Forum Grundeinkommen
Offenes Forum zum Thema "Bedingungsloses Grundeinkommen"

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14.05.2005: Die Administration dieses FORUMs wird ab heute von den Nutzern dieses FORUMs gestaltet. Siehe dazu im FORUM Beitrag in "Infos zur Nutzung des FORUMs".
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Dieses FORUM dient der Diskussion von Ideen
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Die Sprecher+..Innen des Netzwerkes betreiben seit April 05 eine eigene Mailingliste,
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Steuerdebatte

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eus

Beiträge: 48
Ort: Hamburg


New PostErstellt: 30.05.05, 20:19  Betreff: Steuerdebatte  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Liebe MitstreiterInnen, lieber Lothar Mickel,

ich teile den radikalen Ansatz, dass eine personenbezogene Besteuerung (auch juristische Personen) nicht nur unpraktikabel und bürokratisch ist und zahlreiche Schlupflöcher bietet, sondern auch auf einem fundamentalen Irrtum beruht. Nämlich auf der Vorstellung, eine hohe Besteuerung der Reichen könne sozial ausgleichend wirken. Dem ist nicht so! Für jeden wirtschaftlich Tätigen sind Einkommens-, Gewerbe- und Körperschaftssteuern betriebswirtschaftliche Kosten und verteuern die jeweiligen Dienstleistungen und Produkte. Den Reichen mit hohen Steuern zu "bestrafen" mag moralisch hochwertig erscheinen, aber jeder Mächtige nimmt sich genau das, was er kann oder was der Markt hergibt. Den Steueranteil zahlt immer der Verbraucher.
Der Staat muß notwendigerweise Steuern einnehmen, muß also mit einem Anteil an der Wertschöpfung beteiligt werden, auch um sozialen Ausgleich zu schaffen - also um ein BGE zu finanzieren. Dafür die Einkommensteuer heranzuziehen, halte ich für schädlich, wirkt "bestrafend" und leistungsfeindlich. Unsere soziales Systeme kranken doch an der Abhängigkeit von Arbeitseinkommen - siehe Rente und Krankenversicherung!
Ein Aspekt ist noch wichtig, die Besteuerung von Zinsen und Geldvermehrung ohne Wertschöpfung. Die allerdings müßte konsequent und zwar an der Quelle versteuert werden. Jede Spar- oder Kapitalanlage und jedes Kreditgeschäft ist zu versteuern.

Eine Bitte an die Mitdiskutanden hätte ich noch:
Kann man das viele zitieren nicht lassen. es wirkt für mich immer verwirrend, weil ich am Ende nicht mehr weiß, wer geschrieben hat. Jede Meinung ist originell, finde ich, dieses platt zitieren kommt mir rechthaberisch vor.
Herzliche Grüße,
Ernst Ullrich Schultz
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Vossp Flickflack

Beiträge: 123
Ort: Odense NV


New PostErstellt: 30.05.05, 23:24  Betreff: Re: bitte mehr Realismus in der Steuerdebatte,  drucken  weiterempfehlen

Beim Besteuern sollte es nicht um das Bestrafen gehen, sondern um das Geld aufzutreiben, dass unter anderem nötig ist, um Schule und Bildung, Verkehrswege und Krankenhäuser,
Löhne und Pensionen bezahlen zu können. Das Bestrafen der Reichen mit hohen Steuern ist doch nur Augenwischerei. Die Schlupflöcher werden doch gleichzeitig mit den hohen Steuerssätzen geschaffen, um den "Reichen" die ¨Möglichkeit für die legale Steuerreduktion zu gehen.
Wünschenswert wäre, dass wir einen gleichen Steuersatz für alle Einkommen erhalten, aber keine Abzüge mehr gewähren, weil die ja gerne mit dem BGE pauschal als "Erstattung" gegeben sein sollten. Wer dies nicht versteht, darf gerne bei mir anfragen.
Warum auf die Einkommen und nicht nur auf den Verbrauch? Der Verbrauch kann prinzipiell immer auf der anderen Seite der Steuergrenze stattfinden, davon kan man keine Schulen finanzieren. Man käme auch in einen Grenzhandelswettlauf hinein, der ziemlich tødlich sein kann für bedeutende Teile des Gewerbelebens, was man ja an allen Grenzen sehen kann, wenn es Gefälle irgendwelcher Art gibt: Löhne, Preise, Mehrwert- oder Verbrauchssteuern. Man sollte ganz einfach einmal in dieser Runde begreifen, dass dies keine Chimären sind. In Dänemark har man seit vielen Jahren 25 % MwSt, schon als man
in Deutschland noch die 12,5 % (?) hatte. Man ist 200 bis 300 Km gefahren, um billig in Flensburg einzukaufen. Der Einzelhandel im südlichen Dänemark siechte hin. Und da muss man dann eben die Lohnsteuern erhöhen und andere Steuern erfinden, die es viel schwerer machen Gewerbetreibender zu sein. Weiter damit verbunden ist dann auch noch ein wuchernder Kontrollapparat.

