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Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 07.12.06, 14:55  Betreff:  aufrüttelnder Brief aus Israel - Bitte um solidarische Unterstützung  drucken  weiterempfehlen




kopiert aus: http://de.indymedia.org/2006/12/163723.shtml



Desmond Tutu UN-Beit-Hanoun ....

Angelika 07.12.2006 08:54



From: "Angelika Schneider" Brief-aus-Israel(at)yahoogroups.de Subject: [Brief-aus-Israel] Aktuelles aus den besetzten Gebiete
Brief aus Israel 6.12.06
http://net-news-global.de/

Liebe FreundInnen,

(...) wie immer, nach einigen Tagen Abwesenheit, liegt eine Menge vor. Als erstes: es wird noch einmal und dringlich gebeten, an unsere Regierung zu schreiben und sie zu bitten, gegen die 'ethnische Säuberung' durch Verweigerung von Visa an PalästinenserInnen mit ausländischen Pässen aufs stärkste zu protestieren. Immer mehr Familien werden auseinandergerissen oder zur Auswanderung gezwungen, und zwar gerade die, die nach Palästina zurückgekehrt sind um am Aufbau des Landes, v.a. der Wirtschaft, aber auch z.B. Medizin und Erziehung, mitzuwirken. Ihre Verzweiflung und Wut ist leicht nachvollziehbar. Bitte tut was ihr könnt!

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Unter der nachfolgenden URL kann man ein Video von den Auswirkungen des Krieges auf die Kinder von Gaza sehen. Das Kommentar ist zwar auf Englisch, die Bilder sprechen aber für sich. Ein sehr sprachgewandtes kleines Mädchen erzählt empört von der Zerstörung ihres Besitzes - alle Kleidung riecht nach erstickendem Gas, ihre Ramadangeschenke konnte sie gar nicht genießen bevor sie zerstört wurden. Ein Amerikaner von World Vision empört sich über die Abkehr und Unwissenheit der Welt, kaum ein Journalist wage sich nach Gaza, das reine Wohngebiet in dem er steht wird ständig unter Beschuss genommen um die Bewohner von dort zu vertreiben. Besonders bewegend: die Untersuchung eines renommierten Psychologen an 1000 Kinder aus Gaza ergab, dass viele überhaupt den Lebenswillen verloren haben. Die darauffolgenden Bilder zeigen dies erschreckend deutlich. http://vids.myspace.com/index.cfm?fuseaction=vids.individual&videoID=1380469430



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Die Menschenrechtsorganisation Yesh Din warnt alle NGOs, die mit PalästinenserInnen arbeiten, dass ihre Arbeit empflindlich eingeschränkt wird durch die neue Order, nach der kein israelisches Fahrzeug PalästinenserInnen transportieren darf, es sei den, der/dem FahrerIn, egal welcher Nation, gelingt es, eine besondere Erlaubnis zu erwirken.

Selbst wenn die fahrende Person diplomatische Immunität besitzt, wird der/die mitfahrende PalästinenserIn bestraft.

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Eine glückliche Wahl: Desmond Tutu leitet die UN
Untersuchungskommission in Beit Hanoun.

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Auch vielleicht durch unsere Medien bereits bekannt: Moshe Ya'alon, frühere Stabschef der israelischen Armee ist nur durch die Intervention des stellvertretenden Premiers, Michael Cullen der Festnahme in Neuseeland entgangen. Cullen hat enorme Macht weil er die Posten von Justizminister, Generalstaatsanwalt, Finanzminister und Sprecher des Representantenhauses in sich vereint. Ya'alon sollte wegen Kriegsverbrechen vor Gericht gestellt werden.

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Amos Gvirtz leitet die Nachricht weiter, dass der Außenposten Migron - 250 Siedler in 60 Wohnwagen und zwei festen Gebäuden - vom Gericht für illegal erklärt wurde und die Gebäude zerstört werden sollten. Stattdessen hat das Ministerium für Bau und Wohnungswesen über 4 Mill NIS für Infrastruktur ausgegeben.

Der Fall ist anhängig vor dem obersten Gericht.

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Am 19. November hatten hunderte palästinensische ZivilistInnen sich in und um zwei Häuser geschart, die nach einem Telefonanruf der israelischen Armee binnen 30 Minuten unter Beschuss genommen werden sollten. Durch diese Aktion wurde der Angriff verhindert. Die Organisation Human Rights Watch hat diese Aktion scharf kritisiert und angedeutet, dass sie sogar ein Kriegsverbrechen darstellen könne. HRW hat behauptet, dass "bewaffnete Gruppen" und der Eigentümer eines der Häuser ZivilistInnen aufgerufen hätten, das Haus durch ihre Präsenz zu schützen. HRW wird zitiert: "Es gibt keine Entschuldigung dafür, ZivilistInnen zum Ort eines geplanten Angriffs zu rufen. Ob das Haus ein legitimes militärisches Ziel ist oder nicht, ist es illegal, Zivilisten bewusst der Gefahr auszusetzten." Die ISM dagegen gratuliert den EinwohnerInnen ob ihres mutigen Einsatzes und weist diese Kritik heftig zurück. Erstens seien die Menschen spontan zusammengekommen und nicht aufgerufen worden, zweitens aber verbiete die Genfer Konvention den Einsatz von ZivilistInnen als menschliche Schutzschilder nur im Falle, dass es sich um militärische Ziele handele. Ferner obliege die Verpflichtung, ZivilistInnen zu schützen, nach internationalem Recht den Angreifern und nicht der angegriffenen Bevölkerung. Die Kritik seitens HRW verwechsle zivilen Widerstand mit dem erzwungenen Einsatz von ZivilistInnen als Schutzschilder durch das Militär (was bei der israelischen Armee ja Gang und Gebe ist).

Es halten sich weiterhin ZivilistInnen in den Häusern auf, darunter auch ein amerikanischer Priester und eine Nonne. Diese berichten eingehend von der Zerstörung in Gaza und der Traumatisierung der Kinder. F16 Flugzeuge fliegen so tief, dass Kinder sogar aus ihren Betten geworfen werden. Es ist kaum überraschend dass immer mehr Kinder das Bett nässsen.

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Vom 18.-20. April 2007 soll wieder eine Konferenz in Bil'in stattfinden, um weiter gewaltfreie Aktionen zu planen und Widerstandsgruppen zu vernetzen.

Am vorigen Freitag hat sich eine kleine Gruppe an das Tor herangemacht und angefangen, den Natodraht vor dem Tor zu entfernen. Die Soldaten versuchten sie zu hindern, seien aber durch den Gegenwind daran gehindert worden, Tränengas einzusetzen. Ein Aktivist aus Bil'in wurde ergriffen und geschlagen als es ihm Gelang, das Tor zu passieren. Nach der Demo wurden Gummigeschosse auf - vermutlich Steine werfende - Kinder geschossen und Tränengas in Häuser am Dorfrand abgefeuert. Fotos der Aktion unter

www.palsolidarity.org/main/2006/11/24/bilin-24-11/

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Siedler in Hebron haben offenbar keine Angst davor, alte Antisemitismusformeln neu zu erregen. Zwei von ihnen versuchten, in ein palästinensisches Haus in Hebron einzudringen und beschimpften die MenschenrechtsaktivistInnen, die es beschützten, mit den Worten "Wir haben Jesus umgebrauch, euch bringen wir auch um!"

