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THW: Geschichte - Ziel und Zweck

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Autor Beitrag
Jessi Ka

Ort: Augsburg

New PostErstellt: 23.07.03, 10:52  Betreff: Re: THW: Geschichte - Ziel und Zweck  drucken  weiterempfehlen

Hallo Baba,

die Ausführungen zur Geschichte des THW waren sehr interessant, für mich sind diese drei Buchstaben ausnehmend positiv besetzt, ich nehme es als einen Beleg dafür, dass nicht nur Gutgemeintes einen schlechten Zweck erfüllen kann, sondern diese Entwicklung auch andersherum stattfinden kann.

Ich finde es auch immer sehr gut, wenn man, wie z.B. bei Flutkatastrophen, militärisches Gerät der Bundeswehr nicht dem eigentlichen Zweck, der Zerstörung von Zivilisation, zuführt, sondern dieses zur Bewahrung selbiger einsetzt.


Was den Auslandseinsatz anbetrifft, alles ist Recht, was Menschenleben rettet. Es ist den Gegnern dieses Krieges nicht gelungen, die Zerstörung des Irak zu verhindern. Wenn das THW helfen kann, dem mehrfach geschundenen Volk wieder zu Trinkwasser zu verhelfen, dann ist dies nicht verdammenswert.

Andererseits muß man natürlich höllisch aufpassen, dass kein Automatismus dahingehend entsteht, dass unzivilisierte Militärs erstmal kaputtmachen dürfen, weil die Zivilisationen dieser Welt schon wieder für den Aufbau sorgen werden.

Vielleicht kann aber gerade eine starke Wiederaufbaukoalition entstehen, welche beim nächsten Versuch, mittels Mord und Totschlag eine selbsterfundene akute Bedrohung zu beseitigen, ein starkes Veto einlegen kann, nach dem Motto "Was Du heute nicht zerstörst müssen andere nicht morgen wieder mühevoll aufbauen"

Vielleicht fragt Angela Merkel dann mal die fleissige Helfer, welche unter hohem persönlichen Einsatz Trinkwasseranlagen reparieren, statt eine Sicherheitsberaterin, welche für deren Zerstörung sorgt, bevor sie sich auf die Seite der Zerstörer schlägt.

Irrtümer haben ihren Wert, jedoch nur hier und da,
Nicht jeder, der nach Indien fährt, entdeckt Amerika.

(E.K.)
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Baba Yaga


New PostErstellt: 23.07.03, 10:20  Betreff: THW: Verfassungswidriger Einsatz im Irak - Besatzungshilfe!  drucken  weiterempfehlen

Die Bundesrepublik Deutschland entsendet paramilitärische Einsatzkräfte in den Irak, die

,,in enger Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stellen vor Ort´´ operieren, so die offiziell-amtliche Verlautbarung aus dem Innenministerium!

Das Berliner Auslandskommando (THW/ Technisches Hilfswerk), das dem Bundesminister des Innern (!) untersteht, wird der illegalen Besatzungsverwaltung des Irak unter US-Befehl zugeordnet.
Die deutsche Teilnahme an der Okkupation ist in den vergangenen Wochen auf mehreren Ebenen vorbereitet worden und nicht nur nach Meinung internationaler Beobachter grob rechtswidrig.

Einsatzkräfte des THW für den [color=red],,humanitären Wiederaufbau´´
hatte Berlin bereits im Juni angeboten (siehe vorherigen Beitrag), aber deswegen statt mit dem Roten Kreuz oder den Vereinten Nationen, mit den US-Stabsstellen der Irak-Besetzung verhandelt.
Die politische Absicht der Arbeitsteilung, angesichts bombardierter Infrastrukturen des überfallenen Staates war offenkundig, da den US-Truppen nach eigenem Urteil nun nach dem Krieg ,,Personal, Geld und Flexibilität´´ fehlen.

Einen entsprechenden Bericht hatten US-Regierungsbeauftragte unter Leitung von John Hamre verfasst und darin dringend Besatzungshilfe angefordert.
Hamre reiste anschließend in die Bundesrepublik, wo er in der vergangenen Woche u.a. mit Beamten des deutschen Verteidigungsministeriums und des deutschen Finanzministeriums zusammentraf. Dabei wurde über weitere Maßnahmen der Besatzungshilfe verhandelt.
Mit Abschluß der Verhandlungen überbrachte der Leiter der Abteilung
,,Innere Sicherheit´´ beim Bundesministerium des Innern dem THW-Vorstand den Einsatzbefehl für das Irak-Kommando.

Das ist illegal und verfassungswidrig!!!

Bei ihrer Besatzungshilfe beruft sich die Bundesregierung auf ein ,,Gesetz zur Regelung der Rechtsverhältnisse der Helfer der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk´´ (§ 1/2).
Diese angebliche Rechtsgrundlage verfällt, weil sie sich den ,,Regeln des Völkerrechtes´´ unterzuordnen hat, denn diese ,,gehen den (Bundes-) Gesetzen vor´´ (§ 25 des GG).

