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Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen
Staatsterror durch staatliche Eingriffe in das Familienleben
Verletzung von Menschenrechten, Kinderrechten, Bürgerrechten durch Entscheiden und Handeln staatlicher Behörden im familienrechtlichen Bereich, in der Kinder- und Jugendhilfe, in der Familienhilfe unter anderem mit den Spezialgebieten Jugendamtsversagen und Jugendamtsterror
Fokus auf die innerdeutsche Situation, sowie auf Erfahrungen und Beobachtungen in Fällen internationaler Kindesentführung und grenzüberschreitender Sorgerechts- und Umgangsrechtskonflikten
Fokus auf andere Länder, andere Sitten, andere Situtationen
Fokus auf internationale Vergleiche bei Kompetenzen und Funktionalitäten von juristischen, sozialen und administrativen Behörden

"Spurensuche nach Jugendamtsterror und Familienrechtsverbrechen"
ist ein in assoziiertes Projekt zur
angewandten Feldforschung mit teilnehmender Beobachtung
"Systemkritik: Deutsche Justizverbrechen"
http://www.systemkritik.de/

 
Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen

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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 00:24  Betreff: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  Thema drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Mittwoch, 21. November 2007
"Brav und wohlerzogen"
Fünfjährige verhungert

Ein von seinen Eltern vernachlässigtes, stark unterernährtes Mädchen ist am Dienstagabend in einem Schweriner Krankenhaus gestorben. Mutter und Vater der Fünfjährigen wurden am Mittwoch festgenommen. Am Donnerstag werde über Haftbefehle entschieden, sagte Oberstaatsanwalt Hans-Christian Pick. Gegen den 26-jährigen Vater und die 23-jährige Mutter werde wegen Tötung durch Unterlassen ermittelt. Das zweite Kind der Familie, ein knapp zwei Monate alter Junge, wurde in einer Pflegefamilie untergebracht.

Dem Jugendamt war die Familie bekannt. Schwerins Sozialdezernent Hermann Junghans räumte ein, dass das Amt Hinweise auf eine mögliche Vernachlässigung hatte. Zwei Mitarbeiter der Behörde hätten die Familie aufgesucht, aber keine Auffälligkeiten festgestellt, sagte Junghans. "Es gibt keinen Anlass, der dafür spricht, dass die Mitarbeiter in diesem Fall anders gehandelt haben, als in diesen Verfahren vorgegeben." Solange die Staatsanwaltschaft ermittle, würden keine weiteren Informationen zu dem Fall gegeben.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der Vater des Mädchens am Dienstagabend den Notarzt gerufen. Daraufhin sei das Kind in die Klinik gebracht worden, wo es wenig später starb. Die genaue Todesursache sei noch unklar, betonte Pick. Nach Angaben des Innenministeriums wies das Mädchen aber "erhebliche Unterernährung, starken Flüssigkeitsverlust und Rötungen im vorderen Halsbereich" auf. Am Donnerstag soll die Leiche obduziert werden.

Die Familie des Mädchens wohnt in einem sanierten Plattenbau. In dem Haus gab es nach Angaben des Vermieters, der Schweriner Wohnungsbaugesellschaft, immer wieder Streit zwischen der Familie und Nachbarn. Grund dafür seien die beiden Hunde der Familie und eine mangelnde Hausreinigung gewesen. In zwei Gesprächen mit der Familie über diese Probleme sei das Mädchen dabei gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Wilfried Wollmann. "Das Mädchen war brav und wohlerzogen." Es habe keinerlei Hinweise darauf gegeben, dass etwas nicht in Ordnung gewesen sein könnte.

Bei einem Besuch der Familie hätten zwei Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft die Wohnung sauber vorgefunden. "Das Mädchen war ein schmächtiges Kind, aber die Familie machte einen ganz normalen Eindruck", sagte eine Mitarbeiterin. Vor etwa zwei Wochen habe sich dann das Jugendamt an den Vermieter gewandt, um einem anonymen Hinweis auf Vernachlässigung aus dem Haus nachzugehen.