Inzwischen haben Siedler in Hebron sich eine neue Aktionsform ausgedacht. Sie haben zunächst Kabel auf ein palästinensisches Grundstück, auf dem Oliven- und Mandelbäume stehen, geleitet, und ein starkes Licht aufgestellt. Dann sind sie am Sabbatabend zu etwa 40 Personen dort eingedrungen, haben gebetet, gesungen und getanzt. Soldaten standen tatenlos dabei, die herbeigerufene Polizei zeigte sich nicht, Anrufe der Internationalen an das "District Coordinating Office", das für Beziehungen des Militärs zu der Zivilbevölkerung zuständig ist, waren erfolglos.

Mehrere solche Anrufe hatten allerdings Erfolg in einem Fall der Shehudastraße in Hebron, die vom Tel Rumeida Checkpoiknt zur jüdischen Siedlung Hadassah führt und normalerweise menschenleer ist. Dort gelang es Menschenrechtsarbeitern durchzusetzten, dass Kinder auf der von ihnen bewohnten Straße Fußball spielen durften, nachdem das Militär dies verhindert hätte. Es sei das erste Mal seit einer Ewigkeit, dass die Kinder auf ihrer eigenen Straße spielen konnten.

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Brian Avery, ein junger Brite dem 2003 durch israelischen Beschuss ein Großteil des Gesichts zerschossen wurde, hat ein Beschluss des obersten Gerichts erwirkt, dass eine militär-strafrechtliche Untersuchung des Vorfalls eingeleitet werden solle. Eine einfache Untersuchung durch das Militär war zu dem Schluss gekommen, es könne nicht bewiesen werden dass die Schüsse von der israelischen Armee stammten.

Avery war in Jenin als Arzt tätig, als vor dem Haus geschossen wurde. Als die Schusse aufgehört habe, ist er auf die Straße gegangen um nach Verletzten zu schauen. Nach Aussage von anwesenden ISM Mitglieder stand er unter einer Straßenlampe in einer roten Weste mit dem Wort "doctor" auf English und Hebräisch. Ein gepanzertes Transportfahrzeug sei in die Straße gefahren, worauf Avery und seine Begleiter die Hände erhoben hätten, um zu zeigen dass sie unbewaffnet waren. Aus dem Fahrzeug wurde aus kurzer Entfernung das Feuer eröffnet und etwa 30 Kugeln abgefeuert worden.

---------------------

Herzliche Grüße,

Anka

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matrix555

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New PostErstellt: 27.11.06, 19:05  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen

Apartheid nun auch im Verkehrswesen
(Wie man menschliche Kontakte zwischen friedlichen Palästinensern und Israelis unmöglich macht ER)

Amira Hass, Haaretz, 22.11.06

Der Zentralkommandeur, Yair Naveh, ließ Anfang dieser Woche eine weitere Streubombe fallen: er unterzeichnete eine Order, die israelischen Bürger verbietet, Palästinenser in ihren israelischen Fahrzeugen innerhalb der Westbank mitzunehmen.
Die Order wird ab 19.Januar 2007 in Kraft treten. Ausnahmen gibt es für jene Palästinenser, die einen Passierschein für Israel oder die Siedlungen haben oder die ihre Verwandten 1. Grades bei sich haben.

Der Grund für die neue Order ist natürlich „ die Sicherheit“, stellte der IDF-Sprecher fest. Man möchte verhindern, dass die eindringen, die terroristische Angriffe in Israel, in Judäa, Samaria und im Jordantal planen. Deshalb klingt die Order wie eine normale IDF-Granate, bei der es um „Selbstverteidigung“ geht. In Wirklichkeit ist es eine weitere Komponente im Regime der nationalen und ethnischen Trennung, die in der Westbank herrscht, ein Regime mit Privilegien für die jüdische Siedlerminderheit auf Kosten der individuellen und nationalen Rechte der Palästinenser. Wie andere Militärorder oder Knessetgesetze, die klugerweise in Sicherheitsargumente eingewickelt sind, wird auch diese Order Streubomben verteilen, die auch die wenigen verbliebenen Chancen, mit Palästinensern Friedensbeziehungen aufzubauen, zunichte machen.

Das Sicherheitsargument wird die Mehrheit der Israelis befriedigen, so wie sie mit den Hunderten von Straßensperren und Dutzenden von Militärkontrollpunkten in der Westbank – aus Sicherheitsgründen - einverstanden ist. Dass diese Sperren ein Dorf von seinem Land, ein Dorf vom andern, ein Dorf von der Stadt, einen Distrikt vom andern trennt und die Beweglichkeit auf ein Minimum begrenzt und so das normale Leben unterbricht, schert die Armeekommandeure, die diese Order erlassen, wenig. Diese Tatsachen hindern die Richter des Obersten Gerichthofes auch nicht, die Order zu genehmigen. Dies beunruhigt auch die Labor-Abgeordneten nicht. Dem größten Teil der israelischen Öffentlichkeit ist auch nicht klar, dass es genau die Kontrollpunkte und Straßensperren sind, die der israelischen Kolonisierungspolitik dienen. Sie schneiden die besetzte Westbank in schmale Streifen und in nicht zusammenhängende Enklaven, in denen Palästinenser leben, umgeben von einem Ozean von Siedlungen in einem zusammenhängenden jüdischen Territorium.
Das Verbot für Israelis, Palästinenser innerhalb der Westbank in ihrem Wagen mitzunehmen, ist ein Teil des Systems, das das Reise- und Transportwesen in der Westbank trennt. Das Verbot ergänzt eine andere Order: Palästinenser mit Passierscheinen für Israel dürfen keine Übergänge passieren, die Israelis benützen. Für die Palästinenser gibt es extra Übergänge. Das Verbot ist zusätzlich zum getrennten Straßensystem, das das Sicherheits-Establishment ungehindert in der Westbank weiterbaut: das eine für die jüdischen Siedler und die mit ihnen verbunden sind (und zufällig auch für die Gegner der Besatzung und die israelischen Araber, da es bis jetzt noch keine Order für diese gibt, dass sie diese Straßen nicht benützen dürfen) - das andere Straßensystem ist für die Palästinenser. Das erste hat breit angelegt Straßen, die beleuchtet und sicher sind und schnelles Fahren auf relativ kurzen Strecken erlauben. Das andere System hat schmale Straßen in schlechtem Zustand. Es ist sehr strapaziös auf ihnen zu fahren, weil man nur langsam fahren kann. Die vielen Kontrollpunkten nehmen zusätzlich viel Zeit in Anspruch..

Dies ist die Hierarchie, die tatsächlich in das „Siedlungsunternehmen“ mit ausgebauter Infrastruktur für die jüdischen Bewohner, ständiger Ausdehnung und Weiterentwicklung eingebettet ist. Im Gegensatz dazu wird der Lebensraum für die Palästinenser immer kleiner und die Entwicklung behindert. Die neue Order folgt einer anderen Order, die allen Palästinensern verbietet, durch das Jordantal – einem Drittel der Westbank - zu fahren und sich dort aufzuhalten; dazu Navehs „Politik der Unterscheidung“: das radikale Verbot für alle Bewohner der nördlichen Westbank - abwechselnd für die zwischen 16 und 35 – innerhalb der Westbank nach Süden zu fahren. Dieser Diebstahl von Zeit und Raum der Palästinenser ist wichtig, um abzusichern, dass „ihre getrennte Entwicklung“ immer hinter der jüdischen Entwicklung und immer am Rande einer schwachen, unterlegenen und entwürdigenden Existenz liegt.

