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Hallo secondwoman,
ich kann Dir absolut keinen Rat geben, weil ich mich in einer
ähnlichen Situation mit seinen Kids befinde. Sein Großer ist
ebenfalls 9, die "Kleine" 6. Zwischen seinen Kindern und mir/meinen Kindern
herrscht im Moment Funkstille (erleichtert, oder erschwert? durch die große
räumliche Entfernung auch).
Ich finde es auf jeden Fall genial, dass Dein LG immerhin den Jungen
zurechtweist! Bei uns hat meiner jedesmal geschwiegen. Wenn ICH dann also
was gesagt habe, hat das umso mehr zum "Triumph" des Großen beigetragen.
Noch immer bin ich von Gefühlen überrollt... Die wollen mich nicht, muss ich das
persönlich nehmen? Nein! (Kostet aber Kraft). Kann ich irgendetwas tun, um
das Verhältnis zu bessern? Nein! - Denn egal, was ich tue, es ist schon falsch,
weil ICH es bin, die es tut.
Mein Lg meint, das sei nur eine Phase.... er hofft es. Ich glaube nicht, dass
es "eine Phase" ist. Obwohl mein Kopf es besser weiß, hab ich das Gefühl
"versagt" zu haben. Ich KONNTE in diesem Spielchen aber nur verlieren!
Das Einzige, was etwas helfen könnte, wäre, wenn die Mutter der Kinder ENDLICH
einen festen Lebensgefährten finden würde - glaub ich!
Meine Kids und ich sind in diesem Spiel nur der "ungewollte Anhang". Zwischen
den Kids geht es noch, aber ich, als Person, scheine die Mutter der Kinder
- in DEREN Augen - zu bedrohen!
Die DÜRFEN mich gar nicht mögen!! Grundkonflikt ist wohl, dass Papa Mama verlassen
hat (allein schon RÄUMLICH, denn die Trennung ging von beiden aus, Mama positioniert
sich aber als gestresste Alleinerziehende, die so wenig Geld hat und sich Arbeit suchen
muss). Also muss mit Mama was nicht stimmen. Das darf aber nicht sein, denn ich lieb
sie doch. Also muss mit Papa was nicht stimmen. Das kann aber auch nicht sein...
Mama ist allein - und Papa hat "Die da". Mama ist unglücklich - und Papa nicht!
DIE ist schuld = Verteidigungsstellung!
Man wird plötzlich beschossen, ohne dass man irgendetwas dafür kann, ohne, dass man
irgendetwas mit denen zu tun hat, ohne dass man irgendetwas dagegen tun kann!!
Ätzend!!
Bei diesen Überlegungen habe ich das Verhalten der Mutter in diesem "Spiel" völlig
außer acht gelassen. Wenn die dann - selbst wenn unbewußt - noch mit dazu beiträgt,
diese Haltung zu verstärken, geht gar nix mehr!
Dein Weihnachtskalender z.B..... Hätte bei uns dieselbe Reaktion ausgelöst. Kein
Danke, höchstens muffelig, nach Aufforderung des Vaters. Wenn die Mutter der Kinder
so etwas Schönes NICHT hinbekommt, muss sie von dem Jungen in Schutz genommen
werden (Mama macht so was nie.... - Egal, sie ist meine Mutter, da braucht die
andere gar nich rumschleimen). Macht sie es doch, ist der Triumph schon da (Mamas
ist viel schöner, hehe).
Mittlerweile denke ich: Egal, was und wie man es macht - man hat immer die A...Karte!
Die Kleine war schon einmal so "frei" mir am Telefon zu sagen: Können wir nicht mal
nach XX kommen, wenn ihr nicht da seid?
Ich zermarter mir schon das Hirn, ob und was ich hätte anders machen können...
Sollte man nochmal was versuchen... was wäre, wenn.... aber nein, bei uns geht im
Moment gar nichts mehr! Segen oder Fluch, bei uns sind die Möglichkeiten gegeben,
dass mein LG seine Kids auch ohne mich sehen kann...
Auch wenn ich einen anderen Anspruch habe und auch, wenn ich es mir anders wünsche:
Im Moment bin ich froh darüber!
Hätten wir näheren Kontakt, alle 2 WE oder ähnlich, es würde weiter eskalieren
- und ich stünde dem vermutlich genauso ohnmächtig gegenüber wie Du gerade.
Das einzige, was bei uns (auch nicht mehr beim letzten Mal) etwas geholfen hat, war
ein Gespräch mit dem Großen auf der "Metaebene". Ich hab ihn mir dann immer (mit LG
abgesprochen), nach ein paar Tagen des "freien Abschusses" meinerseits gegriffen und
unter vier Augen gesprochen. Bin von der Annahme ausgegangen, dass Kinder ja nicht
wirklich bösartig sind (grins, was echt schwerfiel manchmal). Tenor des Gesprächs
war immer: Hör mal, ich kann genausowenig für diese Situation wie Du. Es tut mir auch
leid, dass Deine Mama und Dein Papa nicht mehr zusammensein wollen, aber ICH kann da
auch nichts für. Sie wären auch nicht mehr zusammen, wenn es mich nicht gäbe, und sie
kämen auch nicht mehr zusammen, selbst wenn ich jetzt weg wäre. Ich weiß, dass Dich
das traurig macht, und es ist sicher nicht leicht für Dich, aber ICH kann auch nichts
dafür! Wollen wir nicht versuchen, gemeinsam aus dieser Situation das Beste zu machen?
Ich BIN nicht Deine Mutter und ich KANN es auch gar nicht sein! Ich weiß, dass Du sie
sehr lieb hast und es ist bestimmt für sie auch nicht leicht jetzt. Können wir nicht
einfach Freunde sein? So wie Du mit ..... befreundet bist? (Wenn hier ein "nein"
käme, würde ich ihn fragen, wie wir dann aus der Ist-Situation das beste machen könnten,
da sie nicht zu ändern sein wird).
Schöne Worte, die - wie gesagt - beim letzten Mal bei uns auf plötzlich absolut taube
Ohren stiessen. Deshalb bin ICH im Moment raus aus diesem "Spiel". Ich bin damit nicht
glücklich, aber auch nicht wirklich unglücklich darüber.
Ich wünsch Dir viel Kraft und trotzdem noch einen schönen Sonntag,
inanna