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Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...

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mahout
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Beiträge: 31
Ort: Tarlac City, Philippinen



New PostErstellt: 18.04.05, 05:55  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Mario,

die Antwort auf die letzte Frage von Dundee wuerde mich auch interessieren. Wie geht ihr damit um, wenn die Chemie nicht stimmt?

Nach deinen bisherigen Postings hat es in der Vergangenheit wohl schon einige oder zumindest ein paar Leute gegeben, die bei dir auf der Farm versucht haben von dem von dir beschriebenen „Nachfrageboom“ zu profitieren. Trotz Hilfestellung ist es offenbar keinem gelungen dauerhaft Fuss zu fassen, zumindest ist keiner von denen geblieben. Was waren denn so die wesentlichen Gruende aus deiner Sicht?

Um es vorweg zu nehmen, dies soll keine Unterstellung sein, dass an eurem Angebot etwas nicht stimmt oder die Unterstuetzung unzureichend war.

Andere Frage, in welcher Groessenordnung wuerde sich denn eine „sinnvolle“ Investition bewegen? Und bitte anworte jetzt nicht, das kommt darauf an. Ein oder zwei Beispiele waeren sicherlich hilfreich.

Liebe Gruesse

Mahout


PS: Ich freue mich, dass sich mittlerweile auch mal andere an der Diskussion beteiligen



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Riverzoofarm
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Beiträge: 60


New PostErstellt: 18.04.05, 15:48  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Scheint ja wirklich in die Tiefe zu gehen und in der Tat ergeben sich daraus
auch für mich plötzlich offene Fragen so in einem letzten Skript von Mahout
wenn kein Freizeitwert zu was dann alles? Habe mal nachgedacht; Also Paradies
incl Freizeitwert spielt sich sicher bei jedem sehr individuell ab; Wer tolle Discos,
heißes Nachtleben, rauschende Partys oder den gepflegten Hotelpool zu seinem
Wohlempfinden bevorzugt, der wird hier kaum auf seine Kosten kommen;
Ich (aber das gilt in der Tat nur für mich, schon nicht mehr so sehr für meinen
Sohn und unseren Pflegesohn) finde meine Erfüllung in der Stille hier und im absoluten,
kaum beschreiblichen Einklang mit der Natur; Ich kann mich daran erfreuen seltene
Vögel genau vor unserer Veranda zu beobachten, bin begeistert mal einen völlig
neuen Fisch zu entdecken, einen unbekannten Vogel zu beobachten, dass Familienleben
von Affen genau vor der Türe zu erleben; Man muß es wirklich erleben bei einem
Tropengewitter auf der Terrasse zu sitzen und Mozart zu hören diese Symphonie von
Naturgewalt und die Gewalt der Kunst ist ein Erlebnis das durch jeden Gedanke an eine
Disco verunreinigt wird; Dann der krasse Gegensatz, der hiesige, kreischende
afrikanische Markt; Wenn ich da an andere Schreiber in diesem Forum denke, die
offenbar in der Hölle gelandet sind kann ich nur Freude über das bunte Afrika empfinden;
Gut, in Guinea-Bissau gibt es keine Gewaltkriminalität und betteln begrenzt sich auf Kinder
und Debile, die Normalbevölkerung bettelt an sich nicht, sind keine weißen Touristen gewöhnt; Es bereitet Spaß wenn man einer Meute bettelnder Kinder aufgibt, für umgerechnet
kaum mehr als einen Euro Brote zu kaufen und unter sich zu verteilen; Wie hungrige Wölfe
und sehr kampfbereit zerfetzen und verschlingen die diese Brote; Ich denke, was mir Freude macht und meinen "Freizeitwert" begründet ist der hiesige Einklang; Aber noch mal, das gilt
eben für mich;

Finanzen; Wir hatten uns vor unserer Abreise nicht der Illusion hingegeben allein unser
purer Anblick verleitet die Afrikaner schon, uns mit offenem Herzen aufzunehmen; Uns war klar, eine Existenz geht hier nur über eine Investition; So haben wir schon auch Sparverträge
und alles Mögliche zur Finanzierung heranziehen müßen; Mit leeren Händen kann man doch nirgendwo etwas aufbauen?!?! Zudem hatten wir das Pech, keinen Erstkontakt hier zu haben
und eben alles selbst testen zu müßen mit dem Prinzip der Evolution von Versuch und Rücktritt; War oft teuer; Zudem haben wir ja auch nicht alles am ersten Tag aufgebaut sondern vieles eben auch nach und nach durch Erlöse finanziert;
Wir bieten ja Leuten eben nun die Möglichkeit, genau diese, unsere Eingansprobleme zu
vermeiden;

Unter "nichts kann" meine ich nicht Leute die keinen Job haben sondern Leute, die einfach
trotz vorhandenem Angebot!!! nichts lernen wollen; Und da meine ich nicht nur eine klassische Ausbildung sondern durchaus auch eine autodidaktische; Nur wem wirklich alles egal ist und wer wirklich alles in seinem Leben planlos schleifen lässt wie soll der es denn
hier schaffen???

"Kunta Kinte" kannten wir als Straßenjungen, als Schuhputzer der besonders nett war;
Natürlich fiel es uns nicht auf, dass wir ihn längere Zeit nicht sahen; Erst als wir mal beiläufig einen Kameraden von ihm fragten wo der denn ist meinte dieser, er glaube dass er tot sei;
Auf drängen führte er uns zu einem Autowrack am Rande der Slums wo der Junge in der Agonie und ohne Bewusstsein lag; Eine Behandlung ließen wir dann im örtlichen Krankenhaus einleiten und nach zwei Tagen ließen wir ihn nach Dakar fliegen; Ab dem dritten Tag war klar, er überlebt; Kinder können laut Arzt auch länger ohne Nahrung überleben meist allerdings mit bleibenden Organschäden; Er war wohl krank geworden,
konnte keine Schuhe mehr putzen und legte sich in dieses Autowrack; Bis vor einem Jahr
lebte er bei der Großmutter die aber starb; der Vater ist wohl irgendwo in Portugal die
Mutter ebenfalls tot; Also keine guten Voraussetzungen für einen Negerjungen in Afrika;
Studieren und Intelligenz hat sicher nichts mit der Hautfarbe zu tun sondern mit der Einstellung und in Afrika auch mit dem Zugang zur Bildung (sprich Geld); Der Junge wuchs bei uns auf und nahm (weil er das wollte) unsere Sitten an; Wer aber in Deutschland sich der
Bildung entzieht ist selbst schuld;

