Stillclub

Silke · Gast

Hallöchen zusammen, habe gerade in einem anderen Forum mein Stillproblem gepostet und mir wurde der Tip gegeben, es hier mal zu probieren, vielleicht habe ich ja Glück, hier das Posting:
Hallöchen zusammen,
habe eine Frage zu unserem "Stillproblem".
Also, meine kleine Maus kam vor 3 1/2 Wochen zur Welt, Milch war bald ausreichend vorhanden, aber die Kleine war nicht stark genug zum trinken, war nach ein paar Zügen einfach total erschöpft und trank nicht weiter oder schrie nur, weil sie keine Kraft mehr hatte die Milch aus der Brust zu ziehen und so "vergeblich" nuckelte. Im KH sollte ich sie dann zu den Mahlzeiten an jeder Seite 10 Minuten anlegen, dann das was noch fehlte (hab sie vor und nach dem Stillen gewogen) mit der Flasche geben (abgepumpte MuMi) und dann an jeder Seite noch 10 min pumpen. Nach ein paar Tagen zu Hause, hatte ich leider so wunde Brustwarzen, dass ich sie 2 Tage weder anlegen, noch pumpen konnte, weil die Brustwarzen peim pumpen immer aufgesprungen sind und das Blut mit in die Flasche lief Danach gab es also einen kompletten Neustart, aber leider kam es wie es kommen mußte, die Kleine war zwar stärker, trank aber noch schlechter an der Brust (Flaschen trinkt sie sehr zügig) und die Milch wurde auch etwas weniger. Dann lief es so: Jede Seite 10 min anlegen, MuMi aus der Flasche geben, das Baby versorgen und dann pro Seite 15 min pumpen, alles auskochen und dann schon wieder die nächste "Runde", weil die Kleine sich alle 2 Stunden meldete. Eigentlich sollte ich laut meiner Hebamme grundsätzlich alle 3 h pumpen, aber das ließ sich einfach so gar nicht mehr realisieren. Ich kam dann bald mit der Milch nicht mehr nach (mehr Hunger als Milch und durch mangelndes Saugen wurde das natürlich nicht besser) und sollte zufüttern. Tja, und dann (ich hatte es schon befürchtet): kaum noch Milch (1x am Tag ca. 30 ml), die Kleine saugt zwar bei mir, wird aber nur für ca. 1/2 h satt und trinkt dann die Flaschennahrung nicht mehr ganz, wodurch sie dann auch nicht gut schläft, weil sie ja doch irgendwie noch hunger hat...
Im Moment ist es also so: wenn ich komplett nur Pre-Nahrung füttere ohne anzulegen, kommt sie mit den Mahlzeiten gut zurecht und schläft auch gut, zum vollen Stillen reicht die Milch vorne und hinten nicht und beides im Wechsel führt irgendwie zur totalen Unruhe beim Kind und Streß bei mir. Das einfachste wäre natürlich, die Stillerei einfach aufzugeben, aber solange noch ein bisschen Milch da ist, habe ich noch die Hoffnung, dass es irgendeine Möglichkeit gibt, von den Flaschen wegzukommen und doch noch voll zu stillen. Weiß jemand, ob ich eine Chance habe und hat noch Tipps&Tricks für mich?
Danke schonmal, ich hoffe auf viele viele Antworten
LG Silke mit Louisa (*20.11.2006)

Sibylle · Ehemaliges Mitglied

Hallo Silke,
ich melde mich leider erst später, wahrscheinlich erst morgen. Bitte hab etwas Geduld und pumpe weiter ab. Alle 4 Stunden ist vielleicht erstmal okay. Hier findest du, WIE du abpumpst:

"Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn Du dich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kannst, in der Du so wenig wie möglich gestört wirst und dich entspannen kannst. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen - unterbrechen zum Massieren der Brust - 5 Minuten pumpen - massieren der Brust - 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch zu erhöhen."

