben als Schulungprozeß für unsere Seele , da steht der Menschliche Geist im Mittelpunkt da der Geist des Menschen (oder der Seelengeist) den wahren Menschen ausmacht. Und dießer ist im Gegnsatz zum Erdenkörper (Fleischesmenschen) unsterblich. Dadurch bin ich für meinen Teil bedacht, den unsterblichen Körper vorzuziehen. Bedeutet jedoch nicht das mir hier alles hintenvorbeigeht. Die Hilfe zum Nächstem (zu Allen Menschen) ist vorbehaltslos Bedingung, einerlei was es kostet, man erarbeitet es sich ja mit dem Irdischem Körper.

Mein Irdischer Leib wird im Jenseits* zu meinem hier gelebtem Spiegelbild. Da geht es echt nicht um ein zurücklehnen aus der Materiellen Welt. Steht man am Anfang so wie z.b. ich, wird einem bewußt, daß es ohne ein Gottgefälliges Erdenleben, keinen Geistigen Aufwärtstrieb geben kann.

"Jedem das Seine" :-)

Schreibe meist Ur - Lehre Christi dazu, sodaß mir keine/r den Papst oder irgendwelche Kirchen unterstellt, die sind alle Menschenwerk. Die erste Kirche, entstand etwa im drittem jahrhundert, es war ein umgebautes Wohnhaus. Ja es gab und gibt Synagogen, daß sind keine Kirchen oder ähnliches. Für meinen Teil wünsche ich Jedem Menschen das, was Er Liebt. "wie auch immer, schöne Stunden Dir lieber plava.


[editiert: 29.11.07, 10:43 von Pegus]



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Eva S.
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New PostErstellt: 29.11.07, 19:05  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo ratu,

stimme Dir durchaus zu, dass die Situation, wie sie jetzt ist, nicht gerade optimistisch stimmt. Die Kunst ist jedoch, trotzdem für sich selbst wenigstens ein bisschen Optimismus herzustellen. Man kann im Kleinen immer noch eine Menge tun und mittelfristig, wenn immer mehr Menschen mitmachen, wird daraus eine Woge entstehen, die nicht mehr aufgehalten werden kann. Und immer mehr Menschen denken um, wie man an den verschiedenen, alle in eine positive Richtung gehenden Initiativen - wie die von Dir hier verlinkte - sehen kann. Es kommt nur noch nicht bei allen an, weil in den Mainstream-Medien solche "Dinge" nach wie vor weitgehend unterdrückt werden, aber auch hier kann man schon leichte Änderungen erkennen - es werden z. B. kaum mehr Reportagen gezeigt, die so gut wie alle Arbeitslosen als Sozial-Schmarotzer oder Schlimmeres bezeichnen, sondern immer häufiger wird die Not der Menschen gezeigt - ein gewaltiger Unterschied zu den Reportagen z. B. vor noch zwei Jahren.

Liebe Grüße,
Eva

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Eva S.
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New PostErstellt: 17.04.09, 04:24  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

seit der Krise machen sich immer mehr Menschen Gedanken darüber, wie ein neues Wirtschafts- und Gesellschaftssystem aussehen könnte.

Unter diesem Link findet ihr einen Kommentar zur Globalisierung und wie man sie ein wenig anders gestalten könnte.

Mir persönlich geht das zwar nicht weit genug, aber wenigstens macht sich da einmal der Kommentator Gedanken über Ansätze einer "menschlichen Globalisierung". Das ist schon ein klein wenig weiter als bis vor der Krise gedacht wurde.

Liebe Grüße,
Eva

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Eva S.
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New PostErstellt: 31.05.09, 06:05  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Hallo @ll,

nachstehend zitiere ich komplett eine, wie ich finde großartige, Rede vor dem Bundestag von Oskar Lafontaine. Einfach einmal ausschließlich auf den Inhalt achten, denn auch hier wird meiner Ansicht nach einer der möglichen ersten Schritte hin zu einer besseren Gesellschaft beschrieben.
Goethe wird hier übrigens auch einmal kurz erwähnt.