Na ja, um das mit dem Juristenwesen in Deutschland etwas zu durchschauen sollte man die
Materie etwas kennen; Der Streitwert wird vom Gericht festgelegt nicht nach Geldbedarf des
Anwalts; Die Versicherung (wo kaum jemand drin ist) prüft die Aussicht auf Erfolg einer
Klage und zahlt nur dann; Bei einem Streitwert von 1000 E hat der Anwalt laut BRAGO
(Bundesrechtsanwaltgebührenordnung) bei streitigem Verfahren in der ersten Instanz
gerade mal 130 Euro, davon muß er aber all seine Kosten bezahlen und mehr und mehr
Anwälte mieten sich im Gericht sogar eine Robe weil sie keine eigene haben;
Was Geld bringt sind Verträge oder Streite der Industrie; Und dieses teilen sich in Deutschland zwei Dutzend Großkanzleien; Da wird auch nicht nach der BRAGO abgerechnet
sondern nach Vereinbarung; Und wie viel kleine Streitereien muss ein Anwalt machen
bis er auf die Summe eines Falles kommt wie beispielsweise jetzt gegen Daimler-Craysler durchgezogen wurde und es um 3 MILLIARDEN Euro ging? Das sind Dinge die Geld bringen, nicht, den Autodieb zu verteidigen; Aber da muß man in der Materie sein;
Ich bin nicht tot und habe noch viele Juristenfreunde in Deutschland;

Aber kurzum; Eine Lehrstelle beim Bäcker zu bekommen muß man eben einen dazu
bereiten Bäcker finden; Um Jura zu studieren muß man sich (HZB vorausgesetzt)
nur bei der Uni immatrikulieren; Also steht das -im Prinzip- jedem offen; Hier nicht;

Sympathie und Antipathie sind wesendliche Aspekte; Um das einzuschätzen sollte man sich vorab irgendwie "beschnuppert" haben; Oft merkt man das an mailings manchmal nicht;
Ob einer bei Tisch gerne rülpst oder sich regelmäßig betrinkt wird er mir kaum per Mail
mitteilen; Ideal ist immer ein Vorab kennen lernen; Weggeschickt hatten wir nur ein einziges
mal einen aus Erfurt der am Mail alles konnte, mir aber zur Begrüßung hier ein Attest seines Arztes in Deutschland vorlegte wonach er noch etwa 10 Tage arbeitsunfähig sei und danach
nur "leichte Arbeiten" verrichten könne; Das war der einzige Versuch, jemanden aus D
fest einzustellen; Es war ein Langzeitarbeitsloser dem man seit dem Mauerfall nur übel
mitspielte; Jetzt wolle ihm das Arbeitsamt sogar die Stütze streichen wenn er keine Arbeit annimmt deshalb kam er zu uns; Sein vorheriger Job dauerte vier Tage weil der Chef nichts von seiner Arbeit verstand; Dann im Lager von Karstatt -3 Tage-; "Er lässt sich doch nicht ausbeuten "!!
Seine Tochter ("So weit sind wir schon gekommen!") muß nachts kellnern, damit das Sozialamt das nicht merkt und ihr die Hilfe streicht; Versteht Ihr, was sich nun mit
selbstverschuldeter Arbeitslosigkeit meine?
Wir haben ihm nach 14 Tagen gekündigt;

Meist hatten wir jüngere Leute auf begrenzte Zeit (meist Studenten) viele waren zufrieden einigen war es zu afrikanisch; Der Brite saß (nein; lag ) seine vereinbarten sechs Monate auch ab und ihm hat es auch gefallen; (Mir nicht)


Zu den Globetrottern hatte ich ja schon meinen Komment gegeben; Also bei sehr
vielen scheitere es ganz einfach an der Schwellenangst; Dazu kam in der Tat eine gewisse
Deprivationsangst; Die erkenne ich schon, wenn man sich insbesondere zu Beginn nur immer
mit den zwei gleichen Leuten unterhalten kann; Hier wäre es natürlich von absolutem Vorteil
zusammen mit seinem (einem) deutschen Partner schon hier anzureisen; Ich hatte meinen
Sohn damals und denke, dass ich allein schon deutlich mehr Probleme gehabt hätte; Man muß sich ja auch mal einen Frust "von der Leber" reden; bei wem denn? Einem Mohren?
Zudem haben wir nun genau diesen Bereich verstärkt im Blickpunkt und wir haben in der Zwischenzeit konkreteren Schriftwechsel mit 16 Personen; Wenn hier nur die Hälfte letztendlich kommt, hätte man eine möglicherweise funktionierende Gemeinschaft; Drei waren auch schon hier und wollen nun im Herbst kommen; Drei weitere wollen in den nächsten Wochen kommen; Also da sehe ich dann ein ganz großes und bedeutendes Problem
der Vereinsamung, der Frustinternalisierung behoben;

Die Materie selbst, die kann man mit Anleitung lernen;

Kosten; Wirklich schwer!!
Sagen wir mal, jemand will Pythons züchten; Sagen wir auch mal, fünf der gut gehenden
Arten und sagen wir weiter, drei dieser Arten will er sich aus dem Ausland besorgen;

Zuchtanlage für diese 5 Arten (in Euro) 5000
Anschaffung der fremden Zuchttiere 2000
Rattenzucht 500
Eigenes Wohnhaus einfach mit einfacher Einrichtung 5000
Betriebs und Lebenshaltungskosten bis zum ersten Export 2500

(Da gehe ich mal noch von keinem eigenen Auto aus und maximal einem einheimischen
Mitarbeiter)