Die neue Order wird „terroristische Elemente“ zusammen mit Autodieben, die die Schleichwege des Landes kennen, nicht davon abhalten, in gestohlenen israelischen Autos in die Westbank einzudringen; sie wird auch die nicht daran hindern, gestohlene israelische Autoschilder weiterhin an ihre Wagen anzubringen, Dokumente zu fälschen, sich wie Israelis zu kleiden oder Israelis zu entführen. Tatsächlich will diese Order zivile Ziele anzugreifen, Ziele des Friedens. Das Verbot für Israelis, Palästinenser in ihren Wagen mitzunehmen betrifft die Rechte der Israelis (Juden und Nicht-Juden), die palästinensische Freunde haben: sie sind dann nämlich nicht mehr in der Lage, zusammen in der Westbank zu fahren, gemeinsam Freunde zu besuchen, sie zu einem Arzt zu bringen, schneller nach Hause oder zu ihrem Olivenhain zu kommen.

Das Verbot betrifft all die entschlossenen israelischen Gruppen, die gegen die Besatzung kämpfen: Machsom Watch, Yesh Din, Aktivisten gegen die Mauer, Rabbiner für Menschenrechte, Ta’ayusch, das Komitee gegen Hauszerstörungen. Es betrifft auch die Menschenrechtsgruppen wie Hamoked, das Zentrum zur Verteidigung des Individuums, B’tselem und die Assoziation für Bürgerrechte. Aktivisten all der eben genannten Organisationen und Bewegungen treffen mit Palästinensern zusammen, fahren mit ihnen zusammen und entwickeln dabei Freundschaften. Bei ihren Treffen und gemeinsamen Fahrten auf den Straßen der Westbank erinnern sie die Palästinenser daran, dass es noch Israelis gibt, die keine Soldaten oder Siedler sind, dass es Israelis gibt, die gegen das Regime der Privilegien sind und dass es deshalb vielleicht eine Hoffnung für eine faire politische Lösung gibt.
Wenn Navehs Order nicht beizeiten rückgängig gemacht wird, hinterlässt sie unzählige kleine Streubomben, die explodieren und dann auch diese Hoffnung beschädigen werden.

(dt.Ellen Rohlfs)


____________________
Faschistische Regime spielen immer mit einer bestimmten Art von Propaganda. Weil sie die Dummen als Kanonenfutter für ihre Ziele brauchen, müssen sie ihre Botschaften in der Form einfacher Worte und emotionalisierender Muster kleiden, damit die unteren Anteile des Gehirns direkt adressiert werden.
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Sphinx


New PostErstellt: 27.11.06, 19:01  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen

Was für ein mieses, verlogenes (gelöscht, bjk) Olmert doch ist....

http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/6187282.stm


[editiert: 29.11.06, 07:42 von bjk]
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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 09.09.06, 15:18  Betreff:  Klage gegen den Berliner Polizeipräsidenten wegen Demo-Auflagen  drucken  weiterempfehlen




Klage gegen das Verbot von Hisbollah-Symbolen auf Demonstrationen gegen den Polizeipräsidenten beim Verwaltungsgericht Berlin erhoben

Der Deutsche Friedensrat hat soeben beim Verwaltungsgericht Berlin Klage gegen das Land Berlin erhoben. Mit dem Bescheid des Polizeipräsidenten in Berlin vom 10.08.06 war das Zeigen von Hisbollah-Fahnen und Bildern des Generalsekretärs der Hisbollah Sayyid Hassan Nasrallah untersagt worden.

Der Deutsche Friedensrat hatte zusammen mit der Palästinensischen Gemeinde Berlin und weiteren Organisationen am 12. August 2006 eine Demonstration gegen den Krieg im Libanon und in Palästina veranstaltet. Die Anmelder der Demonstration haben diese Auflage den Teilnehmern der Demonstration bekannt gegeben. Die Auflage wurde weitgehend eingehalten. Da weitere ähnliche Demonstrationen zu erwarten sind hält der Deutsche Friedensrat es für wichtig, die Auflage gerichtlich überprüfen zu lassen.
Die Polizei handelt auf Anweisung von Innensenator Körting. Das Verbot hat keine gesetzliche Grundlage und bringt selber Unfrieden. Der Deutsche Friedensrat hat daher Rechtsanwalt H.-Eberhard Schultz beauftragt, Klage gegen die Auflage zu erheben.

Nach Meinung der Polizei billigen die Versammlungsteilnehmer Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit der Hisbollah oder riefen zu solchen Verbrechen auf. Darin sehen wir eine einseitige Wahrnehmung des Nahostkonflikts. Das Zeigen von Hisbollah-Symbolen bedeutet keine Billigung von Kriegsverbrechen. Es gibt zahlreiche Belege für völkerrechtswidrige Kriegshandlungen Israels. Israel hat einen Aggressionskrieg gegen den Libanon begonnen, ohne sich um das Völkerrecht und die UNO zu scheren, die einzig und allein für Gewaltmaßnahmen zuständig ist. Damit hat es ein schwerwiegendes Kriegsverbrechen begangen, darüber hinaus weitere im Laufe des bewaffneten Konflikts. Während die Kriegsverbrechen auf israelischer Seite im Bescheid des Polizeipräsidenten ausgeblendet werden, wird die Hisbollah schwerer Verbrechen beschuldigt, unabhängig davon, ob tatsächlich Völkerrecht verletzt wurde. Zudem wird die Hisbollah auf ihre Kriegshandlungen reduziert und mit ungesicherten Zitaten dämonisiert. Dabei sehen viele unabhängige Experten in der Hisbollah einen stabilisierenden Faktor, deren Einbeziehung in den Friedensprozess dringend geboten ist.
Das Ziel der Demonstration war ohnehin nicht Partei für eine Kriegspartei zu ergreifen, sondern einen sofortigen Waffenstillstand zu unterstützen.

Vor diesem Hintergrund hat die Klage eine hohe Erfolgsaussicht. Das Grundrecht der Versammlungsfreiheit ist verletzt. Maßgeblich für den Aussagegehalt einer Versammlung ist die Intention der Teilnehmer. Dem Staat steht es nicht zu, stattdessen die politische Interpretation seiner Amtswalter zugrunde zu legen. Den Versammlungsteilnehmern geht es gerade darum, das verzerrte Bild der Hisbollah und Nasrallahs in der deutschen Öffentlichkeit zu korrigieren. Sie verurteilen alle im Völkerstrafgesetzbuch genannten Kriegsverbrechen, unabhängig von welcher Seite sie begangen wurden. Das Verbot kann daher rechtlich keinen Bestand haben.

