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Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus

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Regenbogenkind
Gast
New PostErstellt: 11.08.11, 04:15  Betreff: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen

Normalerweise lese ich hier nur ab und an Beiträge und schreibe nie. Deswegen bin ich auch nicht registriert.
Aber jetzt grade bin ich an einem Punkt wo ich auch mal etwas Hilfe brauche. Und zwar möglichst schnell
Erstmal bisschen was zu mir. Ich bin 14 und verletzte mich schon lange selbst. Starke Depressionen, Zwänge und noch einige andere psychische Probleme, die aber nicht klar diagnostiziert werden können und ich kanns jetzt auch nicht wirklich beschreiben.
Eigentlich würde ich ja mit meiner Therapeutin reden allerdings ist diese im Moment im Urlaub ausserdem hätte ich gerne auch mal mehr als eine Meinung.
Habe jetzt seit ca April ein ziemliches Tief. War fast weg von der Selbstverletzung. Habe seit dem wieder anfangen und es steigert sich immer mehr. Es ist wieder kurz davor richtig auszuarten. Zusätzlich in letzter Zeit starker Alkohol und Drogenkonsum, fast schon missbrauch. Ich komme einfach nicht mehr klar. In den Ferien habe ich jetzt im Moment auch keinen geregelten Tagesablauf. Ich bin meist bis 6 Uhr oder ähnlich wach, weil mich meine Gedanken nicht schlafen lassen. Und dann ist es klar, dass ich es nicht schaffe rechtzeitig aufzustehen. Ich esse auch kaum noch weil ich keinen Appetit mehr habe. Genauso habe ich kaum Durst. Psychisch geht es in mir ziemlich ab. Gedanken und Pläne überschlagen sich. Falsche Gefühle entstehen. Alles verunsichert mich. Ich will dieser Hölle in mir nur noch entkommen. Vorher hat es immer mit irgendwas geklappt. Auch wenn es alles selbstschädigende Lösungen waren. Doch mitlerweile hilft auch das nicht mehr. Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Die Depressionen machen es mir fast unmöglich normal zu leben. Es enstehen immer häufiger Zustände wo mein Körper nicht mehr mitmachen will. Er schaltet sich fast selbst aus. Ohnmachtähnliche Zustände wo ich aber meistens noch alles mitkriege nur nichts mehr machen kann, teilweise ist auch aber mein Denken komplett ausgeschaltet. Teilweise ist das ziemlich gefährlich. Meist habe ich Freunde dabei oder bin zu Hause. Aber was wenn nicht?
Meine Freunde fragen sich langsam auch was mit mir los ist. Ich kann nur mit niemandem reden, egal wie sehr ich es will.
Langsam möchte ich einfach nur weg von diesem Mist-endgültig.
Doch irgendwo in mir ist noch etwas Vernunft. Deswegen suche ich Hilfe. Ich weiß nicht was ich tun könnte. Vielleicht kann man mir hier ja irgendwie helfen. Bitte.
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Angehörige
Administrator

Beiträge: 6049
Ort: NRW



New PostErstellt: 11.08.11, 08:47  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Hallo Regenbogenkind,

was du beschreibst, hört sich für mich schon dramatisch an. Und ich finde es gut, dass du dich in der Situation nicht treiben lässt, sondern, so gut wie es halt geht, aktiv nach Hilfe suchst.
Kannst du denn mit deinen Eltern über deine Probleme reden? Ich meine jetzt nicht unbedingt über Gefühle und mögliche Auslöser, sondern eher, wie es dir momentan geht. Leider ist es für Betroffene ja oft schwierig zu reden und entsprechend haben Angehörige keine Chance, mitzuhelfen nach Lösungen zu suchen oder Hilfe zu organisieren, wenn sie schon nicht selber aktiv helfen können.

Ich könnte jetzt mit Erklärungen und logischen Abfolgen anfangen, dass deine Appetitlosigkeit sicher mit der Depression zusammenhängt und dass dein Körper schlapp macht, weil er keine 'Betriebsstoffe' bekommt, nur bringt dich das in keinster Weise weiter. Ich würde dir dringend raten, einen Psychiater aufzusuchen und offen mit ihm zu reden. Vielleicht sind auch Medikamente eine Option, um nicht noch stärker in dieses Tief hineinzugeraten. Aber so etwas kann halt nur ein Fachmann beurteilen.

Ich wünsche dir alles Gute,
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Markus
Mitglied

Beiträge: 28
Ort: Marienberg



New PostErstellt: 11.08.11, 10:40  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Hallo,

das klingt wirklich schlimm und es berührt mich sehr. Ich hatte auch mal jahrelang schwere Depressionen. Daher kann ich stellenweise nachvollziehen wie es Dir geht.