Die Leiterin des Schweriner Jugendamtes, Heike Seifert, räumte ein, es habe auch in der Vergangenheit Fälle in Schwerin gegeben, bei denen Kinder wegen Unterernährung ins Krankenhaus mussten. Es gebe bei den Fallzahlen von "Kindeswohlgefährdung" einen Trend nach oben, bestätigte Junghans. Im ersten Halbjahr 2007 seien bereits 86 Fälle angezeigt worden. Im ganzen Jahr 2006 seien es 133 gewesen, 2005 sogar nur 42.

Mit großer Bestürzung reagierte Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) auf den Tod des Mädchens. "Es ist für mich unbegreiflich, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder offensichtlich verhungern und verdursten lassen", erklärte er in einer Pressemitteilung. Sozialminister Erwin Sellering (SPD) sagte: "Wir sind alle schockiert von diesem unfassbaren Vorfall." In Kürze werde sein Haus dem Kabinett ein Gesetz zur Förderung des Kindeswohls vorlegen, nach dem alle Kinder an den ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen teilnehmen müssen. Zudem sei eine Kinderschutzhotline geplant.

http://www.n-tv.de/882778.html


[editiert: 22.01.08, 15:25 von Admin]
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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 00:25  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Schwerin

Fünfjährige offenbar verhungert

Unterernährt, fast verdurstet und mit Rötungen am Hals war am Dienstagabend ein kleines Mädchen ins Schweriner Klinikum eingeliefert worden. Doch alle Rettungsversuche kamen zu spät: Die Fünfjährige ist wenig später gestorben - weil ihre Eltern sich nicht ausreichend um sie gekümmert haben.

Ein von seinen Eltern vernachlässigtes fünfjähriges Mädchen ist in Schwerin verhungert. Das Kind war am Dienstagabend in äußerst kritischem Zustand von einem Notarzt in das Klinikum Schwerin gebracht worden, wo es trotz aller Rettungsversuche wenige Stunden später starb. Die 23-jährige Mutter und der 26 Jahre alte Vater wurden am Mittwoch wegen des dringenden Tatverdachts der Tötung durch Unterlassung vorläufig festgenommen, wie Oberstaatsanwalt Christian Pick sagte. Das Kind wurde laut Picks nach der Alarmierung eines Notarztes in einer Wohnung im Plattenbau-Stadtteil Lankow vorgefunden. Ein Mann soll den Notarzt gerufen haben.
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Leiche wird obduziert
Bei der Aufnahme im Krankenhaus habe das Mädchen erhebliche Unterernährung, starken Flüssigkeitsverlust und Rötungen am Hals aufgewiesen, teilte der Schweriner Innenminister Lorenz Caffier mit. Die Todesursache war laut Staatsanwaltschaft zunächst noch unklar. Die Behörde kündigte die Obduktion der Leiche sowie Zeugenvernehmungen an. "Es ist für mich unbegreiflich, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder offensichtlich verhungern und verdursten lassen", erklärte Innenminister Caffier. Gerade in Stadtteilen, wo das Miteinander und die Nachbarschaft eigentlich funktionieren sollten, erlebe die Gesellschaft häufig eine fehlende soziale Kontrolle. Hinzu kommt nach Ansicht Caffiers falsch verstandene Rücksicht, bei Krisensituationen die Polizei zu rufen.
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Eltern waren beim Jugendamt bekannt
Das Paar hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch einen zwei Monate alten Sohn. Nach Information des NDR lebt das Paar außerdem mit zwei Hunden und mehreren Katzen in Lankow. Das verstorbene Mädchen heißt demnach Lea-Sophie. Die Stadt Schwerin teilte mit, das Kind sei dem Jugendamt bekannt gewesen. Die Sozialarbeiter des Jugendamtes hätten in dem Fall nach den gesetzlichen Vorschriften gehandelt. Der NDR berichtete unterdessen von Hinweisen, dass das Jugendamt über eine mögliche Vernachlässigung in der Familie informiert war. Der Vermieter sagte demnach, das Jugendamt habe sich vor etwa zwei Wochen an ihn gewandt, um einem entsprechenden anonymen Hinweis aus dem Haus nachzugehen.

