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26.04.2015: Demo in Brokdorf

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Claudia

Beiträge: 4532

BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 21.04.15, 23:08  Betreff: 26.04.2015: Demo in Brokdorf  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Protest und Kultur am Kernkraftwerk

Initiativen rufen zur Demo am 26. April auf / 750 Teilnehmer erwartet

Brokdorf


Für die Atomkraftgegner ist es immer noch vier Minuten vor zwölf. Um der Forderung nach einem sofortigen Abschalten der Anlage in Brokdorf weiter Nachdruck zu verleihen, starten sie am Sonntag, 26. April, genau um diese Uhrzeit ihre 3. Protest- und Kulturmeile. Zusätzliche Motivation ist die richterliche Entscheidung über den Entzug der Betriebserlaubnis für das atomare Zwischenlager am Standort Brunsbüttel. „In Brokdorf steht eine baugleiche Halle“, weisen Marianne Kolter von der Anti-Atom-Initiative Pinneberg, Karsten Hinrichsen von Brokdorf-akut und Gisela Wieneke vom Steinburger BUND auf einen aus ihrer Sicht dringenden Handlungsbedarf hin.


Die Veranstalter – neben den drei genannten auch die IG Metall Unterelbe – freuen sich auch diesmal wieder über eine breite Rückendeckung. Die Liste der Unterstützer reicht vom Anti-Atom-Bündnis Schaumburg über Attac in Hamburg und Itzehoe und die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg bis hin zu den Ärzten gegen den Atomkrieg, Robin Wood und den NABU-Ortsgruppen Glückstadt, Itzehoe, Schenefeld und Wilster. Wie in den Vorjahren hoffen die Initiatoren wieder auf breite Resonanz. Offiziell angemeldet sind für die Aktion rund um das Kernkraftwerk 750 Teilnehmer. Hinweis für Anlieger: Zum Teil kommt es im Umfeld der Veranstaltung zu Verkehrsbehinderungen oder auch Straßensperrungen.


Die Veranstaltung steht unter der Überschrift „Tschernobyl mahnt: Brokdorf abschalten.“ Im Kern geht es den Initiatoren aber auch um die Energiepolitik insgesamt. „Strom wird immer billiger, nur beim Verbraucher kommt davon nichts an“, stellt Marianne Kolter fest. Für Karsten Hinrichsen steht ohnehin fest, dass der Strom aus Brokdorf in Deutschland gar nicht mehr gebraucht werde, weil es hier dank der verstärkten Nutzung regenerativer Energie ein Überangebot gebe. Für das Trio bleibt ein in Betrieb befindliches Kraftwerk weiterhin ein Risiko. Hinrichsen: „Es wurde immer gesagt, Brokdorf sei eine der modernste Anlagen. Tatsache ist aber, dass beim Bau Stahl eingesetzt wurde, der schon 1975 von seiner Art her als veraltet eingestuft worden war.“

Aber auch aktuelle Ereignisse sind für die Atomkraftgegner Anlass genug für weitere Proteste. Hinrichsen erinnert an den Absturz der Germanwings-Maschine, Gisela Wieneke an den Hackerangriff in Frankreich, der einen ganzen Fernsehsender lahm gelegt habe. Das alles sei ein Gefahrenpotential auch für Brokdorf. Gleichzeitig gibt Hinrichsen dem Energiekonzern E.ON auch einen gutgemeinten Rat mit auf den Weg: Das Unternehmen sollte schon seine Mitarbeiter gezielt zu Abrissexperten weiterqualifizieren. „Das wäre für die Region auch eine echte Wertschöpfung.“


Am Sonntag wird es für die Besucher neben der inhaltlichen Ausrichtung auch ein buntes Rahmenprogramm geben. Norbert Niehuus rückt mit seiner Trommelgruppe an, Dirk Seyfert moderiert, es gibt Grußworte unter anderem auch von Atomkraftgegnern aus dem polnischen Kolberg, und der in Glückstadt geborene Liedermacher Gerd Schinkel wird wieder dabei sein. Besucher können ab Glückstädter Bahnhof einen Shuttle-Bus nutzen, von Kellinghusen aus wird über Itzehoe eine Radtour organisiert.
Volker Mehmel