Vermarktungsbeginn nach etwa einem bis zwei Monaten mit naturentnommenen Schlangen
die die Bevölkerung anschleppt (zuvor gründliche Einweisung)

Ertrag ab dem ersten Monat um 1000
zweiter Monat und folgende wegen der Begrenzung des Artenspektrums 1500

ab etwa dem 6-8 Monat erste Entnahmen aus der Zucht; Beispielsweise ein Chondropython
geht für ca 600 Euro; bei etwa 20 (minimum) pro Weibchen und 5 Weibchen bei einer
Art somit rd und Verluste abgerechnet können netto für rd 30-40000 Umsatz erzielt werden;
Die zahl der Weibchen zu steigern kann Absatzprobleme bringen die Zahl der Arten
seigert hingegen dem Umsatz;

Gehen wir mal von einer Abgabe von 30% an uns für Infrastruktur, Vermarktung; Export,
Steuern aus, Bleibt doch was hängen;

Also das sind alles überschlagene Zahlen und ein konkretes Projekt hat 50 Seiten aber mal
als grober Umriss;

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dundee
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New PostErstellt: 19.04.05, 03:05  Betreff: . o.T.  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  



[editiert: 28.10.06, 20:45 von dundee]
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Riverzoofarm
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Beiträge: 60


New PostErstellt: 20.04.05, 23:46  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

>ok, das gilt für dich, wie siehts mit deinem sohn aus ? Was macht der denn so in seiner >Freizeit ? ich meine mit 30 muss er doch noch nen paar andere hobbys haben, außer vögel >beobachten... sehe ich das eigentlich richtig, die farm ist zwischen dem geba und dem >corubal fluss ?

Der ist verheiratet dazu deutlicher geselliger als ich, fährt also zu Freunden oder die
besuchen ihn, zu Dorffesten (manchmal muß er das auch weil es sich gehört), hat
einige hundert DVDs, CDs, Fernsehen und tagsüber arbeitet er auf der Farm; Fast so
wie bei Familie Otto-Normalverbraucher in D;
Unser Pflegesohn hat eigene Bude in Bissau wegen der Uni, ein Motorrad, ihm fällt
das lernen leicht und er macht auf Schiki-Micky und mischt die weiblichen Studenten
etwas auf; Offenbar auch Erfüllung; Also ist es gar nicht so schlimm;
Aber nochmals, wer tolles Leben sucht ist hier in der Tat schlecht bedient;
Ja, wir liegen recht genau am Rio Geba; Rio Corubal ist etwas weg;

>also ehrlichkeit würd ich mal schon an erster stelle setzen, auch wenns weh tut, aber >natürlich von beiden seiten.. angesichts der entfernung würd ich das als ne ausnahme >definieren, das einer erstmal kommt um sich beschnuppern zu lassen... so hab ich gerade >mal bei der flugbörse geschaut was eigentlich so ein flug (hin und zurück) deutschland->dakar eigentlich kostet - rund 1100 euro - nicht gerade \"preiswert\" ... und dann kommen >sicher nochmal ein paar hundert euro hinzu, bis man bei euch vorm haus steht..

Nochmals; Einwandern oder/und neue Existenz schaffen geht kaum zum Nulltarif; Das
ist aber in der Tat deutsches Problem, dass jeder davon ausgeht irgendwer muß für
mich das doch bezahlen; Richtig, Flüge kosten so um 1000 Euro; Wenn man aber
gleich mit dem Möbelwagen kommt und es dann doch nicht so schön wie in D war wird
es teurer; Bucht man es eben erst mal als Urlaub und der kostet in der Regel ja auch Geld!?
Ich halte aber insbesondere bei nicht 100% schlüssigen Personen oder Leute, die noch nie
in Afrika waren schon einen Vorab Besuch für sinnvoll um keinen Kulturschock zu bekommen;
Ich weiß noch, als ich aus dem Flieger in Praia / Capverden stieg und die Mondlandschaft
bedeckt mit Müll in ihrem ganzen Ausmaß erkannte war mein erster Gedanke schlicht
"Oh Gott";

>übrigens >wie kommt der denn den von dakar zu euch ? laufen, bus, flieger ?

Richtig, das sind die Alternativen;


>wenn ich mir das so durchlese, habe ich den eindruck das es da schon ne ganze reihe >versuche gab und da frag ich mich natürlich warum es bisher nie geklappt hat, obs immer >an den anderen leuten lag oder auch an deinen zu hohen erwartungen ?

Nein, so viele waren das nicht; Waren fast immer nur zeitlich begrenzte Verträge, meist
Studenten die ja hier nicht ansiedeln wollen; Nur einer wollte ganz bleiben, das haben wir
dann aber nicht gewollt;
Ja, natürlich habe ich hohe Erwartungen; Einen Pflegebedürftigen brauche ich hier nicht;
Jeder soll sich ganz sicher darüber klar sein, dass hier von ihm gefordert wird; Ganz Afrika
ist eine einzige Forderung; Ein Pflegeheim soll es nicht sein und ist es nicht; Also das wirklich so verstehen wie es gemeint ist; Es ist harte Arbeit wenn jemand etwas aufbauen will;
Keine 33,5 Stundenwoche und verwöhnt werden; Also wer eine deutsche Vollversicherung sucht muß die in D suchen, nicht in Afrika da wird er sicher nicht fündig;


>es ist ziemlich unwarscheinlich das nun der perfekte homo sapiens über die schwelle >stolpert und sagen wir mal mind. 20 000 euro in der tasche hat...

Nein, das denke ich nicht; Wer will den in einem anderen Land eine Existenz aufbauen der gar nichts hat? Der wäre doch absoluter Hasardeur ein soziales Netz in D zu verlassen, das in
trägt um mittellos sich in ein Abenteuer zu stürzen; Nein, ich denke nicht, dass das jemand macht sondern dass wir Leute ansprechen, die zwar die Möglichkeiten haben in einem
fremden Land etwas aufzubauen aber sich eben vor den Fehlschlägen und dem "Fremden"
scheuen; Diesen Leuten wollen und können wir helfen; Wie wollen denn Leute die auch
keine Investitionsmittel haben über die Runden kommen bis der eigene Betrieb läuft?