Der Fall erinnert an den Tod der kleinen Jessica aus Hamburg: Das Mädchen war am 1. März 2005 tot aufgefunden worden. Völlig abgemagert und entkräftet war es an Erbrochenem erstickt. Die Eltern wurden zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt.

AP


Artikel vom 21. November 2007


Artikel-URL: http://www.stern.de/politik/deutschland/:Schwerin-F%C3%BCnfj%C3%A4hrige/603239.html?nv=rss



http://www.stern.de/politik/deutschland/:Schwerin-F%C3%BCnfj%C3%A4hrige/603239.html?nv=rss
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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 00:26  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Mecklenburg-Vorpommern
Eltern nach Tod einer Fünfjährigen festgenommen
Wohnhaus in Schwerin-Lankow, in dem ein fünfjähriges Mädchen unterernährt gefunden wurde. © dpa
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In Schwerin ist eine Fünfjährige offenbar an Unterernährung gestorben. Wie NDR 1 Radio MV unter Berufung auf die Schweriner Staatsanwaltschaft berichtete, hatte der Notarzt das fünfjährige Mädchen am Dienstagabend in einer Wohnung im Stadtteil Lankow entdeckt und ins Krankenhaus bringen lassen, wo das Kind wenig später starb. Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Mittwochnachmittag mitteilte, wurden die Eltern festgenommen. Sie sollen am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Gegen die beiden werde "wegen Tötung durch Unterlassen" ermittelt, so Oberstaatsanwalt Hans-Christian Pick. Das zweite Kind der Familie, ein knapp zwei Monate alter Junge, wurde in einer Pflegefamilie untergebracht.
Jugendamt stellte keine Auffälligkeiten fest

Der Schweriner Sozialdezernent Hermann Junghans (CDU) sagte, dass das Jugendamt anonyme Hinweise auf Probleme in der Familie gehabt habe. Diesen sei auch nachgegangen worden. Zwei Mitarbeiter des Jugendamtes hätten die Familie aufgesucht, aber keine Auffälligkeiten festgestellt. Nach Prüfung der Akten sei nicht ersichtlich, dass die Mitarbeiter gegen die verwaltungsinternen Vorschriften, wie mit Hinweisen auf eine Gefährdung des Kindeswohls umzugehen sei, verstoßen hätten. Zu weiteren Details wollte sich Junghans mit Verweis auf die laufenden Ermittlungen nicht äußern.
Vater des Mädchens alarmierte Notarzt
Helios Kliniken Schwerin © dpa
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Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte der 26-jährige Vater am Dienstagabend den Notarzt gerufen. Der Mediziner habe das Kind gegen 23.00 Uhr in die Helios Kliniken Schwerin bringen lassen. Dort sei die Fünfjährige trotz mehrerer Wiederbelebungsversuche wenig später gestorben, berichtete NDR 1 Radio MV. Nach Angaben von Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) kam das Mädchen mit "erheblicher Unterernährung, starkem Flüssigkeitsverlust und Rötungen im vorderen Halsbereich" ins Krankenhaus. Die genaue Todesursache sei noch unklar, so Pick. Am Donnerstag soll die Leiche des Mädchens obduziert werden. Caffier reagierte bestürzt auf den Tod des Kindes. "Es ist für mich unbegreiflich, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder offensichtlich verhungern und verdursten lassen", so der Innenminister in einer Pressemitteilung.
Immer wieder Streit mit Nachbarn