Wenn man darum bitten darf: ein wenig mehr Realismus in der Debatte wäre wohl angebracht.

Mit freundlichem Gruss
Peter Voss
----- Original Message -----
From: eus
To: Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen
Sent: Monday, May 30, 2005 8:19 PM
Subject: [Forum Grundeinkommen] Steuerdebatte


Liebe MitstreiterInnen, lieber Lothar Mickel,

ich teile den radikalen Ansatz, dass eine personenbezogene Besteuerung (auch juristische Personen) nicht nur unpraktikabel und bürokratisch ist und zahlreiche Schlupflöcher bietet, sondern auch auf einem fundamentalen Irrtum beruht. Nämlich auf der Vorstellung, eine hohe Besteuerung der Reichen könne sozial ausgleichend wirken. Dem ist nicht so! Für jeden wirtschaftlich Tätigen sind Einkommens-, Gewerbe- und Körperschaftssteuern betriebswirtschaftliche Kosten und verteuern die jeweiligen Dienstleistungen und Produkte. Den Reichen mit hohen Steuern zu "bestrafen" mag moralisch hochwertig erscheinen, aber jeder Mächtige nimmt sich genau das, was er kann oder was der Markt hergibt. Den Steueranteil zahlt immer der Verbraucher.
Der Staat muß notwendigerweise Steuern einnehmen, muß also mit einem Anteil an der Wertschöpfung beteiligt werden, auch um sozialen Ausgleich zu schaffen - also um ein BGE zu finanzieren. Dafür die Einkommensteuer heranzuziehen, halte ich für schädlich, wirkt "bestrafend" und leistungsfeindlich. Unsere soziales Systeme kranken doch an der Abhängigkeit von Arbeitseinkommen - siehe Rente und Krankenversicherung!
Ein Aspekt ist noch wichtig, die Besteuerung von Zinsen und Geldvermehrung ohne Wertschöpfung. Die allerdings müßte konsequent und zwar an der Quelle versteuert werden. Jede Spar- oder Kapitalanlage und jedes Kreditgeschäft ist zu versteuern.

Eine Bitte an die Mitdiskutanden hätte ich noch:
Kann man das viele zitieren nicht lassen. es wirkt für mich immer verwirrend, weil ich am Ende nicht mehr weiß, wer geschrieben hat. Jede Meinung ist originell, finde ich, dieses platt zitieren kommt mir rechthaberisch vor.
Herzliche Grüße,
Ernst Ullrich Schultz

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lmr

Beiträge: 45


New PostErstellt: 01.06.05, 16:13  Betreff: Re: Steuerdebatte  drucken  weiterempfehlen