Ich kann für Dich jetzt nicht viel tun außer Dir eine Umarmung zu schicken und an Dich zu denken. Ich schicke Dir in Gedanken Kraft und Zuversicht, damit Du Deinen Weg Dir Hilfe zu suchen und aus dem Tief herauszulkommen, weiter gehen kannst.

Noch eine kleine Erfahrung meinerseits. Es gibt immer Menschen die für Dich da sein werden. Manchmal trifft man sie auch da wo man sie nie vermutet hätte.

Dir alles Gute und ein lieber Drücker...



Jeder weiß, dass er sterben muss, aber keiner glaubt es. Wenn wir es täten, dann würden wir die Dinge anders machen.
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Gast



New PostErstellt: 11.08.11, 14:16  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Hallo.
Erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Mit meinen Eltern kann ich nicht reden. Sie wissen zwar von meinem SVV aber sonst von nichts. Meine Mutter lebt in dem Glauben, dass es mir seit der Therapie wieder sehr gut geht und das ich aufgehört habe. Wenn sie erfahren würde wie es mir geht, würde sie wahrscheinlich selbst wieder tiefer in Depressionen rücken. Sie ist mir keine große Hilfe, weil sie sich dann einfach nur extreme Sorgen machen würde und verstehen würde sie es auch nicht. Und meinem Vater ist das eh egal. Der würde es einfach abtuen.
Mit einem fremden Psychiater zu reden finde ich schwierig. Es ist für mich schon ziemlich problematisch mit meiner Therapeutin zu reden auch wenn ich diese schon über ein Jahr kenne. Das Thema Medikamente ist schon mehrmals aufgekommen nur meine Eltern und meine Thera sind dagegen, weil ich ja noch so jung bin. Und sie verstehen nicht wie ernst die Lage ist.
An Markus: Wie bist du da denn wieder raus gekommen?

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Angehörige
Administrator

Beiträge: 6049
Ort: NRW



New PostErstellt: 12.08.11, 15:06  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Hallo,
    Zitat: Gast
    Das Thema Medikamente ist schon mehrmals aufgekommen nur meine Eltern und meine Thera sind dagegen, weil ich ja noch so jung bin. Und sie verstehen nicht wie ernst die Lage ist.
wenn sie nicht wissen, wie es dir wirklich geht, ist es klar, dass sie Medikamente ablehnen. Bei Medikamenten gilt es schließlich, Nutzen und mögliche Nebenwirkungen abzuwägen. Du tust dir nur keinen Gefallen, wenn du deinem persönlichen Umfeld vorspielst, dass alles in Ordnung ist. Das kostet unnötig Kraft und erzeugt zusätzlichen Druck.

Von Angehörigenseite finde ich es schade, dass du deine Eltern in dem Glauben lässt bzw. sie wahrscheinlich sogar bestärkst, alles wäre ok. Sie zu schonen und ihnen etwas vorzumachen, sind bei mir verschiedene Dinge. Wenn die Wahrheit rauskommt, wäre ich sehr enttäuscht und käme mir belogen vor. Auch wenn du nicht mit schlechter Absicht handelst.

Gruß Line



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Gast



New PostErstellt: 12.08.11, 21:57  Betreff:  Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Habe heute mit meiner Therapeutin geredet und ihr so viel ich konnte gesagt (von wegen wie es mir geht etc.) .
Sie ist trotzdem strikt gegen Medikamente und meint, dass es einfach besser wird. An sich ist sie wirklich gut, nur ich habe immer noch das Gefühl, sie versteht nicht wie ernst es ist. Und ich weiß einfach nicht mehr was ich noch tun soll um es ihr klar zu machen.
Es wird nichts besser, es wird jeden Tag schlimmer.
Aber ihre Meinung dazu ist, dass sich das einfach irgendwann änder wird.
Das dauert aber mittlerweile schon lange. Und wirklich helfen tut mir eine Therapie nicht. Ich bin schon seit über einem Jahr in Therapie und wirklich viel gebracht hat es nicht. Ein paar kleine Problemchen gelöst schon aber wirklich geholfen nicht. An meinen ganzen psychischen Probleme hat es nichts geändert. Ich weiß einfach nicht mehr was ich tun soll. Sie schafft es nicht mir irgendwie zu helfen und um mir selbst zu Hilfe habe ich langsam keine Kraft mehr.

