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Hallo Lauserin,
danke für deine "deutlichen" Worte, aber so duckmäuserisch, wie es vielleicht rübergekommen ist, läuft es bei uns nun auch wieder nicht! ;-) Mein LG sagt dem Jungen ziemlich oft und manchmal auch sehr laut die Meinung, wenn er zu weit gegangen ist. Trotzdem wirst Du doch genauso gut wie wir wissen, was es für Konsequenzen haben kann, wenn man das Kind anschreit und auf sein Zimmer schickt. Das Kind heult sich bei der Mutter aus, die Ex läuft rund und macht den Vater vor Gericht schlecht und stellt ihn als schreienden, prügelnden, permanent Hausarrest-verhängenden Vater hin. Ich weiß nicht, wie Eure Gerichtsverfahren gelaufen sind, aber wir haben sehr schnell lernen müssen, dass die Mutter sich alle Freiheiten der Welt nehmen kann, während der Vater sich keinen einzigen "Aussetzer" leisten darf :-(
Das mit dem Adventskalender in die Mülltonne kloppen ist vielleicht 'ne nette Idee, finde ich aber - ehrlich gesagt - ziemlich kindisch. So etwas hat meine Mutter mit mir gemacht (meine Geschenke kaputt gemacht, wenn ich mich nicht angemessen verhalten bzw. bedankt habe usw.) und ich fand das schon als Kind ziemlich unheimlich und sehr unangenehm (muss dazu sagen, meine Mutter war depressiv).
Mal ganz ehrlich: Verhältst Du Dich wirklich so den Kids deines LG gegenüber, wie du es mir eben vorgeschlagen hast? Wenn ja, glaube ich nicht, dass es (langfristig) zu irgendetwas führt...
Du hast Recht, wenn Du sagst, dass man konsequent sein soll (nein, ich überlasse meinem Hund NICHT die Rudelführung, aber es ist ja auch MEIN Hund und da bestimme ICH die Regeln und lasse mir von niemandem in die Erziehung reinquatschen), aber auch das ist nicht immer einfach, wenn man ein so harmoniesüchtiges Kerlchen an der Seite hat wie ich. Das Problem ist doch, dass in solchen Fällen eine gemeinsame Erziehung (damit meine ich das Elternpaar) gar nicht möglich ist, weil ja noch nicht mal die einfachsten Dinge kommuniziert werden können zwischen den Eltern. Und wenn ich morgens zum Kamm greife, um dem Jungen seinen Wuschelkopf wenigstens einmal durchzukämmen, bevor er wie ein Hippie-Kind in die Schule geht, bekomme ich von dem Kind an den Kopf geworfen, dass SEINE Mama es ihm überlasse, ob er die Haare gekämmt bekommen möchte oder nicht. Was also tun, wenn die Mutter offensichtlich die antiautoritäre Erziehung bevorzugt? Bzw. gar keine Linie drin hat, weil sie ihn zuweilen auch total anschreit (sie ist ebenfalls depressiv) und er offensichtlich sehr eingeschüchtert ist durch sie, wie wir immer wieder mitbekommen. Denn wehe, es fehlt der Radiergummi in der Federmappe, dann ist Polen offen zu Hause und der Junge kriegt abends bei uns einen Heulanfall, weil er den blöden Radiergummi nicht findet und die Wut seiner Mutter am nächsten Tag fürchtet... :-(
Deine Ratschläge fürs härtere Durchgreifen in allen Ehren, aber so einfach ist es in solchen Konstellationen mit laufendem Gerichtsverfahren eben leider auch nicht... :-(
Gruß,
Secondwoman
P.S. Mein LG nimmt seinen 9-jährigen nunmal noch beim Strasse-Überqueren an die Hand, genauso wie er ihn abends auch noch nicht alleine zu Hause lassen will. Auch wenn ICH das nicht gutheiße und es bei meinen Kindern anders machen würde, ist es doch immer noch SEINE Entscheidung, weil es SEIN Kind ist - oder sehe ich das falsch??? Wenn er mich bittet, das Kind an der großen Strasse an die Hand zu nehmen - soll ich es dann etwa nicht tun, weil ich es für unnötig halte in dem Alter und damit riskieren, dass dem Kind etwas zustößt? So ein Risiko eingehen, nur um MEINE Art der Erziehung klarzumachen? Wohl kaum... Wenn wir mal gemeinsame Kinder haben, werden wir uns sicher über solchen Themen streiten müssen, aber bei seinem Kind mache ich es nunmal so, wie er es für richtig hält.