>ausserdem hat er nen stundenlangen flug hinter sich, ist vielleicht noch nen tag durch die >pampa gefahren und wird von der hitze erstmal ziemlich erschlagen sein. ich schätze nach >der

Ja, das mache ich auch wenn ich vom Heimaturlaub aus D komme, insbesondere wenn dort
auch noch gerade Winter war; Ich komme aber nicht mit Krankenschein und will erst
mal zwei Wochen Urlaub machen sondern bin eine Stunde nach Ankunft schon wieder im Büro; Nochmal, ich weiß nicht ob es in anderen Zuwanderungsländern anders ist; Dieses Land
aber fordert Pioniere, fordert Leute die zupacken, nicht Leute die als einziges Investment
ein übersteigertes, deutsches Anspruchsverhalten an den Tag legen;

>sonnenaufgang anfängt... so wie ich das sehe sind die meissten hier eher arme schlucker

Für diese Leute ist es hier doch so wie ohne Fallschirm aus dem Flugzeug zu springen und zu
hoffen, dass man unten schon irgendwie gut aufkommen wird; Nein, ohne Fallschirm wird es nicht gehen;

>mit dem risiko der \"falschen chemie\" können sie nicht gleich alles \"flüssig\" machen, da >müssen se schon noch nen türchen offen lassen. Und da wären wir bei der frage des lohns >angekommen ?

Eben, nun sind wir wieder am Anfang; genau deshalb sollte man es sich erst einmal ansehen
und dann entscheiden;

>was müssen wir uns denn darunter vorstellen ? zahlst du in euro deutsche löhne oder in der >einheimischen währung einheimische löhne

Auch das ist oben längst ausgeschrieben; Wir wollen keine klassische "Weiße" Angestellten
mehr sondern wir wollen eine Art Selbstständigkeit, ein mehr atypische Franchise Basis;
Das hatten wir schon dargelegt; Würden wir Angestellte suchen könnten wir Charterflieger
zum Transport einsetzen so viele würden wir bekommen; Sowas wie wir hatten; Das wollen
wir uns aber nicht mehr antun;


>... würde das im prinzip ohne den ankauf von speziellen zuchttieren denn überhaupt >funktionieren ?

Nein, natürlich nicht; Was will ich denn vermehren wenn ich keine guten Zuchttiere habe?
Das Problem hat doch jeder Landwirt;


1. >der braucht als erstes ne unterkunft,
Anfangs kann er in einem unserer Häuser wohnen soll sich aber so rasch als möglich etwas nach seinen Bedürfnissen bauen, was ja hier nicht so teuer ist;
2. >als zweites braucht er sowas wie aquarien/terrarien/käfigen für die
Auch selbst bauen (bauen lassen)
3. >welche tiere würdest du ihm als anfänger denn empfehlen ?
Schildkröten; Gehen immer, züchten leicht und haben gute Verkaufswerte;
4. >30% abgeben zu können, was dann ? fliegt er dann raus ?
30% von was? Wer produziert macht auch Umsatz; Sonst bräuchte er nicht zu arbeiten; Jemand der nichts tun will, ja wie will dann der hier leben?
5. strom ist sicher nen großes problem, insbesondere wenn der rasierapperat nicht funktioniert und auch Trinkwasser scheint ein problem zu sein, da die flüsse und seen wohl mit bilharziose verseucht sind. reicht es das wasser abzukochen oder muss man noch weiter gehen ? wie sieht da eure lösung aus ? ausserdem lese ich was von der versalzung des landes ? und dann hat so nen europäer sicher auch mal interesse ins internet zu gehen, weil irgendeiner der verwandten lebt sicher noch... also der ist im prinzip total von euch abhängig zumindestens bis er auf eigenen füssen steht, das könnte durchaus zu ärger führen...
Wir haben 220V Generatorenstrom und auch E Rasierer etc; Wasser kommt aus eigenem Tiefbrunnen; Ist trinkfähig; Billardsioze gibt es in unserer Gegend nicht; Das Land ist ökologisch recht stabil, sieht man mal von Erosion im Norden ab; Rest sind Grünenmärchen; In Bissau gibt es Cyber Shops; Hier in der Gegend haben nur wir Internet über Satellit;Eine solche Anlage kann sich jeder auch selbst anschaffen; ist kein zu großer Aufwand;
6. und ich hab noch was gefunden... also wenn ich das richtig verstehe gibts offensichtlich in senegal ne ziemlich radikale gruppe von tierschützern die dir so einiges unterstellen, u.a. drohten sie mit mord. ich finde das schon ziemlich beunruhigend, auch die liste der aktivitäten im ersten quartal 2004 ist ziemlich lang und ob ihr das nun legal macht oder nicht scheint denen ziemlich egal zu sein. wie sieht denn der momentane gefechtsstand aus...die werden ja nicht einfach gemütlich zusehen wie sich da noch mehr deutsche ne farm aufbauen, oder ? und wie ist das überhaupt mit eurem schimpansen-projekt. züchtet ihr wirklich schimpansen für den verkauf ?
Nein, wir züchten keine Schimpansen für den Verkauf weil die Zoos gar nicht mehr wissen wohin mit nachgezüchteten Schimpansen; Wir liefern aber andere Zootiere und das völlig legal; Anders geht das doch gar nicht; Soll ich einen Delphin im Handgepäck mitnehmen? Das sind einige spinnige Grüne in Dakar; Harmlose Irre; Drohen können die mit allem, machen können die nichts, insbesondere uns an nichts hindern; Sollten die hier auftauchen hätten die Gelegenheit über das Innendekor einer guineensischen Gefängniszelle zu berichten; Einzig die können ab und an ein paar unwahre Geschichten über uns ins Internet bringen, was die auch tun; Daran störe weder ich mich noch unsere Kunden die ebenfalls geübt im Umgang mit derartigen Wirrköpfen sind; Jeder Zoo hat doch heute gleiche Probleme;

