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Hallo, Ihr alle im Forum,
schon länger habe ich keine Beiträge mehr geschrieben weil sich, meiner Meinung nach, alles beruhigt hatte.
Unsere Ex hat einen neuen Lover, und ihr Benehmen wurde gemäßigt. Keine Drohanrufe mehr, kein Boykott, und ein halbwegs vernünftiger Ton im Umgang. Umgang findet regelmäßig statt, Verhandlungstermin wegen Erweiterung steht bevor, Kind ist immer fröhlich, eigentlich alles Bestens.
Doch zur Zeit dreht sich alles um. Ich habe nun ein jahr gekämpft, an Behörden und Ämter, an Rechtsanwälte und Rentenkonten geschrieben, mich bemüht, immer da zu sein, meinen LG zu unterstützen, wos nur geht. Hab Terminisiert, und Kurse für Eltern ausfindig gemacht, dabei meine eigenen Kinder sogar vernachlässigt.
Und nun: Er spricht nicht mehr mit mir. Nun ja - schon, nur das alltägliche. Mein LG ist mit den Gedanken nicht mehr da. Wochenlang hat sich das täglich gesteigert, er kümmert sich um nichts, was mit mir und meinen Kindern zu tun hat, interessiert sich nicht für die Messe, in der meine Tochter als Engel mitsingt, hört garnicht zu, wenn sie etwas sagt, oder ich frage.
Er ist nicht anwesend. Gestern erfuhr ich zum Teil, warum. Er hat seine leibliche Mutter seit über 30 Jahren nicht gesehen, seit sie die fünfköpfige Familie verließ. Nun steht ein Wiedersehen auf dem Programm, in Afrika. Er fliegt hin. Alleine. Er hat viel verdrängt, und muß es aufarbeiten. Das ist der eine Grund. Den verstehe ich.
Aber der andere Grund: Er hat Angst um seinen Sohn, obwohl jetzt alles so gut läuft. Er würde lieber täglich mit ihm telefonieren, ihn immer ganz bei sich haben,- obwohl er den ganzen tag berufstätig ist, und nicht mal meine Kinder sieht, weil sie früh noch schlafen, und abens schon wieder schlafen.Er steigert sich in irgendwelche Gedanken hinein, die Ex könnte ins Ausland ziehen, oder dem Kind was antun, oder oder oder.
Er hat sich so sehr hinenmanövriert, daß ich nicht weiß, wie und ob ich ihm da helfen kann.
Unser Liebesleben existiert seit Wochen nur, wenn ich die treibende Kraft bin, obwohl das früher ganz ganz anders war.
Ist es denn so, daß ich als Zweitfrau (eigentlich Drittfrau) meine ganze Kraft investiere, für nichts und wieder nichts? das kanns doch nicht sein.
Ich habe so ein Gefühl, als würde mein LG mir übel nehmen, daß meine Kinder bei mir sind, und seine nicht bei ihm.
Und dabei kam ich erst hinzu, als die Situation schon lange so war.
Ich bin unschuldig, und kann nun den ganzen Mist austragen?
Braucht er mich nur, damit ich sein verkorkstes Leben repariere, und dann nicht mehr?
Liebe Zweitfrauen, und Väter, habt Ihr ähnliche Erfahrungen, Gedanken, könnt Ihr mir die Situation aus Eurer Sicht erklären? Ich bin für alle Hinweise dankbar.
Barbara aus Wangen