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Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird

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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 06.05.04, 11:40  Betreff:  Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen




Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird

von Thomas Meyer-Falk - 06.05.2004 08:32


Seit einigen Jahren sitze ich in Bruchsal in Isolationshaft und man bot mir vor einiger Zeit mal an, ich solle doch arbeiten. Hierzu würde eine extra Haftzelle geräumt und mir ein schmucker Zwangsarbeitsplatz eingerichtet, auf dass ich in die Hände spucke und das Bruttosozialprodukt steigern hülfe. Es versteht sich von selbst, dass ich in dieser Zelle dann alleine hocken und nur zum fressen und schlafen in die benachbarte Isozelle zurückkehren sollte.
Einige Zeit spielte ich mit dem Gedanken, pro forma das Angebot anzunehmen, nur um dann das Inventar der Zwangsarbeits-Zelle „abzufackeln“ oder anderweitig „unbrauchbar“ zu machen, aber schon das hierfür notwendige „vorgetäuschte“ Eingehen auf die Aufforderung der Knastleitung halte ich für falsch (wie ich aus Prinzip Zwangsarbeit für unzulässig halte:
http://www.labournet.de/branchen/sonstige/knast/tmf.html).

Und so wurde mir von Frau Oberregierungsrätin X ( http://www.freedom-for-thomas.de/texte/knast/ - hier finden sich diverse Texte über ihr Wirken) auch 2004 mitgeteilt, dass ich nicht den „Sportfestersatzeinkauf“ tätigen dürfe, da ich mich schließlich weigere zu arbeiten!
Worum geht es da? Jedes Jahr findet an einem Sommerwochenende im Gefängnishof ein Sportfest mit Speis' und Trank statt; wer aus „Sicherheitsgründen“ hieran nicht teilnehmen darf, erhält als Trostpflaster die Möglichkeit, von seinem eigenen (!) Geld für 50 Euro beim Anstaltskaufmann Nahrungsmittel zu erwerben.

Nach Ansicht der Direktion des Knastes ist diese wahnsinnige Vergünstigung nur den folgsamen Insassen zu gewähren. C'est la vie ....

Schauen wir uns diese Anstaltsleitung etwas genauer an. An ihrer Spitze Leitender Regierungsdirektor Thomas M. (nicht zu verwechseln mit mir, ich heiße Thomas M.-F. :), ein ehemaliger Staatsanwalt, an seiner Seite die schon bekannte hochverehrte (oder so) Oberregierungsrätin Susanne G. und Diplom-Rechtspfleger Michael H.. Bei ihm fragen sich manche Gefangene, wann er denn endlich anfange, das Recht zu pflegen, oder wofür das Diplom denn sonst gut sei !? Aber Ironie beiseite!

Ich klagte erfolgreich schon 2002, aber auch 2003 gegen diverse Anhalteverfügungen dieser Anstaltsleitung. Sie hatten ein-/ausgehende Briefe konfisziert, da ihnen deren Inhalte missfielen (§ 31 Strafvollzugsgesetz lässt dies unter engen Voraussetzungen zu). Nur, dass das Gericht dem nicht folgen wollte und die Verfügungen als rechtswidrig beanstandete und aufhob.

Wer nun glaubt, ich hätte diese Briefe erhalten, bzw. absenden dürfen, der irrt, diese „Rechts-PflegerInnen machen gar nichts! Trotz diverser Dienstaufsichtsbeschwerden tut sich nichts! Es ist, als gäbe es die Beschlüsse gar nicht und im Unterschied zum Zivil- oder Verwaltungsrecht ist es im Strafvollzugsrecht weder möglich, Zwangsgeld noch Zwangshaft zu beantragen.

Vielleicht gibt es Menschen, die sich solidarisieren möchten und in Eingaben an die Frau Landesjustizministerin verlangen, dass
a)alle Gefangenen der JVA Bruchsal 50 Euro „Sportfestersatzeinkauf“ erhalten, auch jene die die Zwangsarbeit verweigern, somit auch ich;
b)die Anstaltsleitung unverzüglich die rechtskräftigen Beschlüsse vom 13.12.02 (Az: 2 StVK 161/00) und vom 10.11.03 (Az: 2 StVK 119/00) umsetzt.
Anschrift der Ministerin:
Corinna Werwig-Hertneck
Postfach 103461
D-70029 Stuttgart
Telefax: 0711-2792344
e-Mail:


Herzlichen Dank und mit Frühlingsgrüßen

Thomas Meyer-Falk, c/o JVA - Z. 3117, Schönbornstr. 32, D-76646 Bruchsal



Homepage: http://www.freedom-for-thomas.de ¦



Quelle: http://de.indymedia.org/2004/05/82630.shtml


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Vielleicht schreibt ja außer mir noch jemand an besagte Ministerin und vielleicht sogar auch mal an Thomas Meyer-Falk - ich werd' baldmöglichst an beide schreiben.

bjk


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[editiert: 31.01.07, 10:01 von bjk]
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Baba Yaga


New PostErstellt: 06.05.04, 23:05  Betreff: Re: Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen

Ich kenne diese Schikanen zur Genüge.

Nicht nur die Ministerin wäre damit zu consultieren, es gibt auch für jede JVA ein "Aufsichts"-Gremium, das die JVA-Beschwerden und Petitonen zu "B4ehandeln" hat.. - nur die Insassen bekommen das meistens gar nicht mit und demnach bleibt dieses Gremium "tatenlos"!
Ich würde über meinen Anwalt diesen Herrschaften meine Klagen übermitteln lassen und mit Veröffentlichung in der Presse drohen!

Die Liste der Mitglieder dieses Gremiums müßte in jeder JVA an der "schwarzen" Tafel (Bekanntmachungstafel) hängen(tut es aber oft nicht, bzw. muß man mit der "Lupe" suchen!).

Es handelt sich bei diesen Leuten um Mitglieder der regionalen und überregionalen Parlamente (Stadtrat, Kreistag, Berzirks- und Landtagsabgeordnete).

Außerdem gibt es mindest. einen Sozial-Referenten in jeder JVA, bei dem man einen Gesprächstermin durchsetzen kann und der die Referentennamen und Adressen bekannt zu geben hat und welcher auch Klagen weiterzuleiten hat, wenn er diesen nicht abhelfen kann.

Zu den rechtlichen Ansprüchen auf welche Zellen mit welchem Inventar man Anspruch hat, bzw. wie die Rechte durchzusetzen sind, könnte ich auch noch einige Anleitungen geben (möchte aber hier nicht weiter abschweifen, bzw. das nicht hier veröffentlichen, - das von mir bereits erwähnte Starfvollzugsgesetz gibt darüber auch Auskünfte, es sollte jeder Inhaftierte in seiner Zelle griffbereit haben, - bzw. den Besitz durchsetzen!!)

Ich jedenfalls hatte bisher i m m e r jede Arbeitsaufnahme in den JVA´s abgelehnt. Mir drohten sie sogar damit, daß ich nach Entlassung meine "Unterkunft und Verpflegung" in bis zu 5-stelliger Höhe zu erstatten hätte, wenn ich mich weigerte zu arbeiten.
Aber für 1.90 DM/h ließ ich mich nicht ausbeuten, auch und schon deshalb nicht, weil der Großteil des Geldes nicht ausbezahlt wurde und deshalb nicht für den "gefängniseigenen wöchentlichen Einkauf" (Horrorpreise) benutzt werden konnte!

Im Übrigen, besteht für jeden Inhaftierten das große Problem, mündliche und auch schriftliche "Verfügungen" und "Drohungen" juristisch anzufechten.
Man hat legal nämlich keine Möglichkeit, solche Schriebe der Anstaltsleitung und des Personals (die Meisten sind ohnehin Analphabeten) als Beweismaterial zu verwenden, weil die "Entnahme" aus der Anstalt nicht/kaum möglich ist und während der Haft sofort "konfisziert" wird, wenn die damit rechnen, daß man sich juristisch dagegen wehrt!

Es bleibt also, nur selbst zu entscheiden, was man will oder nicht und abzuwarten, welche Konsequenzen das innerhalb und außerhalb des JVA-Betriebes zeitigt!
Das Beste ist, mit dem Anwalt zu vereinbaren, daß er in regelmäßigen Abständen Besuche in der JVA vornimmt, da ensprechende Aufforderungen und Besuchsbegehren systematisch verzögert werden (und das, obwohl eigentlich die Post mit dem Anwalt nicht kontrolliert werden darf!).