Die Familie wohnt in einem sanierten Plattenbau im Stadtteil Lankow. In dem Haus gab es nach Angaben des Vermieters, der Schweriner Wohnungsbaugesellschaft, immer wieder Streit zwischen der Familie und Nachbarn. Grund dafür seien die Hundehaltung der Familie und eine mangelnde Hausreinigung gewesen. In zwei Gesprächen mit der Familie über diese Probleme sei das Mädchen dabei gewesen, sagte der Vorstandsvorsitzende Wilfried Wollmann. "Das Mädchen war brav und wohlerzogen." Es habe keinerlei Hinweise darauf gegeben, dass etwas nicht in Ordnung gewesen sein könnte. Zwei Mitarbeiter der Wohnungsbaugesellschaft beschrieben die Wohnung als sauber und ordentlich. Weder die Eltern noch das Mädchen hätten einen verwahrlosten Eindruck gemacht. "Das Mädchen war ein schmächtiges Kind, aber die Familie machte einen ganz normalen Eindruck", so eine Mitarbeiterin.
Fälle von Kindswohlgefährdung nehmen zu

Die Leiterin des Schweriner Jugendamtes, Heike Seifert, räumte ein, es habe auch in der Vergangenheit Fälle in Schwerin gegeben, bei denen Kinder wegen Unterernährung ins Krankenhaus mussten. Es gebe bei den Fallzahlen von "Kindeswohlgefährdung" einen Trend nach oben, bestätigte Junghans. Im ersten Halbjahr 2007 seien bereits 86 Fälle angezeigt worden. Im ganzen Jahr 2006 seien es 133 gewesen, 2005 sogar nur 42. Caffier kündigte an, dass er dem Kabinett in Kürze ein Gesetz zur Förderung des Kindeswohls vorlegen werde, nach dem alle Kinder an den ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen tehatilnehmen müssen. Zudem sei eine Kinderschutzhotline geplant.
Wohlfahrtsverbände: Wachsende Zahl überforderter Eltern

Die Wohlfahrtsverbände in Mecklenburg-Vorpommern registrieren eine wachsende Zahl überforderter Eltern. "Viele haben sich aufgrund ihrer sozial schwierigen Situation aufgegeben und kümmern sich oft auch nur noch unzureichend um ihre Kinder", sagte Silvia Sandmann vom Fachausschuss der Wohlfahrtsverbände für Kinder- und Jugendhilfe am Mittwoch. Um Fälle wie den Tod der unterernährten Fünfjährigen in Schwerin zu verhindern, seien die gesetzlichen Bestimmungen zur Zusammenarbeit von Sozialbehörden, Schulen, Kitas und Mediziner verschärft worden. Vom Landesjugendhilfeausschuss werde die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben in Städten und Kreisen des Landes untersucht. Nach Einschätzung Sandmanns sorgt der mit 98 Prozent hohe Anteil von Kindern, die Kitas besuchen, dafür, dass in Mecklenburg-Vorpommern vergleichsweise wenige Fälle von akuter Vernachlässigung unentdeckt bleiben.
Stand: 21.11.2007 18:04

http://www1.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/toteskind2.html
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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 00:26  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Mittwoch, 21. November 2007, 17:53 Uhr
Schwerin: Eltern von verhungertem Mädchen festgenommen

Die Eltern des in Schwerin verhungerten fünfjährigen Mädchens sind festgenommen worden. Gegen den Mann (26) und die Frau (23) besteht der dringende Tatverdacht der Tötung durch Unterlassung, sagte Oberstaatsanwalt Christian Pick. Das Kind war von einem Notarzt in einer Wohnung in äußerst kritischem Zustand vorgefunden und ins Krankenhaus gebracht worden. Dort starb das Mädchen.

http://www.bild.t-online.de/BTO/news/telegramm/Newsticker,rendertext=3024338.html?o=RSS
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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 07:18  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

21. November 2007

TOD EINES KLEINKINDES
"Eigentlich war doch alles in Ordnung"

Von Jörg Diehl, Schwerin

Es ist ein furchtbarer Verdacht: Haben Stefan T. und Nicole G. ihre fünf Jahre alte Tochter Lea-Sophie verhungern lassen? Die Großeltern der Kleinen reagieren nun mit Fassungslosigkeit und Entsetzen - dabei haben sie sich offenbar ebenfalls kaum für ihre Enkelin interessiert.