08.09.2006

Deutscher Friedensrat e.V.
c/o Hans-Peter Richter


Rechtsanwälte Schultz & Förster
Haus der Demokratie und Menschenrechte
Greifswalder Str. 4 • 10405 Berlin
Tel. 030 43725028 • Fax: 030 43725027
www.menschenrechtsanwalt.de



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier


[editiert: 09.09.06, 15:39 von bjk]



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bjk

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New PostErstellt: 20.08.06, 13:16  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen




kopiert aus: http://www.jungewelt.de/2006/08-19/004.php



Zwischen Niemandsland

und Vier-Sterne-Hotel


Wie libanesische und palästinensische Flüchtlinge in Syrien unterkamen

Hans-Martin Gloël, Damaskus



Wo sich sonst die Schönen und die Reichen aus den Ländern des arabischen Golfs tummeln, posieren nun libanesische Flüchtlinge für ein Foto: Vor dem Panoramafenster in der Lobby des Ashtar-Hotels im syrischen Zabadani halten sie strahlend die gelbe Hisbollah-Fahne hoch, und kleine Jungs im Hassan-Nasrallah-T-Shirt grüßen mit Victory-Zeichen. Zumindest hier, 45 Kilometer nördlich der syrischen Hauptstadt Damaskus funktioniert die arabische Solidarität. Nachdem die meisten Touristen zu Kriegsbeginn das Vier-Sterne-Hotel am Fuße des Antilibanon-Gebirges fluchtartig verlassen hatten, fällte der Besitzer eine Entscheidung: Das Hotel gehört in dieser Sommersaison den Flüchtlingen aus dem Libanon. »Die Syrer versorgen uns mit allem, was wir brauchen«, sagt Umm Ahmed Najem, die vor den Bomben im Südlibanon geflohen ist.

Solidarität und ihre Grenzen

Wo sich sonst die Schönen und die Reichen tummeln: Libanesische Flüchtlinge vor dem Panoramafenster in der Lobby des Ashtar-Hotels im syrischen Zabadani. Mit dabei: Die gelbe Hisbollah-Fahne nebst Hassan-Nasrallah-T-Shirt
Foto: Hans Martin Gloel


Weit über 200000 Flüchtlinge – manche Quellen sprechen von bis zu 400000 – fanden in Syrien Aufnahme in Privathäusern, Parteigebäuden, Schulen, Kirchen und Moscheen. Syrien hat seine Grenzen geöffnet für Menschen, die meist nichts bei sich hatten als die Kleider an ihrem Leib und oft sogar ohne Papiere ins Land kamen. Wer die Grenzformalitäten in Friedenszeiten kennt, weiß, was das bedeutet. Hunderttausende von Libanesen aus dem Süden Beiruts, dem Südlibanon und der Bekaa-Ebene, Palästinenser aus den Flüchtlingslagern bei Tyrus und bei Baalbek strömten ins Land. Syrische Familien haben Flüchtlinge an der Grenze empfangen und mit nach Hause genommen.

Wo aber bei Privatleuten und Wohlfahrtsorganisationen die Hilfsbereitschaft auch nach über einem Monat Krieg noch grenzenlos erscheint, da hat der Staat inzwischen seine Grenze markiert: Im Niemandsland zwischen dem von der israelischen Luftwaffe mehrfach bombardierten libanesischen Grenzposten Masnaa und dem syrischen Grenzposten Jdeide campieren nun die Menschen, für die sich die syrische Grenze geschlossen hat. Etwa 120 Menschen wurden hier gestoppt, vor allem Palästinenser, aber auch Iraker, Sudanesen und Äthiopier. »Wir sind hier die Vereinten Nationen«, spaßt Basil Tamim vom Palästinensischen Roten Halbmond mit Sitz in Damaskus. Er sitzt vor dem Ambulanzwagen, der den hier Gestrandeten als Ausgabestelle für die lebensnotwendigsten Dinge dient. Dann aber erwähnt Basil Tamim resigniert, daß bereits seit fünf Tagen wichtige Hilfslieferungen ausgeblieben sind. Es fehlt sogar an Matratzen, und so schlafen viele auf dem blanken Boden.

Es ist völlig ruhig an diesem sonst so quirligen Grenzübergang. Fast surreal erhebt sich hinter dem Ambulanzwagen und den Flüchtlingen ein »Dunkin Donuts« mit einem sehr gepflegten englischen Rasen davor – wie ein letzter Gruß aus dem ehemals so bunten Libanon. In Syrien sind diese Restaurantketten noch ebensowenig angekommen wie diese Flüchtlingen – wenn auch aus ganz anderen Gründen.

Nicht wenige Politiker würden wohl einiges dafür geben, könnte man die ganze Palästinafrage ebenso wie diese Flüchtlinge in ein Niemandsland verbannen. Umso heftiger drängt sie aber mit jedem neuen Kapitel des Konflikts im Nahen Osten auf die Tagesordnung. Für die Betroffenen hat die jüngste Flucht alte Wunden vertieft: »Es ist das zweite Mal, daß ich vor den Israelis fliehen muß!« sagt Umm Mohammed, die 1948 aus dem Hule-Tal in das Bourj-Al-Shemali-Camp bei Tyrus floh. Nachdem die Bewohner dort neulich »Luftpost von Israel« mit der Aufforderung, die Region zu verlassen, erhalten haben, sitzt Umm Mohammed nun mit ihrer Familie auf Decken vor einem Klassenzimmer der Al-Qastal-Schule in Damaskus, die zumindest für die Ferienzeit als Unterkunft dienen kann.

Ali, Ahmad und Rami aus einem Palästinenserlager bei Baalbek werden erst wirklich agil, als es um die Frage geht, ob sie gerne einen libanesischen Paß bekommen würden, um bei einer eventuellen Rückkehr in den Libanon nicht wieder als Flüchtlinge leben zu müssen. Da schütteln sie heftig den Kopf und protestieren entschieden: »Sicher würden wir uns im Libanon gleiche Rechte wünschen, aber wir haben ein eigenes Land. Wir verlangen, daß die UN-Resolution 194 erfüllt wird, die unser Recht auf Rückkehr nach Palästina festschreibt«, sagt Ali.

Butheina Rashid ist als Angestellte des Hilfswerks der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) zuständig für die Versorgung der Vertriebenen. Die Großeltern der jungen Frau mit braunem Lockenkopf und herausforderndem Blick sind 1948 aus Nazareth nach Syrien geflohen: »Wir wollen nicht euer Mitleid,« ruft sie aus. »Der deutsche Außenminister hat in Israel nur von humanitären Dingen gesprochen. Macht endlich eine gerechte Politik! Schande über die demokratischen Regierungen die nur zusehen, wie wir wieder verjagt werden!« Und dann schließt sie ein leidenschaftliches Plädoyer für die Hisbollah an, die sich als einzige auch für die Sache der Flüchtlinge überzeugend einsetze: »Die Hisbollah steht über der Religion. Sie vertritt die Interessen aller Araber. Auch Christen und Sozialisten kämpfen in ihr mit.«

Abu Ali, ein Familienvater aus der Stadt Nabatieh im Südlibanon, pflichtet ihr bei und ergänzt: »Fast täglich hat Israel in den vergangenen Jahren die libanesische Souveränität verletzt – und nicht umgekehrt. Sie dringen in unseren Luftraum ein und töten auch außerhalb des Krieges immer wieder Zivilisten. Bei vergangenen Abkommen haben sie uns weder alle Gefangenen, noch alles Land zurückgegeben, um noch Anlässe für künftige Kriege zu geben.« Ohne diese Aggressionen, so Abu Ali weiter, »bräuchten wir keine Hisbollah. Die Waffen, die Israel einsetzt, dienen nicht der Selbstverteidigung, sondern letztlich einem Groß-Israel zwischen Nil und Euphrat. Wir aber wollen einen gerechten Frieden, bei dem keiner dem anderen mit Vernichtung droht.«

Traum von Koexistenz

»Wir leben gerne mit Juden zusammen«, sagt der alte Palästinenser Mahmoud aus Südbeirut, der 1948 aus Galiläa geflohen ist und jetzt auf wohl unabsehbare Zeit im Niemandsland feststeckt. »Wir haben immer mit Juden zusammengelebt. Sie glauben auch an den einen Gott wie wir. Das Konzept des Staates Israel hat aber dieses Zusammenleben zerstört. Als Israelis haben sie uns vertrieben. Wir können nicht in dieser Region mit einem Staat zusammenleben, der um seiner Identität willen Menschen vertreiben und töten muß.« Daß die Europäer Schuld an der Situation tragen, meint Ahmad Sukar, der 1948 aus Jaffa floh und bis vor wenigen Tagen in Südbeirut lebte: »In Europa wurden Juden über Jahrhunderte verfolgt und vernichtet, und wir sollen sie nun akzeptieren und die Folgen der europäischen Verbrechen bewältigen«, meint er.