Lieber Peter Voss,

ausschließlich mit Verbrauchssteuern lassen sich sehr wohl sämtliche Staatsausgaben finanzieren - jedoch nur über eine Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer, die möglicherweise sogar deutlich kleiner als 1 % sein dürfte. Wenn dann das Produkt exportiert wird, geht lediglich die allerletzte Phase der Besteuerung verloren, dafür liefern wiederum die Importe diese letzte Steuerphase. Insofern findet eine weitgehende Kompensation statt.
Die Besteuerung des Verbrauchs halte ich deshalb für so immens wichtig und unabdingbar, weil es zu einer massiven Nachfrageorientierung der Märkte führt, die dringend geboten ist. Außerdem ist es die gerechteste Steuerverteilung überhaupt, denn wer ohnehin aus dem Vollen schöpfen kann, trägt am meisten zum Gemeinwohl bei und genau das ist mit Einkommenssteuersätzen nicht der Fall. Wertschöpfung realisiert sich über die Zirkulation des Geldes, deshalb macht es Sinn, in allen Phasen dieser Zirkulation einen sehr geringen Bruchteil als Steuer abzuzweigen. Und die Nachfrageorientierung sorgt für den bewussten Umgang mit Resourcen und die Nachhaltigkeit der Produkte.
Ebenso wichtig ist die Abschaffung der Soll- und Habenverzinsung, denn sie ist die eigentliche Ursache für die Etablierung des Geldmarktes, der über den Handel mit Finanzderivaten zu den riesigen Geldakkumulationen geführt hat und weiterhin astronomische Geldmengen an den Börsen binden, die de facto dem Gütermarkt entzogen bleiben. Dabei werden wiederum horrende Mengen an Buchgeld "produziert", über das nur wenige Finanzgurus in maßloser Verschwendung verfügen, während weltweit viele Millionen Menschen verhungern. Diese Form der Zirkulation muss zerschlagen werden und das kann nicht von einer bürokratischen, selbstherrlichen, realitätsfernen Überadministration erwartet und erreicht werden, sondern ausschließlich über eine Entkopplung von den zinsbehafteten Währungen durch lokale alternative Wirtschaftskreisläufe, wie sie zwar noch punktuell jedoch bereits weltweit gerstreut entstehen.

Schönen Gruß

Lothar Mickel

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Vossp Flickflack

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New PostErstellt: 01.06.05, 22:58  Betreff: Re: Steuerdebatte  drucken  weiterempfehlen

Lothar Michel,

es mag ja alles richtig sein, nur hätte ich gerne den Steuersatz für die Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer. (ABU)
Ich habe mir das Modell der Schweizer ABU angeschaut. Mir ist nicht ersichtlich inwieweit sie sich von unser dänischen Mehrumsatzsteuer unterscheiden sollte; und die ist immerhin
25 %, und da ich viele Jahre lang Gewerbetreibender gewesen bin, bin ich mit Steuerfragen so einigermassen theoretisch und praktisch vertraut.

Deshalb erscheint es mir die Annahme, dass die ABU besser wirkt als eine Bruttosteuer auf Geldtransfers von einer Steuereinheit auf die andre nicht korrekt zu sein, da ein sehr viel Verdienender ganz einfach nicht so viel verbrauchen kann wie eine Plainsteuer auf die Einkommen (Geldtransfers) sicher einbringen würde. Beide Steuern, sowohl die ABU, die Allphasenbruttoumsatsteuer (ABS) wie die Bruttolohnsteuer wirken in einem geschlossenen Kreislauf auf gleiche Weise, wenn wir einen gleichen ABS-prozentsatz auf alle Waren vorraussetzen. Das würde dann hierzulande bei den von mir gemachten Vorraussetzungen zu einem ABUsatz von 35 + 25 = 60 Prozent Allphasensteuer führen.

Ich habe schon häufiger darauf aufmerksam gemacht, dass Unterschiede in der ABS oder ABU zwischen Nachbarländern zu einer riesigen Einkaufsumlegung von einem Steuerbereich in den anderen stattfindet. Und je höher der Steuersatz, desto deutlicher merkt es auch der nicht so sehr befahrene Bürger des Landes. Bedenken Sie auch bitte, dass die Grenzen innerhalb der EU offen sind für private Einfuhren für den Hausbedarf.

Wie hoch ist ihren Berechnungen nach AS, um alle Leistungen im Wohlstandsstaat abzudecken, das müsen Sie schon mal erzählen, und dieses besonders jetzt, wo auch Holland die EU-verfassung abgelehnt hat und wahrscheinlich auch, weil sonst die sozialen Errungenschaften verloren gehen?