Da die Anwesenheit von US-Truppen im Irak nach internationalem Völkerrecht illegal ist, ist auch die staatliche Beteiligung an infrastrukturellen Maßnahmen der Okkupanten illegal, sofern es sich Maßnahmen der illegalen Verwaltung und Aufsicht handelt.
Eine solche Zuordnung aber hat das Bundesministerium des Innern am 18.07.03 offiziell verfügt und mitgeteilt. Die offizielle, amtliche Veröffentlichung lautet, daß die THW-Kräfte ,,in enger Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Stellen vor Ort´´ operieren werden.

Solches Verhalten ist nicht nur gg-widrig, was noch schlimmer ist, es unterminiert die UN-Position und deren Ablehnung gegen den völkerrechtswidrigen Krieg und die ebensolche Besatzung durch US/UK-Truppen!

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Baba Yaga


New PostErstellt: 16.07.03, 12:13  Betreff: THW: Geschichte - Ziel und Zweck  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Das THW ist die direkte Nachfolgeorganisation der sogenannten ,,Technischen Nothilfe" (TeNo), einer Anfang der 1920er Jahre gegen die damaligen Arbeiteraufstände geschaffenen paramilitärischen Streikbrechertruppe.

Die TeNo ging während der NS-Zeit in der ,,Organisation Todt" auf, die zu militärischen Baumaßnahmen aller Art eingesetzt wurde.

Der neue Name ,,Technisches Hilfswerk" wurde nach dem 2. Weltkrieg (1950) gewählt, um diese Kontinuität zu verschleiern.

Die Gesamtstärke der 1950 gegründeten Einheit (,,Technisches Hilfswerk"/THW) wird von Berlin mit derzeit 75.000 Mann angegeben.
Die Organisation ist weltweit tätig und verfügt über ein eigenes Logistikzentrum in Afrika.

Das THW, eine angebliche ,,Hilfsorganisation" mit ,,humanitärem Auftrag", wurde ausschließlich für Einsätze in der Bundesrepublik gegründet,
um bei der Niederkämpfung von Aufstandsbewegungen tätig zu werden.
Diesem Zweck entsprach der dezentrale Aufbau in mehreren hundert ,,Ortsverbänden", deren ,,Technische Züge" den militärischen Einsatz gegen zivile Erhebungen lokal flankieren sollten.

Dafür wurden insbesondere Sprengkommandos sowie Bau- und Bergungstrupps eingerichtet.

Heute verfügt das THW über mehr als 660 Ortsverbände mit 810 ,,Technischen Zügen", 1.620 ,,Bergungsgruppen", 264 ,,Fachgruppen Infrastruktur", 132 ,,Fachgruppen Räumen" und 132 ,,Fachgruppen Stromversorgung" u.a.

Da diese Einheiten als ,,zivil" firmieren, können sie bei bürgerkriegsähnlichen Unruhen als Voraus- und Begleitkräfte der Bundeswehr zum Einsatz kommen, ohne dass Berlin politische und verfassungsrechtliche Kollisionen zu riskieren glaubt.

Seitdem das vereinigte Deutschland expandiert und innere Unruhen nicht zu fürchten hat, werden diese Paramilitärs zunehmend im Ausland eingesetzt, wo sie operative Aufgaben erfüllen.

Der Charakter dieser Tätigkeiten ist eindeutig. So war das THW bei seinem kürzlichen Afghanistan-Einsatz im Bereich der ,,internationalen Polizeihilfe" tätig. Dieses Aufgabenfeld wird u.a. vom Bundesnachrichtendienst (BND) betreut und weist eine ,,nachrichtendienstliche Komponente" auf.

Der angelaufene Irak-Einsatz weitet die damit in Verbindung stehenden Operationsgebiete aus und ist geeignet, Deutschland zur Besatzungsmacht im Mittleren Osten werden zu lassen - auch ohne Bundeswehrkontingente.

Eine öffentliche Diskussion über die fragwürdigen Umstände des Irak-Einsatzes und die sich ständig ausweitenden THW-Aktivitäten im Vorfeld oder in Nachbereitung internationaler Militäraggressionen findet in der Bundesrepublik bisher nicht statt.

Es sollte uns bewußt sein, daß die Entsendung von THW-Einheiten an der Seite der US-Besatzer im Irak die deutsche Verfassung bricht, aber zumindest rechtsstrittig ist!

Nach Ansicht internationaler Verfassungsrechtler verstößt die Berliner Irak-Offerte gegen das Interventionsverbot, das eine Beteiligung an der illegalen Besatzung fremder Staaten verbietet.

Einen schönen Tag noch

Baba Yaga


[editiert: 16.07.03, 12:15 von Baba Yaga]
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