Die meisten der Geflohenen würden wohl die Meinung des jungen Schiiten Abbas Musawi aus den südlichen Vorstädten Beiruts teilen: »Wir respektieren Juden als Gläubige und als Nachbarn. Aber weil der Staat Israel uns nicht als Nachbarn haben will, muß die Hisbollah auch Jerusalem einnehmen!« Bilal Abdullah aus Baalbek sieht die Dinge wesentlich nüchterner. Bei Ausbruch des Krieges war er gerade damit beschäftigt, den Auftritt von Feirouz für das große Baalbek-Festival im Jupitertempel zu organisieren. Die christliche Sängerin aus dem Libanon, die als »Goldene Stimme Arabiens« gilt, hätte in diesem Sommer viele tausend Gäste aus aller Welt nach Baalbek gelockt. Nun aber ist es gerade Bilal Abdullah, der die anderen aus ihren Träumen vom friedlichen Zusammenleben aufweckt: »Unser Flüchtlingsschicksal gehört zum Plan des ›Neuen Nahen Ostens‹. Die USA sagen, sie seien die Vorbild-Demokratie, die sie exportieren wollen. Es waren aber Europäer, die dort die Indianer fast ausgerottet haben. Jetzt macht Israel dasselbe in unserer Region mit uns. Diese Demokratie lehnen wir ab!«

Es ist, als wäre die sie umgebende Pracht der Lobby des Ashtar-Hotels bereits eine Vorbotin ihres Traums: Umm Ahmed Najem richtet sich in ihrem Louis-XVI-Sessel auf: »Nein, wir wollen nicht, daß Amerikaner und Israelis getötet werden. Aber wir wollen leben wie sie: in Frieden und Sicherheit. Wir wollen tanzen, singen und gut essen.«

Abgesehen davon, daß auch Amerikaner und Israelis ihre Sicherheit selbst als bedroht betrachten, würden wohl viele Umm Ahmeds Traum vom leben-und-leben-lassen teilen. Vorerst aber müssen die Menschen in dieser Region wieder und wieder die Folgen einer Politik der Vertreibung und Zerstörung bewältigen: Umm Ahmed Najem konnte sich nach dem Waffenstillstand vom 14.August als Libanesin auf den Weg machen, zurück in ihr Land. Am empfindlichsten trifft es aber die Palästinenser, deren Schicksal eine der Wurzeln des Nahostkonflikts ist: Die meisten von ihnen sitzen noch in Syrien oder zwischen den Grenzen fest. Flüchtlinge sind sie zwar im Libanon und in Syrien, aber hier müßten sie wieder ganz von vorn anfangen – irgendwo zwischen Niemandsland und Vier-Sterne-Hotel.

Hans-Martin Gloël, Nürnberg, z. Z. Damaskus, hat zwei Jahre in Jerusalem studiert und zwei Jahre in Beirut als evangelischer Pfarrvikar gearbeitet.



Mensch bleiben muß der Mensch ...
von Tegtmeier


[editiert: 21.03.07, 09:14 von bjk]
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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 20.08.06, 12:38  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen




... hier noch mal ein Rückblick



kopiert aus: http://www.zmag.de/artikel.php?id=1877


Hisbollah, Hamas und Israel:

alles was man über sie wissen sollte


Eine gefährliche Exkursion in die entfernte Vergangenheit, die vor nur 7 Wochen begann

von Alexander Cockburn
Counterpunch / ZNet Deutschland 21.07.2006



Als die Fernsehkanäle Israels Verteidigern unbegrenzte Zeit für Kommentare gaben, wurde die Botschaft laut, dass keine Nation – am wenigsten Israel – es erlauben würde, über die Grenze hinweg ein Bombardement oder einen bewaffneten Überfall ohne Vergeltung zuzulassen.

Die Richtlinie dieses Tsunami von Gefasel ist die, den Zuschauern keinerlei historischen Kontext zuzutrauen - also nichts von dem, was vor dem 28. Juni geschah, als ein israelischer Soldat gefangen genommen und zwei andere von Hamas getötet wurden und dies die Schlagzeilen beherrschte. Bald danach folgte der Angriff einer Einheit von Hisbollah-Kämpfern an der libanesischen Grenze. Das Gedächtnis soll am 28. Juni 2006 stehen bleiben.

Machen wir eine kurze Exkursion in die Vorgeschichte! Ich rede über den 20. Juni 2006, als die israelische Luftwaffe mindestens eine Missile-Rakete auf einen Wagen abfeuerte, um eine außergerichtliche Tötung auf der Straße zwischen Jabalya und Gaza auszuführen. Die Rakete verfehlte ihr Ziel. Stattdessen tötete sie drei palästinensische Kinder und verwundete 15 andere. (Einen Tag zuvor wurden von isr. Undercovereinheiten zwei Zivilisten aus Khan Yunis, ein Arzt und sein Bruder, irgendwohin entführt --- über diese erfährt man nichts, als ob sie keine Menschen wären. ER) Gehen wir zurück bis zum 13. Juni 2006: die israelische Luftwaffe feuerte Missile-Raketen auf einen LKW, um noch einen Versuch außergerichtlicher Tötung zu versuchen. Die folgende Ladung tötete neun unschuldige Palästinenser.

Nun sind wir schon im dunklen Zeitalter, das weit, weit zurückreicht bis zum 9. Juni 2006, als Israel am Strand von Beit Lahiya 8 Zivilisten tötete und 32 verletzte.

Das ist nur ein kurzer Trip zurück in der Erinnerung, und wir stolpern über die Körper von 20 Toten und 47 Verletzte – alles Palästinenser, die meisten sind Frauen und Kinder.

Israel bedauert ... oh, nein! Israel bedauert nicht im geringsten. Es macht sich nicht einmal die Mühe, Bedauern vorzutäuschen. Es sagt: „ wir behalten uns das Recht vor, Palästinenser zu morden, wann immer wir wollen. Wir behalten uns das Recht vor, ihre Führer zu morden, ihre Häuser zu zerstören, ihr Wasser zu stehlen, ihre Olivenhaine auszureißen, und wenn sie sich dem widersetzen, nennen wir sie Terroristen, die den „Friedensprozess“ vernichten.

Nun sage ich: Israel will die Hisbollah auslöschen. Es möchte natürlich dem libanesischen Volk kein Leid antun, so lange es kein Unterstützer der Hisbollah ist oder irgendwo in der Nähe einer Person oder eines Hauses, eines Autos, eines LKW, einer Straße, eines Busses, eines Feldes, eines Elektrizitätswerkes oder einer Post steht, von der ein isr. Kommandeur oder ein Pilot glaubt, dass dieses oder dieser etwas mit der Hisbollah zu tun hat. Bei einer dieser Möglichkeiten gilt kein Versprechen. Dann wirst du oder deine Frau oder deine Mutter oder dein Baby getroffen/ verbrannt.

