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Hallo inanna,
ja, ich habe manchmal das Gefühl, das vielen - nicht allen!!! - aber leider offensichtlich zu vielen - Eltern und Erwachsenen das Wort ERZIEHUNG irgendwie suspekt ist, vielleicht mit zu viel negativem Klang oder sowas behaftet...Um Gottes Willen, das arme Kind muss (z.B.) den Müll runter bringen UND die Katze füttern...!? ???!!!
Nun, ich habe kein "eigenes" Kind (auch in der Zukunft nicht...), somit also keine ECHTE Erfahrung. Aber verwandschaftlicherseits 3 Kinder sozusagen mit "hochgepäppelt", mit allen "Schikanen". Und ich halte meine Augen und Ohren auf sowie meinen Tatendrang aktiv.
Du hast recht - das mit den Methoden in der Schule Deines Sohnes passt nicht. Wenn ich will, das eine Regel befolgt werden soll, muss ich diese Regel natürlich auch selbst einhalten. Das ist logisch, denke ich, sollte es jedenfalls sein.
Auch die Lehrer müssten sich an diese Hausordnung halten, sonst können sie nicht erwarten, das die Kids dies tun.
Das ist ein großer Teil der Erziehung: die Vorbild-Haltung ist meiner (wenigen???) Erfahrung nach die effizientere.
Ein Beispiel: Als der Sohn meines LG im vorigen Jahr dummerweise in eine Gaunergeschichte reingeraten ist, hab ich wieder mal gemerkt, das man eben nicht vorschnell urteilen und verurteilen darf.
Er hat sich da selbst wieder rausgehievt, natürlich mit Hilfe der KM und mentaler Unterstützung von uns, obwohl ich erstmal meinen LG wieder beruhigen musste und ihm dabei klarmachen, das er jetzt nicht den Jungen "verdammen" darf.
Hut ab vor dem Jungen! hab ich immer wieder gesagt.
Er eingesehen hat, das er Mist (mit-)gebaut hat, sich selbst darüber Gedanken gemacht und konnte eben mit mir/uns darüber reden, so hat er mitbekommen, das es eben auch ohne Krach, Krieg usw. geht.
Er spielt auch gern "solche" Spiele, darüber haben wir erst neulich gequasselt. Mir war doch recht bange, auch als wir auf den Amoklauf vorige Woche im Zusammenhang mit dem besagten Spiel zu sprechen kamen. Aber er hat scheinbar dazu eine recht vernünftige Einstellung, auch wenn er eben auch "solche" Spiele kennt. Nun, eben nicht verdammen - zuhören!
Oh ja, die Pubertät.
Können - oder wollen - wir uns nicht manchmal daran erinnern, wie jeder von uns damals
(grins - wie lang wie lang ist es her...)
gelitten, gemurrt, unsicher und völlig unklar durch den "Rest der Welt" gerannt oder getappst sind...Die Kiddis haben es auch heute nicht viel leichter, als wir es hatten.
Jede Generation hat glaub ich an seiner Kindheit, seiner Jugend etc was zu meckern oder auch schön zu quatschen.
Nun, wenn jeder, der seine Aggression am Sandsack mit Boxen abbaut, hinterher auf der Strasse alle Passanten verprügelt, dann wären wir heut nicht mehr so viele.
Das stimmt schon, auch solche Spiele können vielleicht irgendwie helfen, auch wenn es eben anonym und ohne Verantwortung wie im "wahren Leben" zugeht.
Zur Depression...ich war selbst einmal so tief drin, keiner glaubt es, der mich so nicht "gesehen" hat. So ein Kind versteht die Welt eben - auch mal - nicht (mehr)! Dann heisst es, fürsorglich, aber nicht ÜBER-fürsorglich darauf eingehen. Eben nicht wegsehen, Schulter zucken, "Aussenseiter...naja" da hast du Recht. Dabeibleiben... Hilfe signalisieren.
Ich bin aber keine vertrackte Roman-Autorin, auch wenn die oftmals recht ausufende Länge meiner Gedanken das vielleicht so scheinen lässt...
Es macht mir eben viel Spass und Freude, die Gedanken auszutauschen...auch mal seinen Frust loswerden zu können/dürfen...