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mahout
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Beiträge: 31
Ort: Tarlac City, Philippinen



New PostErstellt: 22.04.05, 07:43  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo Mario,

fuer alle Interessierten ist es wohl am aufschlussreichsten, wenn wir den hypothetischen Fall dass jemand zu dir kommen moechte mal noch etwas konkreter durchspielen und ein moeglichst realistisches Szenario bezueglich Kosten, Umstaenden und den daraus resultierenden Fragen entwerfen. Hier ein paar Anregungen:

1. Flug nach Bissau

Wo am besten buchen?, Anreisedauer?, Impfungen?, Malariaprophylaxe?, Zeitverschiebung?, Was mitnehmen was man vor Ort nicht oder nur schwer erhalten kann?, Geldumtausch/Kreditkarte/Reiseschecks?, Medikamente vor Ort (Verfuegbarkeit/Apotheken?)

2. Ankommen

Ausstattung und Groesse der Gaestecompartments?, Moskitogeschuetzt oder nur Moskitonetz ueber dem Bett?, Ventilator?, Getraenke?,

3. Arbeit

Gegen Kost und Logis (was wird extra abgerechnet)?, Einarbeitung?, Arbeitszeiten?, Typischer Tagesablauf,

4. Leben

Sprache lernen?, Zugang zu Kuehlschrank, Waschmaschine (vorhanden?), TV, Telefon, Internet, PC?, Freizeiteinrichtungen? (Tischtennis. Badminton, Tischfussball, Brettspiele, Hanteln, PC-Spiele, Fussball, Basketball, Swimmung-Pool, Billard, Jagd, Bogenschiessen, Buecher etc. ??) Kosten fuer Telefonate, Internet etc.,

5. Selbstaendigkeit

Wann sollte spaetestens die Entscheidung gefallen sein?; realistischer detaillierter Kostenansatz fuer die ersten 12 Monate inkl. eigenes Kfz und Unterhaltungskosten; macht Motorrad Sinn?; bei welchem Betrag ist man auf der sicheren Seite; was ist in den 30 % Franchisegebuehr enthalten und vor allem was nicht, wie rechnet ihr z.B. den Strom ab (z.B. einer schafft sich ne Klimaanlage an etc.), , was kostet der Quadratmeter Land von euch (ggf. auch ausserhalb?),


6. Sonstiges

Ist ein Safe fuer Wertsachen vorhanden?, Tanken (Tankanlage auf der Farm?), Kfz-Reparaturen (jemand auf der Farm oder abschleppen nach Bissau?), wie wird von unterwegs miteinander telefoniert (Handynetz, Funk oder ueber Satellit)?, Koenntest du noch ein paar Bilder online stellen?,

Wahrscheinlich habe ich noch jede Menge vergessen, aber gewiss haben dir die 16 anderen Interessenten schon aehnliche bzw. ergaenzende Fragen gestellt, so dass es dir bestimmt leicht faellt sogar Antworten auf noch nicht gestellte Fragen zu geben.

Liebe Gruesse

Mahout



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wksamoa
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Ort: Apia Samoa


New PostErstellt: 23.04.05, 02:56  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Eine total spannender Thread! Toll. Aber ich denke, ich sehe schon, was Du da für Probleme hast, lieber Mario ... Vollkasko. Risikominimierung. Angst, so viel Angst. Klar, sicher verständlich, zu einem gewissen Grad, aber doch nur zu einem gewissen... Dabei hast Du doch eigentlich schon alle wesentlichen Fakten geschrieben! Nun ja, aus den Fragen kannst Du aber wohl auch schon eine schnelle Vorauswahl treffen, wer da als "Franchisenehmer" eventuell in Frage kommt. Zeitzone ... Wer das a) unbedingt wissen muss (wozu?) und, vor allem, b) nicht selbst in der Lage ist, das rauszufinden, den würde ich nicht reinlassen -:)

Du und Dein Sohn - Ihr lebt dort, kommuniziert im Internet, habt erkennbar Besitz und geschäftlichen Erfolg. Also geht das ... Ihr beweist es, fertig. Du schreibst, dass Ihr in einem infrastrukturell sehr schwachen Gebiet lebt (Arzt u.ä.), also würde ich insofern von gar nichts ausgehen und mich freuen, wenn es doch da ist. Abgesehen davon, kann sich so was ja auch täglich ändern (Arzt plötzlich weg etc.) ... Wie sollt Ihr so was "garantieren"? Nachher verklagt Euch noch einer, weil der "zugesagte" Arzt nicht da ist -:) Meine Güte, wie verwöhnt kann man sein ...?

Das Klima bei Euch ist feucht und heiß, es sind mindestens 10 bis 12 Stunden am Tag zu arbeiten, wenn man zu was kommen will, und die Arbeit ist körperlich anstrengend. Auch kapiert. Wer das akzeptiert und körperlich durchhält, dem werdet Ihr nach Kräften helfen, denn das bringt auch Euch am Ende Nutzen. Logisch. Helfen, mit dem was ich brauche an Hilfe für meinen und unseren gemeinsamen Erfolg, aber nicht mit Luxus. Den müsste ich selbst finanzieren.

Die Chancen sind gut, dass die harte Arbeit auch Ertrag bringt, okay, das kann ich mir vorstellen. Dann kann man sich selbst Haus, Swimming-Pool (ich lach mich schlapp!), und alles bauen, auch eigene Stromversorgung, wenn's drauf ankommt. Ich würde doch nicht ins knochenharte Afrika gehen, wenn ich da nicht auf eigene Füße kommen könnte, in allen Dingen nur von Euch abhinge! Klar, Ihr helft beim Start, aber ab dann ist es doch wohl mein eigenes Ding, oder? Und wenn ich irgendwelche Annehmlichkeiten haben will, dann muss ich selbst dafür sorgen, logisch. Und das Geld dafür entweder mitbringen oder mir dort verdienen. Auch logisch. Ist ein Moskitonetz im Gästebungalow und ein Ventilator?, Oh Watte. Denn, nein, wenn nicht, dann komme ich nicht ...? Ich krieg die Krätze!

