Was lest ihr denn so???

Eclipse · Mitglied Beiträge: 837

Zitat: Max

Zitat: DocFederfeld

Zitat: Roland

Dr. Eclipse, wo bist Du????

Ich halte mich für durchaus kompetent in dieser Frage, vermutlich kompetenter als "Dr. Eclipse" (man verzeihe mir meine Hybris). Ich bin Internist mit (u.a.) Zusatzbezeichnungen Naturheilverfahren und Akupunktur. Ich brauche mir eigentlich nur das Inhaltsverzeichnis dieses Buches anzusehen (geht über Amazon), um zu beurteilen, daß das Unfug ist.

Ich weiß gar nicht, warum die Menschen ausgerechnet bei ihrer Gesundheit in Aberglauben verfallen. Beim Auto oder bei der Stereoanlage schwört jeder auf die neuesten Errungenschaften der Technik - beim eigenen Körper verlässt man sich lieber auf Bachblüten und Schamanismus

.

Deine Meinung sei dir ja vergönnt, aber ist es objektiv richtig, dass die dort beschriebenen Themen unsinnig sind?

Schamanismus und Bachblüten sind nur ein Teil des Buches, es geht auch um Akupunktur und anderes - eigentlicht ein guter Einblick für mich, ohne den ich die Alternativmedizin nicht bewerten kann.

Ganz allgemein sei dir, Max, angeraten, dein medizinisches Wissen nur aus Quellen zu schöpfen, die wissenschaftlich anerkannt sind. So etwas gibt es natürlich auch im Bereich der Naturheilkunde und du ersparst dir und deinen künftigen Patienten viel Unbill, wenn du deine Therapiepläne und diagnostischen Überlegungen künftig nur an solch anerkannter Literatur orientierst, alles andere wäre in höchstem Maße verantwortungslos.

The sun is eclipsed by the moon

Max · Moderator Beiträge: 6325

Da ich solche wissenschaftliche Literatur aber nicht besitze sei es mir gestattet meine persönliche Ansicht dazu zu schreiben.

Medizinisches Wissen schöpfen tu ich während des Studiums, als unerfahrener, unwissender Schüler reichen mir Informationen noch aus.

Eclipse · Mitglied Beiträge: 837

Zitat: Max

Da ich solche wissenschaftliche Literatur aber nicht besitze sei es mir gestattet meine persönliche Ansicht dazu zu schreiben.

Medizinisches Wissen schöpfen tu ich während des Studiums, als unerfahrener, unwissender Schüler reichen mir Informationen noch aus.

Solange du das, was in dem Buch geschrieben wird, nicht als Grundlage in dein späteres ärztliches Handeln einzuflechten gedenkst, sondern es nur als interessierter Laie liest, ist das auch in Ordnung.

The sun is eclipsed by the moon

Max · Moderator Beiträge: 6325

Ne, Gesundheitsführer für Patienten sind doch kein wissenschaftliches Material ...

Eclipse · Mitglied Beiträge: 837

Zitat: Max

Ne, Gesundheitsführer für Patienten sind doch kein wissenschaftliches Material ...

Ne, aber eine Gefahr für Patienten, die diesen Schwachsinn lesen und für bare Münze nehmen.

The sun is eclipsed by the moon

DocFederfeld · Mitglied Beiträge: 598

Zitat: Eclipse

Zitat: Max

Ne, Gesundheitsführer für Patienten sind doch kein wissenschaftliches Material ...

Ne, aber eine Gefahr für Patienten, die diesen Schwachsinn lesen und für bare Münze nehmen.

Danke Herr Kollege

;-)

Ein paar grundsätzliche Erfahrungen / Anmerkungen möchte ich hier noch anschließen:

Ich habe mich vor meiner Niederlassung in eigener Praxis entschieden, die Zusatzausbildung "Naturheilverfahren" zu machen, weil mir bewusst ist, daß viele Patienten sogenannte "alternative Heilmethoden" wünschen - wobei die meisten keinen Unterschied zwischen "Naturheilverfahren", "pflanzliche Heilmittel" und "Homöopathie" machen.

Die zwei besten und wichtigsten Naturheilverfahren sind eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung/Ausdauersport - es ist wissenschaftlich bewiesen, daß die häufigste Form der Zuckerkrankheit bei entsprechender Ernährung später auftritt, manchmal sogar vermieden werden kann. Der Blutdruck wird besser, ebenso die Blutfette - ja sogar die Lebenserwartung kann steigen.

Leider verstehen die meisten der Patienten unter Naturheilverfahren nicht anderes als "Pillen ohne Nebenwirkungen"

- das ist kein Sarkasmus von mir. Außerdem wenden sich viele an Heilpraktiker, die bekanntlich keine Ahnung von Medizin haben (denn sie haben gar nicht die Ausbildung).

Akupunktur ist eine Sonderform der Naturheilverfahren. Mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) habe ich mich lange befasst - ich habe die sogenannte "Vollausbildung TCM"; sie ist eine über 2000 Jahre alte Erfahrungswissenschaft, aber es gibt inzwischen ausreichend wissenschaftliche Studien dazu, die beweisen, daß Akupunktur bei Schmerzen z.B. sehr gut hilft. Dort setze ich sie auch gerne und viel ein (auch bei mir selbst).

Wichtig ist, daß leider gerade verzweifelte, meist unheilbar kranke Patienten von Heilpraktikern/Quacksalbern (auch Ärzten natürlich) und anderen Gestalten ausgenommen und betrogen werden. Und das ist schlimm.

Max - Dein Buch wendet sich an Laien, ist aber, soweit ich das sehe, von Heilpraktikern verfasst, also nicht von Ärzten - also ist es auch kein medizinisches Buch. Seriöser scheint mir dieses Buch zu sein. Über Akupunktur findest Du gute Informationen z.B. bei der Forschungsgruppe Akupunktur.

