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Hallo Ihr Lieben,
ganz vielen Dank für Eure netten Worte und Eure moralische Unterstützung.
Ich überlege schon seit Tagen, wie ich es anstellen kann mit dem Mädchen mal unter 4 Augen zu sprechen, ihr anzubieten dass sie zu mir kommen kann um sich mal auszuheulen oder was immer sie benötigt. Unser Verhältnis ist ganz ok (wenn wir allein sind), aber es ist trotzdem ziemlich distanziert. Ich weiß nicht recht wie ich sie ansprechen soll.
Die beiden Mädels haben eine recht schwierige Situation im Moment und besonders Franzi, die ja heftig in die Pubertät geraten ist, macht sich gerade überall unbeliebt - zu Hause - bei uns - in der Schule. Sie hat sich mit sämtlichen Freundinnen in die Wolle gekriegt, gibt sich nur noch mit älteren Jungs ab und ist rotzfrech. Trotzdem tut sie mir leid, auch wenn ich sie manchmal würgen möchte, denn ich kann mir ein bisschen vorstellen wie das ist. Sowieso mit sich selbst unglücklich, zu Hause ist Mama natürlich auch inzwischen angenervt (was ich gut verstehen kann), mit dem Lebensgefährten ihrer Mutter will sie nix zu tun haben und lässt sich von ihm gar nichts sagen was die Situation natürlich noch nerviger für alle macht, Papa verhält sich auch immer recht distanziert, unternimmt nie was mit den Kindern und fühlt sich eher belastet wenn sie da sind, weil er es nicht gewohnt ist sie um sich zu haben. So richtig ist eigentlich keiner von denen, die ihnen wichtig sind – nämlich Mama und Papa – mit vollem Verständnis für sie da.
Die Kleine (8) ist noch ganz zugänglich, aber Franzi ist natürlich grundsätzlich zur Zeit gegen alle Erwachsenen die an ihrer „Scheiß“-Situation „Schuld“ sind.... ich kann mit ihr reden wenn ich allein bin, aber es wird nie so richtig persönlich. Sie hat auch keinen Bock, wenn ich ihr anbiete ob sie mit mir in die Stadt fährt (um mal mit ihr allein zu sein) – sie will dann lieber bei ihrem Freund abhängen (wer auch immer das ist – es wechselt jede Woche einmal). Sie ist gerade 13 geworden, es tut mir wirklich leid, dass sie nun mit Gewalt innerhalb von Wochen erwachsen werden will.
Im Augenblick fällt mir ehrlich gesagt nur eins ein: nett zu ihr sein. Damit laufe ich natürlich auch Gefahr, mich von ihr tyrannisieren zu lassen.....
Schwierig, schwierig, ich habe keine eigenen Kinder und bevor ich mit meinen LG letztes Jahr kennengelernt habe, habe ich 12 Jahre lang allein gelebt. Mir fehlt da auch ein Stück Erfahrung mit Kindern.
Wirklich: ich könnte beide Eltern packen und würgen und schütteln. Sie kriegen es nicht hin alle 14 Tage geregelt die Besuchswochenenden einzuhalten (es kommt bei irgendeinem immer was dazwischen) und überhaupt ist jeder mit sich selbst beschäftigt. Die Kinder brauchen aber nicht in 10 Jahren Zuwendung – wenn die Eltern sich wieder eingekriegt haben und ihr Leid der Scheidung auskuriert haben, sondern jetzt.
Und ich bin, weil ich versuche auf Regelmäßigkeit zu bestehen, der „Moralapostel“, der nur immer was zu meckern hat.
Neulich habe ich geglaubt es bewegt sich was, weil die Eltern sich endlich mal zum Essen verabredet haben, um über die Kinder zu sprechen. Haben sie das? Nein, sie haben einen schönen netten Abend verbracht und über Gott und die Welt gesprochen. Tja, sie brauchen wohl Zeit....um mit der Situation klar zu kommen. Aber wieviel denn? Die Trennung ist 3 Jahre her, die Scheidung 1 Jahr, noch 3 Jahre? Ich glaube für Franzi ist es jetzt allerhöchste Eisenbahn, dass jemand sie packt und festhält, damit sie nicht vollends untergeht. Sie darf bis 22:30 Uhr am Wochenende bei ihren Freund bleiben - ehrlich: ich finde dazu ist doch wirklich noch genügend Zeit! Aber Mama und Papa müssen dann keinen Kampf mit ihr führen, wenn sie es erlauben.
Ich könnte ja sagen: nicht mein Problem – nicht meine Kinder – das hat nur deshalb Schieflage, weil ich alle 14 Tage ein extrem angespanntes Wochenende mit durchlebe. Es ist für alle Beteiligten blöd, weil die Kinder nur noch aus „Pflichtgefühl“ zu uns kommen und der Vater sie nur noch aus „Pflichtgefühl“ holt.
Wenn sie 4 Wochen nicht da waren – stört keinen. Glaubt nicht, dass die Kinder in der Zeit nur einmal anrufen oder mein LG seine Kinder anruft nur mal um Hallo zu sagen.
Und dann: aus heiterem Himmel, fängt er an sein Leid zu beweinen und will seine Kinder wieder haben. Das verstehe einer – ganz ehrlich: ich bin damit überfordert, fühle mich aber trotzdem betroffen, weil die Kinder halt mal zu uns kommen und ich eben seit 1 Jahr dort wohne und es mir nicht egal ist wie es meinem LG geht. Natürlich tut er mich auch leid!
Uuupps! Halt! Schluß! Es tut mir leid Leute, dass ich mich jetzt hier nur ausgekotzt habe. Danke für’s lesen, aber ihr kennt das alle selbst in- und auswendig.
Also Ihr Lieben, danke dass ich mir Luft machen konnte!
Liebe Grüße, beeboo