Schwerin - Im Briefkasten der Nicole G., die wahrscheinlich ihre Tochter verhungern ließ, steckt ein schreiend orangefarbenes Faltblatt. "Ihre Gesundheit liegt uns am Herzen", steht da. 49 Euro soll das angepriesene Blutdruckmessgerät kosten.

Mietshaus der Plattenbausiedlung in Schwerin-Lankow: "Gehandelt, wie in den Verfahren vorgegeben"
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DPA

Mietshaus der Plattenbausiedlung in Schwerin-Lankow: "Gehandelt, wie in den Verfahren vorgegeben"
Unter dem Briefkasten, und das macht aus dieser schnöden Postwurfsendung ein trauriges, fast schon makaberes Dokument, flackert heute am späten Abend ein rotes Grablicht. Denn hier, in einer vier Zimmer großen Wohnung im fünften Stock eines sanierten Plattenbaus im Schweriner Stadtteil Lankow, ist allem Anschein nach die kleine Lea-Sophie, 5, verhungert.

Ein Notarzt, herbeigerufen von Vater Stefan T., 26, hatte das Mädchen am Nachmittag mit Blaulicht ins Klinikum gebracht. Lea-Sophie litt nach Angaben des Innenministeriums unter einer erheblichen Unterernährung, starkem Flüssigkeitsverlust und Rötungen am Hals. Die konkrete Todesursache war laut Staatsanwaltschaft Schwerin zunächst noch unklar. Morgen soll der kleine Körper obduziert werden.

Wenige Stunden nach der Einlieferung ihrer Tochter ins Krankenhaus wurden Lea-Sophies Mutter Nicole G., 23, und ihr Vater Stefan T. wegen des dringenden Tatverdachts der Tötung durch Unterlassung festgenommen. Das zweite Kind der Familie, einen knapp zwei Monate alten Jungen, brachten die Behörden in einer Pflegefamilie unter.

"Es geht nicht in meinen Kopf, wie so etwas passieren konnte. Das hätte ich nie gedacht", sagte die Mutter des beschäftigungslosen Autolackierers Stefan, Rita T., am Abend SPIEGEL ONLINE. "Wir hatten mit den beiden lange nichts mehr zu tun, weil wir das Gefühl hatten, sie sind zu faul, um arbeiten zu gehen." Dennoch hätte man bemerkt, dass das Paar "Probleme hatte", räumte Rita T. ein.

"Jetzt mache ich mir natürlich Vorwürfe"

Die beiden hätten sich merkwürdig benommen und die Enkelin in der jüngsten Zeit auch den Eltern von Nicole vorenthalten, obschon zu denen eigentlich ein besseres Verhältnis bestand. "Jetzt mache ich mir natürlich Vorwürfe. Obwohl: Wahrscheinlich hätte ich auf Granit gebissen, wenn ich etwas versucht hätte", so T. Stefans Vater, ein Fernfahrer, halte sich zurzeit im Ausland auf, wolle nun jedoch am Freitagmittag wieder zuhause sein.

Norbert G., der Vater von Nicole, zeigte sich im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE vollkommen fassungslos. "Wir können uns nicht erklären, was passiert ist. Etwa acht Wochen lang haben wir unsere Enkelin nicht gesehen - und jetzt das. Es ist furchtbar." Das Mädchen sei immer klein und zart gewesen, eine Frühgeburt, aber "eigentlich war doch alles in Ordnung", erzählt G. "Ich will, dass alles restlos aufgeklärt wird. Vielleicht weiß ich dann am Ende auch, was ich falsch gemacht habe."

Noch steht ein schlimmer Verdacht im Raum. Womöglich hätte die Katastrophe verhindert werden können, wenn die Behörden aufmerksamer gewesen wären. Dem Jugendamt jedenfalls war die Familie bekannt. Schwerins Sozialdezernent Hermann Junghans räumte heute auf einer Pressekonferenz ein, dass es Hinweise auf eine mögliche Vernachlässigung des Mädchens gegeben hatte.