Mit freundlichem Gruss
Peter Voss
----- Original Message -----
From: lmr
To: Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen
Sent: Wednesday, June 01, 2005 4:13 PM
Subject: [Forum Grundeinkommen] Re: Steuerdebatte


Lieber Peter Voss,

ausschließlich mit Verbrauchssteuern lassen sich sehr wohl sämtliche Staatsausgaben finanzieren - jedoch nur über eine Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer, die möglicherweise sogar deutlich kleiner als 1 % sein dürfte. Wenn dann das Produkt exportiert wird, geht lediglich die allerletzte Phase der Besteuerung verloren, dafür liefern wiederum die Importe diese letzte Steuerphase. Insofern findet eine weitgehende Kompensation statt.
Die Besteuerung des Verbrauchs halte ich deshalb für so immens wichtig und unabdingbar, weil es zu einer massiven Nachfrageorientierung der Märkte führt, die dringend geboten ist. Außerdem ist es die gerechteste Steuerverteilung überhaupt, denn wer ohnehin aus dem Vollen schöpfen kann, trägt am meisten zum Gemeinwohl bei und genau das ist mit Einkommenssteuersätzen nicht der Fall. Wertschöpfung realisiert sich über die Zirkulation des Geldes, deshalb macht es Sinn, in allen Phasen dieser Zirkulation einen sehr geringen Bruchteil als Steuer abzuzweigen. Und die Nachfrageorientierung sorgt für den bewussten Umgang mit Resourcen und die Nachhaltigkeit der Produkte.
Ebenso wichtig ist die Abschaffung der Soll- und Habenverzinsung, denn sie ist die eigentliche Ursache für die Etablierung des Geldmarktes, der über den Handel mit Finanzderivaten zu den riesigen Geldakkumulationen geführt hat und weiterhin astronomische Geldmengen an den Börsen binden, die de facto dem Gütermarkt entzogen bleiben. Dabei werden wiederum horrende Mengen an Buchgeld "produziert", über das nur wenige Finanzgurus in maßloser Verschwendung verfügen, während weltweit viele Millionen Menschen verhungern. Diese Form der Zirkulation muss zerschlagen werden und das kann nicht von einer bürokratischen, selbstherrlichen, realitätsfernen Überadministration erwartet und erreicht werden, sondern ausschließlich über eine Entkopplung von den zinsbehafteten Währungen durch lokale alternative Wirtschaftskreisläufe, wie sie zwar noch punktuell jedoch bereits weltweit gerstreut entstehen.

Schönen Gruß

Lothar Mickel



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Vossp Flickflack

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Ort: Odense NV


New PostErstellt: 02.06.05, 11:34  Betreff: Re: 1. Frage bei "Transfergrenzenmodell" - falscher Finanzierungsansatz? ist FALSCH!  drucken  weiterempfehlen

Ich wollte noch kurz zu einem Aspekt Stellung beziehen.

Wenn du nur über den Verbrauch besteuern willst, dann sind wir gezwungen zu verbrauchen, damit überhaupt Steuern hereinkommen. Wenn sich die Meisten einen Schrebergarten zulegten und die hochverdienende ihre Einkäufe während der Geschäftsreisen im Ausland tätigten, dann wäre die Gemeinschaft sogleich pleite und könnte den Schulgang Deiner Kinder z.B. wegsparen müssen. - Anders herum müsste der Staat per Zwang privaten Verbrauch durchsetzen, damit Geld in die Kasse kommt. Das jedoch würde keine Resourceneinsparung mit sich führen.

Ich kann es nicht anders sehen, als das die Verbrauchssteuer als einzige ein Albtraum sein dürfte.

MfG / Peter Voss
----- Original Message -----
From: lmr
To: Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen
Sent: Monday, May 30, 2005 4:18 PM
Subject: [Forum Grundeinkommen] Re: 1. Frage bei "Transfergrenzenmodell" - falscher Finanzierungsansatz? ist FALSCH!