Denn wenn Ihr so was alles gefragt hättet, wärt Ihr ja wohl nicht so weit gekommen, oder ...? Ihr habt doch auch nicht im gemachten Bett angefangen. Kann ich gut verstehen, dass Ihr da manchmal den Horror kriegt über die Fragen, die da kommen. Aber ich lebe ja auch selbst schon in den Tropen und nicht mehr in Deutschland. Wäre ich jünger, würde ich sofort zu Euch kommen. Und Erfolg haben. Kreditkarte ... Getränke im Gästebungalow ... Arbeitszeiten ... Uhhhhh. Von Aufstehen bis Schlafengehen, was denn wohl sonst? Oder? Schwitzen, fluchen, Blasen an den Händen und abends total fertig ins Bett. Aber dann auch Erfolg und Gewinn. Arbeit, die sich lohnt. Fehlt nur noch, dass noch einer nach bezahltem Urlaub fragt -:)

Nee, Leute ... Das ist Pionierleben. Die sind auch irgendwo angekommen, wo nichts war, nur Gegend. Nichts sonst. Und haben sich was aufgebaut. Hier kriegt man sogar noch etablierte Absatzschienen für seine Produkte geboten - welcher Pionier hat so eine Chance gehabt? Kapiert das keiner?

Aus Samoa und dem Leben ohne Vollkasko grüßt

Werner

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mahout
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Beiträge: 31
Ort: Tarlac City, Philippinen



New PostErstellt: 23.04.05, 04:35  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo nach Samoa,

nu lass mal die Kirche im Dorf. Europaeer die in den Tropen 10-12 Stunden koerperlich hart arbeiten machen das nicht lange. Ich habe hier in Indien viele erlebt, die das versucht haben – kein einziger hat das laenger als ein paar Wochen durchgehalten. Die sind durch die Bank alle krank geworden und jetzt arbeiten sie maximal die Haelfte.

Nun zu deinen Erguessen:

[Zeitzone ... Wer das a) unbedingt wissen muss (wozu?) und, vor allem, b) nicht selbst in der Lage ist, das rauszufinden]

Im Internet fand ich genau 4 ! unterschiedliche Angaben. Warum nicht jemand fragen der es wissen muss?

[Dann kann man sich selbst Haus, Swimming-Pool (ich lach mich schlapp!), und alles bauen]

Was gibts da zu lachen? Wenn ich wie Herr Schuhmann Millionen investiert habe, was sollte ihn daran hindern sich auch einen Pool zuzulegen? Hier in Indien haben haben auf dem Land teilweise sogar Kindergaerten und kleine Schulen ihren eigenen Pool. Die sind zwar dann meist ueber Spenden entstanden aber wenn das so ein teurer unnoetiger Luxus waere, haette dafuer auch keiner das Geld aufgebracht.

[Ist ein Moskitonetz im Gästebungalow und ein Ventilator?, Oh Watte. Denn, nein, wenn nicht, dann komme ich nicht ...? Ich krieg die Krätze!]

Von nicht kommen ist nicht die Rede! Offenbar lebst du schon zu lange auf Samoa und/oder hast keine Ahnung was einem in Entwicklungslaendern alles erwartet bzw. begegnet. Meine Erfahrung ist, dass man stets auch die selbstverstaendlichsten Dinge am besten mehrfach nachfragen sollte– man erlebt die unglaublichsten Ueberraschungen.

[Wäre ich jünger, würde ich sofort zu Euch kommen. Und Erfolg haben]

Jetzt muss ich aber lachen. Soweit ich weiss zeichnet sich dein Lebenslauf doch wohl kaum durch besonderen Erfolg und harter koerperlicher Arbeit aus. Wenn mal davon absieht, dass du mit deinem dicken Bauch jetzt auf Samoa sitzt und ne einheimische geschwaengert hast um die Aufenthaltsgenehmigung zu ergattern.

[Kreditkarte ... Getränke im Gästebungalow ... Arbeitszeiten ... Uhhhhh. Von Aufstehen bis Schlafengehen, was denn wohl sonst? Oder? Schwitzen, fluchen, Blasen an den Händen und abends total fertig ins Bett]

Sag mal, was fuer ein Spinner bist du eigentlich?

[Hier kriegt man sogar noch etablierte Absatzschienen für seine Produkte geboten - welcher Pionier hat so eine Chance gehabt? Kapiert das keiner? ]

Du scheinst auch nicht zu kapieren, dass das ganze Geschreibsel weniger mir als vielmehr der Riverzoofarm helfen soll. Meine persoenlichen Fragen stelle ich per email direkt. Der Thread dient in erster Linie dazu andere auf das aussergewoehnliche Angebot der Schuhmanns aufmerksam zu machen, Zweifler mit zusaetzlichen Informationen zu versorgen und damit Beruehrungsaengste abzubauen.

Wer noch nie in den (Sub-)Tropen gelebt, geschweige denn gearbeitet hat, der hat haeufig nur die Bilder vor Augen, die er aus dem Fernsehen kennt. Und das schreckt viel mehr Menschen ab als man sich vorstellen kann. Das letzte Mal ist mir das wieder so richtig bewusst geworden, als hier der Tsunami auch an unserer Kueste viele Menschenleben gefordert hat. Dutzende Leute haben mich aus Deutschland angerufen und die Vorstellung gehabt ich sitze zwischen Leichenbergen mit nichts als einem Taschentuch vor dem Mund.

Denk mal darueber nach bevor du dich das naechste mal so abfaellig aeusserst!


Mahout


<hr>


[editiert: 23.04.05, 04:40 von mahout]
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wksamoa
Ehemaliges Mitglied

Ort: Apia Samoa


New PostErstellt: 23.04.05, 07:16  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo nach Indien,

fass lieber mal an Deine eigene Nase ... Denn wie viel und was ich hier im tropischen Samoa an einheimischen Lebensbedingungen erlebe, einschließlich körperlicher Arbeit, davon hast Du keinen Schimmer. Und wie man hier eine Aufenthaltsberechtigung erlangt, davon schon erst recht nicht ... -:))) Und was ich an Erfolgen zu verbuchen habe, kannst Du Naseweis schon noch am wenigsten beurteilen. Vielleicht mal einen STERN-Artikel gelesen zu haben, reicht da sicher nicht ...

