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Was das Nicht- mögen angeht, kann ich nicht mitreden, ich hab die drei Kinder meines LG total gern, aber ich kann durchaus nachvollziehen, wenn das nicht der Fall ist. Wohl aber zum Thema, dass Kinder manchmal ganz schön nerven können. Bei uns hat das damit zu tun, dass am Papa- Wochenende sich 2 Erwachsene, 3 Teenager und 2 Hunde zwischen einem großem Kaninchenkäfug und zwei Vogelbauern auf 50 m² tummeln, auf denen noch mein Geschäft untergebracht ist. Manchmal streiten sich die Kinder. Manchmal pubertieren sie rum (VIVA auf volle Lautstärke). Manchmal toben sie durch die Bude, dass einem schwindlig wird. Manchmal benehmen sie sich ziemlich daneben. Aber das machen sie ja nicht, um uns zu ärgern. Wir hatten ein sehr offenes und ehrliches Gespräch zu dem Thema, seitdem ist es besser geworden und auch ruhiger. Wir suchen jetzt auch gemeinsam eine größere Wohnung mit mehr Platz in der Nähe der Wohnung der Ex- Familie. Ich denke, Ehrlichkeit ist besser als hintenrum Frust schieben, dadurch wird es nicht besser, im Gegenteil. Die Kinder sind doch schon groß genug, um zu begreifen, dass ihr Geplärre Dich im Moment besonders nervt, weil Du bald ein Baby bekommst und einfach ein bisschen Ruhe brauchst. Nimm Dir die Auszeit, mach die Tür hinter Dir zu, Papa ist ja auch noch da.
Wir können auch gemeinsam was draußen unternehmen, was kein Geld kostet, Schnitzeljagd oder Kastanien sammeln... da können die Kurzen nach Herzenslust toben und die Hunde freuen sich. In der Bücherei gibt es tolle Spielebücher zum Ausleihen. Wir haben auf dem Flohmarkt einen ganzen Stapel Gesellschaftsspiele ergattert, die ebenfalls gerne angenommen werden, vor allem bei schlechtem Wetter. Und die beiden jüngeren basteln auch gerne und haben einen Heidenspaß, im Haushalt mitzuhelfen (Marmelade kochen, Kuchen backen, Gemüse einmachen) oder gar fürs Geschäft mal mit anpacken. Der Große zeigt lieber seine Bärenkräfte und sein Geschick am PC, auch das läßt sich prima einbinden.
Wenn die Kinder da sind, sind sie nicht zu Besuch und werden von vorne bis hinten bedient und unterhalten, sondern sie nehmen Teil an unserem Leben. Da gibt es andere Regeln als zu Hause, und diese werden konsequent von uns beiden durchgesetzt. Und wenn es mir zuviel wird, ziehe ich mich zurück. Das ist mein verdammt gutes Recht. Und dann ist es mir auch egal, was hinter meinem Rücken abgeht, ich lasse sie streiten und mische mich nicht ein, sie können das auch selbst regeln und wenns zu arg wird greift der Papa durch. Den Anspruch auf einen tipptopp Haushalt und familiäre Harmonie darf ich halt nicht zu hoch ansetzen an solchen Tagen, da lasse ich 5 mal grade sein. Freitags vorm Kinderwochenende wird nur mal kurz gesaugt und gewischt und der Putztag auf den Montag danach verschoben, dann lohnt es sich wenigstens *grins* und geputzt werden muss ja eh.
Das Theater "ich ess dies nicht ich ess das nicht" (3 Kinder - 3 Wünsche) wird dadurch entschärft, dass sie sich bis Donnerstag abend überlegen, was am Wochenende auf den Tisch kommt, oder wir gehen gemeinsam einkaufen. Dann kann man das ganze auch gemeinsam kochen. Okay, Currywurst mit Pommes und Spaghetti Napoli sind nicht gerade das, was ich unter einer gesunden Ernährung verstehe, aber egal, das geht schnell und macht nicht viel Arbeit - wenn sie das alle zwei Wochen bei uns essen, wird sie das nicht umbringen, für eine gesunde Ernährung im Alltag bin ich nicht zuständig und wenn sie alle zwei Wochen bei uns gesund essen müssen, wird das ihre Alltagsskorbut auch nicht verhindern. Dafür greifen sie aber auch mal zu, wenn frisches Obst auf dem Tisch steht. Mit Zwang erreiche ich nix außer Streß und Ärger.
So läuft das bei uns, ich weiß nicht, ob Dir das was hilft. Geh auf Abstand, sag den Kindern sofort, wenn ihr Verhalten Dich nervt und warum und sucht dann gemeinsam nach einer Lösung. Beziehung statt Erziehung, denn das ist Sache der Eltern und Dein LG ist in der Pflicht. Die Kurzen können nichts dafür, dass sie ihrer Mutter ähnlich sehen und von ihr schlecht erzogen sind. Und Du bist nun mal nur alle zwei Wochen am Ball und kannst in der kurzen Zeit das Rad nicht neu erfinden... Du schreibst sie mögen Dich, also werden sie auch versuchen, zu Dir eine gute Beziehung zu haben. Das heißt nicht, dass sie nach Vorgabe funktionieren, aber dass sie sich Mühe geben, an den Papa- Wochenenden ein gemeinsames Familienleben auf die Kette zu kriegen.
Ich hoffe für Dich, dass sich Deine Beziehung zu den Kindern bessert und dass Ihr bald eine glückliche Patchwork- Familie seid. Halt uns auf dem Laufenden!!!