Hallo Ihr,

ich bleibe bei meinem Ansatz der ausschließlichen Besteuerung von Einkäufen ALLER ART, also nicht nur die Einkäufe der Endverbraucher. Es macht einfach keinen Sinn, Einkommen zu versteuern. Ausschließlich der Verbrauch muss versteuert werden, gerade auch, um eine stärkere Schonung der Resourcen durchzusetzen (Schwächung der Plunder- und Wegwerfmentalität).
Und wenn Waren mehrere Handelsstufen durchlaufen und dadurch teurer werden, dann ist das für mich kein Nachteil. Entscheidend ist die rigorose Deregulierung des Marktes einschließlich der Abschaffung sämtlicher Subventionen, wie es sich mit der Etablierung des Internets als Handelsplattform ohnehin vollzieht Darüberhinaus muss der Gütermarkt über die Verbreitung einer weltweiten ZINSLOSEN Währung gestärkt werden, denn es bleiben exorbitant hohe Geldmengen am Geldmarkt gebunden. Letzteres ist die gravierendste Ursache für die gegenwärtigen Probleme. Die Finanzgiganten sind schon lange nicht mehr auf die Produktion von Gütern angewiesen, denn sie handeln mit Geld, das durch seine Zinseigenschaft vom einst idealen Tauchmittel zur idealen Ware verkommen ist. Nur eine zunehmende Entkopplung einer wachsenden Zahl von Menschen von zinsbehafteter Währung kann dann auch die Grundlagen schaffen für ein BGE auf der Basis der Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer (ABU).

In meinem ersten Beitrag meine ich mit "Faulenzer" - keineswegs negativ - Menschen, die mit einem BGE ein bescheidenes und gleichermaßen zufriedenes Leben führen aber in den Augen anderer vielleicht als Faulenzer angesehen werden, während die "Leistungsträger" jene Menschen sind, die neben ihrem BGE anderweitig einkommensfördend tätig sind, weil sie sich eben höhere Ansprüche setzen. Das BGE jedenfalls bekommen generell alle lebenden Menschen in gleicher Höhe ausgezahlt.

Einkünfte aus unternehmerischer Tätigkeit werden nicht besteuert. Die Unternehmen leisten ihren Beitrag allein über die ABU. Es gibt keinerlei Subventionen oder steuerliche Kompromisse und deshalb auch keine Schlupflöcher.

Zum "Königsmodell" möchte ich sagen: Es ist allein deshalb falsch, weil es da einen König gibt. Gerade das Denken in Hierarchien bildet die entscheidende Hemmschwelle für die Umsetzung des Menschseins (siehe hierzu auch die pdf-Datei "Denkanstoß").

Beste Grüße

Lothar Mickel



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lmr

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New PostErstellt: 02.06.05, 12:47  Betreff: Re: 1. Frage bei "Transfergrenzenmodell" - falscher Finanzierungsansatz? ist FALSCH!  drucken  weiterempfehlen

Hallo Peter Voss,

du sprichst immer nur vom Endverbrauch. Das ist aber nur die allerletzte Phase der Brutto-Besteuerung und demnach nur der weitaus geringere Teil der Steuereinnahmen. Viel größer ist der Anteil der B2B-Güterströme, die bei der Netto-Besteuerung (wie derzeit) nicht zum Gemeinwohl beitragen wohl aber bei der Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer. Deshalb ergibt sich auch der sehr geringe Prozentsatz dafür.
Darüberhinaus ist es unsinnig, zu denken, man müsste den Verbrauch ankurbeln. Verbrauch ist immer da und wenn die Existenz nicht bedroht ist, gibt es auch keinen Grund für Konsumzurückhaltung.

Schönen Gruß

Lothar Mickel

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Vossp Flickflack

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New PostErstellt: 02.06.05, 15:00  Betreff: Re: 1. Frage bei "Transfergrenzenmodell" - falscher Finanzierungsansatz? ist FALSCH!  drucken  weiterempfehlen

Lothar Michel.

Ich spreche nicht nur vom Endverbrauch. Hier in DK hat man den Steuersatz von 25 % auf jeder Stufe. Jede Stufe zieht dann die Eingangsverbrauchsteuer von der Ausgangsverbrauchsteuer ab: Einkauf 100 ? + 25 % ~ 125?. Weiterverkauf 200 +25% ~ 250: Steuer: Verbrauchsteuer 50 - 25 = 25 ?.

Wenn Du jedoch meinst, dass der volle Prozentsatz auf jeder Stufe bezahlt werden soll, dann sieht es bei gleichen Verhältnisse so aus: zweite Stufe: Einkauf 125, Weiterverkauf: 250 + 25% ~ 312.50 ?, nächste Stufe: 614.50 + 25% (153,63 ?) ~ 768,13 ?.