Ich mache mal hier mit meinem "Erfahrungsbericht" Schluß, denn ich bin jetzt ziemlich müde (von einer langen Reise zurückgekehrt) und ich möchte die Leserschaft nicht vom traurigen Threadthema ablenken!
Mein Beitrag sollte lediglich eine Bestätigung anhand eigener Erfahrungen sein!

Morgen werde ich mir überlegen, wie ich dem Kerl vielleicht ein bißchen "Luft" verschaffen kann!

Gruß
Baba Yaga

PS.:
Auf Phöenix-Nachrichten 21:45 Uhr haben sie gerade erwähnt, daß in Brandenburg irgend wo Häftlinge von Wärtern angegriffen, gefoltert und beleidigt wurden (Schläge und Knochenbrüche)
...war wohl die weniger "subtil" übliche Art und Weise, sonst wäre es nicht publik geworden!


[editiert: 06.05.04, 23:14 von Baba Yaga]
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bjk

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Ort: Berlin


New PostErstellt: 07.05.04, 12:27  Betreff: Re: Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen

Offener Brief an

Frau Landesjustizministerin
Corinna Werwig-Hertneck
Postfach 103461
D-70029 Stuttgart


e-Mail:



Sehr geehrte Frau Landesjustizministerin Werwig-Hertneck,

seit längerem lese ich in der Internet-Plattform indymedia die Schilderungen des Häftlings der JVA Bruchsal, Thomas Meyer-Falk, über seinen Haft-Alltag und die Repressionen, denen er ausgesetzt ist. Und ich bin jedesmal sehr betroffen.

Herr Meyer-Falk erhebt in seinem Beitrag bei indymedia vom 6. Mai schwere Vorwürfe gegen die Anstaltsleitung, für alle Fälle teile ich Ihnen die entsprechende indymedia-URL mit: http://de.indymedia.org/2004/05/82630.shtml dort können Sie, falls Ihnen die Vorwürfe noch nicht bekannt sein sollten, seine massiven Beschwerden im Detail nachlesen. Daß ihm erlaubt ist, via Internet ihm widerfahrene Mißstände in der JVA Bruchsal zu veröffentlichen, ist sicher einmal der geltenden Gesetzeslage geschuldet, zum anderen aber beweist es, daß seine Vorwürfe zutreffen!

Er beklagt, daß
a) Gefangenen wie ihm, die sich einer angebotenen Zwangsarbeit verweigern und am jährlich wiederkehrenden Sportfest im Gefängnishof aus sogenannten Sicherheitsgründen nicht teilnehmen dürfen, sogar der sogenannte Sportfestersatzeinkauf in Höhe von 50 Euro versagt wird, wobei die 50 Euro ohnehin eigenes Geld wären.

Weiterhin prangert er die Anstaltsleitung an,
b) weil sie Gerichtsbeschlüsse aus 2002 und 2003 – und zwar die rechtskräftigen Beschlüsse vom 13.12.02 (Az: 2 StVK 161/00) und vom 10.11.03 (Az: 2 StVK 119/00) - die er zu seinen Gunsten erstritten hat, bis dato widerrechtlich und willkürlich mißachte.

Sehr geehrte Landesjustizministerin, beide Vorwürfe treffen ja wohl ganz offensichtlich zu – und beide vorgeworfenen Tatbestände halte ich für einen ungeheuerlichen Skandal, der jeder Menschenwürde Hohn spricht! Denn auch Häftlinge sind Menschen, deren Würde zu achten ist! Und zu dieser Würde gehört, daß u. a. Gerichtsbeschlüssen zu Gunsten eines Häftlings unbedingt zu folgen ist und keinesfalls der Willkür einer Anstaltsleitung obliegen dürfen!

Deshalb unterstütze ich die Forderungen von Thomas Meyer-Falk voll und ganz, daß
a) alle Gefangenen der JVA Bruchsal 50 Euro „Sportfestersatzeinkauf“ erhalten, auch jene die Zwangsarbeit verweigern
b) die Anstaltsleitung unverzüglich die rechtskräftigen Beschlüsse vom 13.12.02 (Az: 2 StVK 161/00) und vom 10.11.03 (Az: 2 StVK 119/00) umsetzt.