Israel bedauert ... oh nein! Siehe oben. Es bedauert nicht im geringsten. Auch George Bush oder Condolezza Rice oder John Bolton bedauern nicht. Letzterer ist der moralisch Primitive, der jeden Tag, an dem er als Amerikas Botschafter in der UNO sitzt, Schande über sein Land bringt. Er hat gerade der Welt erzählt, dass ein toter israelischer Zivilist moralisch viel mehr Wert ist als ein libanesischer.... Keiner von ihnen spricht ein Bedauern aus. Sie sagen, die Hisbollah ist ein Krebsgeschwür im Körper des Libanon. Manchmal endet das Herausschneiden des Krebsgeschwürs mit dem Tod des ganzen Körpers .. auch mit Körpern von Babys. Vielen von ihnen. Schau dir mal die Website Fromisraeltolibanon.info an! .. Man kann sogar sagen, dass Israel zum Entstehen der Hisbollah beigetragen hat. Man kann es beweisen – doch dies erfordert noch einmal eine erschreckende Exkursion in die Geschichte...

Dieses Mal müssen wir fast unvorstellbar weit in der Geschichte zurück gehen. Bis 1982, bis vor die Zeit der Dinosaurier, vor die Zeit von CNN, ... Aber nicht vor die Zeit der Neo-Cons, die zu jener Zeit ... schon genau das taten, was sie jetzt tun: einen amerikanischen Präsidenten beraten, er möge Israel grünes Licht geben, um seine „Sicherheitsprobleme zu lösen“ indem es den Libanon zerstört. 1982 hatte Israel ein Problem. Yassir Arafat, der sein Hauptquartier in Beirut hatte, war gerade dabei zu verkünden, dass die PLO bereit sei, sich mit Israel zusammen zu setzen und im guten Glauben Verhandlungen über eine Zwei-Staatenlösung zu beginnen.

Israel will aber keine Zwei-Staatenlösung: denn das würde bedeuten – wenn die UN-Resolutionen ernst genommen würden – einen palästinensischen Staat direkt neben Israel, mit Wasser und zusammenhängendem Gebiet. Deshalb entschied sich Israel, die PLO aus dem Libanon zu jagen. Es verkündete, dass die palästinensischen Kämpfer die jahrelange Waffenruhe gebrochen hätten, indem sie ein paar Granaten in das nördliche Israel geworfen hätten.

Die Palästinenser hatten aber nichts dergleichen getan. Ich erinnere mich noch sehr gut, weil ich zu jener Zeit vom stellvertretenden Generalsekretär der UN, der mit den UN-Beobachtern an Israels Nordgrenze zu tun hatte, in sein Büro eingeladen worden war...er zeigte mir alle aktuellen Berichte dieser Zone. Seit über einem Jahr gab es keine Schießerei mehr an der Nordgrenze. Israel hatte gelogen...

Mit oder ohne Vorwand wollte Israel in den Libanon einfallen. Dies geschah und die IDF kam bis Beirut. Sie bombardierte und beschoss Städte und Dörfer. Sharons Militär tötete etwa 20 000 Menschen und ließ die libanesischen Christen Hunderte (Tausende ? ER) von palästinensischen Flüchtlingen in den Lagern Sabra und Shatila schlachten.

Das Töten wurde so schlimm, dass sogar Ronald Reagan aus seinem Schlummer erwachte und Tel Aviv anrief, Israel möchte aufhören .... ...... Wir sind nun 24 Jahre später, nachdem Sharon sein Bestes getan hat, 1982 den Libanon zu zerstören - und nun tun dies seine Erben noch einmal. Da sie die Idee eines gerechten Friedens-Vertrages mit den Palästinensern nicht ertragen können, ist dies hier das einzige, was sie tun können: Man nenne den Libanon eine Terror-Oase und bombt ihn zurück in die Steinzeit. Man nenne den Gazastreifen eine Terror-Oase und bombardiere sein Kraftwerk als 1. Schritt auf dem Weg in die Steinzeit. Man bombardiere Damaskus. Man bombardiere Teheran.

Natürlich wird Israel die Hisbollah nicht zerstören. Jedes Mal, wenn noch eine libanesische Familie getötet wird, vervielfacht dies den Hass auf Israel und unterstützt so die Hisbollah...

Ich hoffe, die Leser haben bei der kleinen Exkursion in die Geschichte ihre Freude gehabt – auch wenn sie gefährlich ist. Darum legen die US-Medien so viel Wert auf Geschichte – doch auch ohne die historischen Kenntnisse mag ein großer Teil der Amerikaner das nicht, was Israel tut. ...

Israels Angriff auf den Libanon im Jahr 1982 wurde in den USA schon nach wenigen Tagen unpopulär. Doch die USA zu zwingen, auf Israel Druck auszuüben, um das Grundproblem zu lösen, erfordert politischen Mut; denn tatsächlich ist kein US-Politiker bereit, sich mit der Israel-Lobby anzulegen – auch wenn noch so viele Familien im Libanon und im Gazastreifen auf dem Altar der Feigheit geopfert werden.


Übersetzt von: Ellen Rohlfs | Orginalartikel: "Dieser Artikel ist NICHT bei www.zmag.org erschienen!"



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[editiert: 20.08.06, 12:39 von bjk]
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New PostErstellt: 20.08.06, 12:35  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen




... eigentlich schade, daß bisher weder Cord noch Felix auf meine Antworten reagieren
... oder ist es bezeichend?

bjk



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New PostErstellt: 16.08.06, 18:18  Betreff:  Remail an Felix Pahl  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Felix Pahl
    ich war auch einer von denen, die wegen der Plakate von der Demo ausgeschlossen wurden. Dir auch vielen Dank für Deine sachliche Erwiderung, die in erstaunlichem Kontrast zu Deinen unsachlichen Bildtexten steht.
... PolitikerInnen empfinden Kritik an ihrer Politik, insbesondere ihrem persönlichen Anteil daran, fast immer als polemisch, populistisch und auf jeden Fall unangemessen
... eventuelle Ähnlichkeiten mit realen von mir kritisierten Personen und Personengruppen sind durchaus beabsichtigt


    Zitat: Felix Pahl
    Ich denke, wir unterscheiden uns in zwei wesentlichen Punkten.
... und auch darin, daß jeder von uns unterschiedliche Lebenserfahrungen gemacht hat und sich demzufolge auch eine unterschiedliche Herangehensweise bei der Wertung der Geschehnisse und deren Zusammenhänge - hier in Sachen Nahost-Drama - entwickelt haben wird


    Zitat: Felix Pahl
    Der eine ist, welche Zugeständnisse wir den TeilnehmerInnen der Demo aufgrund ihrer Wut machen wollen. Wir hatten eine Menge Sprechchöre in unserer Umgebung gehört, die wir inhaltlich völlig ablehnen ("Tod Israel" war nicht dabei, aber der Unterschied war nicht allzu groß) und waren trotzdem bei der Demo geblieben.
... hmm, nix für ungut, aber so ganz ahnungslos und unvorbereitet auf solche extremen Sprechchöre wart Ihr ja sicher nicht - oder?
... habt Ihr nun "trotzdem" oder gerade wegen der zu erwartenden Sprechchöre die strittigen Plakate mitgeführt?