Liebe Grüße
Sibylle
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AFS-Stillberaterin und Forumsmami
mit Benjamin (5) und Susanne (13)
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Sibylle · Ehemaliges Mitglied

Hallo Silke,

hier bin ich wieder. Ich hoffe, dass ich dir nun wirklich helfen kann.
Du hast ziemlich viel geschrieben, ich fasse jetzt mal zusammen, bitte korrigiere mich, wenn ich etwas fasch verstanden haben sollte.

Deine Kleine trinkt gern aus der Flasche, saugt aber auch noch an der Brust.
Du hast defintiv zu wenig Milch.
Deine Brustwarzen sind inzwischen wieder vollkommen in Ordnung (?)

Dann hast du eigentlich nur ein einziges Problem, die Milchmenge. Das hört sich für dich jetzt vielleicht etwas makaber an, aber das ist im Grunde sehr positiv.

Ich habe lange hin und her überlegt, wie man es am besten machen könnte bei dir. Es scheint mir sehr wichtig, dass es vor allem zeitlich machbar ist.
Tja, ich denke, dass in deinem Fall das Brusternährungsset angebracht wäre. Damit wird dem Kind beim Saugen an der Brust gleichzeitig Flaschennahrung oder abgepumpte Muttermilch verabreicht und das Kind trinkt aus nichts anderem mehr als aus der Brust. Somit hättest du nicht erst stillen an der Brust, dann Flasche geben, sondern sozusagen beides gleichzeitig.
Meldet sich dein Kind mit reichlich Milch im Bäuchlein trotzdem alle zwei Stunden? Nicht falsch verstehen, ich halte das im Grunde für normal, aber wenn die Schlafenszeit dann länger ist, wäre ein Abpumpen nach dem Stillen ja auch noch drin.

Für die Erhöhung der Milchmenge ist es unerlässlich, dass die Brust regelmäßig völlig entleert wird. Wenn dein Baby an der Brust ist, kannst du Brustkompression anwenden. Wie das geht, habe ich hier beschrieben. Auch beim Pumpen gelingt nicht immer alles so wie es sein sollte. Es wäre sehr wichtig, dass du richtig abpumpst. Bist du von der Hebamme zum Gebrauch der Pumpe eingewiesen worden? Pumpst du elektrisch oder per Handpumpe?

Meiner Meinung nach wäre es unerlässlich, dass du von einer Stillberaterin vor Ort beraten wirst. Sie kann dir zeigen, wie du richtig pumpst und deinem Baby beim Stillen hilfst, und auch wie du das Brusternährungsset richtig anwendest.
Hier findest du alles zum Thema Stillberatung.

Es wäre schön, wenn du mich auf dem Laufenden halten würdest!

Liebe Grüße
Sibylle
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Silke · Gast

Hallo Sibylle,
vielen Dank für Deine schnellen und ausführlichen Antworten, da ich momentan irgendwie im "Babystress" (positiv) bin, berichte ich erst jetzt weiter. Also, meine Brustwarzen sind wieder völlig i.O. Die Schlafenszeiten der Kleinen sind völlig unterschiedlich. Mal schläft sie nach der Flasche 4-6 Stunden durch, manchmal "nur" 2 oder 3, aber regelmäßig bleibt sie jetzt auch schon wach nach den Mahlzeiten. Ob ich sie dann "ablegen" kann und sie alleine zufrieden ist oder ob sie Nähe braucht ist völlig unterschiedlich.
Eine Stillberaterin zu finden, die sich wirklich mal ansieht, wie ich pumpe und anlege ist gar nicht so leicht, kann ich nicht auch "einfach" alleine ein Brustset ausprobieren? Es ist immer noch etwas Milch da, aber so langsam befürchte ich, geht alles irgendwie dem Ende zu, ich hoffe sehr noch vorher die Kurve zu kriegen. Ich habe nochmal ein paar grundsätzliche Fragen: - wenn die Milch komplett weggegangen ist, besteht dann trotzdem noch die Chance auf erneute Milchproduktion oder schafft der Körper das nicht mehr?