Bleiben wir also lieber bei der Riverzoofarm. Dein Geschreibsel soll "Berührungsängste" abbauen? Ich denke, es streut eher Sand in die Augen und hilft der Riverzoofarm letztlich in keiner Weise. Die Schuhmanns haben tatsächlich ein außergewöhnliches Angebot, da stimme ich zu. Denn eine gesicherte Vermarktung aufzubauen, gar im Export, ist üblicherweise das Schwierigste für jemanden, der anfängt, in einem fremden Land einheimische Produkte herzustellen/anzubauen/zu züchten. Kenne ich selbst nur zu gut.

Das ist das Wesentliche, was sie anzubieten haben, und das ist der Clou dabei. Ansonsten ist man vor allem wohl selber gefragt, was zu tun und nicht sie. Sie mögen ja auch einen Swimming-Pool haben und alles mögliche sonst - nur, was hat das mit dem einwandernden Deutschen zu tun? Dass sie einem einen Gästebungalow anbieten, in dem man wohnen kann, bis das eigene Haus fertig ist, ist beruhigend, aber wer im Zweifelsfalle nicht bereit und fähig ist, ohne Ventilator auszukommen und auch ohne Moskitonetz, wenn es mal ganz hart kommt, der packt das eh nicht da unten ...

Samoa war da wohl weit eher wie Guinea-Bissau jetzt als Indien, wenn ich mir die Informationen so anschaue. Damals, 1982, als ich zum ersten Mal hier war. Und insofern weiß ich tatsächlich recht genau, wovon ich rede. Stunden zum nächsten Arzt, immer mal wieder kein Benzin, Strom nur vielleicht, Auto - sorry, gerade keine Ersatzteile. Und Leuten die "Beruhigung" zu geben, es sei doch alles nur halb so fremd und irgendwie gar doch schon fast wie zu Hause, ist keine Hilfe, weder für die Leute, noch für die Schuhmanns.

Nein, es ist mit Sicherheit schwierig, an allen Ecken, aber von den Schuhmanns kann man lernen, damit umzugehen. Das ist die zweite Hilfe und sie ist sicher ebenfalls viel wert. Denn das ist tatsächlich und wirklich die einzige Beruhigung, die man Leuten geben kann, die "Berührungsängste" haben: Man kann lernen, mit solch ungewohnten Bedingungen umzugehen. Und man kann selbstverständlich auch als Europäer 10 bis 12 Stunden arbeiten, auch körperlich, nur tut man das ganz erheblich langsamer und mit mehr Pausen als von Deutschland gewohnt.

Ich bleibe dabei: wer da hin geht, sollte nichts erwarten, außer der ehrlichen Bereitschaft der Schuhmanns, zu helfen, wo es geht. Und sich dann freuen, wenn was geht. Die Chance sieht gut aus, nach meinem Eindruck, aber wer nicht bereit ist, sich klaglos auch auf Härten einzulassen, der wird es nicht packen.

Aber nun ich vor allem gespannt, was riverzoofarm selbst dazu zu sagen hat ...

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Spainskorpi
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New PostErstellt: 23.04.05, 14:13  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Hallo an alle hier im Forum,

Also wenn ich mir diese ganzen Details zu Gemüte führe, so kann ich als erfahrener Auswanderer jedem nur raten, die Finger von diesem Angebot zu lassen!
Was da gesucht wird ist schlicht und einfach ein"dummer August" der sein Erspartes in eine mehr als ungewissen Zukunft am Arsch der Welt investiert und dazu noch sich dumm und dämlich abarbeitet unter fast menschenunwürdigen Bedingungen!!
Ihr lieben Auswanderwilligen Leute vergisst das so schnell wie möglich! Denn wenn einer schon nach den Cap Verden auswandert muss er schon ziehmlich bescheuert sein! Dass er da trotzt vermeintlicher Hilfe von Anwalt so mal einige zehntausende von Euros in den Sand setzt, sollte schon zu denken geben, als Jurist dazu!
Oh weiher, es ist ja kaum zu glauben!
Cap verde und Guinea-Bissau, wieder so ein ewiger Träumer!! Auf der ständigen Suche eines Mitstreiters der aus der finanziellen Not hilft, so würde ich es mal bezeichnen. Sorry
Sucht euch alle eine andere Chance, aber niemals dieses Guinea-Bissau, da geht ihr nur vor die Hunde!!

www.lovepaz.com

Wer auswandert sollte sein Gehirnzellen aktivieren vor dem Träumen!

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Riverzoofarm
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New PostErstellt: 23.04.05, 16:31  Betreff: Re: Guinea-Bissau gaaanz einfach, ganz simpel, ganz liberal aber...  drucken  weiterempfehlen Antwort mit Zitat  

Da tut sich ja nun einiges auf dieser Seite und eine kontroverse Betrachtung ist
an sich auch immer gut; Leider haben wir hier momentan etwas Dauerstress
(Gäste, massenweise Exportaufkommen und chronischen Personalmangel) weswegen
ich mich heute etwas kurz fassen muß und nur stichwortartig antworte;