Verbrauch ist natürlich immer da, aber Verbrauch kann auch verlagert werden vom Inland ins Ausland.

Einer der entscheidenden Einwürfe ist, dass Handwerkerarbeit bei einer Allphasenbrutto-mehrwertsteuer noch weniger als jetzt bezahlbar wird.

Und wenn die Einkommenssteuer wegfällt, wie willst du dann alle möglichen anderen Formen von Einkommen logisch belangen, wie etwa die arbeitsfreien Einkünfte?

Ich möchte eigentlich gerne wissen, wo du politisch steht, wenn du in dem gezeigten Masze um die Vielverdienenden besorgt bist.? - Die werden schon selbst herausfinden, wie sie sich aus der Schlinge ziehen. Deine Verbrauchssteuer wird auf jeden Fall das dicke Ende der Steuerbelastung noch mehr als bisher auf die am wenigsten Verdienenden überwälzen.
Das wirst Du sicher auch in Bedenken verschiedener Ministerien lesen können, wie es auch hier in DK der Fall ist..

Wenn wir schon diese Dinge diskutieren, dann wirst Du bitte schön auch auf meine Fragen bzw Behauptungen antworten müssen, denn sonst wirst du deine Denkfehler nicht aufspüren können. Z.B. bezweifle ich nicht, das idealiter das Steuereinkommen über die Allphasenverbrauchsteuer hereinkommen kann, wenn sich ansonsten nichts ändert. Aber genau das wird es tun. Die Waren und Serviceleistungen werden teurer, und die Löhne bzw. die Sozialleistungen werden fallen, weil die Lohnsteuer wegfällt. Und wie ich das politische Sytem einschätze, ist es meistens auf dem einen Auge aspektblind in jeden Fall, wo gespart werden muss.

Wie man übrigens aus meinen Beiträgen im letzten Monat hat lesen können, habe ich auf ein Problem in meinem Denkansatz hingewiesen und um Hilfe zur Lösung gebeten. Was hab ich zurück bekommen? - Garnichts! - Ein jeder hat nur seine Doktrin benannt, die ich mittlerweile schon im Schlaf auswendig kann.

Dem Dilthey habe ich als logischen Einfall gesagt, dass ich mir die Arbeit als eine Leistung vorstellen kann, auf die man eine Allphasenbruttomehrwertsteuer erhebt, die man ja dann anschliessend als eingehende Verbrauchssteuer an Vater Staat wieder abführen müsste, was dann im Prinzip zwar keine Lohnsteuer wäre, sondern eine Verbrauchssteuer, die aber praktisch wie eine Lohnsteuer wirkt. Jetzt komm bitte einmal mit Argumenten!

Mit freundlichen Grüssen
Peter Voss


----- Original Message -----
From: lmr
To: Forum Grundeinkommen - Allgemeine Diskussion zum Grundeinkommen
Sent: Thursday, June 02, 2005 12:47 PM
Subject: [Forum Grundeinkommen] Re: 1. Frage bei "Transfergrenzenmodell" - falscher Finanzierungsansatz? ist FALSCH!


Hallo Peter Voss,

du sprichst immer nur vom Endverbrauch. Das ist aber nur die allerletzte Phase der Brutto-Besteuerung und demnach nur der weitaus geringere Teil der Steuereinnahmen. Viel größer ist der Anteil der B2B-Güterströme, die bei der Netto-Besteuerung (wie derzeit) nicht zum Gemeinwohl beitragen wohl aber bei der Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer. Deshalb ergibt sich auch der sehr geringe Prozentsatz dafür.
Darüberhinaus ist es unsinnig, zu denken, man müsste den Verbrauch ankurbeln. Verbrauch ist immer da und wenn die Existenz nicht bedroht ist, gibt es auch keinen Grund für Konsumzurückhaltung.