    Zitat: Rede Lafontaine

    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
    Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland wurde 1949 vom Parlamentarischen Rat zur Grundlage des gesellschaftlichen und politischen Lebens in Westdeutschland gemacht. Nach der untergegangenen Weimarer Republik und der Nazibarbarei hat es in seinem Geltungsbereich Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Sozialstaat und parlamentarische Demokratie begründet. In Ostdeutschland ist das Vorhaben, nach dem Zweiten Weltkrieg eine sozialistische Demokratie zu errichten, gescheitert, weil, so der mittlerweile verstorbene Politiker der PDS Michael Benjamin - ich erwähne ihn bewusst wegen seines Namens -, die DDR keine Demokratie und kein Rechtsstaat war und die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keine Mitbestimmung hatten. An dem 60. Geburtstag des Grundgesetzes ist die Versuchung groß, mit Stolz auf das Erreichte zurückzublicken und es dabei zu belassen. Da wir aber das Grundgesetz als ständige Aufgabe begreifen, Frieden, Freiheit, Rechtsstaatlichkeit, Sozialstaat und Demokratie zu verwirklichen, wollen wir heute einen kritischen Blick auf die Gegenwart werfen und unsere Hoffnung für die Zukunft formulieren.

    Es fällt auf, dass es Demokratien gibt, die keine geschriebene Verfassung kennen. Das bekannteste Beispiel ist Großbritannien. Dort gibt es folglich auch keinen Verfassungsschutz, und das Wort „Verfassungsfeind“ ist dort ebenso wenig Bestandteil der politischen Alltagssprache wie in den Vereinigten Staaten. Offensichtlich haben die angelsächsischen Länder eine andere Verfassungstradition. Dazu gehört auch das Hinterfragen der eigenen Verfassung. So schrieb 1913 in den USA der renommierte Historiker Charles Beard ein aufsehenerregendes Buch. Darin kam er zu dem Ergebnis, dass die amerikanische Verfassung die ökonomischen Interessen derer widerspiegelt, die sie geschrieben hatten. Ob es einen Verfassungstext gibt oder nicht, in jedem Falle braucht eine Gesellschaft eine allgemein anerkannte Wertorientierung, die das Fundament des täglichen Lebens ist. Diese Wertorientierung ist auch Grundlage der jeweiligen Verfassung der Staaten der Welt. Wie aber ist es zu erklären, dass Beard zu dem Schluss kommt, die Verfassung der Vereinigten Staaten spiegele die persönlichen ökonomischen Interessen ihrer Schöpfer wider? Eine Antwort finden wir bereits bei Goethe, ebenso wie bei Marx und Engels. In seinem Faust sagt Goethe:

    Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
    Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
    In dem die Zeiten sich bespiegeln.

    Marx und Engels schreiben in der Deutschen Ideologie:

    Die Gedanken der herrschenden Klasse sind in jeder Epoche die herrschenden Gedanken, das heißt, die Klasse, welche die herrschende materielle Macht der Gesellschaft ist, ist zugleich ihre herrschende geistige Macht.

    Unsere Sprache formt unsere Wahrnehmung. Wie schwer es ist, der überlieferten Begriffswelt zu entkommen, beschrieben Adorno und Horkheimer in der Dialektik der Aufklärung. Ich zitiere:

    Es gehört zum heillosen Zustand, dass auch der ehrlichste Reformer, der in abgegriffener Sprache die Neuerung empfiehlt, durch Übernahme des eingeschliffenen Kategorieapparates und der dahinter stehenden schlechten Philosophie die Macht des Bestehenden verstärkt, die er brechen möchte.

    In unsere Zeit übersetzt heißt das: Der Reformer des Finanzmarktes verstärkt die Macht der Spekulanten, wenn er sich ihrer abgegriffenen Sprache und ihrer Begriffe bedient.

    Das Problem aller Verfassungstexte ist, dass die dort verwandten Begriffe nicht definiert sind. Ich nehme beispielhaft aus Zeitgründen den Begriff des Eigentums in seinem Spannungsverhältnis zu Freiheit und Demokratie. Was ist eigentlich Eigentum? Im Grundgesetz finden wir auf diese Frage keine konkrete Antwort. Aber in § 950 des Bürgerlichen Gesetzbuches steht:

    Wer durch Verarbeitung oder Umbildung eines oder mehrerer Stoffe eine neue bewegliche Sache herstellt, erwirbt das Eigentum an der neuen Sache ...