    Zitat: Felix Pahl
    Ich stimme Dir zu, daß eine Demo unter anderem auch eine Gelegenheit ist, Wut zum Ausdruck zu bringen, und es deshalb nicht immer oberste Priorität sein sollte, jedes Wort auf die rationale Goldwaage zu legen. Wenn aber die Wütenden nicht unter sich sein wollen (wenn sie das wollten, müßten sie einen ganz anderen Demo-Aufruf schreiben), dann müssen sie für die Differenziertheit der anderen auch etwas Toleranz aufbringen, wie wir auch ihre Undifferenziertheit tolerieren.
... nicht einmal bei den üblichen Demos, die sich gegen alles mögliche wie Sozialabbau, Neonazis etc pp richten, wirst Du in der Regel solche wohlabgewogene Toleranz finden
... oder es sind Placebo-Demos der Gewerkschaften wie in den letzten 15 Jahren, doch selbst hier gibt's ab und an deftige Parolen
... übrigens wollen auch bei diesen Demos die Protestierenden keinesfalls etwa unter sich bleiben sondern möglichst breite Bevölkerungsschichten miteinbeziehen
... und wie können wir dann ernsthaft Toleranz und Mäßigung von denen erwarten oder gar verlangen, die mittelbar und/oder unmittelbar von furchtbarem Krieg und schrecklicher Vernichtung bedroht sind?
... wer auch hier noch ernsthaft meint, die solcherart von Unrecht, Not und Leid Betroffenen sollten doch bittschön soviel Toleranz aufbringen und differenzierte Sichtweisen gerade auf einer Demo akzeptieren, die gerechten Frieden fordert und sich gegen Unrecht, Not und unsägliches Leid in Nahost richtet, - also wer auch hier noch "Differenziertheit und Toleranz" einfordert und an eine gepflegte Debatte analog einer solchen im Uni-Hörsaal denkt, der/die ist vorsichtig ausgedrückt zumindest weltfremd
... doch für weltfremd halte ich Euch eigentlich weniger


    Zitat: Felix Pahl
    Du schreibst: 'da mildert auch der Zusatz "oppose the war"' nichts daran. Das ist kein Zusatz. Niemand von uns wäre auf den Gedanken gekommen, mit einem Plakat, auf dem nur "support Israel" steht, auf die Demo zu gehen. Der "Zusatz" macht die ganze Aussage des Plakats aus:
... tja, wenn der Wunsch der Vater des Gedankens ist
... kann es sein, daß es Euch da doch ziemlich an einsichtiger Diffenziertheit gemangelt hat und Ihr Euch gar nicht vorstellen wolltet/konntet, daß andere Menschen andere Schwerpunkte in Euren "Aussagen" sehen und Eure Texte vor allem provokant parteiisch finden würden?
... wie z. B. ich noch immer
... wie ich schon Cord gegenüber andeutete, hättet Ihr z. B. "oppose the war" als ersten Hauptsatz gewählt und dem "Support Israel" einen unmißverständlichen Zusatz beigefügt, der Eure differenzierte Botschaft unmiß- und vor allem allgemeinverständlich rübergebracht hätte, würde Euch kein Ordner der Demo verwiesen haben
... wie ich übrigens mitbekommen habe, hat Euch der Ordner ja auch gesagt, er habe mit jemandem von der Demoleitung über Eure Plakate gesprochen und entsprechende Rückendeckung für die Ausweisung erhalten
... vielleicht sollte/müßte mensch sehr viel öfter zunächst einmal sich selbst überprüfen ob er/sie denn die Ansprüche an andere in Sachen Differenziertheit und Toleranz auch bei sich selber ausreichend gewährleistet sieht


    Zitat: Felix Pahl
    wer ernsthaft die Menschen in Israel unterstützen möchte, sollte diesem Krieg entgegentreten. Wenn jemand so blind wütend ist, daß sie/er nicht einen Satz aus fünf Wörtern zu Ende lesen kann, sondern nach den ersten zwei Worten zuschlägt, sollte sie/er und nicht wir von der Demo ausgeschlossen werden.
... höre ich da etwa ein ganz klein wenig abgehobene Selbstgerechtigkeit heraus?


    Zitat: Felix Pahl
    Es gibt auf beiden Seite eine Menge Leute, die Angehörige verloren haben und trotzdem Sympathien für die Menschen auf der "anderen" Seite haben -- das nicht zu können ist nicht eine unausweichliche Folge von Verlust, Erniedrigung und Wut, wie Du es darstellst, sondern Ergebnis einer bestimmten Denkweise, die die Menschen in Gruppen einteilt. Es ist genau diese Denkweise, der es auf einer Friedensdemo entgegenzutreten gälte. Natürlich können alle demonstrieren, mit wem sie wollen, aber eine Demo, auf der die alle "Feinde" in einen Topf werfenden Schläger/innen der einen Konfliktpartei das Sagen haben, sollte nicht als eine alle Glaubensrichtungen, Nationalitäten und Ethnizitäten übergreifende große Friedensdemo verkauft werden.
... große Worte, Felix, aber leider nicht unbedingt klug differenzierte
... warst Du denn nicht auf der Abschlußkundgebung und hast die Reden von Gehrke, von Prof. Reisin, vom stellvertretenden libanesischen Botschafter und weiteren arabischstämmigen RednerInnen gehört?
... dort sind die von Dir vermißte Differenziertheit und Toleranz sehr wohl beachtet worden
... dem Motto "Friedensdemo" wurden all diese ausgezeichneten Redebeiträge durchaus gerecht !!!
... und mehr "Ausgewogenheit" - wobei ich diesen Begriff in diesem Zusammenhang überhaupt nicht mag - kann mensch von Demos ernsthaft nicht einfordern wollen und erst recht nicht von einem weltweiten Protest gegen Kriegs- und Völkerrechtsverbrechen !


    Zitat: Felix Pahl
    Das andere ist, daß Du die Schuld einseitiger verteilst als ich.
... tja, vielleicht hängt das aber vor allem mit der zwischen uns unterschiedlich betriebenen Suche und Analyse von Ursache und Wirkung, letztlich also einem möglicherweise unterschiedlichen Gerechtigkeits- und/oder Rechtsverständnis zusammen


    Zitat: Felix Pahl
    Ich bin auch der Meinung, daß die israelischen Angriffe, vor allem auch die menschenverachtenden Aussagen, mit denen sie öffentlich gerechtfertigt wurden, völlig inakzeptabel sind und deutlich verurteilt werden müssen; sonst wäre ich nicht auf die Demo gegangen.
... ein ehrenhafter respektabler Beweggrund, der sicher die meisten Demo-TeilnehmerInnen umtrieb, so sie denn nicht mittelbar und/oder unmittelbar betroffen waren


    Zitat: Felix Pahl
    Ich finde auch, daß klar gesagt werden muß, daß die Sicht Israels, es würde sich lediglich verteidigen, ein wichtiger Teil des Problems ist. Ein anderer Teil des Problems ist aber auch, daß andere in der Region meinen, sie würden sich lediglich verteidigen. Damit sage ich nicht, daß beide genau gleich falsch liegen -- für mich spricht einiges dafür, daß Israel in dieser Selbstwahrnehmung stärker irrt als die anderen -- dennoch ist auch bei den anderen die Tendenz, sich auf das hohe moralische Roß zu setzen und die eigene Gewalt als reine und gerechtfertigte Verteidigung zu deklarieren, verbreitet und sollte problematisiert werden.
... kann ich durchaus mitgehen, insbesondere weil ich die Geschichte der letzten 120 Jahre Nahost vor Augen habe