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Sveni
Mitglied

Beiträge: 317



New PostErstellt: 13.08.11, 05:09  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Hallo du,

wenn deine Therapeutin damit so leichtfertig umgeht und du denkst, dass dir die Therapie bisher so gut wie gar nicts gebracht hat, könntest du dich ja vielleicht mal nach einer/einem anderen Therapeut/in in deiner Nähe umschauen.
Vielleicht würde es bei dem dann ja besser werden und es liegt einfach bisher daran, dass du in deiner jetzigen Therapie einfach nicht mit der Therapeutin auf derselben Basis kommunizierst.

Liebe Grüße,
Sveni



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What if I can't trust myself?
What if I just need some help?
-Sick Puppies
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Gast



New PostErstellt: 13.08.11, 08:11  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Das auf keinen Fall. Ich verstehe mich sehr gut mit meiner Therapeutin und es hat ein halbes Jahr gedauert bis ich halbwegs vertrauen hatte. Die Therapeutin möchte ich nicht wechseln. Nur es scheint wirklich einfach so, dass es meine Schuld ist. Dass ich es einfach nicht schaffe mich richtig auszudrücken. Ich bin einfach zu blöd das auf die Kette zu kriegen -.-

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vintervejr
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Beiträge: 7766
Ort: Land zwischen den Meeren



New PostErstellt: 13.08.11, 10:30  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Huhu,

und wenn Du ihr einfach mal aufschreibst und vorliest, wie Du grade fühlst und was Dich bewegt? Du könntest z.B. Deinen ersten Post als Grundlage dafür verwenden.

LG
vinter


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(DTH)
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petit papillon
Mitglied

Beiträge: 160



New PostErstellt: 13.08.11, 16:13  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Hallo,

ich hatte grad einen ähnlichen Einfall wie Vinter: Ich kann meine Gefühle meist nicht gut in Worte fassen, vor allem nicht, wenn ich in der Therapiestunde bin und alles quasi auf Knopfdruck raussprudeln soll. Meine Therapeutin hatte dann die Idee, dass ich ein Gefühlstagebuch schreiben soll und ihr das dann immer mal wieder zum Lesen gebe. Wäre das was für dich? Dass du aufschreibst, welche Ereignisse schön und welche weniger schön sind und wie du dich dabei jeweils fühlst?

Liebe Grüße
petit papillon



"Ich bin eigentlich ganz anders, aber ich komme so selten dazu."
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Markus
Mitglied

Beiträge: 28
Ort: Marienberg



New PostErstellt: 13.08.11, 16:56  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

Hallo Regenbogenkind,

hab heute erst wieder hier vorbei geschaut.

Wie ich aus den Depressionen raus gekommen bin?
Ich war erst in ambulanter Therapie. Circa 2 Jahre. Mein Therapeut hat mir aber dann zu einer stationären Therapie geraten. Lange Zeit habe ich das abgelehnt.
Irgendwann war es aber so schlimm, dass ich die stationäre Therapie als meine letzte Chance sah, da raus zu kommen.

Ich war dann 7 Wochen stationär in einer geschlossenen Gruppentherapie. D.h. es waren immer die gleichen Gruppenmitglieder über die 7 Wochen. Es sind keine gegangen bzw. neu dazu gekommen.

In den 7 Wochen habe ich viel über mich selbst erfahren. Mir sind einige Dinge bewusst geworden. Das hat mir geholfen die Depressionen zu überwinden und neu anzufangen.

Die Therapie ist nun 7 Jahre her und bis jetzt hatte ich keine Depressionen. Aus den meisten Gruppenmitgliedern sind sehr gute Freunde geworden, zu denen ich bis heute guten Kontakt habe. Diese Freunde sind es nun auch, die mir helfen, wenn ich Angst habe wieder in eine Depression abzurutschen.

Ich habe quasi durch die Therapie jetzt ein kleines Freundenetzwerk, welches mich auffängt, wenn ich mal fallen sollte.

Ich wünsche Dir, dass Du auch solche Menschen triffst und findest.
Ich schicke Dir eine liebe Umarmung und in Gedanken viel Kraft.

Ich hoffe es hilft Dir ein wenig.



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Gast



New PostErstellt: 14.08.11, 21:35  Betreff: Re: Großes Tief. Finde nicht mehr hinaus  drucken  weiterempfehlen

@petit papillon: Die Idee ist ziemlich gut. Muss mal gucken, werde wahrscheinlich mit meiner Thera drüber sprechen. Problem könnte nur werden, dass es mich meist noch mehr runterzieht wenn ich negative Gedanken aufschreibe.
@Markus: Erstmal danke c: Wegen stationärer Behandlung hab ich auch schon überlegt. Aber ich trau mich nicht. Habe auch schon von vielen gehört, dass es dadurch schlimmer wird. Und das wäre ja wirklich nicht schön.

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