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Eva S.
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New PostErstellt: 31.05.09, 06:10  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Fortsetzung:

    Zitat: Rede Lafontaine

    Würden wir diese Bestimmungen ernst nehmen, dann müssten wir unsere Wirtschaftsordnung vom Grunde her neu gestalten.

    Niemand hat so wie der Aufklärer Rousseau die Bedeutung des Eigentums für die bürgerliche Gesellschaft hervorgehoben: „Derjenige, der als Erster ein Stück Erde mit einem Zaun umgab und es als Eigentum bezeichnete und Leute fand, die ihm das glaubten, war der Begründer der bürgerlichen Ordnung. Er hat unzählige Kriege und den Tod von Millionen Menschen auf dem Gewissen. Er hat gegen elementares Menschenrecht verstoßen: Der Boden gehört niemandem, die Früchte allen.“

    Rousseau hat keinen Zweifel daran gelassen, wie dem abzuhelfen sei:

    Die Menschenrechte müssen ergänzt werden durch einschränkende Bestimmungen über das Eigentum; sonst sind sie nur für die Reichen da, für die Schieber und Börsenwucherer.

    Klingt dieser Satz nicht erstaunlich aktuell?

    Nun gibt es im Geltungsbereich unseres Grundgesetzes Eingriffe in das Eigentum. Ich denke an Steuern, Enteignungen zum Zwecke des Ausbaus der Infrastruktur oder auch an Subventionen. Aber warum wird die Vermögensverteilung immer ungerechter? Ist es deshalb, weil das Eigentum in unserer Gesellschaft in vielen Fällen nicht dem zugesprochen wird, dem es von Rechts wegen eigentlich zustünde?

    Die dem § 950 des Bürgerlichen Gesetzbuches zugrundeliegende Auffassung vom Eigentum ist keineswegs neu. Schon Wilhelm von Humboldt schrieb:

    Nun aber hält der Mensch das nie so sehr für sein, was er besitzt, als was er tut, und der Arbeiter, welcher einen Garten bestellt, ist vielleicht in einem wahreren Sinne Eigentümer als der müßige Schwelger, der ihn genießt.

    Abraham Lincoln sagte schon 1847:

    Die meisten schönen Dinge sind durch Arbeit entstanden, woraus von Rechts wegen folgen sollte, dass diese Dinge jenen gehören, die sie hergestellt haben. Aber es hat sich zu allen Zeiten so ergeben, dass die einen gearbeitet haben, und die anderen, ohne zu arbeiten, genossen den größten Teil der Früchte. Das ist falsch und sollte nicht fortgesetzt werden.

    In allen Gesellschaften wurde die ungleiche Eigentumsverteilung zum Problem, insbesondere wenn sie von jüdisch-christlichen Ideen geprägt waren. Vor Gott sind alle Menschen gleich, und das muss sich auf das Zusammenleben der Menschen auswirken. Darum - so können wir schon im Alten Testament nachlesen - erfand Israel das Sabbatjahr. Nach einer Anzahl von Jahren mussten in Israel den Schuldnern die Schulden erlassen werden, und die Verteilung des Ackerlandes wurde neu verlost, um wieder Gleichstand herzustellen. Danach konnte der Wettbewerb der Menschen von Neuem beginnen. Aber nach einigen Jahren erhielt der Verarmte zurück, was er an den Reichen verloren hatte. Dieses Beispiel zeigt, dass es einen tiefen Grund gibt, die Werte Gleichheit, Freiheit, und Brüderlichkeit als Einheit aufzufassen.

    Solange unsere Wirtschaftsordnung systemimmanent zu wachsender Ungleichheit führt, wird es Freiheit und Brüderlichkeit nicht geben und letztendlich auch keinen Frieden.