Mir wurde geraten mal 2 oder 3 Tage Louisa (meine Tochter) immer wieder anzulegen und dabei ganz auf's Zufüttern zu verzichten. Das wäre zwar eine sehr stressige Methode (bestimmt Daueranlegen), aber auch das einfachste. Aber bei der geringen Milchmenge geht das bestimmt nicht mehr oder?
wenn ich sie noch an die Brust bekommen/gewöhnen sollte, ist es dann nicht mehr möglich unterwegs Flaschen zu verwenden? Ich weiß zwar, dass man voll und ganz hinter dem Stillen stehen soll und "öffentlich" Stillen ist ja auch völlig normal. Bei einer Oberweite von 80H fällt mir das "Auspacken" aber doch schon schwer, wenn ich nicht alleine bin.

Danke nochmal für die Hilfe, LG SIlke

Iris

Hallo Silke,

melde Dich doch hier an

Dann kannst Du hier in den Foren schreibe...da bekommst Du bestimmt auch noch andere Antworten...

Ich selber kann Dir da leider nicht raten aber was ich Dir sagen kann, ist, das ich auch eine recht große Oberweite habe und das ich mcih auch ein wenig schwer getan habe beim Stillen in der Öffendlichkeit.... ich habe mich gleich so gesetzt, das möglichst wenige einblick erhielten und dann habe ich auch noch versucht mich hinter jemand anderem zu verstecken..ich denke das ist ganz normal.

Seid etwa einer Woche habe ich nun Stillshirts, das sind normale Pullover mit Sclitzen für die Brüste...nun brauche ich nicht so frei da zu sitzen und meine Brust sieht man fast gar nicht....ich finde es so sehr schön und auch angezogen in der Öffentlichkeit zu stillen...

Ich denke schon, das Du noch recht gute Chancen hast wieder zu stillen, allerdings brauchst Du Anleitung und motivierende Unerstützung....

LG
Iris

Einen lieben Gruß
Iris

Sibylle · Ehemaliges Mitglied

Liebe Silke,
wir haben hier im Forum auch ein Unterforum "Relaktation". Das bedeutet eine Wiederaufnahme des Stillens nach schon erfolgtem Abstillen. Vielleicht magst du dir mal Miriams Geschichte durchlesen:
http://www.stillclub.org/relaktation.htm
Auch Adoptivmütter können ihre Kinder stillen. Es ist also noch alles drin bei dir! Nur nicht den Mut verlieren!

Natürlich kannst du das BES auch selbst probieren ohne Hilfe. Es gibt dazu auch eine Anleitung:
http://www.stillunterstuetzung.de/de/eltern-info.htm

Das mit dem ganz oft Anlegen hat schon seine Richtigkeit, doch bei der geringen Milchmenge kann es leicht sein, dass dein Kind zu wenig bekommt. Dieses Risiko würde ich nicht eingehen.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du trotz eventuellen Vollstillens dann durchaus auswärts abgepumpte Muttermilch per Flasche füttern könntest. Gerade weil dein Kind ja die Fasche kennt. Aber das ist ja jetzt noch nicht das Problem.

Liebe Grüße
Sibylle
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AFS-Stillberaterin und Forumsmami
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Sibylle · Ehemaliges Mitglied

Ach so: Kann ich dir bei deiner Suche nach einer Stillberaterin helfen?

Liebe Grüße
Sibylle
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Silke · Gast