[editiert: 22.04.15, 23:33 von Claudia]
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Claudia

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BI Teilnehmernummer: 106

New PostErstellt: 10.05.15, 23:44  Betreff: Re: 26.04.2015: Demo in Brokdorf  drucken  weiterempfehlen

WZ vom 27.04.2015:


Kulturmeile am Kernkraftwerk
Rund 500 Menschen demonstrierten am 29. Jahrestag des Atomunfalls von Tschernobyl für die sofortige Abschaltung des Reaktors in Brokdorf
Brokdorf

Grün-gelb-rote Fahnen der Anti-Atomkraft-Bewegung und aufrüttelnde Transparente prägten das Bild der gestrigen Demonstration vor dem Atomkraftwerk Brokdorf. Dazu hatten die BUND Kreisgruppe Steinburg, Brokdorf akut und die Anti-Atombewegung Pinneberg als Veranstalter aufgerufen. „Es ist vier Minuten vor zwölf“, sagte Gisela Wieneke vom BUND über die Notwendigkeit dieses Protestes am 29. Jahrestag der Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl. Die Veranstaltung war mit der 3. Protest- und Kulturmeile vor dem Reaktorgelände verbunden.

Über der Veranstaltungsbühne prangte ein Transparent „Tschernobyl mahnt: Brokdorf abschalten!“ Moderator Klaus Brunsmeier, stellvertretender Bundesvorsitzender des BUND, war eigens aus Berlin angereist. Vor 500 Zuhörern forderte er, alles zu tun, das Kernkraftwerk Brokdorf vor 2021 vom Netz zu bringen.

Auf Transparenten wurde dieses Ziel immer wieder deutlich: „AKWs abschalten“, „Gemeinsam die Erde vor dem Kollaps retten“ oder „AKWs jetzt abschalten – Fukushima ist überall“. Die Linken verschenkten Negerküsse, die als Reaktoren gestaltet worden waren, und baten, sie komplett zu verzehren. „Denn Atomkraft muss vernichtet werden.“

Karsten Hinrichsen von Brokdorf akut sagte, dass das Kernkraftwerk nicht mehr gebraucht werde. Er frage sich deshalb, warum seitens des Energiewendeministers in dieser Sache überhaupt nichts unternommen worden sei. Er forderte Robert Habeck (Grüne) auf, endlich dem Antrag von Greenpeace auf Abschaltung des Brokdorfer Atommeilers zu folgen.

Mit Blick auf den 29. Jahrestag der Tschernobyl-Katastrophe erklärte Hinrichsen, dass der Reaktor in der Ukraine nicht einmal ein Drittel so groß gewesen sei wie der in Brokdorf. Sollte hier etwas passieren, wären die Folgen dreimal so groß. Auch die drei Reaktoren im japanischen Fukushima, die durch den Tsunami zerstört worden seien, enthielten zusammen nicht so viel radioaktives Inventar wie der Brokdorfer Meiler. Deshalb forderte Hinrichsen, alles zu tun, damit Brokdorf sofort vom Netz geht – und bekam dafür die Zustimmung des Publikums.

Auf der Kulturmeile sorgten Solisten oder kleinere Bands für den musikalischen Rahmen. Gerd Schinkel aus Glückstadt gab auf der Bühne seine teils alten, aber immer wieder aktuellen Protest-Songs zum Besten. Norbert Niehuus begeisterte mit seiner Trommelgruppe die Zuhörer. Mitmach-Sänger Harald Winter von der Anti-Atomgruppe aus Buxtehude hatte Liederzettel zum Mitsingen im Gepäck, während Ursula Schönberger von der Arbeitsgruppe Schacht Konrad bei Salzgitter einen persönlichen Bericht über die Situation des Atommülls in Deutschland abgab.

Dank viele Gespräche, der zahlreichen Informationsstände wurde die gut vier Stunden dauernde Veranstaltung trotz ungemütlicher Temperaturen und aufziehender Regenwolken zu einem bunten und unterhaltsamen Event.
Jochen Schwarck


[editiert: 10.05.15, 23:45 von Claudia]
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