    Das Privateigentum gilt in bürgerlichen Gesellschaften als Garant einer freien Gesellschaft und persönlicher Freiheit. Nur das Privateigentum führe zu wirtschaftlichem Fortschritt, wecke die Eigeninitiative, stärke die Selbstverantwortung und gewährleiste die persönliche Entfaltung. Doch nach wie vor hat diese Art von Selbstverantwortung einen Schönheitsfehler: Sie gilt nur für wenige und wird der Mehrheit nicht zugebilligt.

    In einer Gesellschaft, in der die übergroße Mehrheit kein Vermögen und keine Produktionsmittel besitzt, lassen sich die Privilegien einer besitzenden Minderheit durch das Argument, sie wirkten persönlichkeitsbildend und garantierten die Freiheit, nicht als gesellschaftlich nützlich legitimieren.

    In der frühen liberalen Gesellschaftstheorie ergab diese Eigentumsauffassung noch einen Sinn. Das private, weder durch obrigkeitsstaatliche noch durch traditionelle oder religiöse Vorschriften beschränkte Eigentum war ein Instrument des wirtschaftlichen Fortschritts, ein Ferment der Auflösung der feudalen Ordnung und der Herstellung der staatsbürgerlichen politischen Freiheit. Für die Väter des Liberalismus war das Privateigentum wegen dieser für die ganze Gesellschaft nützlichen Konsequenz legitim. Aber heute sind derartige Legitimationskriterien fragwürdig und von der Geschichte außer Kraft gesetzt worden. Wäre das wirtschaftliche Privateigentum auch dann der Garant einer freien Persönlichkeit in einer freien Gesellschaft, wenn es nicht breit gestreut ist, dann hätte es das nationalsozialistische Deutschland nicht gegeben.

    Ein Teil der deutschen Großindustriellen verhalf Hitler zur Macht, um seine aus dem Privateigentum an Produktionsmitteln herrührenden Privilegien durch den Nazistaat abzusichern. In Deutschland bildete also das ungleich verteilte Privateigentum zu jener Zeit auch die Grundlage für die Zerstörung der gesellschaftlichen Freiheit.

    Ähnliches ließ und lässt sich weltweit in vielen Militärdiktaturen beobachten.

    In der liberalen Gesellschaftstheorie legitimierte sich das wirtschaftliche Privateigentum nur durch den von ihm erzeugten gesellschaftlichen Nutzen. Heute kann diese liberale Gesellschaftstheorie auch dazu herangezogen werden, die Neuverteilung des Eigentums am Vermögen und am Produktivvermögen zu begründen. So wie die Neuverteilung des Eigentums ein Ferment der Auflösung der feudalen Ordnung und der Herstellung der bürgerlichen Freiheit war, so ist heute die gerechtere Verteilung des Vermögens und des Produktivvermögens das Ferment zur Auflösung des Absolutismus in der Wirtschaft und zur Herstellung einer demokratischen Gesellschaft.

    Die Beteiligung der Belegschaften an ihren Betrieben eröffnet den Weg zu einer freieren und demokratischeren Gesellschaft. Wie kein anderer hat dies der leider viel zu früh verstorbene Liberale Karl-Hermann Flach formuliert - ich zitiere :

    Heute sehen wir noch viel klarer, dass Privateigentum an Produktionsmitteln und Marktfreiheit zu einer immer größeren Ungleichheit führen, welche die Freiheit der großen Zahl gegenüber der Freiheit kleinerer Gruppen unerträglich einschränkt. Die Vermögenskonzentration in den westlichen Industriestaaten führt selbst bei wachsendem Lebensstandard und steigender sozialer Sicherung der lohnabhängigen Massen zu einer Disparität, welche der Begründung der Besitzverhältnisse mit dem Begriff der persönlichen Freiheit jede Grundlage entzieht.

    So äußerte sich ein führender Liberaler vor drei Jahrzehnten.


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Eva S.
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New PostErstellt: 31.05.09, 06:18  Betreff: Re: Wie könnte eine bessere Gesellschaft aussehen?  drucken  weiterempfehlen

Fortsetzung:

    Zitat: Rede Lafontaine

    Ich zitiere weiter:

    Das Problem des Kapitalismus besteht nicht darin, dass Unternehmen Gewinne erwirtschaften, sondern darin, dass die ständig notwendige Reinvestition des größten Teiles der Gewinne nicht nur moderne Produktionsanlagen und Arbeitsplätze schafft, sondern eine ständige Vermögensvermehrung in der Hand der Vorbesitzer der Produktionsmittel.