Zwei Mitarbeiter der Behörde hätten Nicole G. und Stefan T. vor zwei Wochen aufgesucht, aber keine Auffälligkeiten festgestellt, sagte Junghans. Zuvor soll ein Nachbar die Beamten auf die Familie aufmerksam gemacht haben. "Es gibt keinen Anlass, der dafür spricht, dass die Mitarbeiter in diesem Fall anders gehandelt haben, als in diesen Verfahren vorgegeben", sagte Junghans. Solange die Staatsanwaltschaft ermittle, würden jedenfalls keine weiteren Informationen zu dem Fall gegeben.

Nichts mitgekriegt, nichts unternommen

Im dritten Stock des Hauses, in dem Lea-Sophie starb, wohnt Rentnerin Gisela Görß. Sie habe von dem Kind "nichts mitbekommen", sagte sie heute Nachmittag. Nur einmal habe sie die Kleine im Flur gesehen. Weinend. Weil sie die Treppe nicht mehr alleine hochgekommen sei. "Dann haben die Eltern sie raufgezerrt." Unternommen habe sie aber nichts.

Nach Angaben des Vermieters, der Schweriner Wohnungsbaugesellschaft, war es in dem Haus immer wieder zu Streit zwischen der jungen Familie und den überwiegend älteren Nachbarn gekommen. Grund dafür seien die beiden Hunde von Stefan T. und Nicole G. sowie die mangelnde Sauberkeit im Treppenhaus gewesen. Bei den zwei Gesprächen mit der Familie habe er auch Lea-Sophie gesehen, sagte der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaft, Wilfried Wollmann. "Das Mädchen war brav und wohlerzogen." Es habe keinerlei Hinweise darauf gegeben, dass etwas nicht in Ordnung gewesen sein könnte.

Aber was wusste, was ahnte die Hausgemeinschaft? Das abendliche Klingeln des Reporters bei den unmittelbaren Nachbarn von Lea-Sophie verhallt unbeantwortet. Schließlich, nach einer ganzen Weile, krächzt eine Frauenstimme aus der Gegensprechanlage. "Wir können und wir wollen nichts sagen. Gehen Sie weg!"


http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,518813,00.html
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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 07:23  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Inland Tod eines unterernährten Mädchens
Obduktion soll genaue Todesursache klären

Wohnhaus in Schwerin (Foto: dpa) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: In diesem Haus wohnte das fünfjähriges Mädchen, das am 20.11.2007 unterernährt ins Klinikum eingeliefert wurde und kurze Zeit später verstarb. ]
Nach dem Tod eines unterernährten fünfjährigen Mädchens in Schwerin soll heute mit der Obduktion der Leiche die genaue Todesursache geklärt werden. Das Mädchen war am Dienstagabend nach Angaben des Innenministeriums mit "erheblicher Unterernährung, starkem Flüssigkeitsverlust und Rötungen im vorderen Halsbereich" ins Krankenhaus gebracht worden, wo es kurz danach starb.

Die Eltern wurden festgenommen. Sie sollen nach Angaben der Staatsanwaltschaft heute dem Haftrichter vorgeführt werden. Gegen den 26-jährigen Vater und die 23-jährige Mutter wird wegen Tötung durch Unterlassen ermittelt. Das zweite Kind der Familie, ein knapp zwei Monate alter Junge, wurde in einer Pflegefamilie untergebracht.
Gesetzentwurf zum Kindeswohl

Schwerins Sozialdezernent Hermann Junghans räumte ein, dass dem Jugendamt Hinweise auf eine mögliche Vernachlässigung des Kindes vorlagen. Er wies aber Vorwürfe zurück, die Mitarbeiter hätten nach dem Besuch der Familie unzureichend reagiert.

Mecklenburg-Vorpommerns Sozialminister Erwin Sellering zeigte sich schockiert und forderte eine schnelle Aufklärung der genauen Umstände des Falls. Er kündigte ein Gesetz zur Förderung des Kindeswohls an, das er in Kürze im Kabinett vorlegen wolle. "Damit wollen wir erreichen, dass zukünftig alle Kinder an den wichtigen regelmäßigen ärztlichen Früherkennungsuntersuchungen teilnehmen", erläuterte er.