Schönen Gruß

Lothar Mickel



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lmr

Beiträge: 45


New PostErstellt: 02.06.05, 17:04  Betreff: Re: 1. Frage bei  drucken  weiterempfehlen

Hallo Peter Voss,

ich merke schon, dass ich nochmal ganz von vorn anfangen muss:

Also deine zweite Berechnung ist schonmal gut, das währe genau die Verfahrensweise. Der Fehler dabei ist nur der Prozentsatz. Wenn JEDER EINKAUF - auch aller Unternehmen - versteuert wird, kann die Gemeinschaft endlich bei jedem Geldtransfer partizipieren und deshalb geht es dann nicht um 25 % Steuersatz sondern vielleicht 0,25 %. Als die Allphasen-Brutto-Umsatzsteuer 1918 in Deutschland eingeführt wurde, war man noch weit von der heutigen Komplexität der Welt entfernt - ebenso in den 60igern, als auf die heutige Form der Mehrwertsteuer umgestellt wurde. Doch gerade wegen den weltweiten Verflechtungen und Abhängigkeiten kann nur das denkbar einfachste System der Besteuerung in Verbindung mit maximaler Marktfreiheit die Karre Weltwirtschaft aus dem Dreck zerren. Selbstverständlich mit dem teilhabesichernden Grundeinkommen für alle lebenden Menschen!

Beste Grüße

Lothar MICKEL

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matthias_dilthey

Beiträge: 130
Ort: Erlangen


New PostErstellt: 02.06.05, 19:26  Betreff: Re: Steuerdebatte  drucken  weiterempfehlen

Hallo liebe Steuerdiskutanten!

Als in Deutschland 1968 die Umsatzsteuer von 4% Allphasen-Brutto auf 10% Allphasen-Netto umgestellt wurde, hat sich das Umsatzsteueraufkommen nur unwesentlich verändert.
Ob ein solches Proportionalitätsverhältnis auch heute noch vorliegt, bedarf umfangreicher Untersuchungen.

    Zitat:
    Bereits im Jahre 1919 schlug W. v. Siemens die Einführung einer Allphasennettoumsatzsteuer vor, die statt des Gesamtumsatzes jeder Produktions- und Handelsstufe nur die Wertschöpfung jeder Stufe belasten sollte ("veredelte Umsatzsteuer").
    Dieser Vorschlag wurde bei der Beratung der Umsatzsteuernovelle 1921 mit der Begründung abgelehnt, daß eine "Mehrwertsteuer" die lohnintensiven Betriebe benachteilige ... Quelle: Dr.Dr. h. c. Günter Wöhe, Die Steuern des Unternehmens
Eine große Bitte: macht Euch doch erst kundig, bevor Ihr schreibt!

Liebe Grüße

Matthias Dilthey



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matthias_dilthey

Beiträge: 130
Ort: Erlangen


New PostErstellt: 02.06.05, 20:29  Betreff: Re: 1. Frage bei  drucken  weiterempfehlen

    Zitat:
    Dem Dilthey habe ich als logischen Einfall gesagt, dass ich mir die Arbeit als eine Leistung vorstellen kann, auf die man eine Allphasenbruttomehrwertsteuer erhebt, die man ja dann anschliessend als eingehende Verbrauchssteuer an Vater Staat wieder abführen müsste, was dann im Prinzip zwar keine Lohnsteuer wäre, sondern eine Verbrauchssteuer, die aber praktisch wie eine Lohnsteuer wirkt. Jetzt komm bitte einmal mit Argumenten!

    Mit freundlichen Grüssen
    Peter Voss
Du berücksichtigst dabei nicht, daß dann das durch menschliche Arbeit hergestellte Produkt anders, nämlich teuerer, besteuert wird, als das maschinell hergestellte Produkt.

Arbeit an sich ist wertlos, erst das verkaufte Produkt schafft volkswirtschaftliche Werthaltigkeit.

Zwar kann man Arbeit besteuern (macht man ja auch heute). Nur stellt sich die Frage, ob es Sinn macht, eine Steuer auf Wertloses zu erheben.

Menschliche Arbeit steht zunehmend in direkter Konkurrenz mit dem aus fertigungstechnischer Sicht zumeist überlegenen Roboter.
Schon aus soziologischer Sicht ist dieser Wettbewerb verwerflich. Aber menschliche Arbeit durch eine Steuer zu benachteiligen, die bei maschineller Arbeit nicht anfällt, ist gelinde gesagt pervers.

Liebe Grüße

Matthias Dilthey



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