    So Karl-Hermann Flach.

    Nun wird es spannend: Daher laste der Kapitalismus als vermeintlich logische Folge des Liberalismus auf ihm wie eine Hypothek. Die Befreiung des Liberalismus aus seiner Klassengebundenheit und damit vom Kapitalismus - „Befreiung vom Kapitalismus“ ist vielleicht eine bessere Formulierung als „Überwindung des Kapitalismus“ - sei daher die Voraussetzung seiner Zukunft.

    Im Finanzkapitalismus heutiger Prägung wird der größte Teil der Gewinne nicht mehr in moderne Produktionsanlagen reinvestiert; vielmehr wird er im weltweiten Spielkasino verzockt, mit verheerenden Folgen für die Menschen, vor allem für die Hungernden und die Kranken dieser Welt. Der Finanzkapitalismus enteignet die Beschäftigten nicht nur dadurch, dass er ihnen den Zuwachs des Produktivvermögens vorenthält; er verschärft Jahr für Jahr die ohnehin bestehende soziale Ungleichheit und Ungerechtigkeit durch fallende Löhne, Renten und soziale Leistungen bei gleichzeitigen spekulationsbedingten Preissteigerungen.

    Meine Damen und Herren, Art. 14 des Grundgesetzes muss neu und zeitgemäß interpretiert werden. Während die in Abs. 2 geforderte Verpflichtung, der Gebrauch des Eigentums solle auch dem Wohle der Allgemeinheit dienen, in einer Gesellschaftsordnung mit einer anderen Verteilung des Vermögens und des Eigentums an Produktionsmitteln ebenso seine Gültigkeit behält, ist der Abs. 3 neu zu interpretieren. Wenn eine Enteignung nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig ist, dann ist die in unserem Wirtschaftsalltag Praxis gewordene ständige Enteignung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die zum Nachteil der Allgemeinheit führt, schlicht grundgesetzwidrig.

    Warum führt sie zum Nachteil der Allgemeinheit? Die Antwort liegt auf der Hand: Weil die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer das höhere Haftungsrisiko tragen - sie haften mit ihrem Arbeitsplatz, also mit ihrer gesamten Existenz -, würden sie verantwortlicher mit dem Firmenkapital umgehen als Anteilseigner, die es in der Vergangenheit oft leichtfertig verzockt haben.

    Eine durch die Beteiligung der Belegschaften an den Unternehmen geprägte Wirtschaftsordnung dient auch der Erhaltung unserer Umwelt. Echte solidarische gesellschaftliche Verantwortlichkeit kann der Mensch bei seiner Arbeit nur entwickeln, wenn er im Arbeitsprozess nicht entmündigt wird. Produktive Arbeit ist Umformung der Natur zu Gebrauchsgütern. Wer im Arbeitsprozess von jeglicher Verantwortlichkeit enteignet worden ist, der wird auch gegenüber dem Gegenstand seiner Arbeit, der Natur, nicht die notwendige Verantwortung empfinden. Daher müssten diejenigen, die für einen verantwortlichen Umgang des Menschen mit der Natur plädieren, dafür eintreten, dass solidarische Verantwortlichkeit im Arbeitsprozess entstehen kann. Es würde nicht viel nützen, wenn es hin und wieder gelänge, ein Atomkraftwerk stillzulegen oder eine Chemiefabrik zu schließen und der Mensch in anderen Gebieten genauso unverantwortlich weiterproduzierte, genauso ausbeuterisch mit der Natur umginge wie bisher.

    Aus dem bisher Gesagten folgt: Das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet uns zu einer anderen, zu einer neuen Wirtschaftsordnung. Es verpflichtet uns, mehr Freiheit und Demokratie zu wagen.


Quelle: http://www.linksfraktion.de/rede.php?artikel=1324911129

Hervorhebungen von mir - hier stimme ich mit Oskar Lafontaine voll und ganz überein.

Noch schöne Pfingsten euch allen,
liebe Grüße,
Eva

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