* InternFünfjährige aus Schwerin offenbar verhungert [ndr].

*
Weltatlas
Weltatlas: Deutschland
[Flash|HTML] .

Stand: 22.11.2007 03:16 Uhr
http://www.tagesschau.de/inland/toteskind2.html
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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 07:33  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Lea-Sophie (5) verhungert. Eltern festgenommen
Hat das Jugendamt versagt?

Sonnenschein: Die kleine Lea-Sophie auf der Couch ihrer Großmutter. Das Mädchen wurde nur fünf Jahre alt

In diesem Plattenbau in Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) kam es zur Tragödie

Schwerin – Die fünfte Etage eines Plattenbaus. Das Kinderzimmerfenster ist mit einer selbst gebastelten Papierblume geschmückt. Das Mädchen (5), das hier spielte, lebt nicht mehr.

ES VERHUNGERTE! MITTEN IN DEUTSCHLAND!

Und schon wieder hat das Jugendamt offenbar versagt!

Das Protokoll des Dramas von Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern).

Nicole G. (23), die Mutter von Lea-Sophie, wurde festgenommen. Erst vor acht Wochen hatte sie ein Baby zur Welt gebracht. Der Junge ist bei Pflegeeltern untergebracht

Das Kinderzimmer-fenster von Lea-Sophie schmückt eine Blume aus

Nicole G. (23) und ihr Lebensgefährte Stefan T. (26) gehen mit ihren beiden Mischlingshunden Gassi. Beide sind Hartz-IV-Empfänger. Ihre Tochter Lea-Sophie und ihr erst acht Wochen alter Sohn Justin bleiben allein in der Wohnung.

Als die Eltern zurückkommen, sitzt das blonde Mädchen in seinem Kinderstühlchen. Lea-Sophie ist total entkräftet, ringt nach Luft. Der Vater ruft den Notarzt.

Der Mediziner ist entsetzt: Das Kind ist lebensbedrohlich unterernährt und leidet unter Flüssigkeitsverlust. Klinik, Intensivstation!

Die Ärzte können Lea-Sophie nicht mehr helfen: Ihr kleiner Körper ist so abgemagert, so schwach, dass sie nach drei Stunden stirbt.

Ein Kliniksprecher: „Ich war sehr erschrocken, dass es so etwas geben kann. Die Kleine erinnerte mich an Fotos von Kindern, die die Alliierten aus den Lagern befreit hatten.“ Lorenz Caffier (CDU), Innenminister von Mecklenburg-Vorpommern, sagte: „Es ist für mich unbegreiflich, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder offensichtlich verhungern und verdursten lassen.“

Die Eltern wurden festgenommen. „Gegen sie besteht der dringende Tatverdacht der Tötung durch Unterlassung“, so der zuständige Oberstaatsanwalt. Baby Justin befindet sich in der Obhut von Pflegeeltern.

Unfassbar: Das Jugendamt war über Probleme in der Familie informiert!

Nach Angaben des Vermieters hatte sich ein Behörden-Mitarbeiter vor etwa zwei Wochen an ihn gewendet, um einem entsprechenden anonymen Hinweis nachzugehen. Der Sozialarbeiter habe dann die Familie besucht, aber keine Auffälligkeiten festgestellt.

In einer Stellungnahme bestätigte das Jugendamt, bereits vor zwei Monaten Kontakt mit der Familie des Mädchens gehabt zu haben. Die Sozialarbeiter hätten sich auch im aktuellen Fall nach den Vorschriften gerichtet.

Hat dieser Dienst nach Vorschrift der kleinen Sophie das Leben gekostet?

Der Fall erinnert an den Tod der kleinen Jessica († 7) aus Hamburg: Das Mädchen war im März 2005 völlig abgemagert und entkräftet an Erbrochenem erstickt.

Die Eltern wurden zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt.