JJG · Administrator Beiträge: 5148 Ort: Bad Lobenstein

Vielen Dank für Deine Hinweise Doc Federfeld.

Übrigens kann eigentlich jeder "Heilpraktiker" werden. Meines Wissens ist die Bezeichnung "Heilpraktiker" nicht geschützt. D.h. jeder kann am Wochenende zu einem "Lehrgang" gehen und bekommt dann eine "Urkunde", die bestätigt, dass man "Heilpraktiker" ist.

Im Urlaub habe ich drei Bücher gelesen:

Der Sohn der grüner Insel
Die Wanderhure
Vineta

Die beiden erstgenannten Schriften sind Romane, die leicht leserliche und recht spannende Romane sind. Das Buch über "Vineta" ist ein eher wissenschaftliches Buch über die im Mittelalter größte Stadt Europas.

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Eclipse · Mitglied Beiträge: 837

Zitat: DocFederfeld

Gern geleistete Schützenhilfe, Herr Kollege

!

Ein paar grundsätzliche Erfahrungen / Anmerkungen möchte ich hier noch anschließen:

Ich habe mich vor meiner Niederlassung in eigener Praxis entschieden, die Zusatzausbildung "Naturheilverfahren" zu machen, weil mir bewusst ist, daß viele Patienten sogenannte "alternative Heilmethoden" wünschen - wobei die meisten keinen Unterschied zwischen "Naturheilverfahren", "pflanzliche Heilmittel" und "Homöopathie" machen.

Die zwei besten und wichtigsten Naturheilverfahren sind eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung/Ausdauersport - es ist wissenschaftlich bewiesen, daß die häufigste Form der Zuckerkrankheit bei entsprechender Ernährung später auftritt, manchmal sogar vermieden werden kann. Der Blutdruck wird besser, ebenso die Blutfette - ja sogar die Lebenserwartung kann steigen.

Leider verstehen die meisten der Patienten unter Naturheilverfahren nicht anderes als "Pillen ohne Nebenwirkungen"

- das ist kein Sarkasmus von mir. Außerdem wenden sich viele an Heilpraktiker, die bekanntlich keine Ahnung von Medizin haben (denn sie haben gar nicht die Ausbildung).

Akupunktur ist eine Sonderform der Naturheilverfahren. Mit der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) habe ich mich lange befasst - ich habe die sogenannte "Vollausbildung TCM"; sie ist eine über 2000 Jahre alte Erfahrungswissenschaft, aber es gibt inzwischen ausreichend wissenschaftliche Studien dazu, die beweisen, daß Akupunktur bei Schmerzen z.B. sehr gut hilft. Dort setze ich sie auch gerne und viel ein (auch bei mir selbst).

Wichtig ist, daß leider gerade verzweifelte, meist unheilbar kranke Patienten von Heilpraktikern/Quacksalbern (auch Ärzten natürlich) und anderen Gestalten ausgenommen und betrogen werden. Und das ist schlimm.

Gern geleistete Schützenhilfe, Herr Kollege

.

Es ist sowieso erstaunlich, dass die Ausübung der Heilpraktikerquacksalberei in Deutschland überhaupt erlaubt ist, medizinische Tätigkeiten sollte nur Personen vorbehalten sein, die eine entsprechend qualifizierende Ausbildung durchlaufen haben, und das sind allein Ärzte. Und Quacksalberei erhält wohl auch deshalb einen enormen Zulauf, weil sie das Bedürfnis vieler Patienten nach Zuwendung seiten des Therapeuten eher befriedigt, als das heutzutage im klinischen Alltag möglich ist.
Im Allgemeinen bin ich der Ansicht, dass Naturheilverfahren und Schulmedizin keine konkurrierenden, sondern komplementäre Verfahren sind. Allerdings sind beispielsweise pflanzliche Pharmaka entgegen der vielfach fälschlicherweise gepflegten und geförderten Meinung wohl nicht unbedingt nebenwirkungsfreier als klassisch synthetisierte , denn ein Pharmakon, dass sich frei von Nebenwirkungen schimpft, steht in dem dringenden Verdacht, auch keinerlei Hauptwirkung zu besitzen.

Was die sog. Blutzuckerkrankheit angeht, so weriß ich von einem Arzt, der seine Patienten nach Messung des Blutzuckers gerne mal auf einen Spaziergang rund um den Block schickt, um den BZ hinterher noch einmal zu messen und somit den eindrucksvollen blutzuckersenkenden Effekt von Bewegung zu demonstrieren. Bewegung/Diät sind nicht umsonst die erste Säule der Diabetes mellitus-Therapie.

JJG · Administrator Beiträge: 5148 Ort: Bad Lobenstein

Zitat: Eclipse

Was die sog. Blutzuckerkrankheit angeht, so weriß ich von einem Arzt, der seine Patienten nach Messung des Blutzuckers gerne mal auf einen Spaziergang rund um den Block schickt, um den BZ hinterher noch einmal zu messen und somit den eindrucksvollen blutzuckersenkenden Effekt von Bewegung zu demonstrieren. Bewegung/Diät sind nicht umsonst die erste Säule der Diabetes mellitus-Therapie.

Gutes Statement Eclipse, für die Laien könnten die (angehenden) Dres. (Götter in Weiß

) noch eine kleine Erklärung zur Unterscheidung vom Typ 1 und 2 bei Diabetes mel. geben. Voraus vielen Dank !

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Eclipse · Mitglied Beiträge: 837

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http://de.wikipedia.org/wiki/Diabetes_mellitus

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