Sehr geehrte Frau Landesjustizministerin, ich bitte Sie daher sehr, sich mit Ihrer Autorität kraft Ihres Amtes sowieso aber auch vor allem sich mit Ihrer ganzen persönlichen Überzeugungskraft dafür einzusetzen, daß die Anstaltsleitung Bruchsal den berechtigten Forderungen von Thomas Meyer-Falk endlich nachkommt. Möglicherweise sollten auch wegen der nicht nur in seinem letzten Bericht erhobenen massiven Willkürvorwürfe ggfs. disziplinarrechtliche Untersuchungen in Erwägung gezogen werden.

In der Zuversicht, baldmöglichst positive Antwort zu erhalten, verbleibe ich

mit den besten Grüßen
Bernd Kudanek


Forum: http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum
Netzpunkt im Netzwerk gegen soziale Kälte – im Miteinander füreinander


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obenstehenden offenen Brief habe ich soeben an die Landesjustizministerin, Frau Werwig-Hertneck gemailt. Wer sich anschließen möchte, kann gerne den Text kopieren und verwenden.

Liebe Baba, wegen der Folter in Brandenburg lies mal hier:
http://www.carookee.com/forum/freies-politikforum/4/1814169#1814169

Gruß
bjk


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bjk

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New PostErstellt: 07.05.04, 18:05  Betreff:  Re: Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen



soeben konnte ich in http://de.indymedia.org/2004/05/82630.shtml feststellen, daß mein offener Brief hier im Forum doch etwas Bewegung gebracht hat. Ich hätt's mir ja lieber hier im Forum gewünscht, denn indymedia ist ausdrücklich keine Diskussions- sondern nur eine Nachrichten-Plattform - - - aber na ja ... ... ...

Die zwei Beiträge aus indymedia hab ich mal nachfolgend hierher kopiert und nehme auch kurz dazu Stellung.


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fragen
ein leser 07.05.2004 17:04

ich hab da jetzt mal ne fragen:
1. wegen was wurdest du verurteilt?
2. wie hoch ist die haftstrafe?
3. mich würden die gründe für die iso-haft interessieren?
4. wieso kannst du, wenn du in iso-haft sitzt, an einen pc mit internetzugang?

danke für die antworten.

..........................................................................................................

Haftbedingungen
John Doe 07.05.2004 17:24

@ ein Leser: Genau die Fragen wollte ich auch stellen !


Wenn er von Zwangsarbeit schreibt, müsste er folglich die Arbeit verrichten, auch wenn er keinen Bock dazu hat.
Da er aber scheinbar die Wahl hat, ob oder ob nicht, ist der Begriff Zwangsarbeit ja wohl ein bischen überzogen und pure Polemik.

Und wer allen ernstes glaubt, dass einer in Isolationshaft (was ebenfalls eine lächerliche Formulierung ist) freien Zugang zum Internet hat, lebt wahrscheinlich hinterm Mond.

Chinesen können vielleicht von Isolationshaft sprechen, weil es die da noch gibt, aber die lösen ja auch jede Art von Widerstand mit Panzern.

Aber solange man hier Fernsehen, Sport und Playstation hat, sollte man solche Begriffe aus dem Dritten Reich wie Zwangsarbeit mal lieber sein lassen.

Allerdings schliesse ich daraus, dass unser Häftling scheinbar immer noch nicht dazugelernt hat.


Und wer auf Grund dieser Darstellungen einen offenen Brief schreibt und alles glaubt was ihm im schönen world-wide-web serviert wird, scheint auch nicht ganz auf der Höhe zu sein.

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Hmm, ein leser, wenn Du Deine Fragen beantwortet haben mochtest, geh doch einfach auf die Homepage von Thomas und lese alles nach, hier nochmal seine URL http://www.freedom-for-thomas.de

Hmm, John Doe, mal so nebenbei, ob Du's glaubst oder nicht, ich bin schon ganz gut auf der Höhe (der Zeit) im übrigen mißinterpretiert nicht Thomas sondern Du den Begriff "Zwangsarbeit", denn Thomas müßte ja die zugewiesene Arbeit verrichten und weil er's trotzdem nicht tut, wird er bestraft - im Rahmen der Möglichkeiten, welche die Anstaltsleitung glaubt, bestrafen zu dürfen. Oder hättest Du es lieber, wenn Thomas mit Tritten, Schlägen und Folter zur Arbeit gepreßt würde?!