Heute wird die Leiche von Lea-Sophie obduziert.
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/2007/11/22/tochter-hunger/jugendamt-festnahme.html
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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 07:34  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Schlaglichter
21.11.2007 14:46 Uhr | aktualisiert: 21.11.2007 14:54 Uhr
Amt soll von Vernachlässigung gewusst haben
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Schwerin (dpa) - Nach dem Tod eines unterernährten Mädchens aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern gibt es Hinweise darauf, dass das Jugendamt über eine mögliche Vernachlässigung in der Familie informiert war. Nach Angaben des Vermieters hatte sich das Jugendamt vor etwa zwei Wochen an ihn gewandt, um einem entsprechenden anonymen Hinweis aus dem Haus nachzugehen. Ein Mitarbeiter der Behörde habe die Familie besucht, aber keine Auffälligkeiten festgestellt.Das Schweriner Jugendamt gab zunächst keine Stellungnahme ab.
http://www.merkur-online.de/dpa/infoline/schlaglichter/art440,861998
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Gast
New PostErstellt: 22.11.07, 07:34  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Schwerin Ärzte kämpften vergeblich um Fünfjährige
Mädchen in Wohnung der Eltern verhungert
Vater und Mutter von Lea-Sophie festgenommen. Hat das Jugendamt versagt?

Schwerin -

Der tragische Fall erinnert an den Tod der kleinen Jessica 2005 in Hamburg: In Schwerin ist ein von seinen Eltern vernachlässigtes Mädchen offenbar verhungert. Ärzte hatten am Dienstagabend noch versucht, das Kind zu retten - doch ihr Kampf war vergebens. Die kleine Lea-Sophie wies "erhebliche Unterernährung, starken Flüssigkeitsverlust und Rötungen im vorderen Halsbereich" auf.
- Anzeige -

Mutter und Vater der Fünfjährigen, die in einem sanierten Plattenbau lebten, wurden gestern festgenommen. Gegen Stefan T. (26) - er hatte den Notarzt gerufen - und Nicole G. (23) wird wegen Tötung durch Unterlassen ermittelt. Das zweite Kind der Familie, der knapp zwei Monate alte Justin, wurde in einer Pflegefamilie untergebracht.

Bürger und Politiker reagierten entsetzt. "Es ist für mich unbegreiflich, dass es Eltern gibt, die ihre Kinder offensichtlich verhungern und verdursten lassen", sagte Innenminister Lorenz Caffier (CDU). Die Stadtverwaltung hatte bereits vor längerer Zeit Hinweise erhalten, dass die beiden Kinder vernachlässigt würden. Tatsächlich waren zweimal Bedienstete des Jugendamtes zu Kontrollbesuchen in der Wohnung. Sie hätten dabei aber "keine Auffälligkeiten" feststellen können, hieß es. Auch die Wohnungsbaugesellschaft schickte Angestellte, weil Nachbarn sich über die beiden Hunde der Familie beschwert hatten. Bei diesen Gesprächen sei Lea-Sophie dabei gewesen. "Das Mädchen war ein schmächtiges Kind, aber die Familie machte einen ganz normalen Eindruck."
HA

erschienen am 22. November 2007
http://www.abendblatt.de/daten/2007/11/22/819070.html
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New PostErstellt: 22.11.07, 07:35  Betreff: Re: Jugendamt Schwerin: Fünfjähriges Mädchen  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Politik


Amt soll von Vernachlässigung gewusst haben

Schwerin (dpa) Nach dem Tod eines unterernährten Mädchens aus Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern gibt es Hinweise darauf, dass das Jugendamt über eine mögliche Vernachlässigung in der Familie informiert war. Nach Angaben des Vermieters hatte sich das Jugendamt vor etwa zwei Wochen an ihn gewandt, um einem entsprechenden anonymen Hinweis aus dem Haus nachzugehen. Ein Mitarbeiter der Behörde habe die Familie besucht, aber keine Auffälligkeiten festgestellt.Das Schweriner Jugendamt gab zunächst keine Stellungnahme ab.

http://www.szon.de/news/politik/vermischtes/200711211216.html?_from=rss
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