Zunächst Moskitonetz und Arbeitszeit (Ein Hauptproblem offenbar);
Die sind über allen Betten, derzeit in der Trockenzeit aber kaum nötig und kosten hier
auf dem Markt umgerechnet 3 Euro; Also nicht so das ganz große Problem; Ventilatoren
sind auch da nur eben der Strom nachts nicht;
Keiner von uns "Weißen" gräbt Löcher oder fällt Bäume; Abgesehen davon, dass wir da
körperlich schwer mithalten könnten würden es insbesondere die Einheimischen nicht
verstehen; Das macht kein Weißer, das machten die noch nie und würde wohl dahin
ausgelegt werden, dass man den Einheimischen die Arbeit wegnehmen will;
Ich stehe gegen 7;00 auf, mache meinen Kontrollrundgang, sehe ggf nach Problemen bei
einzelnen Tieren; Manchmal muss man dann auch weg; Behörden, Einkäufe, Tierfänge
oder was auch immer, Ab Nachmittags bin ich meist im Büro; Dann wird oft auch verpackt;
Immer wieder fallen auch technische Probleme an; "Feierabend" ist meist 23-24;00;
Ohne dabei körperlich viel gearbeitet zu haben, aber dennoch geschafft;
Also ohne Arbeit läuft es auch hier nicht;

Waschmaschine hat bei uns zwei Beine und heißt Kumba; Kommunikation ist über Satellit;
Nicht immer stabil und teuer; Pool haben wir nicht; Einfach weil wir keinen benötigten;
Auch -nebenbei- weil das Zuchtanlage für Moskitos ist und schnell algengrün wird;
Man kann bei uns im Fluß baden, das ist harmlos; ich mache es trotzdem nicht,
Pool Biliard und was nicht hoch alles haben wir nicht; Safe etc ist wiederum da;
Vieles ist es nicht, vieles ist deutlich schwerer zu handhaben als in Europa (Reparaturen etc)
und alles andere kann man verhandeln;
Also ganz richtig, viele Abstriche und kein Vollkasko Trend und vieles Improvisation;
Heute gibt es Ersatzteile für X in Bissau morgen keines mehr im ganzen Land; Schlicht weg, vieles ist unberechenbar; Wir haben es nun aber auch über 15 Jahre irgendwie durchgehalten,
und auch ab und an geärgert wenn es zB keinen Diesel gibt grundsätzlich die Zeit aber auch genutzt, erkannte Probleme durch entsprechendes Entgegenwirken (zB Dieseltank) für
die Zukunft kleiner zu halten; Probleme gibt es aber immer irgend wie; Also jedem muß
klar sein, dass es Afrika und zudem das wohl unterentwickelste Land Afrikas ist;
Aber für uns ist es nicht schlecht und wenn ich immer wieder höre, welche Probleme Deutsche haben die in weit aus perfektere Länder ausgewandert sind, so trage ich unsere
Probleme hier mit Fassung;

Natürlich kann sich doch jeder das für sich gestalten was er glaubt zum Leben zu benötigen
incl dem Pool;
Kreditkarten werden hier nirgends genommen;

Zeitzone; Wir sind derzeit MEZ Sommer minus 2

Samoa kann ich mir ebenso schön (Palmenstrände) wie schwer zum Leben vorstellen, wie
eben auf allen kleineren Inselstaaten;

Also zusammengefasst; Hier ist es nicht das perfekte Leben wie in Europa, den USA oder
Australien; Soziale Absicherung ist gleich Null; Vieles ist Mangel; ABER was nützt mir der
Überfluss wenn ich keinen Fuß fassen kann wie in vielen Ländern oder mit Problemen überhäuft werde; Wenn man alles hat oder will ist man im Paradies wo alle zwar hinwollen
aber meist eben nicht so schnell; Nehmen wir das was wir haben; Gute -nicht problemfreie-
Lebensmöglichkeit; Wer hier sein möchte muß sich dessen bewusst sein; Gerade in diesem
Augenblick ist mein Sohn mit 20 Leuten im unteren Farmbereich ein Buschfeuer zu bekämpfen; Dann finden wir mal wieder ein Nest mit Termiten in wichtigen Akten und so weiter; Ja, Geld verdienen kann man; je nach dem, was man mach auch viel; Aber nicht im Pool und auch nicht leicht; Das Anfangsproblem, das ganz große Problem, können wir dem Neuen nehmen; Da scheitern die aller Meisten; Als "Fremder" darf man hier nichts; Als
"Freund" alles; Bis man Freund ist, bedarf es der gegenseitigen Annäherung; Und dann ist der Knoten durch; Dann geht es;
Wir wollen Probleme für uns lösen die in Personalmangel und Mangel an Interaktionsmöglichkeiten besteht; Deshalb suchen wir Leute; Wie wir uns letztlich auf welcher Vertragsbasis einigen ist eher zweitrangig; Da ist alles offen; Weit wichtiger ist die
"Chemie" und keine Vollkaskoerwartung; Die haben wir auch nicht, nein, eigentlich falsch;
Die haben wir in form von EIGENEN finanziellen Möglichkeiten, Problemsituationen entgegen treten zu können und die muß sich eben jeder andere auch erst schaffen; Wo ist denn
das Problem bei einer Erkrankung? Nicht, dass man das nicht behandeln sondern nicht bezahlen kann; Denke schon, dass wir das können; Und arbeitslos werde ich kaum, also
wo sind da die Versicherungsprobleme? In wie vielen Ländern gibt es solche Versicherungen nicht?
Ich maile nun mit vielen Leuten und meist sind diese Absicherungsprobleme die vordringlichsten; Klar, die gibt es nicht; Ich kann aber jedem versichern, dass hier kein
Weißer (!) deswegen sterben würde weil er irgend eine Behandlung nicht bezahlen kann;

Auf das Opus von "Spainskorpi" zu antworten ist sicher unnötig Zeit vertan; Der muß ja
irgendwo übel in der Kacke sitzen um solche wutentbrannten Gedanken zu hegen;
Sicher kennt er die Rechtslagen der ganzen Welt und würde sich nie auf einen ortsansässigen
Anwalt verlassen; Und Länder wie die genannten sind unter seiner Würde; In seinem
Favoritenland hingegen scheint er es allerdings nicht geschafft zu haben;
Es ist lediglich etwas traurig, wenn solch destruktive, vermutlich vom Schicksal benachteiligte Existenzen selbst gut gemeinte Projekte wie das unseren zerreden wollen;
Wir brauchen kein Geld von einem Neukommen, wir wollen nur sicherstellen, dass wir
nicht seinen Lebensunterhalt finanzieren müßen; Dieses aus Erfahrung;

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