Hallo Sibylle, es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde.
Mittlerweile ist es leider so, dass die Milch, bis auf ein paar vereinzelte Tropfen aus der rechten Brust (wenn ich "drücke"), ausgeblieben ist und Louisa ein reines "Flaschenkind" geworden ist.
Sie bekommt ausschlielßich Pre Milch und trinkt aus Flaschen mit Neugeborenen-Tee-Saugern.
Die elektrische Milchpumpe ist wieder in der Apotheke, weil ich kein Rezept mehr dafür habe. Allerdings habe ich am Montag einen Termin bei einem neuen Frauenarzt, mit dem ich nochmal darüber sprechen kann. Ich selber besitze die Handpumpe von Avent, mit der ich aber leider, schon zu der Zeit als ich noch reichlich Milch hatte, keinen Erfolg hatte.
"Notfalls" würde ich mir aber auch selber noch eine elektrische Pumpe und ein Brusternährungsset kaufen. Heute war ich bei einem Vortrag über das Stillen und habe zudem auch noch ein paar Beiträge zur Relaktation gelesen, was mich ganz schön motiviert hat.
Mein Freund tröstet mich, weil es mit dem Stillen nicht geklappt hat und versucht erfolglos mir Schuldgefühle auszureden, würde aber auch alles tun um mich bei einem Nauanfang zu unterstützen...
Vielleicht könntest Du mir wirklich noch bei der Suche nach einer Stillberaterin helfen? (falls es nützt, meine PLZ ist: 46117)
Danke nochmal und LG Silke mit Louisa (jetzt fast 8 Wochen alt)

Anette · Stillclubsponsor 06/07/08 Moderator Beiträge: 2125

Hallo Silke,

Sibylle ist zur Zeit verhindert, sie ist mit ihrem Sohn im Krankenhaus.
Deshalb helfe ich Dir mal!

Wenn Du auf www.afs-stillen.de gehst, dann findest Du nach Postleitzahlen Stillberaterinnen sortiert.
Außerdem auch hier unter Kontaktadressen: www.lalecheliga.de.

Dann gibt es noch die Stillberaterinnen IBCLC, deren Beruf die Stillberatung ist, die machen das also nicht ehrenamtlich.
www.bdl-stillen.de
www.stillen.de
Dort sind sie ebenfalls nach Postleitzahlen zu finden.

Das mit dem Brusternährungsset ist sicherlich eine gute Idee, aber zusätzliches Pumpen wird wohl auch nötig sein.

Du warst sicherlich heute auf der Babymesse in Essen, oder?
Dort hat eine Stillberaterin-Kollegin von mir einen Stillvortrag gehalten.

Alles Gute für Euch und viel Erfolg!

Viele Grüße von Anette mit Tobias 8/99, Markus 9/96, Hanna 12/93 und Sebastian 4/92.

Miriam und Erik · Stillclubsponsor 05/07/08 Moderator Beiträge: 5900 Ort: Münsterland

Ich habe ja auch eine Relaktation gemacht... Es ist machbar, aber halt anstrengend. Es lohnt sich aber!

Hast du meinen Erfahrungsbericht gelesen? http://www.stillclub.org/relaktation.htm

Ich denke auch, dass du unbedingt mit einer Stillberaterin sprechen solltest

Sie liefert dir die notwendigen Hintergrundinformationen und wird dich bestärken.

Liebe Grüße!

Miriam mit Erik und Finnigan

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Liebe Grüße!

Miriam mit Erik (02/04) und Finn (09/06)

Conny · Gast

Hallo Silke,

ich will mich auch mal melden und dir ein bißchen Mut zum Stillen machen.
Ich glaube schon, dass du die Milchmenge wieder erhöhen kannst.
Wichtig sind dabei eine angenehme und stressfreie Umgebung. Probiere doch mal den Stilltee aus (gibts in der Apotheke lose; ich trinke manchmal ein bis zwei Liter pro Tag) und autogenes Training, wobei du bewusst versuchst mit deinen Gedanken die Milchproduktion anzuregen. (Dies hat bei mir schon funktionierte, besonders wenn ich Stress hatte.)
Vielleicht hilft es auch, wenn du deine kleine Tochter mal eine Weile nuckeln lässt. Dies mochten meine Kinder immer gern.
Das Pumpen ist wichtig, aber belastet die Psyche.
Und wenns dann wieder klappt, kannst du ja nach und nach eine Mahlzeit ersetzen.
Bevor du ihr die Flasche gibst, lege sie doch noch mal an.
Ganz wichtig sind positive Gefühle!
Also weiterhin viel Glück!

LG Conny