    Zitat: Felix Pahl
    Ich glaube nicht, daß man einer der beiden Seiten einen Gefallen tut, wenn man sie, wie Du, in ihrem selbstgerechten Gefühl, unschuldiges Opfer eines Aggressors zu sein, dem niemand etwas getan hat, bestärkt.
... och nö, bitte nicht vermuten und annehmen, worin ich wen "bestärke"
... eben haste so schön anhand von Fakten analysiert, wobei ich voraussetze, daß es wirklich geschichtlich fundierte Fakten waren
... und nu machste in Bezug auf meine Person auf Märchenstunde


    Zitat: Felix Pahl
    Der Konflikt wird nur zu lösen sein, wenn beide Seiten verstehen, warum die andere Seite sich angegriffen fühlt (woraus nicht folgt, daß beide Seiten in genau gleichem Maße angegriffen wurden). Das wirst Du wahrscheinlich für genau die elterliche Einstellung halten, die Du kritisiert hast;
... Jau - woher weißt Du?


    Zitat: Felix Pahl
    es ist aber die einzige Einstellung, von der ich glaube, daß sie einen solchen Konflikt lösen kann.
... Glaube soll bekanntlich Berge versetzen
... doch bei Recht und Unrecht kann mensch mit bloßem "ich glaube" ganz gewaltig auf die Nase fallen, sprich schreiendes Unrecht zu willkürlichem schlimmen Rechtbekommen umfunktionieren


    Zitat: Felix Pahl
    Es ist zwar schwierig, Menschen davon zu überzeugen, daß auch sie etwas falsch gemacht haben, aber noch viel schwieriger wäre es (abgesehen davon, daß es nicht stimmt), sie davon zu überzeugen, daß *nur* sie etwas falsch gemacht haben und die anderen nicht. Das aber müßte man tun, wenn man auf der Grundlage einer einseitigen Einschätzung den Konflikt lösen wollte
... also vorweg, ich habe weder ein Jurastudium noch ein Praktikum in Diplomatie und/oder ähnliches absolviert und kam insofern schon mal nicht in Gefahr, mein natürliches Rechtsempfinden verbiegen lernen zu müssen
... wenn also anhand von belegbaren Fakten sich herausstellt, daß an einem Konflikt eine Seite "etwas falsch gemacht" hat, z. B. im Sinne von Kriegsaggression, dann hat diese Seite Unrecht begangen und muß das voll verantworten
... Dein unterschwelliger Einschub "(abgesehen davon, daß es nicht stimmt)" läßt darauf schließen, daß nach Deiner Meinung Israel eigentlich nichts "falsch gemacht" oder wenigstens nicht mehr Falsches getan als die Libanesen und Palästinenser
... hmm, wenn dem so ist, belege das bitte, denn dann wäre der weitere Rechtsablauf ein anderer
... ist dem aber nicht so, braucht Israel nicht extra "überzeugt" zu werden um sich vor der Weltgemeinschaft verantworten zu müssen
... ich erinnere an die Nürnberger Prozesse !
... zwar ist die Situation in Nahost eine andere, denn Israel ist ja nicht militärisch besiegt und die WeltrichterInnen sind korrumpiert bzw. haben sich dem archaisch-alttestamentarischem "Rechts"verständnis der momentanen Supermacht USA unterworfen, doch trotzdem sind Völkerrechtsnormen universal gültig, nur die Frage, ob sie durchgesetzt werden können, bleibt leider offen
... auch bei sogenannten politischen Lösungen darf nicht "um des lieben Friedens willen" von den Völkerrechtsnormen abgewichen werden, doch leider ist die Realität oft eine andere
... und deshalb gilt es für Linke wie für Friedensbewegte erst recht, unbedingt standhaft zu bleiben und unbeirrt auf Einhaltung der Völkerrechtsnormen zu dringen
... Menschenrechte sind unverhandelbar - Punkt.


    Zitat: Felix Pahl
    -- oder aber gar nicht überzeugen, sondern militärisch gegen Israel gewinnen.
... sieht denn die UNO letzteres als ultima ratio nicht auch ggfs. in ihren Statuten vor?
... doch warum gleich militärisch? Wirtschaftliche Sanktionen, Boykotte und moralischer Druck sind gezielt und konsequent eingesetzt enorm wirkungsvoll und können unblutig zum gleichen Ziel führen
... allerdings keine solchen Sanktionen wie sie die USA gegen den Irak durchgezogen haben und zigtausende irakischer Kinder an Unterernährung und wegen fehlender Medikamente elend gestorben sind
... oder gegen Kuba schon jahrzehntelang und und und


    Zitat: Felix Pahl
    Aber dazu bräuchten wir nicht auf eine Friedensdemo zu gehen.
... ach, und warum in aller Welt nicht ???
... eine Demo hat nämlich m.E. nicht den Zweck und kann ihn auch gar nicht haben, irgendwelche Lösungen vorwegzunehmen bzw. anzubieten, sie sind in allererster Linie ein starkes Instrument, Proteste öffentlich zu machen


    Zitat: Felix Pahl
    Mit friedlichen Grüßen

    felix.
herzliche solidarische Grüße retour
Bernd Kudanek alias bjk



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von Tegtmeier


[editiert: 16.08.06, 18:27 von bjk]
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New PostErstellt: 15.08.06, 19:50  Betreff:  Remail an Felix Pahl  drucken  weiterempfehlen

    Zitat: Felix Pahl
    Ich vergaß zu schreiben, daß Du [...] in den Bildtexten, die auf Indymedia [...] gesperrt wurden, entfernen könntest.
Lieber Felix,

auch Dir ein ehrliches Danke für Deine überwiegend sachlich-unaufgeregte Antwort auch wenn darauf von meiner Seite noch so einiges zu erwidern und klarzustellen ist.

Sieh es mir aber bitte nach, wenn ich voraussichtlich erst morgen im Laufe des Tages hier im Forum antworten werde. Auf jeden Fall habe ich schon mal Deinen/Euren ausdrücklichen Wunsch respektiert und die strittig kommentierten Fotos aus dem Netz genommen.

Nicht etwa aus Trotz und/oder Starrsinn sondern nach wirklich ernsthaftem Abwägen hatte ich sie hier im Forum veröffentlicht, weil sie wie auch mein Haupttext in Teil 1 auf indymedia gelöscht wurden. Und anders als Du/Ihr bin ich nämlich noch immer nicht der Meinung, daß dies wirklich "natürlich völlig zurecht" geschehen ist, doch unter anderem auch darüber morgen mehr.

Herzliche solidarische Grüße
Bernd Kudanek alias bjk



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[editiert: 15.08.06, 19:52 von bjk]
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Felix Pahl
New PostErstellt: 15.08.06, 17:26  Betreff: Re: Die Welt schaut Verbrechern zu - welch widerwärtige Heuchelei sogenannter Demokraten  drucken  weiterempfehlen

Ich vergaß zu schreiben, daß Du, da wir ja zu einer rationalen Auseinandersetzung übergegangen zu sein scheinen, die aus der Luft gegriffenen Anschuldigungen in den Bildtexten, die auf Indymedia natürlich völlig zurecht gesperrt wurden, entfernen könntest.
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