Und was Isolationshaft in einem Rechtsstaat ist, hast Du offensichtlich auch nicht begriffen obwohl Du es eigentlich hättest nachlesen können. Wenn Zugang zum Internet und eine eigene Homepage gestattet wurde, dann sind das die Minimal-"Vergünstigungen", welche die Gesetzeslage in einem Rechtsstaat vorschreibt. Oder hättest Du auch hier lieber mittelalterliche Kerkerhaft im kalten dunklen Felsen-Keller bei täglich einmal Wasser und Brot?!

John Doe, kann es sein, daß Du zu den über 60% der Deutschen gehörst, die laut einer kürzlichen Umfrage die Folter bei Terroristen befürworten? - - - Das war natürlich nur eine rethorische Provokativ-Frage, die Du nicht beantworten mußt.

Allerdings interessant wär's schon!


Gruß
bjk


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[editiert: 07.05.04, 18:07 von bjk]
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markus
New PostErstellt: 07.05.04, 18:27  Betreff: Re: Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen

thomas hat KEINEN netzanschluss. er muss um jedes beschissene telefonat und manchen brief kämpfen. alles was von thomas ins netz kommt schreibt er per hand und wird von freunden draussen abgetippt und gepostet. so entsteht auch seine homepage.
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bjk

Beiträge: 7353
Ort: Berlin


New PostErstellt: 07.05.04, 18:32  Betreff:  Re: Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen



Markus, danke für die wichtige Info!

Ich Simpel hab doch tatsächlich geglaubt, der Internet-Anschluß wäre im Knast wie ist's mit seiner eMail-Adresse? Ich hab ihm nämlich heute 'ne eMail geschickt?

Gruß
bjk

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John Doe
New PostErstellt: 07.05.04, 20:42  Betreff: Re: Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen

Mit Sicherheit gehöre ich nicht zu den 60 % der Bundesbürger die Folter von Terroristen bzw. sonstigen Häftlingen befürwortet, allerdings bin ich absoluter Verfechter von Recht und Demokratie.

Wer aber Banken überfällt (das Motiv lassen wir mal dahin gestellt) und dafür 15 Jahre Knast kriegt darf sich, meiner Meinung nach, nicht beschweren.

Und 15 Jahre muss man in diesem Bananenstaat erstmal kriegen.
Das spricht schon für die Qualität des Delikts.
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bjk

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New PostErstellt: 08.05.04, 09:14  Betreff:  Re: Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen




Hallo John Doe,

Du schreibst: "Wer aber Banken überfällt (das Motiv lassen wir mal dahin gestellt) und dafür 15 Jahre Knast kriegt darf sich, meiner Meinung nach, nicht beschweren."

Hmm, wo hat sich Thomas Meyer-Falk denn in seinem Beitrag über die "15 Jahre Knast" beschwert? - Bleiben wir also beim Thema und das Thema ist einzig die Behandlung von Häftlingen während des Knastes! Und manche Behandlung gegenüber Thomas Meyer-Falk - stellvertretend sicher für viele andere auch! - ist oftmals menschenunwürdig! Nur darum geht es!

Weiter schreibst Du: "Und 15 Jahre muss man in diesem Bananenstaat erstmal kriegen. Das spricht schon für die Qualität des Delikts."

Hmm, höre ich da etwa heraus, daß so einer eigentlich doch in ein kaltes dunkles Felsenverlies bei täglich einmal Wasser und Brot gehört? Dann allerdings wäre Deine Behauptung, nicht zu den 60% der deutschen Folterbefürworter zu gehören, schlicht geheuchelt. Und John Doe ist doch kein Heuchler - oder?

Übrigens habe ich gerade einen Leserbrief von Thomas Meyer-Falk in "Neues Deutschland" gelesen. Darin teilt er ein weiteres entwürdigendes Detail aus dem Häftlingsalltag mit: er muß sich allwöchentlich vor den Gefängniswärtern entkleiden. - - - Was das mit rechtsstaatlichem Strafvollzug zu tun haben soll, verstehen weder er noch sein Anwalt und ich schon gar nicht. Denn eine solch erniedrigende Prozedur mag vielleicht bei begründeten Verdachtsmomenten, z. B. bei Verdacht auf Drogenkonsum oder bei Entwendung von Essensbesteck, Werkzeugen etc,, unter Umständen gerechtfertigt sein aber doch nicht allwöchentlich und schon gar nicht, wenn sich jemand in Isolationshaft befindet!

Die von Thomas Meyer-Falk geschilderten Vorfälle bekräftigen eigentlich nur meine schlimme Vermutung, daß nicht nur labile Menschen, die der Staat in Uniformen steckt, ziemlich oft in Versuchung geraten, ihre Machtbefugnis geradezu auszukosten und in bestimmten Situationen auch zu mißbrauchen!

Mir fällt da nämlich ein Beispiel aus der Verhaltensforschung ein: in jedem Hühnerhof gibt es bekanntlich unter den Hennen eine Hierarchie. Die ranghöchste Henne ist auch die "erste Dame" im Harem des über allen Hennen stehenden Hahns. Forscher wollten nun feststellen, ob man die Rangordnung unter den Hennen durch Manipulation auch umkehren könne. Sie griffen sich also das rangniederste Huhn und attackierten mit ihm in den Händen immer wieder das ranghöchste und eigentlich stärkere Huhn. Nach wenigen Tagen dieser "Hilfestellung" durch die Forscher attackierte das bislang rangniederste Huhn dank des neu gewonnenen, weil manipulierten, Selbstvertrauens von sich aus das ranghöchste Huhn - - - und siehe da, mit Erfolg!

Denn die ehemals ranghöchste Henne rutschte völlig demoralisiert auf die rangniederste Stufe und das ehemals rangniederste Huhn erklomm, zwar nur dank menschlicher Manipulation, den begehrten Hennenthron, wenn es auch möglicherweise glaubte, es sei von ganz allein und damit berechtigt die "erste Harems-Dame" des Hahns geworden. Übrigens wurde die neue Rangordnung vom Hahn und allen Hühnern sofort akzeptiert.

Was ich mit diesem Beispiel sagen will, ist: eine staatliche Uniform nebst zugehörigem Drill = Gehirnwäsche macht aus ganz gewöhnlichen ZeitgenossInnen mehr oder weniger willige Befehlsempfänger und bewirkt - dank dem Machtsymbol Uniform - auch sehr oft einen zwanghaft vorauseilenden Gehorsam, der bei ohnehin labilen Menschen dann häufig zu vermeintlich staatsschützenden, in Wahrheit aber nur menschenunwürdigen Maßnahmen und - wenn's ganz schlimm kommt, zu sadistischen Exzessen á la anglo-amerikanische Folterer führt.

bjk

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[editiert: 08.05.04, 09:39 von bjk]
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bjk

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New PostErstellt: 09.05.04, 00:29  Betreff:  wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen



die vier Quatschbeiträge zweier kleiner boshafter Feiglinge hatten unter anderem das Thema verfehlt und befinden sich jetzt- quasi als abschreckendes Beispiel - im Querdenkerforum. Hier im Thread und in diesem Subforum sowieso sind solche Beiträge

bjk

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New PostErstellt: 31.07.04, 19:26  Betreff:  Re: Knast - und wie hier das Recht gepflegt wird  drucken  weiterempfehlen



kopiert aus:
http://de.indymedia.org/2004/07/88527.shtml


Knacki als Pawlow'scher Hund?

von Thomas Meyer-Falk - 31.07.2004 10:51


Die Freiheitsentziehung an sich sollte eigentlich schon Strafe genug sein; gerade in den letzten sonnigen Wochen wünschte ich mir oft genug, einfach mal so an einen See zu gehen und baden zu können. Dies nur als kleines Beispiel.

Im Gefängnis geschehen jedoch mal mehr, mal weniger subtile Erniedrigungen, wobei ich mir auch stets überlege, ob ich vielleicht ein bisschen überempfindlich bin, denn in der Isolationshaft kommt einem auf Dauer der Bezug zu ?normalen? Reaktionsweisen abhanden. Gerade am letzten Wochenende kam es wieder zu einer kurzen Diskussion mit einem Wärter:

Vor und nach meinem täglichen Einzelhofgang im Gefängnishof werde ich mit einer Metallsonde auf ?gefährliche Waffen und Werkzeuge? hin durchsucht. Ich komme also vom Hofgang zurück in den Flügel, der Wärter, Obersekretär O. steht da mit einer Sonde in der Hand... Und ich ließ ihn stehen, nahm meine frische Unterwäsche, füllte einen Eimer mit heißem Wasser und spazierte an ihm vorbei, bis er rief: ?Herr Meyer-Falk, was ist mit dem absonden??. Daraufhin ich: ?Was soll damit sein??
Er: ?Sie haben doch gesehen, dass ich die Sonde in der Hand halte!?
Ich: ?Was weiß denn ich, warum Sie etwas in der Hand halten, Herr OBERSEKRETÄR!??

Jedenfalls sondete er mich dann ab und fertig. Aber ich denke, ich bin kein Hund, der automatisch Männchen macht. Wenn die Wärter etwas wollen, sollen sie es sagen (sich deutlich artikulieren gewissermaßen).

Oder ein andermal sondet mich ein Wärter ab und nachdem er die Vorderseite meines Körpers kontrolliert hatte, kommandiert er: ?Umdrehen!?. Ja bitte schön, sind wir hier beim Militär, in einem Drilllager oder aber in einem deutschen Gefängnis, in welchem die Würde des Menschen unantastbar sein soll (zumindest steht das irgendwo so, ich kann mich gerade nicht genau erinnern wo)? Also sage ich in meinem freundlichsten Ton, dass wenn er etwas wolle von mir, er doch bitteschön einen freundlicheren Ton anschlagen und das Wort ?bitte? nicht vergessen möge. Die Reaktionen hierauf sind für mich jedesmal aufs Neue interessant: Einige Wärter spazieren böse blickend um mich herum und sonden mich dann auf meiner Rückseite ab, andere beginnen zu diskutieren und meinen, ich wisse doch, was ich zu tun hätte. Andere wiederum werden richtiggehend aggressiv und je mehr ich sie anlächle, umso wütender werden sie. In einem Fall meinte ein Wärter, zu mir sage er nicht ?bitte?. Niemals! Nie! Und nachdem die Zellentür ins Schloss fiel, hörte ich ihn, wie er sich lautstark bei seinem Schließerkollegen beschwerte: ?Zu dem sag ich nicht ?bitte?...

Aber hier gilt das schon oben erwähnte: Gefangene sind keine konditionierten Hunde, die sich quasi ?automatisch? oder auf Kommandoton zu fügen haben, auch wenn - bedauerlicherweise - das System Strafvollzug anfällig dafür macht, dass bestimmte Reaktionen konditioniert werden. Immer wieder berichten entlassene Ex-Gefangene, dass sie sich zu Anfang regelrecht zwingen müssten, vor geschlossenen Türen nicht stehen zu bleiben, um auf einen Wärter zu warten, der ihnen aufschließe. Wer 5, 10, 15, 20 Jahre daran gewöhnt wurde, stets vor verschlossenen Türen zu stehen und warten zu müssen, die/der muss sich in Freiheit erst umgewöhnen.

Deshalb halte ich es für wichtig, auch kleine und kleinste Räume der Autonomie zu verteidigen und dem Druck der Konditionierung zu widerstehen. Denn wir sind Menschen und keine seelenlosen Automaten. Gerade im Gefängnis ist es jedoch auf Grund der äußeren Umstände schwierig, diesem Prinzip in aller Konsequenz treu zu bleiben, was nichts daran ändert, dass man es nicht aus den Augen verlieren sollte.

Thomas Meyer-Falk, c/o JVA - Z. 3117, Schönbornstr. 32, D-76646 Bruchsal


Homepage:: http://www.freedom-for-thomas.de


...........................................................................................................




Feige Schergen bleiben feige Schergen, ob sie nun als grüne ORK's auf Demos prügeln, als "Flugbegleiter" Asylanten umbringen oder als Knastwärter Gefangene schikanieren.

Übrigens hatte die baden-württembergische Landes-Justizministerin bis dato nicht nötig, auf meine Anfrage vom 07.05.04 zu antworten. Ich werde sie in den nächsten Tagen anmahnen.

Weitere bedrückende Insider-Berichte von Thomas:
http://de.indymedia.org//2004/07/87963.shtml

http://de.indymedia.org//2004/07/87769.shtml

http://de.indymedia.org//2004/07/87117.shtml

http://de.indymedia.org//2004/07/86916.shtml

http://de.indymedia.org//2004/06/86503.shtml

http://de.indymedia.org//2004/06/86245.shtml

http://de.indymedia.org//2004/06/85266.shtml

http://de.indymedia.org//2004/06/85260.shtml


bjk

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